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Veröffentlicht am 01.02.2021

Eine tolle Thematik, mit einer weniger tollen Umsetzung...

Madly
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"Jeder trägt auf seine Art jeden Tag eine Maske. Versteckt Teile von sich, verbiegt und verstellt sich. Jeder filtert das heraus, was die Welt sehen darf und wie viel davon. Manche sind sich dessen gar ...

"Jeder trägt auf seine Art jeden Tag eine Maske. Versteckt Teile von sich, verbiegt und verstellt sich. Jeder filtert das heraus, was die Welt sehen darf und wie viel davon. Manche sind sich dessen gar nicht bewusst, aber wir tun es - wir alle. Wir schützen uns. Masken bedeuten Sicherheit."
 
June hat ein Geheimnis, das sie mit allem, was in ihrer Macht steht, bewahren will. Ein Geheimnis über ihr Äußeres, das sie in vielen Jahren gelernt hat, hinter einer Maske zu verstecken.
Aus diesem Grund lässt June sich auf keinen Mann ein, der mehr als einen One-Night-Stand von ihr will. Bis Mason in ihr Leben funkt. Ihr Leben bereichert. Sie zum Lachen und zugleich auf die Palme bringt. Und tiefe Gefühle in ihr entfacht, die sie mit aller Macht zu unterdrücken versucht. Denn Mason will nicht nur eine Nacht mit ihr, sondern mehr. Und auch, wenn ihr Herz eigentlich genau dasselbe möchte, macht Junes Angst vor ihrem eigenen Äußeren ein Stich durch die Rechnung.

Mit "Madly" hat Ava Reed ein nettes Buch für zwischendurch geschrieben und eine tolle Idee verfolgt - aber leider nicht richtig überzeugend umgesetzt.

In Madly bin ich überraschend gut mit dem Schreibstil der Autorin zurechtgekommen, nachdem im ersten Roman der Reihe (Truly) einige Probleme damit hatte. Dieses Buch hat sich für mich aber recht gut und zügig lesen lassen.
Lediglich eine Tatsache hat mich hierbei gestört. Bei dem Prolog und Kapitel 33 handelt es sich (bis auf 3-4 Seiten) um 1:1 dieselben Worte. Copy and Paste… Zwar macht der Prolog neugierig, aber zugleich verpasst es mir persönlich auch einen Dämpfer, wenn ich im 33. Kapitel angelangt bin und nach einigen Sätzen denke "Stopp mal… Das habe ich doch schonmal gelesen, oder?". Das kann auch irgendwie anders gelöst werden…

Durch das wunderschöne Vorwort, welches die eigentliche Thematik des Buches schon ein wenig vorgreift, habe ich mich auf einer Geschichte gefreut, die sich mit Bodyshaming, Mobbing und dem Gefühl, in der eigenen Haut fehl am Platz zu sein, beschäftigt. Zwar waren diese Thematiken schon in gewisser Weise im gesamten Buch präsent, aber leider nicht auf die Art, wie ich es mir erhofft hatte. Dementsprechend hat mir die Umsetzung der Geschichte und auch deren Originalität nicht wirklich zugesagt.
Auf über 360-370 Seiten des Buches gab es so gesehen nur eine wirkliche Handlung. Junes Versuche, Mason auf Abstand zu halten. Dazwischen funkten ab und an mal einige Gedanken über Junes Geheimnis und ihre Gefühle für Mason auf, aber grundsätzlich kann man nicht wirklich mehr über die bestehende Handlung sagen. Hinzu kommen einige Kapitel aus Masons Sicht, die sich mit seiner Sicht der Dinge beschäftigt, aber nur kurz auf seine Dämonen, die mich im "Truly" neugierig gemacht haben, eingehen. Die Handlung lässt sich - und das sage ich wirklich nicht gerne - in einem Satz zusammenfassen. June hält Mason dauerhaft auf Abstand, ohne dass ihre Beweggründe wirklich tiefsinnig thematisiert werden, während Mason alles tut, um Junes wahre Gefühle aus ihr herauszukitzeln.

