Cover-Bild Coraline
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 14.10.2021
  • ISBN: 9783401606460
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Neil Gaiman

Coraline

Der moderne Kinderbuch-Klassiker als Schmuckausgabe zum Verschenken ab 10
Cornelia Krutz-Arnold (Übersetzer), Aurélie Neyret (Illustrator)

Gruseln war noch nie so schön: Neil Gaimans moderner Kinderbuch-Klassiker, wunderschön vierfarbig illustriert!

Coraline ist mit ihren Eltern in ein düsteres altes Haus gezogen. Die Nachbarn sind reichlich merkwürdig: Der verrückte Herr mit Schnurrbart erzählt von seinem Mäusezirkus, die schrulligen Schauspielerinnen warnen sie vor dem tiefen Brunnen im Garten. Eines Tages stößt sie im Haus auf eine zugemauerte Tür. Und sieht dort dunkle Schatten verschwinden. Was verbirgt sich dahinter?

Ein Buch über Angst und den Mut, sie zu überwinden, geschrieben von Neil Gaiman, dem Superstar der Fantasyliteratur. Ein Must-Have für alle, die schöne Bücher lieben!   

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2024

Coraline

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Der namensgleiche Film „Coraline“ hat mich schon vor Jahren begeistert und schon vor Jahren war ich der Meinung, dass der Film nichts für Kinder unter 12 Jahre ist. Er ist ziemlich gruselig und mit Sicherheit ...

Der namensgleiche Film „Coraline“ hat mich schon vor Jahren begeistert und schon vor Jahren war ich der Meinung, dass der Film nichts für Kinder unter 12 Jahre ist. Er ist ziemlich gruselig und mit Sicherheit nicht einfach für Kinder darunter.
Daher war ich gespannt, wie das Buch sein würde.
Dass die Geschichte auf ein Buch basiert, habe ich durch Zufall herausgefunden und da die Ausgabe auch illustriert ist, habe ich sie mir geholt. Das Buch musste einfach bei mir einziehen!

Das Buch unterscheidet sich in ein paar Stellen vom Film.
Als erstes ist mir aufgefallen, dass in dem Buch keine Puppe vorkommt, die das Leben von Coraline ausspioniert und auch Wyborne gibt es nicht. Das wurde offenbar für den Film dazu geschrieben.
Die Grundzüge, wie die Tatsache, dass Coraline sich langweilt und ihre Eltern keine Zeit für sie haben, sind geblieben. Die Erkundung ihres neuen Zuhauses ist schnell gemacht und dabei lernen wir auch die schrulligen Nachbarn kennen. Die älteren Damen Mrs. Miss Spink und Miss Forcible, als auch den Nachbarn mit dem Mäusezirkus.
Während der Erkundung und der Beschreibung des Hauses ist mir auch aufgefallen, dass das Bild im Wohnzimmer anders beschrieben wurde. Statt einem Jungen als Bild über dem Kamin gibt es eine Obstschale und die Möbel sind von Coralines Großmutter. Es ist eine gute Stube, die eigentlich nur zu besonderen Anlässen genutzt wird.
Während des Lesen spürt man richtig die unheimliche Atmosphäre, die der Film gut eingefangen hat.
Auch die andere Welt, die andere Mutter, der andere Vater und die anderen Nachbarn sind gut gemacht. Schillernd und bunt wird Coraline dort empfangen. Diese Welt scheint so viel besser zu sein als ihr richtiges zu Hause.
Die Geschichte lebt vor allem durch die vielen, eigensinnigen und schrulligen Charakteren, die vor allem den Namen von Coraline nicht richtig aussprechen, sondern daraus gerne Caroline machen. Die Gespräche waren auch typisch Kind-Erwachsenen-Gespräche. Ihr wird nicht zugehört und sie kann die wildesten Sachen erzählen, keiner Reagiert angemessen.
Coraline ist eine mutige Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist, schlau und süß. Sie sehnt sich vor allem nach Aufmerksamkeit von ihren Eltern. Die Sichtweise aus der erzählt wird, ist dadurch recht kindlich. Dennoch kann man sich darin verlieren und sich gruseln.

