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Veröffentlicht am 17.05.2022

Ist Jesus Mensch oder Gott?

Tod in Oberammergau
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„Tod in Oberammergau“ von Xaver Maria Gwaltinger und Josef Rauch, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 283 Seiten gelesen, die in 70 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 8. Band der Reihe „Emil Bär“. ...

„Tod in Oberammergau“ von Xaver Maria Gwaltinger und Josef Rauch, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 283 Seiten gelesen, die in 70 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 8. Band der Reihe „Emil Bär“.
Der Privatdetektiv Philipp Marlein schenkt seinem Freund, dem Hobbydetektiv und Ex-Pfarrer Emil Bär ein Seminar auf dem Heiligen Berg in Kloster Kreuzberg. Dort lernen sie zwei interessante Frauen kennen, die ihnen einiges über die Geschichte der Kreuzigung erzählen und einem großen und gefährlichen Geheimnis auf der Spur sind. Als sie kurz danach tot aufgefunden werden, sind Emil und Philipp die Hauptverdächtigen. Sie ergreifen die Flucht und ermitteln selbstständig. Eine der Toten hatte ihnen Hinweise gegeben, denen sie nun nachgehen wollen. Emil im Allgäu und Philipp in Franken.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Emil‘s und Philipp’s Perspektive erzählt, was mir gut gefallen hat. Auch deswegen, weil es ja verschiedene Handlungsorte gibt.
Daher gehen sie verschiedenen Spuren nach, lernen viele Personen kennen. Auf beiden Seiten kommt es zu einem Massensterben und sie müssen Angst um ihr eigenes Leben haben.
Es gibt interessante, aber mir zu ausführliche, örtliche und religiöse Beschreibungen, lange Auszüge aus der Passion und andere, humorvoll gedachte Aktivitäten.
Emil und Philipp waren mir schon sympathisch, ihre Unterhaltungen fand ich manchmal ziemlich blöd, konnte nicht immer darüber lachen. Aber lustig stelle ich mir die beiden schon vor. Obwohl Philipp ja der Privatdetektiv ist, hatte ich den Eindruck, das Emil erfolgreicher war bei seinen Ermittlungen. Aber am Ende hat sich alles zusammengefunden.
Der Schreibstil war gut, aber gerade zu Beginn fand ich die sehr direkte Sprache, was Frauen betrifft, etwas abartig. Das hat sich zum Glück wieder gegeben. ´
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen. Den beiden Autoren ist es auf jeden Fall gelungen, sich vom ‚Krimi-Einheitsbrei‘ abzuheben und ihr Konzept der ausführlichen Beschreibungen und des Infotainment-Romans umzusetzen. Ob es gefällt, ist dann Geschmackssache der Leser.
Das Cover ist sehr bunt und ein Hingucker, hat mir auch gefallen.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Sartorius ein Mörder?

Tod in Franken
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„Tod in Franken“ von Katharina Drüppel, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mi 288 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 3. Fall für Clemens Sartorius.
An einem ...

„Tod in Franken“ von Katharina Drüppel, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mi 288 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 3. Fall für Clemens Sartorius.
An einem See bei Erlangen wird die Leiche von Hauptkommissar Clemens Sartorius‘ Freundin Delphine gefunden. Nicht allein, dass er suspendiert ist, wird er nun auch noch zum Hauptverdächtigen an dem Mord. Er taucht mit Hilfe seines besten Freundes in Nürnberg unter und versucht mit Coras Hilfe mehr herauszufinden. Der Fall und die Mordmethode erinnern ihn an den Tod seiner Schwester vor vielen Jahren. Aber nur sehr wenige Menschen wussten, wie sie ermordet wurde. Er trifft auf die Forensikerin Marie Mayfield, die die Spuren in diesem Fall untersucht und ihm ebenfalls sehr hilft.
Auch dieser dritte Teil hat mich voll überzeugt. Ich konnte von Beginn an direkt in die Handlung einsteigen, die mich sofort in ihren Bann zog. Es ist ein sehr persönlicher Fall für Clemens. Erst seine Schwester, dann seine Freundin. Ich weiß nicht, was schlimmer für ihn ist, der neue Mord oder dass er wegen seiner Tarnung wie ein Landstreicher herumlaufen muss. Ohne seinen üblichen edlen Zwirn. Auch wenn das Verhältnis zu Delphine schon etwas abgekühlt war, will er natürlich alles dafür tun, den Mörder zu finden. Die ganze Sache gestaltet sich für ihn zu einer Odyssee aus Trauer, Angst und dem Zwang zum Untätigsein, was er nicht lange aushält. Zum Glück hat er Cora. Sie darf eigentlich auch nicht am Fall mitarbeiten, kommt aber natürlich an Interna und teilt diese mit Clemens. Sie hat mir hier sehr gut gefallen. In den Vorgängerbüchern ist sie mir mit ihren Anmachversuchen Clemens gegenüber etwas zu aufdringlich gewesen. Jetzt ist sie zu einer zuverlässigen Kollegin und sehr guten Freundin geworden.
Marie, die Forensikerin, ist eine sehr interessante Person mit einer vermutlich nicht so guten Vorgeschichte, von der man hier aber nichts weiter erfährt. Durch einen ‚Zufall‘ lernt sie Clemens kennen und ist schnell bereit, ihm ein neues Asyl zu gewähren. Auch geht sie akribisch allen Spuren im Labor nach, fährt an den Fundort der Leiche, wo sie interessante Entdeckungen macht. Ich mag sie sehr und sie hat ein hohes Potenzial, an weiteren Fällen mit Clemens zusammenzuarbeiten.
Auch die anderen Charaktere, gute wie böse, sind sehr authentisch beschrieben. Ebenso die Orte der Handlungen. Ich konnte mir von allem ein gutes Bild machen.
Der Schreibstil ist sehr gut, die Handlung ist spannend und unterhaltsam. Auch wenn ich fleißig mitgerätselt habe, hat mich das Ende total überrascht.
Mit dem relativ einfachen, überwiegend blau mit zwei Kirchtürmen, gestalteten Cover ist ein richtiger Blickfang gelungen.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Verwirrend