Ein großes Problem im gesamten Buch sind - meiner Meinung nach - die Protagonisten. Oder anders gesagt: June.
June ist durch ihr Geheimnis eigentlich eine wahnsinnig unsichere Person, die dies nach außen durch ihre laute, freche und teilweise auch unhöfliche Art versteckt. Sie steht hinter dem, was sie tut, verhält sich aber in vielen Situationen kindlich und engstirnig. Statt die Situation auf sich wirken zu lassen und sie erst dann zu bewerten, legt sie jedes einzelne Wort auf die Goldwaage, ist impulsiv und dadurch nicht ganz einfach zu mögen. Sie hat einen eigentlich liebenswerten Kern, doch durch ihre gesamte Art kommt dieser nicht richtig raus. Hier hat Ava Reed das Gleichgewicht leider nicht richtig gefunden und eine Protagonistin erschaffen, die man nur mit viel zugekniffenen Augen richtig mögen kann.
Mason war für mich der eigentlich interessante Charakter der Geschichte. Deshalb hat es mich auch ein wenig geärgert, dass im Verhältnis doch so wenige Kapitel aus seiner Perspektive geschrieben wurden. Dadurch erfährt man nur das Nötigste über ihn, und auch diese wenigen Informationen wirken irgendwie erzwungen und mussten dann auf den wenigen Seiten, welche ihm gewidmet waren, ganz schnell abgehandelt werden.


Zu meinem Fazit:
"Madly" ist ein Roman, welcher meines Erachtens viel mehr Potential hat, als aus ihm herausgeholt wurde. Die Thematik der Geschichte ist gut gewählt, geht aber nicht tief genug. Die Charaktere sind bis zu einer bestimmten Ebene sympathisch und toll beschrieben, aber die eigentlichen Punkte, welche sie wirklich liebenswert und echt erscheinen lassen, fehlen. Durch diese Kombination wurde mein Lesespaß ein kleines bisschen gemindert, was aber nicht bedeutet, dass ich keinen Spaß beim Lesen hatte. Allgemein hat diese Geschichte einfach meiner Erwartungen nicht erfüllt (obwohl ich vor dem Lesen größtenteils enttäuschte und negative Kritiken gelesen habe).

Einordnung in meiner Kategorie: Netter Read

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2021

Man wird in eine schillendere Welt entführt, die nach innen hin viel hässlicher ist, als sie auf den ersten Blick scheint...

Das Juwel - Die Gabe
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„Es ist nicht wichtig, wer du bist, sondern was du tust.“

Violet ist kein ganz normales Mädchen, das im Sumpf, dem ärmsten Abschnitt der einzigen Stadt, geboren wurde. Sie hat die Gabe, die es ihr ein ...

„Es ist nicht wichtig, wer du bist, sondern was du tust.“

Violet ist kein ganz normales Mädchen, das im Sumpf, dem ärmsten Abschnitt der einzigen Stadt, geboren wurde. Sie hat die Gabe, die es ihr ein prunkvolles Leben im Juwel, inmitten des Adels, ermöglicht. Doch diese Leben, diese Gabe hat ihren Preis. Denn durch diese Kraft gehört Violet zu den Mädchen, die als Leihmutter für die adeligen Damen vorbestimmt sind. Dadurch wird Violet die Freiheit über den eignen Körper, das eigene Leben, die eigenen Gefühle und die Identität gestohlen. Kann sie als „Nummer 197“ aus den Fängen ihrer Besitzerin, einer gnadenlosen Herzogin, entkommen?

Schon seit einigen Jahren habe ich mit der „Das Juwel“-Reihe von Amy Ewing geliebäugelt (wie soll auch bei solch schönen Covern auch anders möglich sein ), wurde durch den wenig-sagenden Klappentext aber immer von einem Kauf abgehalten. Eine wirklich tolle Rezension zum ersten Buch hat mich auf die eigentliche Thematik - Manipulation, erzwungene Leihmutterschaft, Gewalt und Tod - aufmerksam gemacht und dazu gebracht, die ganze Reihe auf einmal in mein Regal einziehen zu lassen.
Amy Ewing hat mich mit „Das Juwel – Die Gabe“ von Seite 1 an ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr schön locker und leicht lesen. Er ist recht einfach, aber trotzdem werden nicht an den Beschreibungen gespart. Der Schreibstil ist meines Erachtens der einzige Punkt, an welchem man merkt, dass die Geschichte als Jugendbuch veröffentlicht wurde.

Die Handlung hat mich von Beginn an wahnsinnigen in den Bann gezogen. Amy Ewing lässt den Leser in eine Parallelwelt abtauchen, in welcher nicht jeder Mensch gleich viel Wert zu sein scheint. Man darf in die schillernde Welt des Adels eintauchen, die doch nicht ganz so schön ist, wie sie scheint.
Bisher habe ich noch keine einzige Geschichte gelesen, welche sich mit der Thematik einer erzwungenen Leihmutterschaft auseinandersetzt, weshalb das Buch sich ganz oben in meiner Liste origineller Geschichten einordnet.
Als Leser kann man Violet auf ihrem Weg in das Juwel und während ihrer ersten Wochen inmitten des Adels begleiten und mit ihr leiden. Die Autorin hat den Spannungsbogen kontinuierlich ansteigen lassen, der erst zum Ende des ersten Buches seine Spitze erreicht hat. Dadurch wird das Lesen nie langweilig und man möchte ständig wissen, was Violet auf den folgenden Seiten wohl erleben wird.

