Cover-Bild Die Farbe von Milch
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453422544
Nell Leyshon

Die Farbe von Milch

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2018

Emotionale Geschichte, eindringlich erzählt

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Mary ist harte Arbeit gewöhnt, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau ...

Mary ist harte Arbeit gewöhnt, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und bekommt zum ersten Mal etwas Liebe und Fürsorge. Bis die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt...

Nell Leyshon erzählt die tragische Geschichte eines Bauernmädchens und gibt ihrer Protagonistin eine authentische Stimme. Schlicht und unverblümt erzählt Mary von den Veränderungen in ihrem Leben, den Entbehrungen und der Unterdrückung. Mary ist eine außergewöhnliche Protagonistin, trotzt fehlender Bildung ziemlich scharfsinnig, tapfer und genügsam, an deren Schicksal man automatisch Anteil nimmt und mit ihr lacht und leidet.

Ein berührender Roman, eindringlich erzählt und fesselnd bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Ein Buch, welches ich nicht so schnell vergessen werde.

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INHALT:
Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.
Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft ...

INHALT:
Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.
Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

MEINUNG:
Die Farbe von Milch ist ein Buch, welches ich schon länger im Blick hatte. An sich klang der Klappentext für mich recht unspektakulär, aber ich wollte wissen, was es mit dem Pfarrer auf sich hat.

Mary wächst in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Sie und ihre drei Schwestern, von denen sie die jüngste ist, müssen von Sonnenaufgang bis -untergang auf dem Feld arbeiten. Ihr Vater verlangt von Ihnen absolute Gehorsam, ansonsten drohen ihnen Schläge und Erniedrigungen. Die Geschichte spiel 1831 muss man dazu sagen. Eine eigene Meinung und einen eigenen Willen haben die Frauen eigentlich nicht zu haben. Doch Mary lässt sich den Mund nicht verbieten. Obwohl der Vergleich der Haarfarbe mit Milch darauf schließen lässt, dass Mary wohl eher albinotische Züge hatte, musste ich immer an ein schwarzes Mädchen denken, vermutlich deswegen weil sie mich an eine Sklavin erinnert hat, zunächst die Sklavin ihres eigenen Vaters.

Als Mary zum Pfarrer kommt, freut man sich eigentlich als Leser, denn sie hat ein eigenes Bett, genug Nahrung, die Arbeit ist bei weitem nicht hart, wie bei ihrer Familie und die Ehefrau des Pfarrers schenkt ihr erstmals richtig Aufmerksamkeit und sieht sie als Person, die sie ist. Doch dennoch stellt sich bei Mary kein Glücksgefühl ein, was ich naiverweise erwartet hätte, denn sie dort nicht freiwillig, sondern weil ihr Vater und der Pfarrer es so wollten und so ist es auch. Mary ist dort, weil andere es so wollen und nicht, weil sie sich das selbst ausgesucht hat. Mary gehört ihrem Vater und dann gehört sie dem Pfarrer, aber auch gegenüber dem hält sie mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Mary ist zu Heuchelei und Unehrlichkeit nicht fähig und das macht diese Geschichte so großartig.

Vielerlei habe ich Kritik über den Schreibstil gelesen und kann das nicht nachvollziehen, denn der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Mary geschrieben. Mary ist eine junge Frau, die nie eine Schule besucht hat und die zu dem Zeitpunkt als sie ihre Geschichte niederschreibt gerade erst Lesen und Schreiben gelernt hat. Ich fand den Schreibstil sehr passend und authentisch und Hut ab, dass man so seinen Schreibstil anpassen kann.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Intensiv

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Die junge Mary schreibt einen entscheidenden Teil ihrer Lebensgeschichte auf, denn eigenhändiges Schreiben ist eine Besonderheit für sie. Im Jahre 1830 lebt sie mit ihrer Familie auf dem Bauernhof ihres ...