Süße Versuchung
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„Süße Versuchung“ von Gesuino Némus, United Soft Media Verlag GmbH, habe ich als Hörbuch mit einer Spieldauer von 7 Stunden und 52 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Maximilian Laprell.
Die Handlung ...

„Süße Versuchung“ von Gesuino Némus, United Soft Media Verlag GmbH, habe ich als Hörbuch mit einer Spieldauer von 7 Stunden und 52 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Maximilian Laprell.
Die Handlung spielt in einem kleinen sardinischen Dorf weit weg vom Tourismus. Es geht ruhig zu und die Einwohner haben ihre festen Gewohnheiten. Dann kommt es zu einem tödlichen Autounfall und einem unverständlichen Selbstmord. Bis hierher konnte ich der Handlung noch folgen. Als Elvis mit Kurt Cobain und Marilyn Monroe kommunizierte war ich dann völlig raus. Ich konnte nicht mehr folgen. Am Ende habe ich wenigstens die Aufklärung verstanden von dem, was am Anfang passiert ist. Mehr aber auch nicht. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hat der Kommissar im Dorf verdeckt ermittelt. Warum, weiß ich nicht. Das konnte ich erst nach rückblickenden Handlungen erahnen, war mir aber trotzdem nicht schlüssig.
Die Stimmung war immer ziemlich bedrückt, melancholisch. Es gab nichts Aufregendes oder Spannendes. Ich würde gern mehr schreiben, aber viel mehr habe ich nicht verstanden.
Einzig der Sprecher hat mir gefallen, ihm konnte ich gut zuhören.
Das Cover ist schön, passt zur Landschaft, aber nicht zu einem Krimi, falls es einer sein sollte.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Spannend, rasant und emotional

Mord bei Anruf
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„Mord bei Anruf – Au de et Sophie“ von Luc Winger, habe ich als ebook mit 173 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 15. Saint-Tropez-Krimi.
Commissaire Lucie Girard und ihr Mann ...

„Mord bei Anruf – Au de et Sophie“ von Luc Winger, habe ich als ebook mit 173 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 15. Saint-Tropez-Krimi.
Commissaire Lucie Girard und ihr Mann Patrice wollen nun endlich die Adoption ihrer Pflegetochter Sophie voranbringen. Da die leibliche Mutter Angelique beim israelischen Geheimdienst arbeitet, hat sie ihre Tochter vor drei Jahren in die Obhut der Girards gegeben und bisher keinen Kontakt mit ihr gehabt. Ganz plötzlich steht Angelique nun vor Lucie und will Sophie zu sich holen. Sie hat eine Wohnung ganz in der Nähe angemietet und will sich künftig selbst und ihre Tochter kümmern. Allerdings muss sie noch einen Auftrag abschließen.
Damit beginnt eine Reihe von schlimmen Ereignissen, die nicht nur Lucies Familie in Angst und Schrecken versetzen, sondern bis hin zur obersten politischen Spitze reichen bis hin zu einem spektakulären Ende.
Dieses Mal wird es sehr persönlich für Lucie, es geht um ihre Familie, ihre Kinder und deren Sicherheit. Es müssen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden, die nicht nur ihr Leben, sondern die Zukunft des gesamten Landes betreffen. Natürlich lässt sie sich den Fall nicht einfach so aus der Hand nehmen und ist wieder mit vollen Einsatz bei der Aufklärung dabei. Die Handlung spielt hier größtenteils in Frejus, sodass hier der örtliche Gendarm Romain Chaud dazu komme und auch sehr sympathisch und engagiert mitarbeitet.
Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es hat gerade in der heutigen Zeit einen beängstigenden Hintergrund. Lucie und Patrice mag ich sowieso, sie ergänzen sich super. Während Lucie gerne vorprescht, ist Patrice der ruhigere Teil. Auch die beiden Mädchen Aude und Sophie haben sich gut zusammengefunden, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Und Imani, das Au pair ist toll, sie ist zu einem vollwertigen Mitglied der Familie geworden und würde alles für sie tun.
Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, es ist spannend, traurig und mitreißend. Es hat mir wieder großen Spaß gemacht, mit Lucie zu ermitteln.
Das Cover ist auch hier wieder wunderschön.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Wunderbarer Auftakt der Reihe

