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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2018

Highlight für mich. Absolut empfehlenswert.

Die Tribute von Panem 1
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Suzanne Collins - Tribute von Panem, 1, Tödliche Spiele

Ein Kapitol, zwölf Distrikte, ein lang zurückliegender Krieg und jährliche Spiele zur Belustigung der Bevölkerung, das alles gehört zu Panem. Doch ...

Suzanne Collins - Tribute von Panem, 1, Tödliche Spiele

Ein Kapitol, zwölf Distrikte, ein lang zurückliegender Krieg und jährliche Spiele zur Belustigung der Bevölkerung, das alles gehört zu Panem. Doch genau diese Spiele sind grausam, denn jedes Jahr wird ein Mädchen und ein Junge aus jedem Distrikt ausgesucht, um bis zum Tode zu kämpfen. Es kann nur einen Sieger/eine Siegerin geben.

Katniss Everdeen gehört zu Distrikt 12 und lebt mit ihrer Familie nach dem Tod des Vaters am Existenzminimum. Als der Tag der Ernte ansteht geschieht das Unfassbare, obwohl ihre Schwester Primrose nur ein Einziges Los hat, wird sie gezogen. Katniss tauscht den Platz mit ihr und muss mit dem Bäckerssohn Peta bei den Hungerspielen antreten… Die Chance zu gewinnen ist gering, doch setzt sie alles daran, genau dies zu tun. Jedoch hat sie nicht mit den perfiden und heimtückischen Plänen des Spielmachers gerechnet.

Ich kannte bisher nur die Filme, und war von daher sehr neugierig auf den ersten Band, der in einem lockeren, modernen Schreibstil verfasst, sehr schnell zum Pageturner wird. Die Autorin schafft es auf wenigen Seiten eine bedrohliche, düstere und fast greifbare Atmosphäre zu erschaffen, die durchweg genauso wie die Spannung gehalten wird.
Die Dystopie ist erschreckend, hält viele Überraschungen bereit, grausame Kämpfe, aber auch kleine Hoffnungsschimmer. Die Story bleibt durchgehend abwechslungsreich und nicht vorhersehbar, manche Abschnitte sind unfassbar nervenaufreibend aber vor allem ist die Geschichte einfach nur fesselnd, temporeich und kurzweilig.
Die Charaktere, insbesondere Katniss ist sehr gut ausgearbeitet und wird lebendig dargestellt. Die Autorin beleuchtet ihre sanfte Seite genauso gut wie ihre „dunkle“ Seite, die sie zwingt zu töten. Sie ist die Machtspielchen leid und versucht einfach nur zu überleben, in diesem Krieg. Und nichts anderes ist es, zwölf Kinder die sich gegenseitig töten sollen, nur um daran zu erinnern, dass eine Rebellion gegen die Führung einen hohen Preis hat.
Ich mochte die toughe und zugleich herzliche Katniss.
Peta bleibt erst mal undurchschaubar, sind seine Gefühle gespielt? Ist alles nur Taktik? Warum geht er aufeinmal merkwürdige Bündnisse ein? Ehrlich gesagt, blieb er mir bis zum Schluss ein Rätsel und da das Buch zwar nicht direkt mit einem Cliffhanger endet, aber dennoch einige lose Fäden liegen geblieben sind, freue ich mich auf den nächsten Band.

Für mich steht ganz klar fest: Die Tribute sind ein Highlight, obwohl mir die Filme schon sehr gut gefallen haben, kann ich ganz klar sagen, dass die Bücher noch um ein vielfaches spannender, mitreißender, fesselnder und überraschender sind. Die Autorin erzählt die Geschichte so intensiv und erdrückend, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen konnte. Ein dicker Wälzer für den einen, für mich aber mit eine der besten Dystopien ich gelesen habe.
Ein Wort noch zu den Schauplätzen: Durch die bildhaften und anschaulichen Beschreibungen konnte ich mich noch tiefer auf die Story einlassen, selten habe ich so tolle Beschreibungen von einer ausgedachten Welt gelesen.