Jedoch würde ich es keinem Kind zum vorlesen empfehlen. Es ist an einigen Stellen ziemlich gruselig und nichts für schwache Nerven. Daher sollte das auf jeden Fall individuell entschieden werden und gegebenfalls zusammen gelesen werden. Keines Falls ist es etwas für Erstleser!
Vom Schreibstil ist „Coraline“ leicht und flüssig zu lesen.

Die Zeichnungen, die wir dabei finden, sind wunderbar gemacht. Sie sind schön detailliert und zeigen mitunter die zuvor gelesenen Szenen.
Coraline ist hier im Buch blond dargestellt, statt schwarzhaarig wie im Film. Die Bilder sind meist ganzseitig und dazu mischen sich hin und wieder auch kleinere schwarz-weiß Zeichnungen.
Gerne hätte es mehr Bilder geben können.

Das Buch hat sehr hochwertige Seiten und das Cover passt auch nur einfach sehr gut dazu. Auch zeigt die Geschichte wunderbar, dass man manchmal Ängste überwinden muss, um voran zu kommen, nicht aufgeben darf und wie wichtig Familie sein kann, so unschön die Dinge manchmal auch laufen mögen.

Es ist ein toller, moderner Klassiker, den ich nur empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Manche Türen sollten für immer verschlossen bleiben!

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„Flieh, solange du noch Luft in der Lunge hast und Blut in deinen Adern und Wärme im Herzen. Flieh, solange du noch deinen Geist und deine Seele hast.“ (S.93)

Obwohl ich diese wundervoll-schaurige Geschichten ...

„Flieh, solange du noch Luft in der Lunge hast und Blut in deinen Adern und Wärme im Herzen. Flieh, solange du noch deinen Geist und deine Seele hast.“ (S.93)

Obwohl ich diese wundervoll-schaurige Geschichten bereits vor Jahren in der Originalsprache gelesen habe, konnte ich nicht an dieser Schmuckausgabe vorbeigehen. Sowohl der Film als auch die Geschichte von Neil Gaiman und die ausdrucksstarken Illustrationen von Chris Riddell, haben sich schnell in mein Herz geschlichen. Umso gespannter war ich auf die Malereien von Aurélie Neyret und ich wurde positiv überrascht!

Das Cover: Der Titel des Buches, der in einer zittrigen, geschwungenen Schrift niedergeschrieben wurde und mittig unsere mutige Heldin mit der schwarzen, zotteligen Katze. Es gibt noch feine, reflektierenden, blauen Elemente, die das Cover zu einem Hingucker werden lassen. Es lässt definitiv nach dem Buch greifen!

Die Handlung: Coraline Jones wird von ihren Eltern vernachlässigt. Frisch umgezogen beschäftigen sich ihre Eltern eher mit ihrer Arbeit und niemand scheint sich für sie zu interessieren. Um nicht vor lauter Langeweile einzugehen, erkundet sie das neue Haus und stößt auf eine seltsame Tür, durch welche es keinen Weg zurück gibt...

Meine Meinung: Ich habe damals zuerst den wirklich gelungenen Film gesehen und muss sagen, dass beide Werke funktionieren. Es gibt zwar kleinere Unterschiede, doch diese sind nicht gravierend, da viele wichtige Details in den Film übernommen wurden, sodass die Grundatmosphäre bei beidem gleich ist. Neil Gaiman hat eine sehr einfache, trotzdem wirkungsvolle Art diese Geschichte zu erzählen. Der Gruselfaktor ist garantiert.