Willkommen in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 1)
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„Willkommen in St.-Peter-(M)Ording“ von Tanja Janz, Verlag Ullstein, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 33 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Teil der neuen Reihe.
Ilva Feddersen ...

„Willkommen in St.-Peter-(M)Ording“ von Tanja Janz, Verlag Ullstein, habe ich als Taschenbuch mit 336 Seiten gelesen, die in 33 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Teil der neuen Reihe.
Ilva Feddersen kommt aus Hamburg zurück nach St.-Peter-Ording, weil ihre Mutter Hilfe braucht. Dort arbeitet sie an ihrer alten Schule als Lehrerin, trifft ihre beste Freundin Ute und ihre Jugendliebe Eike wieder. Da Ute sich sehr in einer Bürgerinitiative gegen den Hotelneubau in den Dünen engagiert, führt Ilva’s Weg gleich zu einer Versammlung, auf der der Architekt das Projekt vorstellt. Eike ist auf der Seite des Umwelt- und Naturschutzes unterwegs und gerät mit dem Architekten zusammen. Kurz danach wird eine Leiche in den Dünen gefunden. Da Ilva’s Bruder Ernie Hauptkommissar der Polizei ist, ist sie auch meistens auf dem Laufenden. Als alles auf die Umweltschützer hindeutet, ergreifen Ilva, Ute und ihr Kollege Bernd die Initiative und ermitteln selbst.
Mir hat das Buch wunderbar gefallen. Immer wieder gab es neue Wendungen, wenn ich dachte, ich wäre der Lösung nahe. Auch, dass einige Kapitel anonymisiert geschrieben waren, machte die Sache spannend. Erst gegen Ende wusste man (ich), um wen es sich dabei handelte. Auch wenn die Handlung selbst wahnsinnig traurig war, gab es auch amüsante und entspannte Momente vom Alltag der Familien.
Die (guten) Hauptpersonen waren mir durchweg sehr sympathisch. Ilva und Ute standen zwar immer mehr oder weniger in Kontakt, aber nach dem Wiedersehen und der Arbeit an der alten Schule fühlen sie sich doch in ihre Jugend zurückversetzt, eine lange wunderbare Freundschaft. Auch zwischen ihr und Eike funkte es sofort wieder. Ilvas Eltern fand ich auch sehr nett, die Mutter immer besorgt, macht ihr Essen und Stullen für die Schule, aber so sind Mütter eben. Und so viel Hilfe brauchte sie auch gar nicht. Trotzdem ist Ilva glücklich, wieder zu Hause zu sein. Ute hat auch ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und bringt Ilva öfters mit zu ihr. Man kennt sich eben.
Kommissar Fred als Großstadtpflanze aus dem Ruhrgebiet kommt ein Mord gerade recht, endlich Action. Er liebt es, mit Blaulicht und Sirene durch den Ort zu rasen. Er und Ernie arbeiten gut zusammen und sind ein eingespieltes Team.
Die Auflösung des Falles war gar nicht so einfach und unkompliziert, da kamen einige Dinge zusammen.
Der Schreibstil ist super, das Buch lässt sich flott lesen und verlangt auf jeden Fall nach einer Fortsetzung. Das Cover ist total süß, daran kommt man nicht vorbei. Auch die Innengestaltung gefällt mir. Auf der ersten Umschlagseite sieht man einen Plan des Ortes und auf der hinteren befindet sich ein schönes Bild eines Pfahlhauses. Am Ende des Buches gibt es noch zwei Rezepte zum Nachmachen.
Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt und ich werde weiter mitlesen.

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