Das Cover ist interessant, passt irgendwie auch zur Story, aber ich bin mir nicht sicher, dass es dem Buch gerecht wird.

Fazit: Highlight für mich. Absolut empfehlenswert. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.07.2018

hat mich sehr enttäuscht durch die klischeebeladene und oberfläche Story, aus der man so viel mehr hätte machen können

Winston Brothers
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Penny Reid – Winston Brothers, Wherever you go, 1

Nach dem College ist die zweiundzwanzig jährige Jessica James zurück nach Green Valley gekommen, um zuhause in dem kleinen verschlafenen Städtchen als ...

Penny Reid – Winston Brothers, Wherever you go, 1

Nach dem College ist die zweiundzwanzig jährige Jessica James zurück nach Green Valley gekommen, um zuhause in dem kleinen verschlafenen Städtchen als Mathelehrerin zu arbeiten. Schon immer träumt sie von einer Weltreise, und sie weiß, dass sie nur höchstens drei Jahre bleiben will, um dann ihren Träumen nachzugehen.
Als sie auf einem Kostümfest endlich von ihrem Schwarm aus der Jugend geküsst wird, kann sie nur noch an den heißen Beau denken, der ihr mit seinen Berührungen den Kopf verdreht – nur das es gar nicht Beau sondern sein Zwillingsbruder Duane ist, der schon seit vielen Jahren in die Blondine verliebt ist.
Total erschrocken, auch ein wenig wütend über die Täuschung geht die Sheriffs-Tochter in sich und muss feststellen, dass sie Gefühle für Duanne entwickelt. Doch der will sich trotz allem nicht damit abfinden, dass Jess in nächster Zeit für ihre Weltreise das Städtchen verlässt und schlägt ihr einen Pakt vor: 12 Monate Beziehung. Keinen Tag länger, keine Verlängerung möglich, und sie wäre frei.

Noch während Jess sich überlegt, ob sie Duane ganz oder gar nicht will, haben er und seine Brüder Cletus, Jethro und Beau ein viel größeres Problem. Die ansässige Rockergang will die Brüder erpressen und sie haben sich auch schon die richtigen Druckmittel ausgesucht.

Ich kannte bisher noch kein Buch von Penny Reid und obwohl mir der Plot sehr gut gefallen hat, weiß ich nicht, ob ich es mit dem nächsten Band noch mal versuche.
Positiv zu bewerten ist der lockere, flüssige Schreibstil, der die Seiten dahin fliegen lässt. Die Figurenzeichnung ist ebenfalls überwiegend angenehm, weil die Autorin die Facetten ihrer Figuren vielseitig erscheinen lässt.
Allerdings ist die Story an sich recht oberflächlich, sehr klischeebeladen und absolut vorhersehbar. Es gibt einige Handlungsstränge, die nicht auserzählt wurden, es gibt sehr viele Wiederholungen (ich weiß nicht wie oft ich von Duanes beschnittenem Penis gelesen habe, das Jess Autos absolut erotisch findet, die Geschlechtsteile als Cocosnüsse oder Banane bezeichnet wurden...) und alles ist so schrecklich kitschig und unlogisch, teils echt übertrieben und wirkt sehr konstruiert.
Dazu kommt die nicht gerade sympathische, meist übertrieben handelnde, sich reinsteigernde Jess, die für alle Lebenslagen irgendein Lied im Kopf hat, nicht zu vergessen einen mörderischen Kater (der das Katzenklo ständig verschiebt. Beim ersten mal noch lustig, beim zehnten einfach nur langweilig) hat und die nicht so recht weiß, was sie will. Es ist nur sehr schwer vorstellbar, dass ausgerechnet sie auf eine Horde Schüler los gelassen wird, da sie selbst in vielen Dingen noch viel zu unreif erscheint.
Aber da ist sie in dieser Story leider nicht allein, auch Duane, obwohl der mir deutlich besser gefallen hat, dreht sich wie ein Fähnchen im Wind, ist dabei aber sympathischer, auch wenn hier Probleme herangezüchtet werden, die nicht unbedingt hätten sein müssen.
Ihr Bruder Tom ist der Knaller schlechthin, Deputy, missbraucht seine Macht, tut so als wäre seine Schwester des Denkens nicht fähig, handelt übertrieben, weil er die Winston Brüder nicht leiden kann.

