Cover-Bild Der unschuldige Mörder
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 04.11.2019
  • ISBN: 9783809026846
Mattias Edvardsson

Der unschuldige Mörder

Roman
Annika Krummacher (Übersetzer)

Ein Mord ohne Leiche und ein fataler Schuldspruch – doch die wahre Geschichte wartet noch darauf, erzählt zu werden …

Lund, Schweden: Vier Literaturstudenten treffen auf den gefeierten Autor Leo Stark. Schnell geraten sie in den Bann des manipulativen Schriftstellers, der sie gleichermaßen fasziniert wie abstößt. Doch eines Nachts verschwindet Stark spurlos. Und obwohl keine Leiche gefunden wird, spricht man den Studenten Adrian des Mordes schuldig.
Jahre später beschließt dessen Freund Zack, ein Buch zu schreiben. Das Verbrechen von damals, für das Adrian acht Jahre ins Gefängnis musste, hat den Journalisten nie richtig losgelassen. Von Adrians Unschuld überzeugt, ist Zack fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken. Doch bei seinen Recherchen stößt er auf den Widerstand seiner ehemaligen Studienfreunde. Alle scheinen sie etwas vor Zack zu verbergen. Und dann taucht plötzlich Leo Starks Leiche auf …

Alle Romane von Mattias Edvardsson:
Der unschuldige Mörder
Die Lüge
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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2020

Auf der Suche nach der Wahrheit mittels Schreiben eines Romans

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Kurz zum Inhalt:
Im Schweden des Jahres 1996 treffen vier Literaturstudenten aufeinander und freunden sich an: Zackarias Levin, Adrian Mollberg, Fredrik Niemi und Betty Johnsson. Durch ihre Dozentin Li ...

Kurz zum Inhalt:
Im Schweden des Jahres 1996 treffen vier Literaturstudenten aufeinander und freunden sich an: Zackarias Levin, Adrian Mollberg, Fredrik Niemi und Betty Johnsson. Durch ihre Dozentin Li Karpe, eine bekannte Schriftstellerin, lernen sie den berühmt-berüchtigten Autor Leo Stark kennen und geraten in seinen Bann.
Doch am 4. Jänner 1997 verschwindet Leo spurlos. Obwohl es keine Leiche gibt und die Spuren dürftig sind, wird Adrian zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt.
2008: Als Zack seinen Job verliert und wieder zu seiner Mutter ziehen muss, beschließt er, ein Buch über den Fall zu schreiben, denn er ist fest der Meinung, dass Adrian unschuldig verurteilt wurde. Mit diesem Buch will er die Wahrheit aufdecken - doch er stößt bei seinen Recherchen bei seinen ehemaligen Mitstudenten auf Widerstand; jeder verbirgt etwas vor ihm. Und dann taucht plötzlich die Leiche von Leo Stark auf...


Meine Meinung:
"Der unschuldige Mörder" ist mehr Roman als Krimi, auch wenn sowohl Cover als auch Klappentext genau das implizieren. Leider übersieht man das Wort "Roman" daher leicht.
Dass dieses Buch kein Krimi ist, merkt man leider auch beim Aufbau des Kriminalfalls und die eher nicht vorhandene Polizei- und Aufklärungsarbeit.
Die ganze Geschichte war für mich leider etwas zäh, allerdings lassen die Zeitsprünge und damit verbundenen Perspektivwechsel doch das Interesse steigern.
Es wird abwechselnd das aktuelle Geschehen im Jahr 2008 und die Rückblenden in die damaligen Geschehnisse in den Jahren 1996 und 1997 - diese als Buchkapitel von Zacks Roman - dargestellt.
Somit kann man die Entwicklungen der einzelnen Personen gut nachvollziehen, da man sie ja sowohl in der Vergangenheit kennenlernt als auch der Gegenwart wieder trifft. Als Leser erfährt man alle Geschehnisse jedoch nur aus Zackarias Sicht.

