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Veröffentlicht am 31.05.2021

Super Fortsetzung der Reihe

Nordwestzorn
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„Nordwestzorn“ von Svea Jensen, Verlag Harper Collins Germany, habe ich als ebook mit 281 Seiten gelesen, die in 42 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall der Soko St. Peter-Ording. Zu Beginn ist ...

„Nordwestzorn“ von Svea Jensen, Verlag Harper Collins Germany, habe ich als ebook mit 281 Seiten gelesen, die in 42 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall der Soko St. Peter-Ording. Zu Beginn ist eine Karte von St. Peter-Ording zu finden.
Kommissarin Anna Wagner ist zurück in St. Peter-Ording und leitet von hier die neu eingerichtete Landesvermisstenstelle für alte und neue Fälle. Und gleich bekommt sie es mit einem 15 Jahre alten Fall zu tun. Damals verschwand der 9jährige Florian Berger aus einem Jugendheim. Schnell waren drei Verdächtige gefunden, von denen aber nur der Leiter des Heimes, Carsten Witt, angeklagt und freigesprochen wurde. Es lagen nicht genügend Beweise vor.
Nach vielen Jahren kommt Witt mit seiner Lebensgefährtin wieder nach St. Peter-Ording zurück, aber er ist nicht mehr der Alte.
Anna beginnt in diesem alten Fall zu ermittelt und befragt die damaligen Verdächtigen, ebenso die Ermittler, die bis auf einen damaligen noch jungen Kollegen, sehr unkooperativ sind. Besonders der Ermittlungsleiter Pieter Johannsen. Der war schon früher ein böser Mann, 15 Jahre später ist er ein böser, kranker, alter Mann.
Hilfe bekommt Anna von ihrem Kollegen Nils Scheffler. Auch Hendrik Norberg ist wieder mit dabei. Obwohl der eigentlich Dienststellenleiter ist und andere Aufgaben hat, wie z.B. die Aufklärung einer Einbruchsserie in den Ferienhäusern der Schönen und Reichen. Ausgerechnet hier trifft er auf den ehemaligen Polizisten Michael Paulsen, der aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist wegen seiner sexistischen Übergriffe auf Frauen.
Den alten Fall findet Norberg aber spannender und ist voll bei den Ermittlungen dabei.

Auch dieser zweite Teil hat mir super gefallen. Anna ist sehr beliebt und wurde freudig in der Dienststelle St. Peter-Ording aufgenommen. Sie kann auch wieder im Ferienhaus von Norberg’s Schwiegereltern wohnen, zu denen schnell ein freundschaftliches Verhältnis entsteht. Gerade Corinna braucht sie gerade dringend. Norberg zieht seine beiden Söhne alleine auf, da seine Frau erst vor einigen Monaten gestorben ist, was für die ganze Familie ein schwerer Schlag war. Ich finde diese Charaktere authentisch beschrieben und sehr sympathisch. Es zeigt, dass es auch außerhalb der Arbeit einige Probleme gibt, aber alle zusammenhalten und das schaffen werden.
Die anderen Personen konnte ich mir auch super vorstellen, habe sie gemocht, gehasst oder bedauert.
Der Fall selbst ist sehr traurig und das Ende umso mehr. Das war dann doch überraschend. Durch die damalige Polizeiarbeit wurden so einige Leben zerstört. Auch die gegenwärtige Polizei arbeitet in manchen Dingen recht schlampig und nimmt gerade die Anzeigen von Frauen nicht ernst, was unvorstellbar ist.

Es ist ein Buch zum Mitleiden, sich Mitfreuen und zum Wütendsein. Es kommen viele Emotionen hoch beim Lesen. Es ließ sich sehr gut und zügig lesen und gegen Ende wurde es noch einmal so richtig spannend.
Das Cover ist angelehnt an den ersten Teil und gefällt mir auch sehr gut. Ich hoffe, es gibt noch viel mehr über Anna und Henrik zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Hat mir sehr gut gefallen

Patricia Peacock-Reihe / Patricia Peacock und der verschwundene General
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„Patricia Peacok und der verschwundene General“ von Tiffany Crockham habe ich als Hörbuch vom Verlag SAGA/Egmon gehört. Es ist die ungekürzte Lesung mit einer Spieldauer von 337 Minuten. Gesprochen wird ...