Die Charaktere: Coraline ist eine tolle, starke Protagonistin. Mutig, clever und mit einer Prise Humor begleitet sie die Lesenden durch die Geschichte und es macht Spaß, Coraline dabei zu beobachten, wie sie über sich hinauswächst. Auch ihr treuer Begleiter, der schwarze Kater, sorgt für viele lustige, aber auch schaurige Momente in der Geschichte. Doch auch Mr. Bobo, Mrs Spink und Forcible und die andere Mutter waren sehr außergewöhnliche Charaktere, die der düsteren Atmosphäre die gewisse Note verliehen haben. Man möchte niemanden missen, auch wenn man nicht mit allen sympathisiert.

Die Illustrationen: Anfangs hat es mich doch etwas verwirrt, dass Coraline plötzlich weiße Haare trug und nicht die ikonischen blauen Haare.Doch am Ende erklärt die Illustratorin, dass Neil Gaiman nie explizit beschrieben hat, wie Coraline äußerlich auftritt, weswegen sie ihre eigene Coraline entwickeln konnte. Überraschenderweise erstellte sie die Bilder nicht digital, sondern mit Aquarellfarben und Tinte und Feder. Mir hat die Luftigkeit und detailgetreue Darstellung sehr gut gefallen, auch wenn sie in meinen Augen an manchen Stellen ruhig noch etwas düsterer hätten sein können. Aber dadurch sind sie für Kinder etwas geeigneter.

Fazit: Jetzt besitze ich bereits zwei Ausgaben dieser beeindruckenden und etwas anderen Geschichte, doch ich würde keine der beiden missen möchten. Diese Schmuckausgabe lohnt sich sehr. Zwischen den bunten Illustrationen verstecken sich noch kleine Zeichnungen, die nur mit Tinte und Feder geschaffen wurden und die Geschichte noch zusätzlich verschönern. Von mir gibt es hier volle 5/5 Sternen. Wer sich gehörig gruseln möchte der/die sollte dringend diese Geschichte lesen!

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Skurril, schaurig-schön & einzigartig. Eine zauberhafte Coraline-Schmuckausgabe

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Vor über zehn Jahren habe ich „Coraline“ das erste Mal gelesen und auch der Film von Tim Burton ist mir bekannt. Beides konnte mich damals richtig begeistern. Da ich seitdem aber nicht mehr in die Geschichte ...

Vor über zehn Jahren habe ich „Coraline“ das erste Mal gelesen und auch der Film von Tim Burton ist mir bekannt. Beides konnte mich damals richtig begeistern. Da ich seitdem aber nicht mehr in die Geschichte von „Coraline“ eingetaucht war, waren meine Erinnerungen an die Handlung nicht mehr die frischesten. Als ich nun hörte, dass dieses Jahr eine farbig illustrierte Schmuckausgabe dieses modernen Kinderbuchklassikers herauskommen wird, wusste ich sofort, dass es nun endlich mal an der Zeit für ein Reread ist und ich diesen unbedingt mit dieser Schmuckedition machen möchte. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen.

Coraline Jones ist mit ihren Eltern vor kurzem in eine neue Wohnung gezogen, die sich in einem düsteren alten Haus befindet. Da noch Ferien sind, ihre Eltern mal wieder keine Zeit für sie haben und es draußen regnet, langweilt sich Coraline entsetzlich. Sie beginnt kurzerhand ihr neues Zuhause zu erkunden und lernt dabei ihre ziemlich seltsamen, schrulligen Nachbarn kennen.
Aber nicht nur die Nachbarn sind merkwürdig – auch die Entdeckung, die Coraline noch machen wird, ist sonderbar: Eine verschlossene Tür. Als sie sie mit einem rostigen alten Schlüssel öffnet, blickt sie auf eine blanke Ziegelwand. Warum wurde die Tür zugemauert? Was verbirgt sich dahinter? Als sich der Durchgang nachts plötzlich öffnet und Coraline hindurchgeht, landet sie in einer fremden, völlig verdrehten Welt. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...