Toll beschrieben war die Gruppendynamik der Studenten untereinander und mit der Dozentin Li Karpe bzw. der Studierenden mit Leo Stark. Auch wenn ich dieses 'Anhimmeln' und 'Vergöttern' von Leo überhaupt nicht nachvollziehen kann, denn Leo ist exzentrisch, aufbrausend und gewalttätig; irgendwie ein typisches Schriftsteller-Klischee. Warum alle derart von ihm fasziniert sind, kann ich nicht verstehen. Ein düsteres Ambiente liegt über allem.
Doch diese wiederholenden Grübeleien über das Schreiben und wie körperlich kräfteraubend das ist sowie das viele Philosophieren über das Schriftstellertum, war mir zu anstrengend und zäh zu lesen.
Der Fall selbst zieht sich in die Länge, die Geschichte tritt auf der Stelle und nichts geht weiter. Es gibt lange keine Erkenntnisse aus der Leiche, und ob Adrian nun schuldig ist oder nicht, kommt man auch keinen Schritt weiter. Etwas mehr Straffung hätte der ganzen Geschichte wohl gutgetan, da auch Spannung kaum vorhanden ist.

Toll fand ich hingegen, wie sich die Geschehnisse aus der Gegenwart und der Vergangenheit langsam zusammenfügen. Auch wenn jeder irgendetwas verschweigt. Doch das Verhalten einiger der jungen Leute nach einen Vorkommnis kann ich überhaupt nicht nachvollziehen und konnte darüber nur den Kopf schütteln - immerhin waren es - wenn auch junge - erwachsene Menschen...
Eigentlich gibt es auch gar keine tatsächliche Auflösung des Mordfalls - man liest zwar aus Sicht des Täters im letzten Kapitel des Buches-im-Buch, aber das ist ja die schriftstellerische Version aus Sicht von Zack...

Als schönes Zitat kann ich die Aussage von Zack auf S. 421 über die Wahrheit nennen; so realitätsnah und gerade für den Kriminalfall in diesem Buch perfekt passend:
"Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte. Ich begriff immer weniger. Aber eines verstand ich: Die Wahrheit kann sehr verschieden aussehen, je nachdem, wen man fragt."


Fazit:
Da ich mir aufgrund des Titels, des Covers und des Klappentextes einen anspruchsvollen Krimi erwartet hatte, konnte mir das Buch natürlich leider nicht das liefern, was ich eigentlich gerne gelesen hätte. Trotzdem war es stellenweise spannend und interessant, insgesamt aber zu zäh und langatmig. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

leider viele Längen

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Der unschuldige Mörder von Mattias Edvardsson ist das zweite von ihm erschiene Buch in Deutschland, erschien allerdings in Schweden vor dem Buch die Lüge.

Stockholm 2008, Zack Levin ein Journalist der ...

Der unschuldige Mörder von Mattias Edvardsson ist das zweite von ihm erschiene Buch in Deutschland, erschien allerdings in Schweden vor dem Buch die Lüge.

Stockholm 2008, Zack Levin ein Journalist der seinen Job verloren hat, zieht wieder zu seiner Mutter. Da er nun Zeit im Überfluss hat, beschließt er ein Buch über seine Vergangenheit zu schreiben. Eine Vergangenheit die in seiner Studentenzeit vor 12 Jahren spielt, eine Vergangenheit, in der sein Freund Adrian wegen Mordes an dem bekannten Autor Leo Stark verurteilt wurde.Obwohl niemals eine Leiche gefunden wurde,hatte Adrian keine Chance. Zack möchte nun Adrian rehabilitieren und begibt sich auf die Suche nach seinen alten Freunden um mit ihnen zu reden. Entgegen seiner Erwartungen sind diese allerdings nicht sehr kooperativ.Betty, Adrian und Frederik haben sich in all den Jahren sehr verändert, nur Zack scheint noch derselbe zu sein. Dann taucht nach 12 Jahren auf einmal die Leiche von Leo Stark auf.

Mattias Edvardsson kostruiert eine interessante Geschichte in einer Geschichte, die aber leider sehr viele Längen aufweist und nicht an die Lüge heranreicht, von der ich begeistert war. Es werden viele Beziehungsgeflechte von 1996 erzählt, viele Fährten gelegt, die aber leider auch nicht alle zum Schluss hin aufgelöst werden. Der Plot der Geschichte, wie schreibe ich einen Bestseller war genial überlegt, aber konnte mich letztendlich nicht begeistern. Ich hoffe auf einen guten Nachfolger zu die Lüge.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

„Die Wahrheit muss ans Licht.“

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Vom Limes-Verlag beworben wird Mattias Edvardsson 464-seitiger Spannungsroman „Der unschuldige Mörder“ als „der neue packende Roman“ dieses Schweden. In Deutschland erschienen ist er jedoch erst im Anschluss ...