Auch die Charaktere, vor allem die Protagonistin Violet, aber auch einige Nebencharaktere, die hoffentlich in den Folgeromanen noch mehr Beachtung bekommen, macht das Buch zu einer besonderen Geschichte.
Violet besitzt Selbstbewusstsein, ist mutig, teils draufgängerisch, aber trotzdem in den richtigen Momenten zurückhalten und in sich gekehrt. Dadurch sind ihre Handlungen nicht immer vorhersehbar, aber man schließt sie schnell ins Herz und fiebert mit ihr mit.
Die Nebencharaktere lassen sich größtenteils schwer einschätzen. Im Laufe des Buches wird von sowohl positiv als auch negativ von einigen überrascht und das wird wahrscheinlich in den Folgeteilen auch nicht enden.


Zu meinem Fazit:
„Das Juwel – Die Gabe“ hat es ganz schnell geschafft, mich in seinen Band zu ziehen. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen! Die Thematik ist für mich bisher einmalig, die Atmosphäre interessant und die Handlung spannend.
Abschließend möchte ich aber auch folgenden Eindruck meinerseits mit euch teilen:
Durch die Thematik der bisherigen Geschichte bin ich allerdings der Meinung, dass es sich bei der „Die Gabe“-Reihe nicht um eine Buchreihe für Jugendliche handelt. Die gesamte Welt in der Geschichte erscheint böse. Die Protagonistin ist dadurch nicht nur körperlichen Qualen ausgesetzt, sondern wird auch gezielt psychisch kleingehalten. Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht aber einfach zu empfindlich, aber als 14-15-jährige wäre ich wahrscheinlich von der Geschichte eher abgeschreckt gewesen.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Für mich eine Geschichte, die mich zum Abbrechen bewegt hat...

Burning Bridges
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Ella ist ein fröhlicher Mensch, bis ihr Freund ihr gesteht, sie schon seit einiger Zeit zu betrügen und sie sich schlussendlich trennen. Daraufhin läuft Ella nachts alleine nach Hause und wir dabei von ...

Ella ist ein fröhlicher Mensch, bis ihr Freund ihr gesteht, sie schon seit einiger Zeit zu betrügen und sie sich schlussendlich trennen. Daraufhin läuft Ella nachts alleine nach Hause und wir dabei von einigen Kerlen belästigt. Bis dieser geheimnisvoll Fremde auftaucht, sie retten und dann spurlos verschwindet.
Zufällig treffen Ella und der Fremde - Ches - wieder aufeinander und prompt beginnen die Funken zu sprühen. Leider steht Ches Leben im Untergrund ihrer Liebe im Weg.


Leider kann ich über dieses Buch kein gutes Wort verlieren. Ich habe es aus vielerlei Gründen nach 200 Seiten abgebrochen.

Mit dem Erzählstil von Tami Fischer bin ich noch recht gut klargekommen. Im allgemeinen hat sich ihre Geschichte gut lesen lassen. Mit anderer Handlung und anderen Charakteren.
Und da bin ich schon auch an meinen größten Kritikpunkten angelangt. Ich bin im Allgemeinen kein großer Fan von Bad-Boy-Storys. Trotzdem habe ich diesem Buch eine Chance gegeben... Leider...
Die Handlung ist wahnsinnig eindimensional, vorhersehrbar und langweilig. Dazu kommt eine absolut naive Protagonistin.
Ich bin nicht mit Ella warm geworden. Sie trifft Entscheidungen, die ich als naiv, dumm und unüberlegt bezeichnen würde. Von Ches will ich gar nicht erst anfangen.

Trotz der großen Enttäuschung von einem doch relativ stark gehypten Buch werde ich in "Sinking Ships" reinlesen. Die beiden Charaktere, welche in dieser Geschichte im Vordergrund stehen, haben mich noch am neugierigsten von allen Charakteren in diesem Buch gemacht....

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Ein ganz anderer Musikerroman!