Ach nicht zu vergessen die merkwürdige Bikergang, die natürlich die „perfekten“ Bösewichte in der Story sind.

Tja, die Leseprobe war super, weswegen ich das Buch unbedingt lesen wollte und die hat mich auch total mitgerissen, aber dann wurde es von Seite zu Seite schräger, vulgärer, übertriebener und oberflächlicher. Erst die letzten 50 Seiten waren wieder spannend und mitreißend, aber leider auch ein wenig unbefriedigend, weil ich hier gedacht habe, dass sich evtl noch ein paar Fragen klären.
Man hätte wirklich mehr aus dem Buch herausholen können, weniger Nebenstränge, dafür mehr auf die Liebesgeschichte geachtet, dazu noch etwas intensivere Recherche zum Biker Club und gut wärs gewesen, aber so ist es für mich leider nur enttäuschend, weil dann noch ein paar mehr Klischees eingefangen wurden (eine Erbschaft, Fragen zur Herkunft, eine Ex…) und das finde ich extrem schade.
Denn hier wurde eindeutig Potenzial verschenkt.

Werde ich noch mal mit dem nächsten Band einen Versuch wagen? Denn obwohl mir die Konstellation der Brüder wirklich gut gefallen hat und sicherlich noch interessante Story haben könnten, bin ich mir zu diesem Zeitpunkt absolut nicht sicher. Schade drum.

Das Cover ist hübsch anzusehen und gefällt mir sehr gut.

Fazit: hat mich sehr enttäuscht durch die klischeebeladene und oberfläche Story, aus der man so viel mehr hätte machen können. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2018

spannender Kurzthriller.

Racheopfer
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Ethan Cross – Racheopfer

Dr. Kendrick glaubt die Ursache von Gewaltausbrüchen bei Serienkillern/Serientätern gefunden zu haben: Ein Defekt im Gehirn. Erfolgreich hat er seine Methode bereits bei einigen ...

Ethan Cross – Racheopfer

Dr. Kendrick glaubt die Ursache von Gewaltausbrüchen bei Serienkillern/Serientätern gefunden zu haben: Ein Defekt im Gehirn. Erfolgreich hat er seine Methode bereits bei einigen Tätern angewand, doch nun will er sich an die großen Kaliber heranmachen und will Francis Ackerman junior für seine Studien haben.
Doch Ackerman plant noch während seiner Verlegung in den „Eisernen Kreis“ seinen Ausbruch, als er auf eine alte Freundin trifft...

„Racheopfer“ ist mein dritter Roman von Ethan Cross, der mich bereits mit „Ich bin die Nacht“ und „Specturm“ begeistern konnte. Hierbei handelt es sich um einen Kurzthriller, der eigenständig und ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Ein temporeicher, moderner und mitreißender Schreibstil führt dazu, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte, und obwohl ich aufgrund der Leserunde (herzlichen Dank an die Lesejury und den Verlag für das Leseexemplar) eine kleine Zwangspause einlegen musste, fand ich sofort wieder zurück in die Geschichte.
Ethan Cross schafft es auf wenigen Seiten eine verstörende, spannende und fesselnde Story zu ersinnen, die alles hat, um ein Highlight zu werden: gutausgearbeitete, facettenreiche und lebendige Charaktere mit Ecken und Kanten, einen charimatischen brutalgefährlichen Killer, eine düstere Umgebung, eine beklemmende Atmosphäre, eine gute Portion Emotionen, Grusel und Gänsehautfeeling und nicht zuletzt ein Spiel, das zum Nachdenken anregt und wo sich der Leser fragt, was ist Fiktion und wie nah ist die Realität.
Kurzum: Ich bin fasziniert und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Einziges Manko, die Hauptfigur Jennifer hat es mir nicht leicht gemacht, ihren sehr unüberlegten Handlungen zu folgen, was sie in meinem Augen zu einer rachsüchtigen, nicht mehr klar denkenden jungen Frau machte. Der Titel für diesen Thriller ist aber hier aber maßgeblich, und das passt wie die Faust aufs Auge.

