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Veröffentlicht am 15.09.2016

Es fehlt ein bisschen an Tempo

Ewiglich die Sehnsucht
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Zitat:
Er beugte sich vor und sagte: „Sag mal, gute Freundin: Ist da mehr für uns drin?“
Ich sah ihm in die Augen: „Es ist alles für uns drin.“
S. 375

Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch war spannend. ...

Zitat:
Er beugte sich vor und sagte: „Sag mal, gute Freundin: Ist da mehr für uns drin?“
Ich sah ihm in die Augen: „Es ist alles für uns drin.“
S. 375

Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch war spannend. Man lernt Nikki kennen, die gerade 100 Jahre im Ewigseits verbracht hat und fragt sich natürlich, wie es dazu kommen konnte. Die Antwort auf diese Frage erhält der Leser in einem der zwei Erzählstränge.

Die Geschichte wird immer abwechselnd im „Jetzt“ und in der Geschichte vor einem halben Jahr erzählt. Durch diese Rückblende bekommt man gute Einblicke in die Charaktere und kann sich besser erklären, warum einige heute handeln wie sie eben handeln. Ich finde dies sehr gut von der Autorin gelöst.

Nikki ist eine spannende Hauptfigur, die ihr Leben in die Hand nimmt, aber zuerst nicht so genau weiß, wie sie aus der Misere in die sie hineingeraten ist wieder hinauskommen soll. Dennoch gibt sie, trotz dessen, dass sie oft verzweifelt ist, nicht auf und macht weiter.

Cole war mir vom Anfang bis zum Ende unsympathisch. Dadurch, dass man Nikki heute begleitet hat man auch bei den Rückblenden natürlich schon Aversionen gegen ihn. Wüsste man nicht, was er ihr antut, dann wäre sicher auch der Leser auf ihn hereingefallen, so wie Nikki es tut. Cole ist ein toller Antagonist, den die Autorin sehr lebendig und sehr glaubwürdig dargestellt hat.

Jack ist der Charakter, der mir am besten gefallen hat. Er hat eine gewisse Traurigkeit aufgrund der Ereignisse, aber immer wieder blitzt auch die Fröhlichkeit und der Schalk durch. Man kann sich gut vorstellen, warum Nikki ihn einst geliebt hat. Er ist toll!

Mit dem „Ewigseits“ hat die Autorin eine Erfindung gemacht, die sich zwar an das, was die Menschen glauben, anlehnt, aber doch anders ist. Das Wort „Ewigseits“ finde ich persönlich sehr passend und lässt sich gut merken.

Das gesamte Buch ist durchzogen von einer Traurigkeit und Melancholie, die dieser Geschichte gut zu Gesicht steht. Der Leser wird in diese Stimmung hinein gezogen und kann sich mit den Charakteren identifizieren. Die Traurigkeit der Personen hat mich ein ums andere Mal gepackt.

Der Schreibstil von Brodi Ahston ist sehr geradlinig, ohne Bandwurmsätze und ohne große Schnörkel. Dadurch liest sich das Buch sehr schnell und flüssig.

Alles in allem ein solider Auftakt einer Trilogie, der allerdings manchmal für meinen Geschmack etwas das Tempo fehlte. Die Traurigkeit des Buches schlägt sich, in meinen Augen auch auf das Tempo der Geschichte nieder. Alles ist etwas tragend und dadurch melancholisch langsam.

Von mir gibt es gute 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend, aber auch sehr anspruchsvoll - nicht zum nebenbei hören

Das Geheimnis des Schneemädchens
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Der Roman von Marc Levy ist spannend, aber auch sehr anspruchsvoll. Es geht um Landesverrat, Intrigen und ein großes Geheimnis. Die Geschichte ist teilweise fast schon verwirrend, denn Levy lässt den Leser ...

Der Roman von Marc Levy ist spannend, aber auch sehr anspruchsvoll. Es geht um Landesverrat, Intrigen und ein großes Geheimnis. Die Geschichte ist teilweise fast schon verwirrend, denn Levy lässt den Leser genauso im Dunkeln tappen, wie es die Hauptpersonen Suzie Backer und Andrew Stillmann tun.

Beide Charaktere sind sehr spannend ausgeführt und werden mit einer Tiefe beschrieben, die den Leser an die Figuren fesselt. Und das, obwohl sie beide nicht sonderlich sympathisch sind. Suzie ist zwar eine starke Frau, ihr fehlt aber irgendwie das weibliche. Selbst die etwas intimeren Szenen mit Andrew machen sie irgendwie nicht weich und verletzlich. Sie ist und bleibt, sowohl für Andrew, als auch für den Leser distanziert und unnahbar.