When We Dream
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Seit dem Tod ihrer Eltern lebt die 19-jährige Ella gemeinsam mit ihren beiden Schwestern in Chicago. Am liebsten würde Ella sich in ihrem Zimmer, inmitten ihrer heißgeliebten Bücher und ihren Zeichenutensilien, ...

Seit dem Tod ihrer Eltern lebt die 19-jährige Ella gemeinsam mit ihren beiden Schwestern in Chicago. Am liebsten würde Ella sich in ihrem Zimmer, inmitten ihrer heißgeliebten Bücher und ihren Zeichenutensilien, vergraben und die Außenwelt komplett vergessen. Bis sie durch einen Zufall Jae-yong kennenlernt. Was Ella nicht weiß: Jae-young ist Mitglied der wohl bekanntesten K-Pop-Gruppe der Welt. Auch ohne dieses Wissen beginnt Ellas Herz höher zu schlagen, wenn eine Nachricht von ihm auf ihrem Handy aufploppt….

Anne Pätzold hat mit „When we dream“ einen wunderbaren Beginn einer Trilogie geschaffen.

Der Schreibstil der Autorin hat mich von Beginn an überzeugt. Man fliegt quasi durch die Seiten und das auch noch auf eine humorvolle und wunderbar ausschweifende Art. Dadurch liest sich das Buch sehr schnell und ich war nach einem „kurzen Reinlesen“ ratz-fatz auf Seite 100 angelangt, ohne es bewusst wahrzunehmen.

Was mich aber hauptsächlich überzeugt hat, ist die Thematik der Geschichte. Man kann sich jetzt denken „Warum? Ist doch nur noch eine weitere Rockstargeschichte…“. Aber genau das ist nicht der Fall. Diese Art von Geschichte ist (meiner Meinung nach) wirklich einzigartig!
Der Leser bekommt die Musikindustrie Asiens aufgezeigt, die nunmal ganz anders aussieht, als die typisch europäische oder amerikanische. Ich selbst bin noch nie in irgendeiner Art mit dieser Musikindustrie in Berührung gekommen und habe die vielen neuen Informationen, die sich aus der Geschichte heraus ergeben, gerne in meinen Wissensschatz aufgenommen.
Im Vergleich zu vielen anderen „Rockstargeschichten“ geht es hierbei nicht um eine Liebesgeschichte, die auf viel körperlicher Anziehung beruht. Stattdessen unterhalten sich die beiden Protagonisten Ella und Jea-young sehr viel und der Leser bekommt das Gefühl vermittelt, dass sich hier zwei Seelenverwandte getroffen haben. Wirklich toll!
Zusätzlich hat die Autorin ihre Charaktere aber auch einer Vergangenheit, Selbstzweifeln und durchdringenden Charakterzügen ausgestattet. Und damit bin ich schon bei den Charakteren angelangt.

Ella war mir schnell sympathisch. Sie zeichnet und liest gerne, meidet zu viele Menschen und strotzt nicht vor Selbstbewusstsein. Nicht jede ihrer Entscheidungen war für mich zu hundert Prozent nachvollziehbar, aber bisher hat das noch keine Sympathiepunkte gekostet.
Auch von Jae-young war ich von Anfang an positiv überrascht. Ihm ist der Ruhm nicht zu Kopf gestiegen und durch seine Gefühle, sowohl positive als auch negative, spürt man, dass er nicht nur einer Marionette der asiatischen Musikindustrie ist.

Und schlussendlich noch ein paar Worte zur Handlung.
Mir hat die Handlung wirklich gut gefallen. Es wurde kontinuierlich ein Spannungsbogen aufgebaut, ohne, dass es langweilig wurde. Die aufkommenden Gefühle von Ella konnte man als Leser wirklich gut nachempfinden. Einen großen Pluspunkt gibt es außerdem für die Harry-Potter-Liebe der beiden Protagonisten. Ich freue mich immer wieder, wenn sich irgendwo HP-Anspielungen in Büchern befinden.
Neben der asiatischen Musikindustrie kommt gegen Ende der Geschichte außerdem ein weiteres, wichtiges Thema zur Sprache. Der Umgang mit dem Tod. In diesem Teil noch ein wenig kurzgefasst, aber ich bin überzeugt, dass darauf in den Folgeteilen noch eingegangen wird.
Ich glaube, ich verrate auch nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Buch mit einem gemeinen Cliffhanger endet (was bei einer Trilogie nicht selten ist). Ich hatte augenblicklich das Bedürfnis, meine Nase in Teil II zu stecken.

