Cover-Bild Lázár
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 01.09.2025
  • ISBN: 9783737102261
Nelio Biedermann

Lázár

„Der neue Zauberer … ein großartiges Werk.“ Die Zeit | Lieblingsbuch der Unabhängigen 2025

Ausgezeichnet als Lieblingsbuch der Unabhängigen 2025 | Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2025

Alles beginnt, sogar das Ende, als Lajos von Lázár, das blonde Kind mit den wasserblauen Augen, zur Welt kommt. Seinem Vater, dem Baron, wird der Sohn nie geheuer sein, als ob er dessen Geheimnis ahnte. Mit Lajos’ Geburt im Waldschloss bricht auch das 20. Jahrhundert an, das das alte Leben der Barone Lázár im südlichen Ungarn für immer verändern wird. Der Untergang des Habsburgerreichs berührt erst nur ihre Traditionen, aber alle spüren das Beben der Zeit, die schöne Mária ebenso wie der geisterhafte Onkel Imre. Als Lajos in den zwanziger Jahren sein Erbe antritt, scheint der alte Glanz noch einmal aufzublühen. Doch die Kinder Eva und Pista – der das Dunkle so liebt – müssen erleben, wie totalitäre Zeiten ihre wuchtigen Schatten werfen – und lernen, gegen sie zu bestehen.
Ein Roman wie eine Welt, die überwältigende Saga einer Familie, getrieben von der Liebe und der Sehnsucht nach ihr, in den Strudeln des 20. Jahrhunderts. Fesselnd und berührend, zugleich voller Leichtigkeit, voller Träume und Geheimnisse, in denen sich die ganze Tragik und Schönheit der Existenz spiegelt. Und – ob angesichts historischer Katastrophen oder schöner Sommertage – die ewige Frage, wie man leben soll.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2025

Interessante und fesselnde Familiensaga

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Der Schreibstil von Nelio Biedermann ist flüssig und mitreißend. Sein detaillierter lebendiger Erzählstil ist klar und angenehm zu lesen.
Das Cover mit dem Schimmel gefällt mir gut.

"Lázár“ von Nelio ...

Der Schreibstil von Nelio Biedermann ist flüssig und mitreißend. Sein detaillierter lebendiger Erzählstil ist klar und angenehm zu lesen.
Das Cover mit dem Schimmel gefällt mir gut.

"Lázár“ von Nelio Biedermann ist ein Familienroman, der die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie im 20. Jahrhundert von mehreren Generationen erzählt. Es beginnt mit der Geburt von Lajos von Lázár im abgelegenen Waldschloss seiner Familie. Lajos und seine Kinder Eva und Pista erleben die Zerbrechlichkeit ihrer Welt und müssen lernen, sich den neuen und politischen Herausforderungen zu stellen. Die politischen Umbrüche und der Untergang des Habsburgerreichs werden beeindruckend geschildert.

Es ist eine tiefgründige und bewegende Geschichte, die mich gefesselt hat.

Mit "Lázár“ ist Nelio Biedermann ein meisterlicher Debütroman gelungen. Historische Ereignisse sind gut recherchiert und mit den Schicksalen der Familie Lázár gelungen verwoben.

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Veröffentlicht am 26.08.2025

Alles ist stimmig

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Nelio Biedermann ist ein junger Autor, der die Kunst des Schreibens erstaunlich gut beherrscht. Sein zweiter Roman "Lázár" ist ein Generationenroman, der in Sprache und Inhalt sehr stimmig ist und mir ...

Nelio Biedermann ist ein junger Autor, der die Kunst des Schreibens erstaunlich gut beherrscht. Sein zweiter Roman "Lázár" ist ein Generationenroman, der in Sprache und Inhalt sehr stimmig ist und mir sehr gut gefallen hat. Bereits das Cover, das m.E. sehr gut passt, finde ich sehr auffällig, schön und passend. Da ich gerade vom Lippizzanergestüt zurückkam, fühlte ich mich auch gleich in eine Zeit der großen Gestüte versetzt.