Wie oben bereits erwähnt, habe ich mich sowohl an das Buch als auch den Tim Burton-Film von „Coraline“ nur noch recht dunkel erinnern können. Was mir aber nur zu gut im Gedächtnis geblieben ist: Die große Skurrilität der Story und die unheimliche und teils recht beklommene Stimmung; vor allem der Film hatte mir lauter kalte Rückenschauer beschert. Fand ich damals richtig klasse, ich stehe einfach total auf verrückte und schauerliche Geschichten.
Nach über zehn Jahren bin ich nun also endlich wieder in Neil Gaimans kultigen Fantasy-Grusel-Schmöker abgetaucht und auch dieses Mal hat mich der ausgefallene Ideenreichtum von Neil Gaiman und das gänsehautmäßige Ambiente der Erzählung in helle Begeisterung versetzen können. Ich muss nur sagen, dass ich ein wenig mit der Altersempfehlung hadere. Für manche 10-jährige Kids mag das Buch bestimmt schon etwas sein, allerdings würde ich persönlich davon abraten, es Kindern in die Hand zu geben, die sich schnell fürchten, da der Gruselfaktor der Geschichte ziemlich hoch ist. Das muss man wohl einfach individuell entscheiden. Vom Schreibstil her ist „Coraline“ aber auf jeden Fall für Leser*innen ab 10 Jahren geeignet, dieser ist sehr leicht und flüssig.

Mir, als Erwachsene, hat es auch beim erneuten Lesen jede Menge Freude bereitet die aufgeweckte Coraline auf ihrem spannenden Abenteuer zu begleiten und mich von der düsteren Atmosphäre und dem schrägen Einfallsreichtum der Geschichte verzaubern zu lassen. Mit „Coraline“ hat Neil Gaiman zweifellos ein ganz besonderes und ungewöhnliches Werk geschrieben, welches garantiert nicht jedermanns Sache sein wird, da es wirklich sehr fantasievoll und recht absonderlich ist. Wenn man sich aber auf die ganzen Verrücktheiten einlässt, beschert einem das Buch ein unvergessliches und wundervolles Leseerlebnis voller kurioser Charaktere, amüsanter Dialoge und Wunder.

Die Figuren und deren Gespräche haben mir ganz besonders gut gefallen. Die Geschichte lebt eindeutig von den eigenwilligen Charakteren und deren Zusammenspiel. Manche Unterhaltungen, die Coraline mit ihren Eltern und den Nachbarn führt, sind einfach nur zum Schmunzeln schön; vor allem der Gag, dass sich keiner der Nachbarn Coralines Namen merken kann und sie ständig Caroline von ihnen genannt wird, hat mich bestens unterhalten.
Am meisten in mein Herz geschlossen habe ich Coraline, unsere Hauptprotagonistin und personale Erzählerin. Mit ihr hat der Autor eine tolle und starke Romanheldin erschaffen. Coraline ist für ihr Alter bemerkenswert mutig und schlau und wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Ich mochte ihre sympathische und pfiffige Art auch dieses Mal auf Anhieb und habe sie für ihre Entschlossenheit und Tapferkeit sehr bewundert. Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch, wie es Neil Gaiman gelungen ist aus dem Blickwinkel eines jungen Mädchens zu schreiben. Diese kindliche Sichtweise auf die Welt ist ihm in meinen Augen wirklich hervorragend geglückt.

Zur Handlung möchte ich eigentlich gar nicht groß was sagen. Stellt euch einfach darauf ein, dass ihr es bei „Coraline“ mit einer sehr atmosphärischen, fantasievollen und gruseligen Erzählung zu tun bekommen werdet, die ein wunderbar faszinierendes Verwirrspiel aus Wirklichkeit und Illusion enthält und sich auf eine eigentümliche, aber sehr kluge Weise viel mit dem Thema Ängste beschäftigt.
Und vielleicht solltet ihr euch auch besser darauf vorbereiten, dass ihr Knöpfe nach der Lektüre vermutlich mit etwas anderen Augen betrachten werdet.

