Cover-Bild Geheimnis in Rot
Band der Reihe "British Library Crime Classics"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 298
  • Ersterscheinung: 09.10.2017
  • ISBN: 9783608961898
Mavis Doriel Hay

Geheimnis in Rot

Kriminalroman | British Library Crime Classics
Barbara Heller (Übersetzer)

Tante Mildred hat es schon immer geahnt: Die Verwandtschaft an Weihnachten zu versammeln ist keine gute Idee. Als der Familienpatriarch mit einer Kugel im Kopf gefunden wird, entbrennt an der festlichen Tafel ein Streit um sein Erbe. Dieser neuentdeckte Klassiker von Mavis Doriel Hay ist ein Muss für alle Krimifans und perfekt geeignet, von den eigenen Familiendramen an Weihnachten abzulenken.

Das traditionelle Familienfest im Hause Melbury beginnt wenig beschaulich, als Sir Osmond von einem als Weihnachtsmann verkleideten Gast ermordet aufgefunden wird. Die Trauer der anwesenden Verwandtschaft hält sich jedoch in Grenzen, da Sir Osmond ein beträchtliches Erbe hinterlässt. Jedes der eingeladenen Familienmitglieder zieht seinen Nutzen aus dem Tod des Patriarchen – nur der Weihnachtsmann, der genug Gelegenheiten hatte, den alten Herrn ins Jenseits zu befördern, besitzt kein Motiv. Inmitten von Missgunst, Verdächtigungen und Abscheu stellt sich schließlich heraus: Es kann nicht nur einen verkleideten Weihnachtsmann gegeben haben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2018

Klassisch britischer Krimi

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Mavis Doriel Hay schrieb diese Geschichte bereits in den 1930er Jahren und sie wurde 1936 zum ersten Mal veröffentlicht. Nachdem sie in England wiederentdeckt wurde kommt sie nun auch in einer wunderschönen ...

Mavis Doriel Hay schrieb diese Geschichte bereits in den 1930er Jahren und sie wurde 1936 zum ersten Mal veröffentlicht. Nachdem sie in England wiederentdeckt wurde kommt sie nun auch in einer wunderschönen Ausgabe des Klett-Cotta Verlags daher.

Eine klassische Krimigeschichte a la Agatha Christie - ein Haus, viele Gäste und ein Toter. Gut geschrieben und keinesfalls langweilig. Der Charme der 20er/30er Jahre liegt in der Luft und das alles in weihnachtlicher Atmosphäre, wird Sir Osmond Melbury doch am 1. Weihnachtstag in seinem Anwesen ermordet.

Colonel Halstock ermittelt im Anwesen der Familie Melbury und bringt einige Geheimnisse zu Tage.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Ein bisschen Cluedo - Konnte mich dennoch nicht völlig begeistern oder überzeugen

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INHALT:
Weihnachten 1935: Sir Osmond Melbury dultet auch dieses Jahr keine Widersprüche als er anweist, dass sich seine verstreute Verwandtschaft zum Fest auf dem Familienlandsitz nahe Flaxmere versammelt. ...

INHALT:
Weihnachten 1935: Sir Osmond Melbury dultet auch dieses Jahr keine Widersprüche als er anweist, dass sich seine verstreute Verwandtschaft zum Fest auf dem Familienlandsitz nahe Flaxmere versammelt. Seine klaren Vorstellungen wie der Weihnachtsmorgen abzulaufen hat lassen alle Anwesenden eher nervös als besinnlich auf die Bescherung warten. Kurz nach eben dieser wird Sir Osmond von einem, als Weihnachtsmann verkleideten, Gast ermordet in seinem Arbeitszimmer aufgefunden. Die Trauer der Hinterbliebenen hält sich, aus den verschiedensten Gründen, jedoch in Grenzen und schließlich hinterlässt der Verstorbene ein beträchtliches Erbe! Viele der auf dem Gut Anwesenden ziehen somit ihren Nutzen aus dem Tod des Patriarchen und Motive gibt es genügend. Tante Mildred hat es ja schon immer geahnt: Eine an Weihnachten versammelte Verwandtschaft ist keine gute Idee…