Andrew hat viel Schweres im Leben durchgemacht und ist kurz davor, oder vielleicht auch mittendrin, den Lebensmut zu verlieren. Die spannende Geschichte, in die er hier verwickelt wird, gibt ihm aber seinen Lebensmut zurück. Man merkt richtig, wie er sich Tag für Tag ins Leben zurück kämpft.

Die Geschichte insgesamt ist extrem spannend und der Spannungsbogen wird die meiste Zeit extrem hoch gehalten. Dabei passieren keine großartigen Dinge, die Welt explodiert nicht, oder sowas. Nein, man deckt nach und nach die Geheimnisse des Schneemädchens auf und wird in eine Welt aus Lügen, Korruption und Machtspielen verwickelt. Dabei ist an keiner Stelle sicher, wer Freund und wer Feind ist. Der Leser sollte sich lieber, genau wie Andrew und Suzie, nicht zu sicher sein, dass er weiß, wer zu den Guten gehört.

Der Sprecher, Herbert Schäfer, wird auf der Rückseite des Hörbuches als „unverwechselbar im Ton und dennoch angenehm zurückhaltend im Vortrag“ beschrieben. So kann man das durchaus sagen. Mir persönlich hat diese zurückhaltende Erzählweise nicht so gut gefallen, da es meiner Meinung nach das Tempo dieses Romans deutlich ausbremst. Stellenweise fand ich es recht langweilig, obwohl die Geschichte eigentlich nicht langweilig ist. Von daher muss ich gestehen, dass ich eher nicht wieder zu diesem Sprecher greifen würde.

Von mir gibt es 4 Sterne für das Hörbuch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Buch mit Wohlfühlgarantie

Fünf am Meer
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Dieses Buch wollte ich eigentlich nur aufgrund seines schönen Covers lesen. „Fünf am Meer“ hat sich dann auch innen als ein richtiges Wohlfühlbuch entpuppt.

Emma Sternberg hat mit Linn, Ted, Patty, und ...

Dieses Buch wollte ich eigentlich nur aufgrund seines schönen Covers lesen. „Fünf am Meer“ hat sich dann auch innen als ein richtiges Wohlfühlbuch entpuppt.

Emma Sternberg hat mit Linn, Ted, Patty, und allen anderen Bewohnern vom Sea Whisper Inn wunderbare Charaktere erschaffen, in die man sich von der ersten Seite an verliebt.

Linn, die Hauptperson, erwischt ihren Freund beim Sex mit einer anderen Frau. Wohl der Alptraum eines jeden Menschen. Wie es der Zufall will, bekommt sie Bescheid über eine Erbschaft in Amerika und sie macht sich kurzerhand auf den Weg. An Linn hat mir besonders gefallen, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat. Sie hatte mehrere Möglichkeiten, ihre finanziellen Probleme mit einem Schlag zu lösen, allerdings auf dem Rücken der Bewohner des Sea Whisper Inn. Trotz dessen, dass sie das Geld dringend benötigt, versucht sie immer wieder nach Lösungen zu suchen, um die alten Leute versorgt zu wissen.

Von den alten Leuten in der Pension ist es Patty, die am meisten auftritt und mit ihrer ganzen Art, dem Leser ans Herz wächst. Man hat ein bisschen das Gefühl, dass sie das Zepter in der Hand hält und die Truppe auch insgesamt zusammenhält. Dies aber nie auf eine überhebliche oder bestimmende Art. Sie zieht eher leise im Hintergrund die Fäden.

Die Geschichte an sich ist nicht besonders aufregend. Wenn man ganz ehrlich ist, dann plätschert sich manchmal richtiggehend vor sich hin. Mich hat das aber nicht gestört, denn ich hatte an keiner Stelle das Gefühl dass eine Länge oder Langeweile aufkommt. Alles, was ich gelesen habe, brachte die Geschichte vorwärts, wenn auch langsam. Ab und an kommt ein bisschen Spannung auf, z. B. als das Dach kaputt geht oder Linn gemeinsam mit dem Journalisten Alan auf der Suche nach einem verschollenen Gemälde ist.