„Patricia Peacok und der verschwundene General“ von Tiffany Crockham habe ich als Hörbuch vom Verlag SAGA/Egmon gehört. Es ist die ungekürzte Lesung mit einer Spieldauer von 337 Minuten. Gesprochen wird es von Juliane Hempel.
Zur Handlung:
Am Silvesterabend des Jahres 1923 findet im Mena Hotel eine Kostümparty statt. Dabei lernen Patricia und John das Ehepaar Gräfin Walburga und General Huddelston kennen, die kurz vor ihrer Goldenen Hochzeit stehen. Ein paar Tage später ist der General verschwunden und Walli bittet John um Hilfe, ihn zu finden. Der arbeitet als Privatdetektiv und sucht vornehmlich vermisste Hunde. Da der General außerhalb seines Berufsfeldes auch total hilflos ist, wie ein Hündchen, soll John ihn eben als Hund betrachten, meint Walli. John überredet Patricia, ihm zu helfen und so landen die beiden im „Lotosgarten“, dem berühmten Freudenhaus. Dort wurde der General zuletzt gesehen. Patricia schlüpft in ihre alte Rolle der Gesellschaftsdame, um ihre Nachforschungen zu betreiben. Dabei trifft sie auch ihre ehemalige und unbeliebte Arbeitgeberin Lady Blanford wieder.
Die Sprecherin:
Die Erzählerin Juliane Hempel hat mir sehr gut gefallen. Sie hat versucht, den Personen eine charakteristische Stimme zuzuordnen. Dabei haben mir vor allem die arabischen Imitationen sehr gut gefallen. Sie liest die Personen sehr emotional und betont, je nach Stimmung derjenigen. Ich konnte nicht jede Person an der Stimme erkennen, aber es ist sicher auch sehr schwer, für viele Personen eine Stimme zu finden. Aber den Lesestil und das Lesetempo empfand ich als sehr angenehm. Die einzelnen Kapitel wurden angesagt, was auch sehr hilfreich war.
Meine Meinung:
Leider kenne ich den 1. Teil nicht, denn dieses Hörbuch hat mich begeistert und sehr amüsiert. Schon zu Beginn beim Maskenball musste ich herzhaft lachen, wenn ich an das Kostüm des Generals denke. Und auch die tollen Namen, die die hochgestellten Personen hatte, haben mich sehr belustigt.
Die Gräfin und den General fand ich sehr sympathisch und bodenständig. Sie gibt den Ton an und er gehorcht. Trotzdem sind die beiden sehr liebenswürdig.
Auch die Bediensteten von Patricia waren sehr gut dargestellt. Abduhl mit seiner Räucherei und auch die fürsorgliche Fatima. Ein besonderes Highlight waren die lustigen Tiergeschichten mit der Katze Miss Kitty, der Dogge Sir Tiny, der bei der Aufklärung des Falls sehr hilfreich war, und Kameldame Gunilla mit ihren Kunststücken.
Patricia und John sind sehr verschieden und es knistert gewaltig zwischen den beiden. Er nennt Patricia ständig ‚Darling‘, was ziemlich arrogant rüberkommt und ein bisschen nervt. Zusammen sind sie ein gutes Team.
Auch die Autorin hat sich eine kleine Rolle gegeben.
Insgesamt hat mir das Hörbuch wunderbar gefallen und ich werde der Reihe weiter treu bleiben.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Mord im Paradies

Mord auf Martinique
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„Mord auf Martinique – Karibisches Abenteuer“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 174 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind.
Es ist der 10. Saint Tropez Krimi, der aber nicht in Saint Tropez ...

„Mord auf Martinique – Karibisches Abenteuer“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 174 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind.
Es ist der 10. Saint Tropez Krimi, der aber nicht in Saint Tropez spielt.