Wovon ich euch aber natürlich unbedingt noch berichten muss: Die Gestaltung. Die Illustratorin und Karikaturistin Aurélie Neyret hat die Geschichte mit zahlreichen großartigen farbigen Illustrationen versehen, die allesamt einfach nur perfekt zur Handlung passen und eine geheimnisvolle, schaurig-schöne Atmosphäre schaffen. Die Bilder sind meistens ganzseitig, es gibt aber auch ein paar wenige doppelseitige und in den Genuss von paar etwas kleinere Zeichnungen, die in schwarz-weiß gehalten sind, kommen wir ebenfalls. Mir haben die Illustrationen unglaublich gut gefallen. Von denen hätte es für meinen Geschmack gerne viele mehr geben können.
Bezüglich der Bilder fand ich außerdem sehr interessant, dass die Figuren anders aussehen als im Film. So hat Coraline, wie man ja schon auf dem Cover sehen kann, weiß-blonde Haare, was ich persönlich äußerst passend finde.
Was das Cover angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Es ist sehr hochwertig verarbeitet und schimmert dank des Spotlacks ganz zauberhaft, wenn man es ins Licht hält.

Fazit: Ein herrlich skurriles und außergewöhnliches Grusel-Lesevergnügen für Jung und Alt!
Mich hat die Schmuckausgabe von „Coraline“ vollkommen verzaubern können. Mir hat es ungeheuer viel Vergnügen bereitet die Geschichte nach vielen Jahren endlich mal wieder durchzuschmökern und sie dank der traumhaft schönen Illustrationen von Aurélie Neyret auf eine ganz neue Art und Weise kennenzulernen zu dürfen. Ich kann „Coraline“ jedem nur ans Herz legen, allen voran diese Schmuckausgabe. Das Buch erzählt eine einzigartige und zeitlose Geschichte über das Stellen und Überwinden von Ängsten, Familie und Aufrichtigkeit und wird in meinen Augen zurecht als moderner Kinderbuchklassiker bezeichnet. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Schaurig-schönes Märchen mit tiefschwarzem Humor

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Wer kennt Neil Gaiman nicht? Ich wurde durch Der Sternenwanderer und seinen Roman Ein gutes Omen, den er zusammen mit Terry Pratchett geschrieben hat, auf ihn aufmerksam. Ich mochte schon vorher seinen ...

Wer kennt Neil Gaiman nicht? Ich wurde durch Der Sternenwanderer und seinen Roman Ein gutes Omen, den er zusammen mit Terry Pratchett geschrieben hat, auf ihn aufmerksam. Ich mochte schon vorher seinen schwarzen, etwas eigentümlichen Humor sehr gerne und wurde auch hier nicht enttäuscht. Für manche mag der Witz gewöhnungsbedürftig sein und ich musste mich selbst erst einlesen, doch dann wurde ich gut unterhalten.
Zum einen lag das an der Hauptfigur. Coraline ist aufgeweckt, unternehmungslustig, sehr neugierig und hat ihren eigenen Kopf, doch eigentlich sehnt sie sich nach der Aufmerksamkeit ihrer arbeitswütigen Eltern. Das wird in der Parallelwelt schnell klar, in der sie landet, und in der ihre „andere“ Mutter und ihr „anderer“ Vater weitaus mehr um sie bemüht sind.


Dagegen bestechen die übrigen Charaktere hauptsächlich durch ihre Skurrilität und ihre Unheimlichkeit. Dazu muss man sagen, dass es sich hier eigentlich um ein Kinderbuch handelt und die Protagonisten deshalb nicht die Tiefe haben und haben können, die man vielleicht von Jugend- oder Erwachsenenliteratur gewohnt ist. Der Schreibstil ist dabei bewusst kurz gehalten und Gaiman verzichtet auf ausführliche Innenansichten des Mädchens oder ausschmückende Metaphern, die für Kinder nur schwer zu verstehen wären.
Trotzdem ist der unterschwellige Horror, der ganz ohne Blut oder viele Schockeffekte auskommt, für die ganz Kleinen eher weniger geeignet. Die grusligen Begebenheiten in der Spiegelwelt, in die Coraline gerät, sind so beschrieben, dass sie sehr leicht vorstellbar sind. Und die sehr dichte Atmosphäre, die der Autor in dem Roman aufbaut, kann selbst einem Erwachsenen einen Schauer über den Rücken jagen.


