„Das heimliche Zimmer“ ist der 10. Teil der Laura-Kern-Reihe.
In einer alten U-Bahn-Station wird ein toter Teenager gefunden, der brutal ermordet wurde. Schnell gerät ein Mitschüler in Verdacht, mit dem ...
„Das heimliche Zimmer“ ist der 10. Teil der Laura-Kern-Reihe.
In einer alten U-Bahn-Station wird ein toter Teenager gefunden, der brutal ermordet wurde. Schnell gerät ein Mitschüler in Verdacht, mit dem er sich kurz vorher gestritten hat. Doch so einfach ist es nicht, denn der Verdächtige hat Erinnerungslücken. Er gehört zu einer Gruppe von Schülern, die andere schikanieren und selbst vor ihrer Lehrerin nicht zurückschrecken, da sie sie angeblich zu streng benotet und ihnen damit die Zukunft verbaut.
Dann gibt es weitere Tote aus dem Umfeld der Schüler und wieder steht er unter Verdacht. Für Laura und ihren Kollegen Max wird es zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn sie wissen nicht, ob und wann weitere Morde geschehen werden. Bei ihren Ermittlungen kommen sie so einigen Geheimnissen auf die Spur und weitere Verdächtige kristallisieren sich heraus.
Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel aus der Sicht des Mörders. Dabei hatte ich natürlich auch immer einen bestimmten Menschen in Verdacht.
In diesem Buch lernt man viele verschiedene Personen kennen, die alle ihre eigenen kleineren und größeren Probleme haben und sehr authentisch beschrieben sind. Laura und Max sind den Stammlesern bereits sehr gut bekannt. Aber auch deren Privatleben ist nicht sorgenfrei. Max’ Frau Hannah drängt auf eine Paartherapie, da sie mit Allem Probleme zu haben scheint, angefangen von Laura als Max’ Partnerin bis zu seinen Arbeitszeiten. Sie ist mir nicht besonders sympathisch. Laura liebt immer noch Taylor. Der hat eine neue, sexy Partnerin bekommen, auf die Laura nicht eifersüchtig sein will.
Die Autorin schafft es meisterhaft, eine spannende Atmosphäre zu erzeugen, die von Geheimnissen und unerwarteten Wendungen geprägt ist. Immer wieder gibt es neue Spuren und Verdächtige. Das Ende war trotzdem überraschend, und die Motive der Morde waren sehr traurig.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der 4. Fall für Leopold von Herzfeldt.
Die Handlung spielt im Jahr 1896 in Wien. Leopold wurde inzwischen zum Oberkommissar befördert und auch in Julias Leben ...
„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der 4. Fall für Leopold von Herzfeldt.
Die Handlung spielt im Jahr 1896 in Wien. Leopold wurde inzwischen zum Oberkommissar befördert und auch in Julias Leben hat sich einiges verändert. Sie wohnt mit ihrer Tochter Sisi in einem eigenen Zimmer einer Mietskaserne, arbeitet als Fotografin beim Neuen Wiener Journal, weil sie die Gräuel als Polizeifotografin nicht mehr ertragen hat, und hat sich von Leopold getrennt. Aber eigentlich möchte sie Reporterin werden, spannende und gesellschaftskritische Berichte schreiben. Als in der Stadt der berühmte Magier Charles Banton gastiert und einen neuen Trick verkündete, soll Julia darüber berichten. Doch der Trick der zersägten Jungfrau misslingt und die Assistentin des Magiers stirbt. Nach dem ersten Schock nutzt Julia ihre Chance, um hinter die Bühne zu kommen und mehr zu erfahren. Natürlich trifft sie dort auch auf Leopold, der in dem Fall ermittelt. Die Spur führt in den berühmten Wiener Prater, wo der Große Bellini seine Zauberkunst im Ronacher Theater anbietet. Doch sein Geschäft läuft nicht mehr gut, das Theater steht kurz vor dem Aus. Schnell gerät er in Verdacht, seinen Konkurrenten aus dem Weg geschafft zu haben. Julia scheint Leopold immer einen Schritt voraus zu sein. Nach ihrem großartigen Artikel über die zersägte Jungfrau soll sie weitere Informationen beschaffen. Als sie sich im Prater umhört, kommt ihr das Gerücht von mehreren verschwundenen Mädchen zu Ohren. Sie will unbedingt auch dieser Spur nachgehen und begibt nicht nur sich in große Gefahr.