Commissaire Lucie Girard und ihr Mann Patric wollen endlich ihre Flitterwochen nachholen. Dafür reisen sie mit ihrer kleinen Tochter Aude nach Martinique. Schon die Fahrt zum Hotel ist abenteuerlich, das Auto bleibt im Schlamm stecken und sie fahren per Anhalter. Dabei lernen sie Fabrice, seine Frau und deren Tochter kennen, die in dasselbe Hotel wollen. Doch dann geschieht das Unglück, die Flitterwochen fallen ins Wasser und Lucie muss ermitteln, da sie der einheimischen Polizei nicht traut und der Fall sehr persönlich für sie ist. Es ist der erste Fall ohne ihr heimisches Team um Capitaine Bruno Purenne und Gendarm Hugo und Lucie ist auf sich allein gestellt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten arbeitet sie mit der einheimischen Polizei zusammen. Commissaire Aron wickelt sie mit ihrem Charme und ihrer Kompetenz um den Finger. Zusammen kommen sie den Machenschaften verschiedener Personen auf die Spur.

Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Anfang der 70er ist eine politisch aufwühlende Zeit. Im Nahen Osten krieselt es, Ägypten und Syrien treten mit Hilfe anderer arabischer Länder gegen Israel an, die Ölpreise steigen. Das ist zwar nicht unbedingt mein Thema, aber in der Gesamtheit der Geschichte passt das schon.

Dieses Mal gibt es neben den bekannten Personen Lucie, Patric und Aude noch neue Hauptakteure. Patric freundet sich sofort mit Fabrice an und plant zu Lucie’s Unmut gleich mehrere Aktivitäten. Angelique, Fabrice’s Frau wirkt zu Beginn sehr arrogant und unterkühlt und Lucie kann sich nicht vorstellen, sich mit ihr länger abzugeben. Das muss sie dann aber wohl oder übel doch noch.

Die Handlungsorte sind wunderbar beschrieben und man könnte in Urlaubsstimmung geraten, wären da nicht die Morde. Am Ende wird nicht alles aufgeklärt. Vielleicht wird in einem der nächsten Bücher noch einmal darauf eingegangen, da es auch im Privatleben von Lucie und Patric eine Veränderung gibt.

Das Cover ist wieder sehr schön gestaltet und gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Grausame Morde

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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„Verhängnisvolles Lavandou“ von Remy Eyssen habe ich als Taschenbuch, Verlag Ullstein, mit 512 Seiten gelesen, diese sind in 96 Kapitel eingeteilt. Es ist der 7. Fall für Rechtsmediziner Leon Ritter.

Schon ...

„Verhängnisvolles Lavandou“ von Remy Eyssen habe ich als Taschenbuch, Verlag Ullstein, mit 512 Seiten gelesen, diese sind in 96 Kapitel eingeteilt. Es ist der 7. Fall für Rechtsmediziner Leon Ritter.

Schon im Prolog ahnt man, dass es eine schlimme Geschichte wird. Weiter geht es 25 Jahre später, als ein toter Junge in einem Kleid am Strand gefunden wird. Es bleibt nicht bei dem einen Toten, es geschehen weitere, sehr grausame Morde und die Ermittler tappen lange im Dunkeln. Capitaine Isabelle Morell, gleichzeitig Lebensgefährtin von Leon Ritter, übernimmt zusammen mit ihren Kollegen die Ermittlungen. Die Toten scheinen in keinem Zusammenhang zueinander zu stehen, aber alles deutet auf denselben Täter hin.
Leon findet bei seinen Untersuchungen viele Details heraus und mit seinem analytischen Denken kommt er den Dingen schon sehr nahe. Wie immer lässt auch dieser Fall ihm keine Ruhe und er geht eigenen Untersuchungen nach.

Die Hauptpersonen, die ich schon aus den anderen Teilen kenne, sind natürlich auch hier wieder dabei. Isabelle und Leon sind mir sehr sympathisch. Neben ihrer Arbeit müssen sie sich noch um ihre 17jährige Tochter Lilou Sorgen machen, die sich mit einem sehr viel älteren Mann trifft und versucht, zu Hause ihre Grenzen auszuloten.
Polizeichef Zerna hat es nach vielen Jahren immer noch nicht verwunden, dass sich Isabelle für Leon entschieden hat und nicht für ihn, was er Leon auch immer wieder spüren lässt. Leon macht sich auch nicht beliebt bei ihm, weil er Zerna’s Vermutungen immer widerlegt und auch noch Beweise vorlegen kann.
Lieutenant Didier Masclau ist ein rüpelhafter, unsensibler Polizist, den ich noch nie leiden konnte.
Alle zusammen sind sehr verschieden, agieren aber als Team sehr gut, halten zusammen und lösen natürlich mit viel Kompetenz auch diese Fälle.