Biedermann schafft es, einen ganzen Familienroman auf nur 320 Seiten zu verfassen. Der Schreibstil versetzt den Lesenden in eine vergangene Zeit ins südliche Ungarn, wo die Adelsfamilie "Lázár" durch friedliche und unruhige Zeiten geht. Dies ist damit ein Familienroman mit vielen Gefühlen und ein historischer Roman zur gleichen Zeit. Vermutlich ist er Biedermann auch so gut gelungen, weil seine eigene Familiengeschichte damit verknüpft ist.

Der Roman wäre auch eine sehr gute Filmvorlage, denn thematisch ist alles vorhanden, was in einer (Adels-)Familie so vorkommt: Liebe, Ehebruch, Alkohol, uneheliche Nachkommen, Strenge und Lieblosigkeit, Lügen und vieles mehr. Dies mit der Geschichte der Zeit zu verknüpfen, finde ich sehr gelungen, weil man diese dann "en passant" mitbekommt und sich besser vorstellen kann.

Der Roman um die Familie Lázár wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, ebenso der Autor Nelio Biedermann. Ich habe den Roman sehr gern gelesen, er bekommt von mir damit die volle Sternzahl!

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Veröffentlicht am 25.08.2025

Lazar

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Ein wunderbares Familienepos der adeligen Familie Lazar im 20. Jahrhundert in Ungarn. Es beginnt mit der Geburt von Lajos, einem blonden durchsichtigen Kind, dessen blaue Äderchen man durch die Haut fließen ...

Ein wunderbares Familienepos der adeligen Familie Lazar im 20. Jahrhundert in Ungarn. Es beginnt mit der Geburt von Lajos, einem blonden durchsichtigen Kind, dessen blaue Äderchen man durch die Haut fließen sieht. Ein verträumter Junge, sein Vater Sandor ist ein herrischer Mann, die Mutter vergeht in Melancholie. Das Waldschloß, in dem die Familie lebt, liegt einsam entfernt von der nächsten Ortschaft. Doch nach dem Tod des Vaters übernimmt Lajos die Familiengeschäfte und nichts erinnert mehr an den schüchternen Jungen. Er heiratet und bekommt die Kinder Eva und Pista. Im zweiten Weltkrieg müssen sie fliehen, wieder zuhause in Ungarn beginnt die Diktatur, die Adeligen werden enteignet und die Familie muß nun die niedrigsten Arbeiten verrichten, um zu überleben. Der Autor versteht es ungemein, die Charakter der einzelnen Personen derart wirklichkeitsnah zu beschreiben. Man spürt deren Gefühle, deren Freuden, deren Niedergeschlagenheit. Die Familie Lazar hat mit vielen Dämonen zu kämpfen. Sei es mit psychischen Erkrankungen Suizid, Alkoholsucht, depressiven Verstimmungen, Gehemmtheit. Auch werden die politischen Verhältnisse zu dieser Zeit in Ungarn und Österreich reell wiedergegeben. Das Hitlerregime in Deutschland, die Judenverfolgung, jedes Thema wird hier angeschnitten. Ein Buch, das an Tragik, Geheimnisse und Schönheit nichts ausläßt. Und man leidet mit den Protagonisten, beginnt es doch in einem Schloss mit Bediensteten und schöner Umgebung und endet dann im Elend. Das Cover zeigt einen edlen Lipizzaner wohl an Andeutung an die Barone. Ein Buch, das dem jungen Schriftsteller an nichts zu überbieten scheint und wir bistimmt noch sehr viel von ihm zu Lesen bekommen.

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Veröffentlicht am 24.08.2025

Eine Familiengeschichte des ungarischen Adels

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Der Familienroman 'Lázár' von Nelio Biederman ist eine Veröffentlichung, die durch seine klassische und altertümlichen Art nicht so recht ins Jahr 2025 zu passen scheint. Doch gerade diese Art der Erzählung ...

Der Familienroman 'Lázár' von Nelio Biederman ist eine Veröffentlichung, die durch seine klassische und altertümlichen Art nicht so recht ins Jahr 2025 zu passen scheint. Doch gerade diese Art der Erzählung und das inhaltlich Handeln des Romans, haben mich so vom Familienepos einer ungarischen Adelsfamilie überzeugt, der das ganze zwanzigste Jahrhundert umfasst.