Ich kann den Thriller auf jeden Fall weiter empfehlen und ich habe bereits weitere Bücher der „Ich bin...“/Shepard Reihe im Regal die ich bald lesen werde.

Das Cover ist schwarz mit rot abgesetzt und ein hübscher Blickfang.

Fazit: spannender Kurzthriller. 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Handlung
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 11.07.2018

Vielleicht wird der nächste Band besser? Ich hoffe es.

Der geheime Zirkel I Gemmas Visionen
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Libba Bray – Der geheime Zirkel, 1, Gemmas Visionen

Die sechszehnjährige Gemma wächst in Indien auf und wir schreiben das Jahr 1895. Nach einem Streit mit ihrer Mutter bekommt Gemma eine Vision und erlebt ...

Libba Bray – Der geheime Zirkel, 1, Gemmas Visionen

Die sechszehnjährige Gemma wächst in Indien auf und wir schreiben das Jahr 1895. Nach einem Streit mit ihrer Mutter bekommt Gemma eine Vision und erlebt hautnah ihren grausamen Tod mit. Nun geht doch noch der größte Wunsch von Gemma in Erfüllung: Sie kann nach London auf ein Mädchen Internat, die Spence Academy. Schon gleich am ersten Tag muss sie sich den Anfeinungen zweier Mädchen stellen, die nur wenige Tage später zu ihren Freundinnen werden. Interessant dabei ist, das es erst geschieht, als sie über ein Geheimnis eines der Mädchen stolpert.
Doch nicht nur der Schulalltag bereitet ihr Probleme, denn da gibt es auch noch den geheimnisvollen Kartik, der von Gemmas Visionen weiß und sie eindringlich bittet, diesen nicht mehr nachzugeben. Plötzlich werden die Visionen zur Realität und führen sie in ein anderes Reich.