Die Liebesgeschichte hält sich sehr dezent im Hintergrund und fügt sich gut in die Geschichte ein. natürlich gibt es auch hier ein paar Verwicklungen, denn sonst wäre das ja auch zu langweilig.

Von mir gibt es 5 Sterne für ein absolutes Wohlfühlbuch, welches ihr unbedingt diesen Sommer lesen solltet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Trolliger Held

Spotz (Bd. 1)
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Bereits nach wenigen Seiten hatten Spotz und sein Autor, Rob Harrell mich in den Bann der Geschichte gezogen. Dieses Buch ist meine erster Comic-Roman und ich muss sagen, dass ich diese Verknüpfung der ...

Bereits nach wenigen Seiten hatten Spotz und sein Autor, Rob Harrell mich in den Bann der Geschichte gezogen. Dieses Buch ist meine erster Comic-Roman und ich muss sagen, dass ich diese Verknüpfung der Geschichte mit den Comic-Bildern sehr genossen habe. Die Bilder fügen sich stimmig in den Text ein, ergänzen diesen oder ersetzen diesen zum Teil. Ganz ganz wunderbar gemacht!

Spotz und seine Freunde, Kevin und Joe, sind so wundervoll beschrieben, dass man sie direkt vor sich sieht. Natürlich sind auch hier die Zeichnungen sehr hilfreich. Auch wenn Spotz ein Troll ist und von sich selber sagt, dass er, wie alle Trolle, etwas langsam im Denken ist, so hat er doch das Herz am rechten Fleck. Er setzt sich für andere ein, selbst wenn die ihn, wie Prinz Roquefort, ständig piesacken. Nachdem der gute König Kastanius von fiesen Schnupfwieseln entführt wurde und Prinz Roquefort den Thron bestiegen hat, wird es für Spotz und die anderen Trolle wirklich unangenehm. Was macht man? Man schreitet zur Tat. Unterstützt von Kevin und Joe macht sich Spotz auf den Weg, den König zu retten. Dabei erleben die 3 Freunde lustige, spannende Abenteuer und wachsen über sich hinaus.

Rob Harrell hat einen wunderbaren Wortwitz an den Tag gelegt und ich musste oft herzlich lachen. Das einzige Manko ist, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass die Kinder, für die dieses Buch geschrieben ist (das Buch wird ab 9 Jahren empfohlen) die Witze gar nicht verstehen, weil sie z. B. die Wörter nicht kennen. So ist Kevin, dessen Eltern im Baugewerbe tätig sind (Kevin entstammt nämlich der Linie der drei kleinen Schweinchen – ihr versteht?) hin und weg von der strukturalen Integrität des Hexenhäuschens. Ich denke nicht, dass ein 9jähriger etwas mit dem Begriff „strukturale Integrität“ anfangen kann. Und so könnte ich noch mehr Beispiele nennen, bei denen ich dachte: Das verstehen die Kinder gar nicht. Dafür ziehe ich einen Stern ab.

Die drei kleinen Schweinchen… das hat mir übrigens sehr gut gefallen. Immer wieder wird Bezug genommen auf bekannte Märchen. So kommt das Hexenhäuschen aus Hänsel und Gretel ebenso vor, wie die Prinzessin auf der Erbse oder andere bekannte Märchen. Dies fügt sich nahtlos in die Geschichte ein und erscheint überhaupt nicht fehl am Platze.

Die Geschichte an sich punktet mit einer Mischung aus absurden, lustigen, manchmal schon ekligen (schließlich ist unser Held ein Troll) Episoden, die aber durchzogen sind von wirklich lehrreichen Überlegungen, wie z. B. wie geht man eigentlich mit Trollblut und den damit verbundenen Zornausbrüchen um oder damit, wenn man ständig gepiesackt wird. Spotz ist zwar ein Außenseiter, aber auf seine Freunde kann er sich immer verlassen (auch wenn Kevin vor Angst schlottert, so hält er doch fest zu ihm). Egal, wie klein man ist, und wie sehr man von hochnäsigen Mitschülern gemieden wird, in jedem von uns steckt ein Held. Eine schöne Aussage, wie ich finde!

Von mir bekommen Spotz und seine Freunde 4 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wundervoll!

Einmal hin und für immer
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Wenn ich ein Buch von Sarah Morgan zur Hand nehme, dann ist das wie nach Hause kommen. Auch beim ersten Band der Puffin Island Trilogie erging er mir nicht anders. Durch den wunderbaren Schreibstil von ...