Natürlich darf auch der Totengräber Augustin Rothmayer nicht fehlen. Für sein neues Buch forscht er gerade an seinen Leichen zu Verwesungsprozessen und anderen biologischen Abläufen nach dem Tod. Von Leopold wird er gebeten, sich im Prater etwas umzuhören, da er sich dort besser auskennt. So geht auch Rothmayer auf Spurensuche. Nebenbei muss er sich um sein Lehrmädchen und Ziehtochter Anna kümmern, die inzwischen 15 Jahre alt und etwas schwierig geworden ist. Außerdem gibt es Gerüchte zu bestechlichen Bestattern, dem er nachgehen will. Also – viel zu tun für alle.
Neben der Aufklärung der Fälle spielt auch der Fortschritt eine große Rolle. Im Polizeirevier werden Schreibmaschinen eingeführt, die von den Älteren verpönt werden, Leopold befasst sich mit der Daktyloskopie, Wien wird nach und nach elektrifiziert, die ersten Autos fahren bzw. rasen durch die Stadt und das neumodische Fußballspiel ist bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt geworden.
Die Charaktere sind wieder sehr gut und authentisch ausgearbeitet. Leopold ist ein echter Piefke aus Preußen, der in Wien immer noch belächelt wird. Er kommt aus reichem Haus, ist immer erstklassig gekleidet und kann sich benehmen, wirkt dadurch auch immer etwas arrogant. Er versteht immer noch nicht wirklich, warum Julia sich von ihm getrennt hat. Diese ist eine selbstständige, unabhängige Frau, die sich neben ihrem aufreibenden Job um ihre kleine gehörlose Tochter Sisi kümmern muss, was nicht immer einfach ist. Rothmayer ist der immer grantig wirkende Totengräber, der sich auf dem Friedhof und bei seinen Forschungen am Wohlsten fühlt. Er hat aber auch ein weiches Herz, was er kaum zeigt. Auch hat er schon einige wissenschaftliche Bücher geschrieben und arbeitet nun an seinem neuesten Werk. Seine Anna ist ein intelligentes Mädchen, was sich ins Fußballspielen stürzt und dabei großes Talent zeigt. Sie weiß sich gegenüber den Jungs zu wehren und lässt sich nicht unterkriegen. Auch die anderen Charaktere sind zeitgemäß gut beschrieben.
Ebenso werden politische Themen im Buch angesprochen. Herzfeldt hat jüdische Wurzeln und auch sein Vorgesetzter ist Jude. Sie erfahren viel Hass und Beleidigungen, auch aus den eigenen Reihen. Außerdem sollen noch der österreichische und der deutsche Kaiser nach Wien kommen, was viele Polizeikräfte zur Bewachung bindet, da Ausschreitungen der Anarchisten zu befürchten sind.
Der Schreibstil ist rasant und spannend, oft auch mit wienerischem Dialekt, was ich sehr charmant finde. Die historischen und menschlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit sind gut eingefangen und vorstellbar. Auf der vorderen Umschlagseite des Buches findet sich eine Karte von Wien aus dem Jahr 1896 sowie ein Personenverzeichnis. Am Ende gibt es noch ein Glossar.
Das Buch war wieder großartig, spannend und authentisch.
„Der Tote im Pool“ ist der 1. Teil für den Grand-Canaria-Mordclub.
Nach seiner Scheidung wandert Kriminalhauptkommissar Markus Fischer nach Gran Canaria aus, wo im schnell das Glück einen millionenschweren ...
„Der Tote im Pool“ ist der 1. Teil für den Grand-Canaria-Mordclub.