Vom Limes-Verlag beworben wird Mattias Edvardsson 464-seitiger Spannungsroman „Der unschuldige Mörder“ als „der neue packende Roman“ dieses Schweden. In Deutschland erschienen ist er jedoch erst im Anschluss an den Überraschungserfolg von „Die Lüge“ – im November 2019, also knapp drei Jahre nach der schwedischen Originalausgabe.
Die Zeitungskrise macht auch vor Schweden nicht halt. Und sie trifft den 32-jährigen Zackarias Levin wie aus dem Nichts. Fortan ohne Lohn und Brot, besinnt er sich auf seine Wurzeln. In den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts studierte er in Lund „Literarisches Schreiben“. Nun ist es an der Zeit, das Gelernte anzuwenden. Sein Projekt: Er möchte das Verschwinden des Erfolgsschriftstellers Leo Stark zum Thema machen. Dieser hegte damals eine enge Beziehung zu Zackarias‘ Freundeskreis, bis er eines Tages spurlos verschwand. Zwar wurde seine Leiche nie gefunden, doch wurde Zacks Kommilitone Adrian wegen Mordes zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt. Kaum macht sich der ambitionierte Autor an die Recherchen, taucht auch schon Stacks Leiche auf.
In diesem Werk steht ein Verbrechen im Zentrum, das aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. So wird das Geschehen, was mir sehr gut gefallen hat, auf zwei Ebenen geschildert. Zum einen sind da die Ereignisse in der Gegenwart, hier im Jahr 2008. Zack recherchiert die Hintergründe des Verbrechens, nimmt zu seinen früheren Bekannten Kontakt auf, lässt sie ihre Sicht der Dinge erzählen und wird schließlich in die aktuellen polizeilichen Ermittlungen, die sich im Anschluss an das Auffinden von Stacks Leichnam ergeben, involviert. Die zweite Ebene bildet der Roman, den Zack im Anschluss an seine Arbeit veröffentlich hat. Einzelne Kapitel desselben wechseln sich beständig mit der Gegenwart ab und greifen Recherchiertes auf, sodass sich aus beidem schließlich ein Gesamtbild ergibt. Durch die regelmäßigen Perspektivwechsel und das häppchenweise Präsentieren von Erkenntnissen, jede/r in diesem Roman scheint etwas zu verbergen zu haben, baut der Autor einen Spannungsbogen auf, der den Roman mit wechselnder Intensität latent durchzieht. Außerdem werden Leserinnen und Leser auf eine bestimmte Fährte geführt, die sich am Ende allerdings als falsch erweist, was das Ende des Romans wie eine Bombe einschlagen lässt. Insofern fühlte ich mich beim Lesen gut unterhalten. Leider werden jedoch am Ende nicht alle offenen Fragen geklärt, und die endgültige Aufklärung kommt recht plötzlich.
Gerade die Schilderungen aus der Studienzeit beinhalten viele Informationen über den Prozess des Schreibens an sich, was mir recht gut gefallen hat: Ist Schreiben eher erlernbares Handwerk oder etwas, was man nur bedingt lernen kann? Welchen Umfang sollte ein gutes Buch haben? Wie gehe ich mit Sprache um? Was passiert bei einer Schreibkrise? Außerdem gewähren sie einen lebendigen Eindruck in die Studienzeit. Allerdings nehmen hier sexuelle bzw. Liebesbeziehungen einen m.E. zu großen Raum ein, was das Lesen teilweise doch sehr langatmig werden lässt – erstrecht wenn man sich am Ende resümiert, wie viele dieser Informationen für den Fortgang der Handlung wirklich von Bedeutung sind.
Die Zahl der Charaktere ist überschaubar, und sie werden auch durchaus lebendig dargestellt; jedoch lassen sie eine innere Entwicklung missen. Selbst mit Anfang Dreißig verhalten sie sich kaum anders als in ihren Studienjahren. Insbesondere Zacks Verhältnis zu seiner Mutter, bei der er wegen seiner Arbeitslosigkeit wieder wohnt, erscheint mir sehr unreif. Aber auch der Bestsellerautor Leo Stark ist so exzentrisch dargestellt, dass ich seine Figur für eher unrealistisch halte und mir beim Lesen das eine oder andere Mal die Lust verging, mehr über ihn zu erfahren.
Edvardssons Sprache ist insgesamt flüssig zu lesen; der „Roman im Roman“ liest sich stellenweise etwas „affektierter“, literarischer, was dem geschuldet ist, dass Zack versucht, das im Studium Erlernte umzusetzen, und die beiden Handlungsebenen auch sprachlich voneinander absetzt.
Mit großen Erwartungen bin ich an diesen Roman herangegangen, konnte mich „Die Lüge“ doch im Großen und Ganzen überzeugen. „Der unschuldige Mörder“ indes konnte diese leider nicht erfüllen: Edvardsson thematisiert zu viele Nebensächlichkeiten, führt nicht alle losen Fäden zusammen, und auch den Figuren konnte ich nicht viel abgewinnen: ein Roman, der unterhält und den man lesen kann, aber eben nicht lesen muss.

