Cover-Bild Junktown
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 09.05.2017
  • ISBN: 9783453318212
Matthias Oden

Junktown

Roman
Abstinenz ist Hochverrat!

Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in »Junktown«, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf, und Biotech-Maschinen beherrschen den Alltag. Als Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, zum Tatort eines Mordes gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn in die Abgründe von Junktown und an die Grenzen seines Gewissens führen wird. Denn was bleibt vom Menschen, wenn der Tod nur der letzte große Kick ist?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2020

Junktown

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In der Zukunft ist (Drogen)Konsum die oberste Bürgerpflicht. Der Staat sorgt für die Drogen, Maschinen übernehmen die Arbeit und sorgen für Wohlstand. Seit langem arbeitet Inspektor Solomon Cain für die ...

In der Zukunft ist (Drogen)Konsum die oberste Bürgerpflicht. Der Staat sorgt für die Drogen, Maschinen übernehmen die Arbeit und sorgen für Wohlstand. Seit langem arbeitet Inspektor Solomon Cain für die Geheime Maschinenpolizei. Natürlich ist er immer auf dem vom Staat vorgeschriebenen Drogenlevel. Das neueste Mordopfer, um das sich Cain kümmern muss, ist eine Brutmaschine. Die Nachforschungen über ihren Inhalt führen die Ermittler bis zum Rauschsicherheitshauptamt.

Wer sich in der deutschen Geschichte auskennt, wird die von Autor Matthias Oden gewollten Parallelen feststellen. Geschickt verbindet er diese mit den Figuren und der Handlung von „Junktown“. Eine gute Dystopie, aber leider fehlt es etwas an Spannung.

Die Welt und die Bewohner von Junktown sind durchaus interessant dargestellt, ebenso die dort herrschende Politik und wie diese mit ihrer Macht umgeht. Den Figuren fehlt es allerdings an emotionaler Tiefe. Einige bleiben auch sehr oberflächlich. Einige Wendungen halten die Geschichte interessant und sorgen für Abwechslung.

Der Konsum ist überwiegend auf den Drogenkonsum bezogen. Andere Arten von Konsum kommen kaum zur Sprache. Etwas mehr Hintergrund, woran die alte Welt zugrunde ging, hätte dem Roman nicht geschadet. Zusammengefasst ist „Junktown“ eine gute Dystopie für zwischendurch und eine angenehme Auszeit vom Alltag.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Alle Macht den Drogen...

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... das ist der Leitspruch der regierenden Partei in M. Odens Buch "Junktown". Dass S. Cain, die Hauptfigur des Romans, damit das ein oder andere Problem hat, wird schnell klar. Umso spannender wird dadurch ...

... das ist der Leitspruch der regierenden Partei in M. Odens Buch "Junktown". Dass S. Cain, die Hauptfigur des Romans, damit das ein oder andere Problem hat, wird schnell klar. Umso spannender wird dadurch seine Ermittlung in einem Fall, bei dem Drogen eine sehr große Rolle spielen. In Junktown leben Menschen und Maschinen Seite an Seite, als eines Tages eine Maschine (eine sogenannte Brutmutter) ermordet wird, nimmt Cains Leben Fahrt auf - und auch das all derer, die in den Fall verwickelt sind. Und wer bis zum Schluss in Junktown bleibt, dem verspreche ich den ein oder anderen wirklich heftigen Plottwist.

Oden spinnt eine wirklich sehr spannende Dystopie in einer Welt, die von der Szenerie her an ein post-apokalyptisches Szenario erinnert (das Setting in meinem Kopf verschlug mich beim Lesen in die Landschaft von Madmax oder Junkertown (eine Karte aus dem Spiel Overwatch, bei der nicht nur der Name gut passt). Dennoch lässt der Autor einem soviel Freiheit, dass die eigene Fantasie das Setting selbst bestimmen kann.
Die Figuren - nicht so zahlreich, dass man den Überblick verlieren würde - verhalten sich durchweg authentisch und den ein oder anderen gewinnt man richtig lieb.
Hin und wieder ist die Sprache im Buch sehr derbe, aber Oden schafft stets den Balance-Akt zwischen unnötiger Obszönität und einer Kommunikation, die sich in einer so verkommenen Gesellschaft einfach richtig anfühlt.
Durch die komplette Story hinweg merkt man außerdem, dass der Autor sich mit den Themen Geschichte und Politik sehr intensiv auseinander gesetzt hat (wohl auch im Zug seines Studiums). Doch auch die stilistische Seite des Buchs ist wunderbar. Eins meiner Lieblingsbeispiele ist, dass jedes der drei großen Teile des Buchs auf ähnliche Weise beginnt.