Die junge Mary schreibt einen entscheidenden Teil ihrer Lebensgeschichte auf, denn eigenhändiges Schreiben ist eine Besonderheit für sie. Im Jahre 1830 lebt sie mit ihrer Familie auf dem Bauernhof ihres Vaters und muss täglich schwer arbeiten. Der Umgangston ist rau und jede Art von Faulheit wird streng bestraft. Das ist Marys alltägliches Leben, bis die Frau des Dorfpfarrers krank wird und Mary sich um sie kümmern muss.Fort von ihrer Familie und in fremder Umgebung muss sie ihren Platz finden und macht einige Erfahrungen, die ihr Leben für immer verändern werden...

Der Titel sowie das Cover sind schlicht gehalten und verraten kaum etwas über den Inhalt, was das Buch interessanter und geheimnisvoller gestaltet und viel Freiraum für Spekulationen lässt. Die Bedeutung klärt sich im Laufe der Geschichte und passt, wie ich finde, gut zum Inhalt.

Besonders positiv hervorheben möchte ich den Schreibstil, der zwar einfach gehalten ist, mit wenigen Satzzeichen auskommt und keine typische Trennung von gesprochener und erzählter Sprache hat, dadurch allerdings eine eigenen Charme entwickelt. Auch einige Wiederholungen von einzelnen Wörtern bis zu ganzen Sätzen unterstreichen die Eindringlichkeit gewisser Aussagen und heben die Bedeutungsschwere hervor. Mary ist ein toller Charakter. Zwar genießt sie kaum Bildung, aber sie ist so erfrischend ehrlich und aufrichtig, dass ich sie sofort ins Herz geschlossen habe. Durch ihre offene Art manövriert sie sich oft in Schwierigkeiten, aber sie hat die Stärke sich damit zu arrangieren. Ich schätze ihre authentische Art und finde sie großartig. Neben Mary fand ich die Pfarrersfrau auch sympathisch, da sie durch Weisheit und einer gewissen Charakterstärke gefestigt und warmherzig erscheint und das tolle Wesen in Mary erkennt.

Die Handlung zieht sich gerade in der ersten Hälfte und war eher mäßig bis kaum spannend. Teilweise wiederholen sich die Handlungen und wirken dadurch langweilig. So richtig fesseln konnte mich die Geschichte erst ab der Hälfte des Buches und ganz besonders gegen Ende. Von den unerwarteten Ereignissen war ich total überrascht und schockiert. Das kommt so plötzlich und der Umgang Marys mit den Konsequenzen beweist mal wieder wie charakterstark und beständig so ist. Wow, einfach nur wow. Ein perfekter Abschluss, der mich vollkommen überzeugen und verblüffen konnte.

Ein intensiver Roman mit einer gewissen Schwere und einer Handlung, die nachhallen wird und so schnell nicht in Vergessenheit gerät. Absolut empfehlenswert, wenngleich die Ereignisse wenig Spannung aufkommen lassen.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

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Für mich war es erstmal schwierig überhaupt in die Geschichte reinzukommen. Das lag vor allem am Schreibstil.
Denn diese Geschichte wird von Mary selbst erzählt bzw. geschrieben. Und sie schreibt so wie ...

Für mich war es erstmal schwierig überhaupt in die Geschichte reinzukommen. Das lag vor allem am Schreibstil.
Denn diese Geschichte wird von Mary selbst erzählt bzw. geschrieben. Und sie schreibt so wie sie es hört... Und alles
ohne Punkte und Komma. Und da sie das Schreiben erst gelernt hat, ist es sehr holprig und machte mir das Lesen schwer. Es wird zwar später etwas besser, aber dieser Schreibstil zieht sich durch das ganze Buch.

Die Geschichte selbst ist auch nicht wirklich neu. Und durch den Klappentext wurde mir eigentlich schon viel zu viel
verraten. Also falls ihr das Buch noch lesen wollt, dann lest Nicht! den Klappentext (deswegen zeige ich euch diesen hier auch nicht) Es ist also sehr vorhersehbar.. leider.

Die Protagonisten sind interessant geschrieben und Mary muss man eigentlich ziemlich schnell mögen. Sie hat eine süße und unschuldige Art. Auch die Nebencharaktere sind gut beschrieben, sodass man sich alle gut vorstellen konnte.