EIGENE MEINUNG:
Zur Vorweihnachtszeit hat mich dieses originelle Cover natürlich wie magisch angezogen! Es wirkt flott und scheint doch einen absoluten Klassiker zu beinhalten. Gebunden ist es in traditionelles Leinen und trotz der Anmerkung „Hardcover“ ist es leicht biegsam und hat ein handliches Format. Es zeigt ein wunderschönes, erleuchtetes Herrenhaus, umgeben von einem verschneiten Park. In diesem zieht die Silhouette eines Weihnachtsmannes mit Pistole den Blick auf sich. Mit ähnlicher Aufmachung ist auch der Roman „Geheimnis in Weiß“ erschienen der jedoch von einem anderen Autor stammt. Somit ist dieses Buch als Einzelband zu lesen und keinesfalls eine neue Geschichte: Bereits 1936 wurde die Erzählung unter dem Titel „The Santa Klaus Murder“ veröffentlicht. Die Seiten finde ich persönlich etwas arg dünn geraten, aber dafür gibt es sowohl vor als auch nach der Geschichte einen Grundriss des Hauses an dem man sich den Tathergang besser vorstellen kann. Die Umgebung – die auch eine kleine Rolle spielt – wird dabei leider ausgelassen. Auch ein schönes rotes Lesezeichen bereichert das Buch!

Die Geschichte dreht sich also um die Aufklärung des Mordes an Sir Oswald und zeigt dabei klassisch einen Ermittler bei seiner Arbeit: Es werden die Hintergründe der Anwesenden ermittelt, Abläufe der Weihnachtsfeier aufgezeigt und natürlich alle Zeugen befragt! Das Setting und auch die Erzählung sind traditionell, britisch und weisen ebendiesen Charme auf. Jedoch muss ich sagen, dass mir in Sachen Charme und Humor Carola Dunns „Miss Daisy-Reihe“ noch näher ist. Die meiste Zeit befinden wir uns rund um das Herrenhaus von Sir Oswald und wer hier große Action erwartet wird enttäuscht werden. Es ist ein typischer Landhauskrimi bei dem die Spannung eher durch den Fortgang der Ermittlungen, und daraus entstehende neue Erkenntnisse, entspringt. So wird das Ende irgendwann logisch, wenn auch nicht extrem überraschend, jedoch auch nicht vorhersehbar! Der Weg dorthin ist teilweise etwas langwierig. Das Buch ist ein Werk seiner Zeit (plus Standesdünkel etc.) und eignet sich auch für sensiblere Leser.

Der Schreibstil ist, trotz des Romanalters, sehr angenehm und flott zu lesen. Viele Kapitel sind dabei aus Sicht des Ermittlers geschrieben, der somit das Bindeglied zwischen den Personen darstellt. Einige Kapitel stammen jedoch von Anwesenden selbst, wobei ich bei wenigen echte Sympathie aufbauen konnte. Diese Kapitel haben mir aber trotzdem gut gefallen, weil man so einzelnen Gästen wesentlich näher kommt und auch deren Beweggründe, Stärken und Schwächen besser versteht. Diese Aufteilung wird in ihren Sinn jedoch erst gegen Mitte des Buches klar, war jedoch trotzdem hilfreich, weil es in diesem Buch eine Unmenge an Charakteren gibt. Damit, und mit deren verwandtschaftlichen, freundschaftlichen oder Arbeitsbeziehungen untereinander, hatte ich zu Beginn wirklich Probleme. Teilweise nennen sich die Leute untereinander bei ihren Vornamen, spricht jedoch eine Bedienstete werden Nachnamen genannt. Für alle neuen Leser ist diese Zusammenstellung vielleicht hilfreich:

1. Generation:
- Sir Osmond Melbury – Vater von Hilda, Edith, George, Eleanor und Jennifer. Familienoberhaupt und Mordopfer.
- Lady Melbury – starb vier Jahre nach Hildas Heirat, hinterließ einzig ihren Töchtern Hilda und Jennifer etwas von ihrem Erbe, war sehr schön und sanftmütig.
- Mildred Melbury – unverheiratete Schwester von Sir Osmond, half ihm bis zu Crace Portishams Einstellung im Haushalt.

2. Generation:
- Hilda Wynford – älteste, bereits verwitwete Tochter von Sir Osmond. Ehemals verheiratet mit dem Künstler Carl Wynford, den ihr Vater nicht als Schwiegersohn anerkannte. Ist von zu Hause weggegangen. Ehemann ist drei Jahre nach der Eheschließung verstorben. Es gibt eine gemeinsame Tochter: Carol.
- Edith Evershot – genannt Dittie. Heiratete auf Rat ihrer Tante Mildred und ihrem Vater David Evershot. Hat jedoch eine gemeinsame Vergangenheit mit Kenneth Stour. Die Ehe mit David blieb bisher kinderlos.
- George Melbury – verheiratet mit Patricia, drei Kinder: Enid, Kit, Clare.
- Eleanor Stickland – verheiratet mit Gordon Stickland, zwei Kinder: Osmond und Anne.
- Jennifer Melbury – jüngste Tochter, soll auf dem Familienlandsitz bleiben, möchte aber Philip Cheriton gegen den Willen des Vaters heiraten.