„When we dream“ ist eine Geschichte, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde und die eindeutig zur Kategorie „Wohlfühlbücher“ zählt. Ich freue mich schon sehr, die Folgeteile zu lesen und wieder in die Welt von Jae-young und Ella abtauchen zu können.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Netter Read

Up All Night
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So viel Pech wie Taylor Jensen kann man wahrscheinlich gar nicht haben. Sie verliert an einem einzigen Tag nicht nur ihren heißgeliebten Job an einen Kollegen, sondern muss auch noch mit ansehen, wie zwei ...

So viel Pech wie Taylor Jensen kann man wahrscheinlich gar nicht haben. Sie verliert an einem einzigen Tag nicht nur ihren heißgeliebten Job an einen Kollegen, sondern muss auch noch mit ansehen, wie zwei Männer ihr Auto, für welches sie lange geschuftet hat, einfach vor ihrer Nase wegklauen. Und als ob das nicht schon genug sei, erwischt sie am selben Tag ihren Freund auch noch dabei, wie er sich mit einer anderen vergnügt.
Am Boden zerstört, ohne eine Wohnung und mit einer nun immer größer werdenden Abneigung gegen das männliche Geschlecht, läuft sie in die Arme ihres ehemals besten Freundes aus Kinder- und Schulzeiten, Daniel Grant. Als Taylor ihm von ihrer Misere erzählt, bietet er ihr ein freies Zimmer in seiner WG an. Zwar war Taylor festentschlossen, sich mit keinem Mann mehr eine Wohnung zu teilen, doch diesen Beschluss kann sie getrost verwerfen, als Dan ihr erklärt, dass er schon eine ganze Weile auf Männer steht. Und dennoch prickelt es zwischen den beiden heftig…

Mit „Up all night“ habe ich zum ersten Mal eine Geschichte von April Dawnson gelesen und wurde positiv überrascht. Vielleicht lag das aber auch an der Tatsache, dass mir viele überwiegend ernüchternde und negative Kritiken zu diesem Buch zu Ohren gekommen sind.

Ich hatte keine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist schon locker und nicht zu detailliert. Dadurch kommt man recht schnell voran. Der Humor kommt nicht zu kurz, die Beschreibungen sind in den richtigen Momenten umfassend, aber wiederholen sich nicht ständig, wie es in manch anderen Büchern der Fall ist.

Der Klappentext hat mich wahnsinnig neugierig gemacht. Ich habe mich auf eine originelle Geschichte gefreut, die sich in ihrer Handlung von anderen Liebesromanen abhebt und sich mit einer Thematik beschäftigt, die ich so noch nicht in Büchern vorgefunden habe. Endlich mal eine Geschichte, in welcher der Protagonist nicht „von Beginn an“ weiß, dass er nur hetero-, homo- oder bisexuell ist. Endlich mal eine Geschichte, die sich mit dem Prozess bis zu diesem Punkt des Wissens beschäftigt. Deshalb war ich auch ehrlichgesagt etwas enttäuscht, als schon auf den ersten 50 Seiten klar wurde, dass Dan in Bezug auf seine Sexualität flunkert. Das hat mir für kurze Zeit den Lesespaß genommen, bis ich mich neu auf die nun ziemlich veränderte Situation einlassen konnte.
Ab diesem Zeitpunkt wurde „Up all night“ zu einem Buch der Kategorie „Netter Reed“ für mich. Eine gewisse Spannung war vorhanden, die sich stellenweise ein bisschen zu gezogen angefühlt hat. Alles in allem konnte man die Handlung der Geschichte vorausahnen.

Und dann noch ein paar Worte zu den Charakteren: Taylor und Daniel waren mir beide schnell sympathisch, wobei ich mit dem ein oder anderen Charakterzug von beiden nicht ganz warmgeworden bin. Zudem bemitleiden sich beide selbst ziemlich häufig, obwohl sie in der Lage wären, den Umstand, weshalb sie sich selbstbemitleiden, selbst aus der Welt schaffen könnten. Besser zurechtgekommen mit ich mit den beiden Mitbewohnerinnen Addison und Grace, die mich wirklich neugierig gemacht haben.

Abschließend traue ich mich zu schreiben, dass meine Kritik harscher klingt, als ich sie eigentlich meine. Ich hatte Spaß beim Lesen und würde das Buch auch weiterempfehlen, aber mit dem Zusatz, dass man keine wahnsinnige Story, sondern einfach nur eine kleine, süße Liebesgeschichte erwarten sollte. Die Folgegeschichten werde ich bestimmt noch lesen/hören, denn, wie schon gesagt, Grace und Addy haben mich wirklich neugierig gemacht!

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