Die Erzählung beginnt mit der Geburt von Lajos Lázár, der zur Jahrhundertwende auf dem Waldschloss der Familie, in dem seit Generationen nach den gleichen Regeln und Traditionen „geherrscht“ wird, geboren. Weitere Familienmitglieder werden als handelnde Figuren eingeführt. Die Eltern, die Schwester und der Onkel Lajos' Rücken in den Vordergrund. Mit dem Verkauf der Geschichte werden wir auch die Kinder Lajos', Eva und Pista, begleiten.
So verfolgen wir die Familie und ihre Schicksale ab Beginn des 20. Jahrhunderts, vor während und nach Kriegen.

Dabei bleibt es nicht nur bei Nacherzählung von Zeitgeschehnissen und Übermittlung der Familienbiografie.
Biederman schafft es feinfühlig die inneren Konflikte und Gefühle seiner Figuren auszumachen; ihre Träume, Zweifel, Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte zu übermitteln, sodass man ein besseres Verständnis der damaligen Zeit kriegt und eine überzeugende Entwicklung der Charaktere vorliegt. Das Mühsame, bei gewöhnlichen Geschichtsromanen, fällt dadurch weg.

Schriftlich ist der Roman angenehm gestaltet, wodurch man einen stetigen, ununterbrochen Lesefluss hat und sich vollkommen der Geschichte hingeben kann. Das hohe Tempo der Erzählung, erweist sich als notwendig, um dieser großflächigen Erzählung, gerecht zu werden. Es besteht normalerweise die Gefahr der Oberflächlichkeit, doch Biedermann versteht es, den Rhythmus zu halten, wodurch der Roman lebendig und verspielt wirkt.
Der Wechsel zwischen realistischen Schilderungen historischer Ereignisse und aus der Fantasie des Autors entsprungene Beigaben, zum Füllen der inhaltlichen Lücken, ist nahtlos.

Biedermann erfindet das Genre nicht neu, Erzählung zu Adelsfamilien während der Kriegs- und Nachkruegszeit gibt es viele, und doch schafft er ein souveränes Familienroman zu schreiben, dass einem nicht so schnell aus dem Kopf geht.

Doch die Geschichte wirkt zu konventionell, nicht zwingend notwendig für die Gegenwart, um langwierig zu sein. Und doch gerade diese Konventinelle gefällt mir, denn es wirkt nicht so zäh und erdrückend wie die herkömmlich notwendigen Überlieferungen des 20. Jahrhunderts.
Insgesamt ist 'Lázár' ein unterhaltsamer, mitreißender Roman, der gekonnt mit Figuren, Historie und Fiktion spielt.
Sehr empfehlenswert, vor allem für Geschichtsfans!

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Veröffentlicht am 29.11.2025

Im Strudel der Zeiten – Eine mitreißende Familiensaga

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MEINE MEINUNG

Der erst 22jährige Shootingstar der Schweizer Literaturszene Nelio Biedermann hat mit „Lázár“ einen neuen beeindruckenden historischen Roman vorgelegt.

Eindrucksvoll erzählt er die bewegte, ...

MEINE MEINUNG

Der erst 22jährige Shootingstar der Schweizer Literaturszene Nelio Biedermann hat mit „Lázár“ einen neuen beeindruckenden historischen Roman vorgelegt.

Eindrucksvoll erzählt er die bewegte, weit verzweigte Familiensaga der ungarischen Adelsfamilie Lázár, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und unweigerlich mit den umfassenden historischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts verwoben ist.