Ich habe mir das Buch, genauso wie auch die beiden Folgebände, für eine Challenge aus der Bibliothek ausgeliehen, da ich zwar nicht unbedingt Historisches mag, aber die Mystery mich darin gelockt hat.
Ich habe mich wirklich selten durch ein Buch so gequält, dabei will ich ehrlicherweise sagen, dass mir die Grundidee eigentlich ganz gut gefällt.
Obwohl sich die Geschichte insgesamt sehr gut lesen lässt, der Schreibstil locker und einfach ist, hat es ewig gedauert, bis ich in der Geschichte drin war.
Die Story plätschert so vor sich hin, es gibt einige Überraschungen, letztendlich ist die Geschichte aber im Großen und Ganzen vorhersehbar, was ich nicht besonders schlimm finde, denn schließlich erwarte ich nicht, das das Rad neu erfunden wird.
Eine durchgängige Grundspannung gibt es (sonst hätte ich sicher noch länger für das Buch gebraucht), aber leider gibt es keine Steigerung zwischendurch, allerdings ist auch das Gegenteil der Fall, denn komplett langweilig ist es jetzt auch nicht.
Historisch gesehen würde ich sagen, das es nicht unbedingt der Zeit angepasst ist, natürlich gibt es hier das Mädchen-Internat und die Einstellung, das Frauen grundsätzlich nicht zu intelligent sein dürfen, sie nur für die Rolle als Ehefrau und Hausherrin zur Verfügung stehen, sie sich in allen Dingen Regelkonform verhalten müssen. Schon allein bei dem Gedanken bekomm ich Ausschlag, aber hey, jeder so wie er mag. Da mit Gemma aber eine starke, wenn auch nicht unbedingt sympatische Protagonistin erschaffen wurde, konnte ich über den historischen Stellenwert von Frauen einfach mal drüber hinwegsehen. Was mich allerdings an Gemma von der ersten Seite an genervt hat, war, dass sie so extrem egoistisch, teilweise fies, dann wieder voller Selbstmitleid strotzt, wie sie angeblich das Herz am rechten Fleck hat, und dabei so ätzend und herablassend sein kann, dass sich bei mir überhaupt nicht das Gefühl der Nähe einstellen wollte.
Dann kommen wir zu ihrer Zimmernachbarin, die kluge aber leider irgendwie total unterbelichtete Aussenseiterin Ann. Sie wird als stotterndes Mädchen mit vielen Komplexen dargestellt, die sowieso keinen Ehemann abbekommt. Sie war mir fast noch die sympathischste Figur in diesem Buch.
Bleiben noch Pippa und Felicity, die Gemma das Leben anfänglich schwer machen und dann plötzlich die besten Freundinnen von ihr sind? So ganz konnte ich diese Wandlung überhaupt nicht nachvollziehen. In der einen Nacht sperren sie Gemma noch in die Kapelle, in der nächsten sind sie beste Freundinnen?
Bei der Geschichte hapert es an so Vielem. Teils unlogische, teils haarsträubende und ganz viel nervenzerrende Szenen haben mich den Kopf schütteln lassen.
Der Mysterieanteil ist schön verpackt, aber auch hier hätte man eindeutig mehr draus machen. Wer die Mutter in Wirklichkeit ist, war für mich jetzt leider überhaupt nicht überraschend, hatte ich mir schon sowas gedacht.

Ich werde die Fortsetzung lesen, schon allein weil ich an der Challenge teilnehme, aber ich hoffe wirklich sehr, dass die Autorin in ihrer Fortsetzung mehr Leben, mehr Emotionen, mehr Spannung bringt. Und vielleicht schafft sie es sogar, Gemma eine Generalüberholung zu verpassen, sodass sie deutlich sympathischer wird. Warten wir es ab.

Das Cover ist nett anzusehen.

Fazit: Vielleicht wird der nächste Band besser? Ich hoffe es. Ich lese nur weiter, damit ich die Challenge erfülle. 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Wieder ein Highlight aus dem Gestaltwandler-Universum.

Fesseln der Erinnerung
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Nalini Singh – Gestaltwandler, 8, Fesseln der Erinnerung

Der Polizist Max Shannon hat den Frauenmörder Bonner überführt, doch den Ablageort der Leichen konnte er bisher nicht finden. Zu diesem Zweck arbeitet ...

Nalini Singh – Gestaltwandler, 8, Fesseln der Erinnerung

Der Polizist Max Shannon hat den Frauenmörder Bonner überführt, doch den Ablageort der Leichen konnte er bisher nicht finden. Zu diesem Zweck arbeitet die J-Mediale Sophia Russo mit ihm zusammen, denn sie kann, vorausgesetzt Bonner kooperiert, in den Geist des Killers eindringen und die Fundorte finden. Doch Bonner erhofft sich ein Spiel, aber Sophia lässt ihn eiskalt auflaufen.
Unterdessen werden Max und Sophia zur Ratsfrau Nikita Duncan bestellt, in deren Umfeld sich mysteriöse Todesfälle häufen. Max soll mit Hilfe der J-Medialen den Todesfällen auf den Grund gehen, denn Nikita geht nicht von einem Zufall aus.
Doch obwohl Max sich von Sophia angezogen fühlt, vermutet er eine Falle: Soll die Mediale ihn töten? Jedoch hat Sophia eigene Probleme: durch ihren Job ist sie nicht so stark in Silentium verankert wie andere Mediale, aber dieser Job sorgt auch dafür, dass sie kurz vor der endgültigen Rekonditionierung steht, in der sie sämtlicher Erinnerungen und Funktionen beraubt und nur noch am Leben gehalten werden soll, weil sie wichtig für das Medialnet ist.