3. Generation:
- Carol Wynford – Tochter von Hilda, möchte eine teure Ausbildung zur Architektin beginnen.

Kinder:
- Osmond Stickland – Sohn von Eleanor und Gordon.
- Anne Stickland – Tochter von Eleanor und Gordon, 4 Jahre alt.
- Enid Melbury – Tochter von George und Patricia, gescheit, 9 Jahre.
- Kit Melbury – Sohn von George und Patricia, 8 Jahre.
- Clare Melbury – Jüngste Tochter von George und Patricia.

Angeheiratete Personen:
- David Evershot – Mann von Edith, jähzornig, Geisteskrankheiten in der Familie vermutet.
- Patricia Melbury – Frau von George, drei Kinder: Enid, Kit, Clare.
- Gordon Stickland – Mann von Eleanor, zwei Kinder: Osmond und Anne.

Weitere anwesende Personen:
- Philip Cheriton – Verlobter von Jennifer, wird von Sir Osmond nicht anerkannt, Redakteur und Schriftsteller, Studienkollege von Oliver Witcombe.
- Oliver Witcombe – von Sir Oswald bevorzugter Heiratskandidat für Jennifer, Weihnachtsmann.
- Kenneth Stour – hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Edith.
- Kindermädchen 1 – von den Sticklands nur vorübergehend über Weihnachten eingestellt, rothaarig, Freidenkerin, flirtet mit den Männer.
- Kindermädchen 2 – Miss Poole, betreut George und Patricia Melbury.

Bedienstete in Flaxmere:
- Grace Portisham – neue Sekretärin von Sir Osmond, in Familienkreisen unbeliebt.
- Harry Bingham - neuer Fahrer der Familie, von Grace Portisham empfohlen, interessiert an Grace Portisham.
- John Ashmore – ehemaliger, alte Fahrer, wurde durch Grace Portisham ausgetauscht.
- Diener Parkins – sagt Carol, dass im Arbeitszimmer etwas passiert ist; jahrelang Butler und Kammerdiener von Sir Osmond.
- Dienstmädchen Elizabeth (Betty) Willet – war für die Kontrolle der Fenster am Todestag verantwortlich

Weitere Personen:
- Max Tollard – Kenneth Stour wohnt während der Weihnachtstage bei ihm.
- Crewkerne – langjähriger Anwalt von Sir Osmond
- Doktor Tarrant
- Colonel Halstock – Chief Constable der Grafschaft, Nachbar und Freund von Sir Osmond.
- Detective-Inspector Rousdon – wollte sofort Oliver Witcombe festnehmen lassen.
- Constable Stapley – steht Posten vor dem Haus.
- Caundle – Polizeiarzt
- Constable Mere – führt Protokoll

FAZIT:
Ein klassischer britischer Landhauskrimi – passend zur Weihnachtszeit und erstmals bereits 1936 veröffentlicht. Der Charme entsteht vor allem durch die Ermittlungstätigkeit, rund um die vielen Personen mit ihren jeweiligen menschlichen Stärken und Schwächen, der der Leser folgen und daran teilnehmen kann. Reflexion und logisches Denken sind bei dieser verschachtelten Abfolge der Ereignisse und einer etwas unpersönlichen Erzählart wirklich gefragt. Wer Action liebt wird hier keine Freude finden und die Spannung kommt für mich leider auch nicht an einen guten (alten) Agatha Christie-Roman heran!

Veröffentlicht am 09.01.2018

"Old School"

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Eigentlich weist bereits das originelle Buchcover auf einen Klassiker hin. Eingebunden in traditionelles Leinen, in handlichem Format, zeigt es ein behäbiges Herrenhaus in tief verschneitem Park - und ...