Das Buch ist alles andere als eine Liebesgeschichte, aber für mich ist trotz allem gerade die emotionale Komponente der Geschichte unvergesslich.


Alles in allem wird jeder, der sich für einen Besuch in Junktown entscheidet, mit einem komplexen Universum belohnt, das man definitiv - und ich zitiere eine der Aussagen des Covers - nicht vergisst.

Veröffentlicht am 15.06.2018

Leider nichts für mich

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Vorab möchte ich sagen, dass ich das Buch auf Seite 60/400 abgebrochen habe, ich es aber dennoch rezensieren werde, da ich es vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich weiß nicht, wie das Buch ...

Vorab möchte ich sagen, dass ich das Buch auf Seite 60/400 abgebrochen habe, ich es aber dennoch rezensieren werde, da ich es vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen habe. Ich weiß nicht, wie das Buch endet oder wie der weitere Verlauf ist.

Das Cover sowie der Klappentext haben mich unglaublich angesprochen! Wie cool ist es bitte, das du konsumieren musst. Was wäre das für eine krasse Welt? Abstinenz ist Hochverrat? Hört sich vielversprechend an! Ich dachte es ginge um das Konsumieren von Drogen, von Kaufräuschen und ähnlichem. Du musst einfach konsumieren, egal was. Aber irgendwie wurde es mir zu "robotermäßig" und darauf war ich nicht vorbereitet.

Der Schreibstil ist sehr hart und grob, was mir leider nicht gefallen hat. Ich habe mich dabei richtig merkwürdig gefühlt und fand es stellenweise echt ekelig. Für mich war das wirklich überhaupt nichts. Auch die vielen Abkürzungen waren mir einfach zu anstregend. Das Lesen hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht, da ich immer wieder hinten im Buch schauen musste, was irgendwelche Abkürzungen bedeuten.

Hätte er sich nicht die Zäpfchen reingedrückt, hätte er den Schlaglöchern ausweichen können, würde sein Steiß nicht schmerzen, würde sein Schließmuskel nicht im körpereigenen Kondenswasser schwimmen.

Leider konnte ich weder zum Protagonisten, noch zu einem anderen Charaktere irgendeine Bindung herstellen und war total abgeschreckt vom Verhalten dieser. Es gibt diese Geschichten, die dich schocken und dadurch begeistern, aber von dieser Geschichte und den Charakteren bin ich leider nur geschockt. Ohne Begeisterung. Natürlich kann man nicht nach 60 Seiten einen Protagonisten beurteilen, aber aufgrund der ganzen technischen Details in der Geschichte wollte ich einfach nicht weiterlesen. Sich Zäpfchen (Drogen?) in den "Mastdarm" zu schieben - und das auf der ersten Seite, hat mich nicht begeistern können, sondern irgendwie - vielleicht aufgrund des Schreibstiles - hat es mich nur geekelt.

Ich weiß nicht, ob es noch besser geworden wäre und ich möchte das Buch auch nicht schlecht machen, aber es hat mir (leider!) einfach nicht zugesagt.

Fazit
Durch die ganzen technischen Details und der ekeligen Beschreibung des Drogenkonsums war ich etwas abgeschreckt. Da mich aber die Handlung nicht fesseln konnte und ich mich auch in den Charakteren nicht wiederfand, habe ich das Buch abgebrochen. Ich denke aber, dass es für Dystopie- oder Science-Fiction-Liebhaber durchaus eine aufregende Geschichte sein kann. Der Schreibstil an sich war mir leider nur zu grob.

Vielen lieben Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!
Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.

Eure Neni ♥

Veröffentlicht am 18.01.2018

Zukunft extrem

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In der Zukunft werden die Kinder nicht mehr durch Frauen geboren, denn es gibt hier Brutmütter, in denen gleich große Mengen Embryonen heranwachsen können. Eines Nachts wird eine dieser Brutmütter getötet. ...