Wenn ich ein Buch von Sarah Morgan zur Hand nehme, dann ist das wie nach Hause kommen. Auch beim ersten Band der Puffin Island Trilogie erging er mir nicht anders. Durch den wunderbaren Schreibstil von Sarah Morgan fühlt man sich sofort, als würde man die Bewohner von Puffin Island schon seit ewigen Zeiten kennen. Von allen Figuren hatte ich recht schnell ein Bild vor Augen und ich hatte das Gefühl Emily und Lizzy in ihrem neuen Leben zu begleiten. Man spürt, riecht und lebt förmlich das Leben auf der Insel mit ihnen. Diese Emotionen so stark zu wecken, das gelingt wahrlich nicht jedem Autor.

Emily ist eine starke Karrierefrau, die ihre Gefühle vor langer Zeit fest in ihrem Inneren verschlossen hat. Die Gründe dafür werden im Laufe der Geschichte enthüllt und sind sehr nachvollziehbar. Sie muss, aufgrund eines tragischen Unglücks, die Vormundschaft für ihre Nicht Lizzy übernehmen. Ich fand, dass Sarah Morgan die Ängste, die Emily tagtäglich bei ihrer neuen Aufgabe begleiten, sehr gut geschildert hat. Auch die alten Ängste, die Emily fest im Griff haben werden dem Leser sehr deutlich. Ich konnte die Entwicklung, die Emily durchmacht und auch die Rückschritte immer sehr gut nachvollziehen. Der Autorin ist es gelungen, eine durch und durch authentische Figur zu erschaffen.

Lizzy ist ein typisches 6jähriges Mädchen. Sie ist, nach anfänglichen Schwierigkeiten, der kleine Sonnenschein in der Geschichte. Ich empfand es als sehr erfrischend, wie offen sie für alles Neue auf Puffin Island ist, und wie dankbar sie sich Emily und auch Ryan zugewandet hat.

Ryan, der Held der Geschichte. Natürlich braucht ihn jeder gute Liebesroman. Der gutaussehende Mann, den natürlich keine Frau von der Bettkante stoßen würde und der neben Sex auch viel Einfühlungsvermögen zu bieten hat Ironiemodus off Nein, im Ernst. Ryan ist schon toll. Sarah Morgan hat da einen Typen gestrickt, dem man sein ambivalentes Verhalten abnimmt. Er tut Lizzy gut, er tut Emily gut und er ist auf Puffin Island fest verwurzelt. Was will man mehr?

Was mir auch hier wieder sehr gut gefallen hat ist, dass die Nebenfiguren nicht nur so hingeklatscht werden, weil sie eben da sein müssen, sondern wirklich ihre einzelnen Facetten zeigen können. Allen voran Agnes, Ryans Großmutter, die ich mit ihren sehr weisen Worten wirklich zu schätzen gelernt habe. Sie hat mich beeindruckt, weil sie zwar gute Ratschläge bereit hält, sich aber nicht in das Leben anderer Menschen einmischt.

Die wunderbare Kristi, die alle Menschen in ihrer Umgebung verkuppen möchte ist da schon ein anderer Schlag Mensch, aber ebenso liebenswert. Dann natürlich Lisa, die Besitzerin des Summer Scoop und Sky, eine der beiden Freundinnen von Emily, mit der sie bereits seit College-Zeiten eng verbunden ist und die ihr auf Puffin Island zweitweise zur Seite steht.

Die Geschichte ist logisch, rund und jederzeit spannend. Ich hatte sie so schnell weggeschlürft, dass dieses Buch für mich nur einen einzigen Fehler hat: Es ist zu kurz. Ich hätte noch mindestens 400 Seiten mehr über Emily, Ryan und die Bewohner von Puffin Island lesen mögen. So bin ich sehr froh, dass bereits im August der zweite Band der Trilogie erscheint, der sich dann um Emilys Freundin Brittany drehen wird, die dritte in dem Bunde der Freundinnen. An zwei Stellen musste ich sogar ein paar Tränchen verdrücken, was für mich immer ein Zeichen dafür ist, dass mich die Figuren und die Geschichte wirklich fesseln. Nur dann kann ich so sehr in eine Geschichte versinken, dass sie mich so stark anrühren kann.

Vo mir gibt es sehr gerne 5 Sterne für einen wunderbaren Liebesroman, der mich nach Puffin Island entführt und dort gefangen genommen hat.