Ehrlich und sehr emotional! Ein mehr als gelungener Auftakt!
The Way I BreakLasst euch bloß nicht von dem verspielten Cover einlullen. Denn dieses Buch enthält viel Gefühl und auch Schmerz. Es ist keineswegs ein seichtes Buch, das einen völlig kalt und das sich vielleicht in einem ...
Lasst euch bloß nicht von dem verspielten Cover einlullen. Denn dieses Buch enthält viel Gefühl und auch Schmerz. Es ist keineswegs ein seichtes Buch, das einen völlig kalt und das sich vielleicht in einem Rutsch lesen lässt. Nein, es regt einen zum Nachdenken an und nimmt einen auf eine gefühlvolle, ehrliche Achterbahnfahrt der Gefühle. Es ist wie eine Reise, ein Selbstfindungsprozess. Und ehe, es hier zu philosophisch wird, fangen wir lieber mit der eigentlichen Rezension an. XD
Wie bereits aus dem Klappentext zu erfahren ist, ist Victoria eine begnadete, junge Star-Köchin, die es bereits sehr weit gebracht hat. Nur denkt sie, dass sie das nur aufgrund dessen geschafft hat, weil sie mit ihrem ehemaligen Chef und Freund ins Bett gestiegen ist. Zwar, jeder kann sich selbst ein Bild davon machen, ob dies den Tatsachen entspricht oder nicht. Jedenfalls ist das nicht immer eine gute Idee, wenn man zu intim mit seinem Chef oder seiner Chefin wird… Naja, da steckt noch viel mehr dahinter, was im Laufe der Handlung erörtert wird. Eine kleine Warnung vorweg: Es ist definitiv keine leichte Kost und die Triggerwarnung zu Beginn ist durchaus ernst zu nehmen! In Goldbridge möchte sie einen Neuanfang wagen und landet im Familienrestaurant von Julian. Tja, so ganz vom Kochen kann sie doch nicht die Finger lassen, auch wenn sie nun als Kellnerin arbeitet. Aber ihre Vergangenheit und ihre Probleme holen sie sehr schnell ein und sie muss sich ihnen stellen, um nach vorne schauen zu können. Es wird sehr schmerzhaft, doch wird sie die Kraft dazu finden?
Auf Julians Schultern lastet die gesamte Verantwortung vom Familienrestaurant. Denn sein ältere Bruder schippert durch die Weltgeschichte und sein jüngerer Bruder arbeitet zwar im Familienunternehmen, spricht aber seit einem Vorfall mit niemanden mehr. Hinzukommt noch die frostige Stimmung zwischen seinen Eltern und so manches Geheimnis… Oh, und das Wichtigste nicht zu vergessen. Er arbeitet zwar in einem Restaurant, hat aber zwei linke Hände und behindert eher alle und jeden, als dass er eine Hilfe ist. Doch sein Enthusiasmus sollte nicht verachtet werden. Bei so vielen Baustellen bleiben die eigenen Bedürfnisse auf der Strecke. Doch wie lange kann er noch so weitermachen?
Zwei verletzte Seelen, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben, treffen aufeinander und scheinen die Rettung für den anderen zu sein. Aber es steht noch so viel zwischen ihnen. So viele Hindernisse müssen noch bezwungen werden. Es sind so viele Prozesse im Gang, die das Gesamtbild prägen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht mit so vielen Emotionen gerechnet habe. Die inneren Kämpfe beider Protagonisten haben mich zum Nachdenken angeregt. Ich finde es wichtig, dass auch in Romanen nicht immer alles perfekt ist und das dennoch auch gut ist. Perfektion wird uns immer von der Gesellschaft vorgegaukelt und wir sollen nach bestimmten Vorstellungen leben. Tanzt irgendjemand aus dieser Reihe, wird er sogleich als Sonderling abgestempelt. Aber gerade diese Individualität zeichnet sich uns und macht uns zu etwas Besonderem. Wir brauchen nicht unbedingt andere, die uns vorschreiben wollen, wie unser Leben auszusehen hat. Das klingt so einfach, ist aber für einige ein sehr schwieriger Prozess. Daher kann ich der Autorin nur Beifall spenden, dass sie gerade so schwierige Themen in diesem Buch angesprochen hat. Denn Perfektion ist eine Illusion, nach der zu streben es sich überhaupt nicht lohnt. Ein Hoch auf Individualität! Es ist okay, anders zu sein. Sei mutig und gehe deinen eigenen Weg! 😊 Und manchmal muss auch die schmerzhafte Wahrheit ausgesprochen werden. Klar, das ist alles andere als einfach, aber für das eigene Wohlbefinden sollte nichts zu schwer sein.
♥♥♥♥,5 von ♥♥♥♥♥