Nach seiner Scheidung wandert Kriminalhauptkommissar Markus Fischer nach Gran Canaria aus, wo im schnell das Glück einen millionenschweren Lottogewinn beschert. Nun wohnt mit netten deutschen Nachbarn, die ebenfalls Auswanderer sind, in einer Bungalowanlage und will demnächst eine Tapas-Bar im Nachbarort eröffnen. Er fühlt sich sehr wohl. Bis er am Morgen nach dem Vertragsabschluss für die Bar eine Leiche im Pool der Anlage findet. Die einheimische Polizei schießt sich gleich auf einen Verdächtigen ein und nimmt ihn fest. Für sie ist der Fall damit erledigt. Doch Fischer und seine Freunde glauben nicht daran und beginnen selbst zu ermitteln. Der Tote war Inhaber einer deutschen Bäckereikette, sodass sie erste Anhaltspunkte haben. Nach und nach kommen sie nicht nur einigen Geheimnissen auf die Spur, sondern geraten auch selbst in Gefahr.
Markus‘ drei Freunde sind sehr unterschiedliche Personen. Petra ist eine verwitwete Rentnerin und betätigt sich als Privatdetektivin, Marianne ist fast Rentnerin, eine sehr korrekte, ruhige und ernste Person. Andreas ist der Jüngste von ihnen und arbeitet als Bademeister. Er ist ein lustiger Kerl, hat immer einen lockeren Spruch parat und überschätzt ständig seine Wirkung auf Frauen. Von ihnen weiß keiner, dass Markus beider Kripo war und auch bei anderen offenbaren sich im Zuge der Ermittlungen Eigenschaften, die nicht zu erwarten waren.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war ein schöner Urlaubs-Sommer-Krimi mit vielen schönen Landschaftsbeschreibungen und auch die kulinarischen Genüsse kamen nicht zu kurz, für die Markus sorgte. Durch Andreas gab es auch eine gesunde Brise Humor. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, auch mit einigen spanischen Redewendungen und Ausdrücken, die aber übersetzt wurden. Außerdem findet man am Schluss des Buches einige Rezepte der im Buch beschriebenen Gerichte.
Am Ende wurden nicht alle Geheimnisse gelüftet und ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.
Auch das Cover deutet auf Urlaubsstimmung hin und gefällt mir ebenfalls sehr.
Am Tag nach dem Mord an dem Inseljungen Ingwer trifft Johann Georg Kohl auf Föhr ein. Er ist Reiseschriftsteller, viel in der Welt herumgekommen und will nun über die Insel schreiben. Doch seine Pläne ...
Am Tag nach dem Mord an dem Inseljungen Ingwer trifft Johann Georg Kohl auf Föhr ein. Er ist Reiseschriftsteller, viel in der Welt herumgekommen und will nun über die Insel schreiben. Doch seine Pläne werden durchkreuzt von der Verhaftung des Südländers Pana, der den Jungen umgebracht haben soll. Das wäre die beste Lösung für alle. Kohl hört sich um, was die Leute erzählen und lernt auch Laura, die Schwester des Toten, kennen. Sie glaubt nicht, dass Pana der Täter ist. Der lebt schon sehr lange auf der Insel, ist immer ruhig und zurückhaltend, nie auffällig. Kohls Neugier ist geweckt und er geht verschiedenen Spuren nach.
So lernt man zusammen mit ihm die damals noch zweigeteilte Insel kennen, ebenso die armen Leute und die feine Gesellschaft, die ihre Ferien dort verbringt. Aber auch da gibt es schwarze Schafe, die einiges zu verbergen haben. Ausführlich wird das schwere Leben der Inselbewohner beschrieben, wobei man Laura und ihre Mutter besser kennenlernt. Die Mutter ist bei den Einheimischen als ‚De Spöök‘ bekannt, die Geister sieht und Visionen hat. Aber vielleicht hat sie in der Nacht des Mordes wirklich etwas gesehen? Die 13jährige Laura ist ein intelligentes Mädchen, das Zusammenhänge schnell erkennt und auch den Mörder ihres Bruders finden will, was sie selbst in Gefahr bringt.
Kohl wird in die feine Gesellschaft eingeführt und hat es dabei immer wieder mit Emma Kühl zu tun, die sich ihm bereits auf der Fähre bekannt gemacht hat. Sie ist eine aufdringliche Person und immer für Klatsch und Tratsch bereit, was ihm überhaupt nicht behagt. Er selbst ist ein sehr angenehmer Mensch, immer höflich und respektvoll zu allen, nicht aufdringlich und sehr sympathisch. Immer mit seinem Notizbuch in der Tasche macht er sich auf die Suche nach dem wirklichen Täter.