„Fesseln der Erinnerung“ ist der achte Band der Gestaltwandler und hier haben wir eine interessante Kombination. Der menschliche Polizist Max Shannon der keinerlei mediale oder Gestaltwandler-Gene hat, und zum ersten mal eine Anker-Mediale, die das Medial-Net auf keinen Fall verlassen kann.

Während mir der letzte Band nicht ganz so gut gefallen hat, hat mich hier die Autorin wieder von der ersten bis zur letzten Seite mit ihrem temporeichen, wortgewaltigen und flüssigem Schreibstil, der actionreichen, spannenden, aber auch sinnlichen sowie emotionalen, überraschenden und abwechslungsreichen Story sofort wieder begeistern können.
Gefesselt habe ich das Buch in wenigen Stunden durchgelesen, weil ich es wieder einmal nicht zur Seite legen konnte.
Auch hier läuft die Grundgeschichte weiter: Diesmal werden ein paar Ratsverbindungen aufgedeckt, die makellosen Medialen werden genauso wie die Pfeilgarde etwas weiter im Vordergrund gestellt, wir erleben einige Überraschungen in Bezug auf und mit Nikita sowie Henry, aber auch der Ratsherr Kaleb Krycheck wird etwas stärker in den Fokus gerückt.
Nalini Singh stellt ihre Charaktere so lebendig, facettenreich und detailliert dar, dass es immer eine Freude ist, das nächste Buch in die Hand zu nehmen. Das Gestaltwandler-Universum wird stetig ausgebaut und bleibt in sich immer stimmig und harmoniert mit den vergangenen Storys.
Sophia Russo ist eine sympathische Frau, die es in ihrer Vergangenheit nicht sehr leicht hatte. Eine wirkliche Jobwahl hatte sie nicht, als Telepathin mit Rücksicht, ist sie eine der wenigen, die diesen Job machen können. Die ganze Zeit ist sie sich bewusst, dass es ihr letzter Auftrag sein wird, und da will sie noch das eine oder andere ausprobieren, vorzugsweise mit Max.
Max, den ich bereits im Band um Tally und Clay ins Herz geschlossen hatte und ein Mensch ohne irgendwelche Gestalt/Medialen-Gene ist, konnte mich hier absolut überzeugen, denn seine herzliche, aber auch knallharte Art, seine Ecken und Kanten, das alles machte ihn so überaus lebendig und überzeugend, dass ich ihn mir sehr gut vorstellen konnte. Interessant finde ich hier seine Vergangenheit und erst ganz zum Schluss erfahren wir etwas darüber.
Nikita hat mich in diesem Band tatsächlich überraschen können, die eiskalte Mediale lässt mir ja regelmäßig Schauer über den Rücken rieseln, aber hier hat sie auch mal eine etwas andere Seite gezeigt. Natürlich kann sich die Ratsfrau keine Schwächen leisten – und wahrscheinlich hat sie auch keine -, aber hier wurde sie mir zum ersten Mal „sympathischer“.

Mit „Fesseln der Erinnerung“ hat mich die Autorin wieder einfangen können. Die kurzweilige Story hat alles was es braucht, und ist für mich ein weiteres Highlight aus der Reihe.

Das Cover ähnelt den Vorgängern und ist wieder ein Blickfang.

Fazit: Wieder ein Highlight aus dem Gestaltwandler-Universum. 5 Sterne.