Alles spielt vor der Kulisse der französischen Provence, die wunderbar beschrieben wird und man in Urlaubsstimmung kommt. Auch Leons Freunde in der Bar sind toll. Mit der alten Veronique liefert er sich mit den Urlaubern immer mal wieder ein Boulespiel, was sehr amüsant ist.

Durch den guten Schreibstil und auch durch den stetigen Spannungsaufbau konnte ich sehr zügig lesen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wieviel die Rechtsmedizin herausfinden kann.

Auch das Cover ist wieder wunderschön.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Raffinierte Senioren ermitteln

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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„Der Donnerstagsmordclub“ von Richard Osman habe ich als ebook mit 414 Seiten gelesen. Diese sind in zwei Teile mit insgesamt 115 Kapitel eingeteilt.

Anfangs lernt man die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs ...

„Der Donnerstagsmordclub“ von Richard Osman habe ich als ebook mit 414 Seiten gelesen. Diese sind in zwei Teile mit insgesamt 115 Kapitel eingeteilt.

Anfangs lernt man die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs kennen, die in einer luxuriösen Seniorenresidenz wohnen, und noch einige andere Menschen in deren Umfeld. Elizabeth, Ibrahim, Ron und Joyce versuchen, alte ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Die Akten dazu hat das ehemalige Mitglied Penny mitgebracht, die bei der Kripo gearbeitet hat.

Dann passiert ein Mord und die Hobbydetektive können endlich so richtig loslegen und in einem echten Fall ermitteln, was sie auch sehr schlau anstellen. Durch Elizabeth’s Beziehungen ist Police Constable Donna de Freitas mit im Boot und darf mit Chefinspektor Christ Hudson ermitteln. Der Fall gestaltet sich komplizierter, als zuerst gedacht. Auch durch das Ableben weiterer Mitmenschen haben sie alle Hände voll zu tun.
Mit viel Witz, Charme, Raffinesse und schauspielerischem Talent agieren die Senioren und können die Fälle lösen.

Die Senioren waren mir sehr sympathisch. Sehr unterschiedlich, mit verschiedenen Biografien, haben sie sich gefunden, um ihren Alltag im Heim etwas spannender zu gestalten. Joyce hat mir sehr gefallen. Sie ist als Letzte in den Club gekommen, wirkt immer etwas ruhig und schüchtern, bringt sich aber mit guten Instinkt in die Gruppe ein.
Elizabeth ist eine interessante und geheimnisvolle Frau. Sie macht viele Andeutungen auf ihr vergangenes Leben, ohne konkret zu werden, sie denkt sehr analytisch und zieht die richtigen Schlüsse. Ron ist als ehemaliger Gewerkschaftsführer ein engagierter Redner. Und Ibrahim als ehemaliger Psychiater stellt immer großartige Berechnungen und Analysen auf. Die vier ergänzen sich sehr gut und halten in allen Lebenslagen zusammen.

Zu Beginn habe ich mich etwas schwer getan mit dem Buch. Aber dann habe ich mich darauf eingelassen und je weiter ich gelesen habe, desto mehr hat es mir gefallen. Es ist mit viel schwarzem Humor geschrieben, ich musste oft lachen. Aber es gibt auch immer wieder sehr tiefgründige Szenen und Gedanken der Senioren, die am Ende ihres Lebens Menschen und Freunde in ihrem Umfeld verlieren, auf normale und tragische Art und Weise. Das war sehr traurig und es kamen bei mir einige Tränchen.

Der Schreibstil ist sehr gut und man kann zügig lesen. Die Kapitel sind relativ kurz und jedes hat einen anderen Handlungsstrang. Durch die wechselnden Perspektiven lernt man einige Personen besser kennen. Joyce’s Kapitel sind in Form eines Tagebuches geschrieben und direkt an den Leser gerichtet. Sie schildert die Geschehnisse aus ihrer Sicht.

Alles zusammen hat mir letztendlich sehr gut gefallen. Ich empfand das Buch auch sehr emotional, gerade in Bezug auf die Senioren und ihr Leben.

Das Cover finde ich ganz toll, very british.

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