❗️❗️Die Farbe von Milch war leider nicht meins, da ich mit dem Schreibstil nicht zurecht kam. Aber vielleicht ist es für euch ja trotzdem etwas, denn die Protagonisten sind absolut gut beschrieben. Lest selbst!❗️

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein Roman mit einer starken Figur

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Die Geschichte handelt im 19. Jahrhundert, genauer sind es die vier Jahreszeiten des Jahres 1831, in der das Leben der Jugendlichen Mary erzählt wird. Mary wächst mit ihren anderen drei Schwestern und ...

Die Geschichte handelt im 19. Jahrhundert, genauer sind es die vier Jahreszeiten des Jahres 1831, in der das Leben der Jugendlichen Mary erzählt wird. Mary wächst mit ihren anderen drei Schwestern und ihren Eltern auf einem Bauernhof auf. Mary hilft Tag ein, Tag aus gemeinsam mit ihren Schwestern bei den landwirtschaftlichen Aufgaben beim Vater und im Haushalt bei der Mutter. Mary gerät ab und an n Auseinandersetzungen mit ihrem Vater, weil sie aufmüpfig handelt, und gerne ihre direkte Meinung sagt. Hinter ihren Rücken beschließt der Vater, dass Mary bei dem Pfarrer im nächsten Ort im Haushalt hilft. Mr. Grahams Ehefrau benötigt viel Liebe und Zuneigung, weil sie seit Jahren krank ist. Im Haushalt arbeitet noch Edna, die seit Jahren dort alle anfälligen Arbeiten von Kochen bis Reinigungsarbeiten erledigt. Der Pfarrer stellt nach einigen Tagen fest, dass es seiner Frau besser geht, sobald Mary einige Stunden mit seiner Frau verbringt. Deshalb soll Mary ihre Zeit mehr mit seiner Frau, die sie Missus nennt, verbringen statt Edna zu Hand zu gehen. Dann kommt eine Zeit, in der es Missus immer schlechter geht. Dann kommt der Tag, an dem Missus plötzlich stirbt. Edna und Mary helfen weiter in dem Haushalt von Mr. Graham. Mary entdeckt Bücher im Arbeitszimmer von Mr. Graham. Die Zeichen in den Büchern machen Mary neugierig. Nun kommt die Gelegenheit, dass Mary Lesen und Schreiben lernt. Allerdings passiert dieser Unterricht nicht ohne Folgen.
Nell Leyshon erzählt die Geschichte eines Mädchens, die wir heute Teenager nennen würden. Mary ist erst fünfzehn Jahre alt, arbeitet aber wie eine junge erwachsene Frau. Erst zu Hause auf dem Bauernhof, und dann später im Haushalt des Pfarrers. Aufgrund ihrer Aufmüpfigkeit und direkten Meinungsäußerungen wirkt Mary erwachsen und rebellisch. Sie kennt keine Grenzen von Respekt und Anstand. Dennoch kann sie auch Zuneigung und Emotionen durch Handlungen zeigen zum Beispiel als sie Missus hilft, nicht leiden zu müssen. Mary lässt sich weder bei ihrem Vater, noch beim Pfarrer unterkriegen. Als zwischen ihr und dem Pfarrer eine gewisse Nähe sich aufbaut, zögert sie sogar, und zeigt auch hier wieder, wie weit man bei ihr gehen darf. Deshalb zeichnet sich diese Figur als eine starke Persönlichkeit heraus in einer Zeit, in die Männer noch bestimmten, was Mädchen und Frauen zu tun oder zu lassen haben. Diese Geschichte kann man auch gut in die heutige Zeit adaptieren. Ungewöhnlich ist die Autorin beim Schreiben vorgegangen, indem sie die Kommas bei Nebensätzen sowie bei wörtlicher Rede die Satzzeichen weg gelassen hat. Dennoch wurden die Sätze so gut konstruiert, dass man trotzdem den Sinn verstehen und die Geschichte verfolgen konnte.
Als ich den Roman zu zwei Drittel gelesen hatte, wollte ich dem Buch vier Sterne geben. Aber als dann plötzlich eine Wendung in die Geschichte kam, war ich so überrascht über diese Wendung und welche Ereignisse in diesen wenigen Seiten passierte, dass dieser Roman fünf Sterne verdient hat.