Beginnend mit der Geburt von Lajos von Lázár in den letzten Jahren der Habsburger Monarchie im südlichen Ungarn begleiten wir die verschiedenen Familienmitglieder durch ein bewegtes Jahrhundert voller Umbrüche bis hinein in die Nachkriegszeit. So durchleben wir an ihrer Seite den Zerfall der Monarchie, die Wirren des Zweiten Weltkriegs, die stalinistische Gewaltherrschaft und die Erfahrungen von Flucht, Enteignung und Exil. Dabei gelingt es Biedermann eindrucksvoll, die äußeren historischen Ereignisse mit dem Schicksal der Lázárs zu verknüpfen. Die politischen Umbrüche dienen nicht als historische Kulisse oder trockene Chronik, sondern werden als prägende Kraft erlebbar, die als individuelle Erlebnisse und Traumata das Innenleben der Figuren tief durchdringen und ihr Beziehungsgefüge nachhaltig verändern.

Die facettenreiche Geschichte der Lázárs und ihr Leidensweg sind untrennbar mit den politischen und seelischen Erschütterungen der europäischen Geschichte verwoben, wobei sich die persönlichen und historischen Konflikte gleichsam ergänzen und wechselseitig verstärken.

Biedermanns Schreibstil überzeugt mit einer faszinierenden Mischung aus nüchternen, fast dokumentarisch anmutenden Passagen und bildgewaltigem, atmosphärischen Szenen, die bisweilen traumartige, mystisch surreale Züge annehmen. Durch die episodische, vielfach gebrochene Erzählstruktur mit vielfältigen Zeitsprüngen, Perspektivwechseln und fragmentarischen Szenen folgt die Geschichte nicht einer linearen Chronologie, sondern präsentiert sich als Geflecht aus Erinnerungssplittern und bewusst offen gelassenen Leerstellen, in dem sich stets die Machtverhältnisse und unausgesprochenen Konflikte spiegeln. Dies reflektiert auf beeindruckende Weise das unzuverlässige, selektive Gedächtnis der Familie und die oft brüchige kollektive Erinnerung, schafft Interpretationsspielräume und fordert uns jedoch auch ein hohes Konzentrationsniveau ab. Statt einer im Mittelpunkt stehenden Hauptfigur begegnen wir einer Vielzahl von Figuren, deren Lebenswege sich kreuzen, überlagern und manchmal auch abrupt enden. Insbesondere die vielen Unschärfen untermalen gekonnt das Bild einer komplexen Welt, in der und die Figuren durch gesellschaftliche und historische Zwänge oft aus den ihnen aufgezwungenen Rollen nicht ausbrechen können und nicht jede Biografie aufgrund der Schnelllebigkeit der Geschichte zu Ende erzählt werden kann.

Die Figuren sind lebendig und vielschichtig gezeichnet und mit ihren Ängsten, Schwächen, inneren Dämonen und Träumen tiefgründig angelegt.

Besonders faszinierend ist die Gestaltung der Frauenfiguren wie Mária, Ilona oder Matilda als widersprüchliche, eigenwillige Charaktere, die keine bloßen Nebenfiguren sind, sondern mit ihren Sehnsüchten und Ängsten die emotionale Last vieler Frauen in sich vereinen. Ihre Biografien spiegeln zentrale Fragen nach überkommenen Geschlechterrollen, Selbstbestimmung innerhalb rigider gesellschaftlicher Normen und der intergenerationellen Weitergabe von unausgesprochener Schuld, Scham und Schweigen.

Bewegend und anschaulich schildert Biedermann insbesondere den prägenden Einfluss auf die jüngeren Generationen, die sich in einer durch Krieg, Revolution und Entwurzelung rasch wandelnden Welt zurechtzufinden und mit Loyalitätskonflikten und innerer Zerrissenheit fertig werden müssen.

Um die emotionale Befindlichkeiten seiner Figuren zu veranschaulichen, verwendet Biedermann nicht nur Symbole und wiederkehrenden Motive, sondern auch eine sehr metaphorische Bildsprache. Diese habe ich gelegentlich zwar als überfrachtet empfunden, doch unterstreicht sie insgesamt eindrucksvoll die emotionale und historische Komplexität des Romans.


FAZIT

Ein sprachlich kraftvoller, atmosphärisch intensiver und vielschichtig erzählter Roman, der ein poetisches Panorama europäischer Geschichte entfaltet. Gleichzeitig ist er eine eindringliche Hommage an Widerstandskraft und Humanität in Zeiten tiefgreifender Umbrüche und schleichenden Vergessens.

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