Veröffentlicht am 05.01.2020

Undblutig und tiefgründig

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„Die Lüge“ von Mattias Edvardsson hatte mich begeistert und auch „Der unschuldige Mörder“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Journalist Zack schreibt ein Buch über seine Zeit als Literaturstudent. ...


„Die Lüge“ von Mattias Edvardsson hatte mich begeistert und auch „Der unschuldige Mörder“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Journalist Zack schreibt ein Buch über seine Zeit als Literaturstudent. Damals verschwand der gefeierte Schriftsteller Leo Stark. Adrian, ein Freund von Zack, wurde wegen Mordes verurteilt.
Bei seinen Recherchen stößt Zack nun auf Ungereimtheiten…
Mattias Edvardsson erzählt eine kurzweilige Geschichte in der Geschichte über eine wahnhafte Heldenverehrung. Durch den Zeitenwechsel schafft es der Autor, Spannung aufzubauen.

Fazit: Nicht ganz so gut wie „Die Lüge“, aber immer noch top!

Veröffentlicht am 03.01.2020

Fesselnd, hat aber auch Längen

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Broschiert: 459 Seiten
Verlag: Limes Verlag (4. November 2019)
ISBN-13: 978-3809026846
Originaltitel: En nästan sann historia
Übersetzung: Annika Krummacher
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Broschiert: 459 Seiten
Verlag: Limes Verlag (4. November 2019)
ISBN-13: 978-3809026846
Originaltitel: En nästan sann historia
Übersetzung: Annika Krummacher
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Fesselnd, hat aber auch Längen

Inhalt:
Lund, 1996. Vier junge Leute freunden sich in einem Kurs für Literarisches Schreiben an. Sie lernen den berühmten Schriftsteller Leo Stark kennen und geraten in seinen Bann. Eines Tages verschwindet Leo, und obwohl keine Leiche gefunden wird, wird Adrian wegen Mordes zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.

Jahre später verliert der Journalist Zack seinen Job. Um Geld zu verdienen, will er einen Roman über den Fall Leo Stark schreiben in dem festen Glauben, dass sein damaliger Freund Adrian unschuldig ist. Doch bei seinen Gesprächen mit den ehemaligen Freunden stößt er auf Widersprüche und auf absolut Unerwartetes.

Meine Meinung:
Mir gefällt Mattias Edvardssons Schreibstil sehr gut. Er vermag mich zu fesseln und vieles interessant zu beschreiben. Allerdings gibt es auch einige Längen, wo zum Beispiel die Theorie des Schreibens ellenlang ausgeweitet wird, oder Wiederholungen. Insgesamt hätte man den Roman also durchaus gestraffter erzählen können. Aber ich finde das nicht wirklich schlimm.

Die Story ist dafür ganz gut erzählt. Zack redet mit seinen ehemaligen Freunden, um aus den Erinnerungen ein Buch zu schreiben. So wechselt die Zeitebene zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei die Vergangenheit in Form von Kapiteln aus Zacks Roman „Der unschuldige Mörder“ dargestellt wird - eine nette Idee.

Aus den verschiedenen Perspektiven von Fredrik, Adrian, Betty und Li setzt sich nach und nach die Wahrheit zusammen. Keiner von ihnen wusste alles, jeder nur ein Stück. Das hat mir gut gefallen.

Ich fand diesen Spannungsroman lesenswert, wenn ich nicht ganz so gelungen wie Edvardssons Überraschungserfolg „Die Lüge“.

★★★★☆