Eigentlich weist bereits das originelle Buchcover auf einen Klassiker hin. Eingebunden in traditionelles Leinen, in handlichem Format, zeigt es ein behäbiges Herrenhaus in tief verschneitem Park - und gibt gleich einen Hinweis auf den ursprünglichen Titel des Kriminalromans „The Santa Klaus Murder“, der erstmalig im Jahr 1936 veröffentlicht wurde.
Zum Inhalt: Wie in jedem Jahr versammelt Sir Osmond die Familie und einige Freunde in seinem Haus in Flaxmere, um gemeinsam Weihnachten zu feiern, wobei einer von ihnen auf Wunsch des Hausherrn den Weihnachtsmann spielt. Aufgrund innerfamiliärer Spannungen ist die Atmosphäre allerdings gereizt. Sir Osmonds Schwester Mildred behauptet, „sie habe schon immer gewusst, dass bei diesen Familientreffen an Weihnachten nichts Gutes herauskomme“ – und diesmal soll sie Recht behalten.
Mit feinem Humor charakterisiert Mavis Doriel Hay (1894 – 1979) ihre Personen und zeichnet mit viel Ironie ihre Beziehungen zueinander und zum Familienoberhaupt nach. Wunderbar beobachtet und in authentischer Weise gibt sie (aus den unterschiedlichen Sichtweisen einzelner Familienmitglieder) menschliche Schwächen und Stärken wieder, wobei der ermittelnde Colonel Halstock ein Bindeglied zwischen ihnen bildet. In klassischer Manier folgt die Autorin dem Prinzip, einen Mord allein mit Hilfe von Kopfarbeit zu lösen, Reflexion und Logik stehen im Mittelpunkt. Hier ist der Leser aufgefordert, auf die Zwischentöne zu achten.
Wer ohne „Action“ auskommt und einen Krimi nicht nur konsumieren will, sondern es mag, mitzurätseln, ist mit diesem „Old School“ Roman gut bedient.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Eine Weihnachtsgeschichte der mörderischen Art

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hat die britische Autorin Mavis Doriel Hay mit "Geheimnis in Rot" bereits in den 1930er Jahren verfasst - erst 2017 erfolgte die erstmalige Übersetzung ins Deutsche - eine sehr lohnenswerte, ...

hat die britische Autorin Mavis Doriel Hay mit "Geheimnis in Rot" bereits in den 1930er Jahren verfasst - erst 2017 erfolgte die erstmalige Übersetzung ins Deutsche - eine sehr lohnenswerte, wie ich finde!

Herrlich! Und very british! Jedenfalls meistens - an einigen wenigen Stellen wirkte die Geschichte für mich als Leserin des 21. Jahrhunderts dann doch ein wenig kleinteilig und auch behäbig. Und es war extrem früh zu erahnen, wer der Täter ist.

Dennoch: "Geheimis in Rot" ist ein überaus stilvoller Weihnachtskrimi mit allem Zipp und Zapp, der auch über die Feiertage hinaus noch lesenswert ist. Die Autorin Mavis Driel Hay schreibt atmosphärisch und mit ausgesprochen sarkastischem Anklang, wenn auch einem milden. Very british indeed. Es handelt sich hier um einen klassischen Whodunnit um die Familie Melbury und ihr Umfeld, eine personelle Konstellation, die einige Ecken und Kanten aufweist. Ein Mord findet statt, ausgerechnet zu Weihnachten und (fast) jeder könnte es gewesen sein.

Wie gesagt, das mit dem "fast jeden" erledigt sich sehr schnell, aber wer der klassischen britischen Krimiliteratur zugetan ist, wird dennoch seine Freude mit dem Buch haben!

Veröffentlicht am 01.01.2018

Alter Weihnachtskrimi, neue Aufmachung

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Ich liebe Weihnachtsbücher, denn sie gehören einfach zur Vorweihnachtszeit. Wenn da noch ein Krimi dazwischen kommt, kann es besser nicht werden. Die Geschichte spielt im England am Anfang des vorigen ...

Ich liebe Weihnachtsbücher, denn sie gehören einfach zur Vorweihnachtszeit. Wenn da noch ein Krimi dazwischen kommt, kann es besser nicht werden. Die Geschichte spielt im England am Anfang des vorigen Jahrhunderts. Bei einem Weihnachtstreffen der gesamten adligen Familie wird das Familienoberhaupt ermordet. Als Täter kommen die meisten anwesenden in Frage sowie einige aus dem Personal. Colonel Halstock versucht Licht ins Dunkel zu bringen und den Fall aufzuklären. Was sich teilweise als sehr schwierig entpuppt, da der Perspektivwechsel oft stattfindet. Dazu trägt die Tatsache bei, dass das Buch aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist, was die Aufklärung aber auch das Lesen einigermassen kompliziert gestaltet.
Am Ende jedoch ist es recht schlüssig, wer der Täter ist und die gesamte Aufklärung erfolgt sehr realistisch. Der schwarze englische Humor hat mir beim Lesen sehr gefallen und auch das Cover fand ich im Nachhinein sehr passend zur Geschichte. Gerne vergebe ich 4 Sterne hierfür.