Der Schreibstil ist flüssig und gut der Zeit des 19. Jahrhunderts angepasst. Die Atmosphäre auf der Insel ist ebenfalls gut eingefangen. Es gibt viele interessante historische Fakten, aber auch Amüsantes aus der Welt der Reichen und Schönen. Am Ende findet man ein Personenregister, u.a. auch mit realen historischen Persönlichkeiten, die in die Handlung eingeflossen.
Insgesamt ein lesenswertes Buch.
„Die Tote in der Gracht“ ist der 2. Fall für Griet Gerritsen.
Die Vorbereitungen für den endlich wieder stattfindenden Elfstädtelauf, dem längsten und härtesten Schlittschuh-Rennen der Welt, laufen auf ...
„Die Tote in der Gracht“ ist der 2. Fall für Griet Gerritsen.
Die Vorbereitungen für den endlich wieder stattfindenden Elfstädtelauf, dem längsten und härtesten Schlittschuh-Rennen der Welt, laufen auf vollen Touren. Da der letzte Lauf aufgrund der Witterungsverhältnisse 1997 stattfand, werden viele Läufer und Gäste erwartet.
Doch noch bevor der Startschuss fällt, wird eine Tote in der Gracht gefunden. Nachdem Griet und Pieter nach ihrem letzten Fall kaltgestellt wurden und nur noch Cold Cases auf dem Tisch hatten, dürfen sie jetzt endlich wieder ermitteln. Die Tote ist eine junge Reporterin, die vergiftet wurde. Griet und ihr Kollege Pieter gehen den Spuren nach. Langsam kristallisieren sich Zusammenhänge zum letzten Elfstädtelauf heraus und sie finden ein Gruppe Läufer, die schon 1997 teilgenommen hatten. Aber was war damals passiert? Was hat die Tote herausgefunden? Es ist eine langwierige, aber keine langweilige, Ermittlungsarbeit, die immer auf neue und unterschiedliche Spuren führt. Dabei geht es nicht nur um Regelverstöße beim damaligen Lauf, sondern auch um Geldgier und kriminelle Familienangelegenheiten.
Für Griet und Pieter als Team ist es der zweite Fall. Die beiden mag ich sehr, sie sind inzwischen gute Freunde geworden, obwohl Pieter hier etwas verschweigt und Griet durch ihre Hartnäckigkeit auch dieses Rätsel löst. Dabei hat auch sie noch ein Problem. Ihr Ex-Mann will mit der gemeinsamen Tochter über Weihnachten zu ihr kommen. Doch dann bringt er Fenja einige Tage vorher vorbei und lässt sie bei Griet. Diese ist nicht die typische Mutter, sie hat keinen Beug zu Fenja und weiß nicht, was sie mit ihr machen soll. Dabei ist die Kleine ein aufgewecktes, intelligentes Mädchen. Doch auch hier steht ihr Pieter und seine Familie hilfreich zur Seite. Noemi kommt unerwartet früher von ihrem Einsatz aus London zurück und keiner weiß, warum. Sie verhält sich sehr verschlossen und niemand würde sich wundern, wenn sie dort wieder einen Alleingang gestartet hätte. Aber auch dahinter steckt etwas anderes.
Am Ende gehen alle drei bis an ihre Grenzen, um den Fall zu lösen.
Sehr interessant fand ich die historischen Fakten und Hintergründe des Laufes, der leider kaum noch stattfinden kann.
Der Schreibstil ist gut und flüssig, allerdings mit relativ vielen friesischen und niederländischen Sätzen oder Wörtern. Die meisten waren selbsterklärend und viele auch übersetzt worden, sodass es mich nicht weiter gestört hat.
Mir hat das Buch mit diesem außergewöhnlichen Schauplatz sehr gut gefallen. Ich würde gern noch mehr mit diesen Ermittlern lesen.
Auch das Cover passt prima zur Handlung und ist sehr schön.