Coraline besticht vor allem durch seine gewitzte Hauptfigur und die interessanten Einfälle, hinter denen Neil Gaiman seine Botschaft von dem mutigen Mädchen versteckt, das tapfer seine Eltern rettet. Die schaurige Geschichte mit dem eigenwilligen Humor ist spannend und mitreißend erzählt, wenn man sich erst an den Schreibstil eines Kinderbuches gewöhnt hat, und unterhält bis zur letzten Seite.
Kurzum: Ein kurzes Horrormärchen voll skurril-intelligentem Witz, das besonders für Fans von Tim Burton, egal ob Jung oder Alt, wärmstens zu empfehlen ist.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Schaurig und skurril

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Inhalt:
Coraline ist mit ihren Eltern in ein düsteres altes Haus gezogen. Die Nachbarn sind reichlich merkwürdig: Der verrückte Herr mit Schnurrbart erzählt von seinem Mäusezirkus, die schrulligen Schauspielerinnen ...

Inhalt:
Coraline ist mit ihren Eltern in ein düsteres altes Haus gezogen. Die Nachbarn sind reichlich merkwürdig: Der verrückte Herr mit Schnurrbart erzählt von seinem Mäusezirkus, die schrulligen Schauspielerinnen warnen sie vor dem tiefen Brunnen im Garten. Eines Tages stößt sie im Haus auf eine zugemauerte Tür. Und sieht dort dunkle Schatten verschwinden. Was verbirgt sich dahinter?

Meinung:
Coraline ist mit ihren Eltern in ein neues Haus gezogen. Das Haus an sich ist alt und ein wenig unheimlich. Auch die Nachbarn sind alles andere als ganz normale Menschen. Aufgrund der beruflichen Auslastung der Eltern hat Coraline viel Zeit, um das Haus und die Umgebung kennenzulernen. Daher stößt sie eines Tages auf eine zugemauerte Tür. Natürlich ist Coraline unglaublich neugierig, was sich dahinter verbirgt.

Bisher hatte ich noch keine Berührungspunkte zu der Geschichte von Coraline. Weder ein Buch noch den Film dazu habe ich gesehen. Daher bin ich ohne große Erwartungen an die Geschichte herangegangen.

Coraline ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und ist äußerst wissbegierig. Daher stellt Coraline viele Dinge, die Erwachsene ihr erzählen, infrage und hat daher auch eine gewisse Distanz zur Welt der Erwachsenen aufgebaut.

Die Geschichte entbehrt nicht einem gewissen Grusel- und Schauderfaktor. Daher finde ich die Altersempfehlung ab 10 Jahren schon sehr gewagt. Nicht jedes Kind wird mit dieser Geschichte warm werden. Ich finde daher, dass man hier sein Kind am besten selbst einschätzen sollte und daher schnell weiß, ob diese durchaus gruselige und skurrile Geschichte etwas für das eigene Kind ist.

Diese Schmuckausgabe ist wirklich ein echter Hingucker. Das Buch kommt zum einen in einem größeren Format, als ein übliches Buch, daher. Zum anderen gibt es einige sehr stimmungsvolle Illustrationen im Buch. Diese sind ganzseitig illustriert und untermalen die Geschichte perfekt. Hier hätte ich es sogar gut gefunden, wenn es noch ein paar mehr Zeichnungen gegeben hätte.

Fazit:
Meine erste Begegnung mit Coraline war eine außergewöhnliche Reise voller Skurrilität und Grusel. Mir persönlich war es stellenweise etwas sehr skurril und ich bin mir unsicher, ob die Altersempfehlung von 10 Jahren nicht ein wenig zu niedrig angesetzt ist. Die wundervollen Bilder sind jedoch mindestens ein guter Grund, um zu diesem Buch zu greifen.
Ich vergebe knappe 4 von 5 Hörnchen.

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