In der Zukunft werden die Kinder nicht mehr durch Frauen geboren, denn es gibt hier Brutmütter, in denen gleich große Mengen Embryonen heranwachsen können. Eines Nachts wird eine dieser Brutmütter getötet. Solomon Cain wird an den Schauplatz bestellt und beginnt mit seinen Ermittlungen. Doch diese stellen sich schnell als ganz schön kompliziert heraus, denn in einer Gesellschaft, in der nur Konsum und Drogen zählen, stellen ihm sich einige Schwierigkeiten in den Weg. Warum wurde die Brutmutter getötet? Hat es was mit den Embryonen zu tun, die sich zur Zeit ihres Todes in ihrem Inneren befanden?
Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan von Zukunftsromanen, gerade Dystopien mag ich immer sehr gerne, aber auch sonstige Blicke in die Zukunft reizen mich, da ich mir immer wieder die Frage stelle: wäre dieses Szenario vorstellbar? Nun hat Matthias Oden eine durchaus interessante Vorstellung einer nicht allzu fernen Zukunft, denn eine Konsumgesellschaft sind wir auch heute schon. Doch hier wird es sehr hart, gerade zu Beginn reihten sich mir völlig fremde und zunächst auch nicht verständliche Begriffe aneinander und ich fühlte mich irgendwie völlig allein gelassen in einer Zeit, die ich nicht kannte. Erst nachdem ich das Glossar am Ende des Buches entdeckte, wurde es verständlicher und nach einer Weile hatte ich mich auch in diese Zeit eingelesen. Der Schreibstil an für sich ist zwar sehr flüssig, aber die vielen "Erfindungen der Zukunft" brachten mich immer wieder ins stocken. Mir fehlte hier einfach ein bisschen die Erklärung, warum es diese Konsumpartei an die Spitze geschafft hat, die ab und an eingestreuten, kurzen Rückblicke auf die Geschichte haben mir einfach nicht ausgereicht.
Dazu kommen dann noch die Zukunftsvisionen, dass Menschen unfruchtbar sind und Maschinen dort stehen und Kinder regelrecht auf Wunsch erschaffen werden. Beziehungen zu Maschinen, gerade zu solchen wie die beschriebenen Brutmütter, kamen mir absurd vor und sind auch einfach nicht zu einem Bild in meinem Kopf geworden. Ganz im Gegenteil, ich fand allein den Gedanken daran äußerst abstoßend. Vielleicht aber auch genau so gewollt von dem Autor? Menschen, die Drogen nehmen müssen und auf ihren Drogenkonsum geprüft werden, Müll, der gesammelt wird und als Wohlstand gilt? All das machte es mir schwer, passt dies doch alles gar nicht in mein Weltbild und selbst als Zukunftsvision fällt mir diese Vorstellung unglaublich schwer. Ich habe zwar irgendwo schon verstanden, auf welche Misstände der Autor hier mit seinem Buch hinweisen möchte und doch fehlte es mir an Etwas, dass das alles für mich verständlicher und greifbarer werden ließ.
Die Geschichte wird zum großen Teil aus der Perspektive des Polizisten Solomon Caine geschildert. Durch den Erzähler in der dritten Person verfolgten wir hier das Geschehen und bekamen Einblicke in das Geschehen. Dabei wechselte für mich immer wieder das Geschehen zwischen Ereignissen, die durchaus spannend waren und Ereignissen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte.
Der Protagonist Cain war mir durchaus irgendwo sympathisch, kam er mir so manches Mal doch vor, wie der letzte Mensch, den ich zumindest halbwegs verstand. Er ist einer der wenigen, die noch auf natürlichem Wege auf die Welt kamen und sein Denken und Handeln war für mich meistens nachvollziehbar. Aber eine Art Beziehung konnte ich auch nicht zu ihm aufbauen, z. B. als ich sein wahres Alter erfuhr, war ich erstmal erstaunt, hätte ich ihn auf Grund seiner flapsigen Sprache und Art für viel jünger gehalten. Alles in allem machten alle Charaktere einen mehr oder weniger kaputten Eindruck, genau so, wie die Welt, die hier um sie herum beschrieben wird.
Mein Fazit:
Ein Krimi in der Zukunft, einer Zukunft, die für mich leider nicht richtig greifbar wurde, da mir einfach viel zu wenig erklärt wurde. Vielleicht wären Erklärungen zu langatmig geworden, aber so fühlte ich mich doch zum großen Teil allein gelassen. Zu Beginn habe ich noch immer wieder nachgeblättert, was denn da gerade überhaupt zur Sprache kam, aber das störte meinen Lesefluss doch gewaltig. Die Kritik, die der Autor mit seinem Buch an unserer Gesellschaft nimmt, ist für mich durchaus klar: Konsum und Drogen, wohin man nur schaut, aber richtig nah ging mir das nicht. Der Kriminalfall war spannend und so wechselte sich beim Lesen für mich spannendes mit unverständlichem ab. Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieses Buch durchaus seine Liebhaber finden wird, deshalb, schnappt euch eine Leseprobe und besucht Junktown!