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Dimue

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Veröffentlicht am 05.07.2025

Wunderschöne Aquarellzeichnung mit Liebesgeschichte in Italien

My Italian Lovestory
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Entscheide in diesem Romance-Entscheidungsbuch in 25 Kapiteln die Handlung einer Sommer-Romanze auf Sizilien!

Emilia kehrt nach Jahren der Abwesenheit auf die Insel Sizilien zurück, da das Weingut ihres ...

Entscheide in diesem Romance-Entscheidungsbuch in 25 Kapiteln die Handlung einer Sommer-Romanze auf Sizilien!

Emilia kehrt nach Jahren der Abwesenheit auf die Insel Sizilien zurück, da das Weingut ihres Vaters in Gefahr ist. Dort werden ihre Gefühle für zwei Männer durcheinandergebracht. Vor lauter Verwicklungen fallen Entscheidungen nicht leicht. (Verkürzter Klappentext)

Zwei Lovestorys in einem. In Italien, will man mehr – wenn man nicht in Sommerurlaub fährt. Ich hatte die Onlineversion mir geholt und davon rate ich ab. Denn die Bilder im Buch sind jedes einzelne wunderschön, passend zum Kapitel und ich kann es mir gut vorstellen, als Eye-Catcher in einen Schrank zu dekorieren. Die Bilder gehen auch immer in den Text über. Jedes der 25 Kapitel beginnt auch mit einem passenden Bild.
Der Lesefluss und die Geschichte finde ich gut konzipiert und ich habe beide Geschichten innerhalb paar Tagen durchgelesen. Es sind zwei kurzweilige Geschichten mit unterschiedlichen Lesetempos – passend zu dem Charakter der Männer. Das schöne ist der Schluss, den mag ich wirklich mal und ich kann die Charaktere gut entlassen in ihr Leben, ohne dass ich das Gefühl habe etwas vergessen zu haben.
Die Entscheidungsmöglichkeiten sind an manchen Stellen echt schwer, weil ich mich ungern für den einen oder anderen Mann entscheiden wollte, aber es ist wie oft im Leben – man muss Kompromisse finden und das wurde im Buch toll beschrieben.

Einzige Wermutstropfen im Buch war nur, dass bei den Entscheidungen nur auf die Kapitel aber nicht auf die Seitenzahl verwiesen wurde. Online konnte ich das mit Suchfunktion schnell lösen. In Buchfassung hätte mich das gestört.

Fazit:

- Tolle unterschiedliche kurzweilige Storys und unterschiedliche Aspekte von Italien
- Das eine oder andere Rezept
- Wunderschöne Aquarellbilder, auch so zum Hinstellen
- Einziges Manko sind die fehlenden Seitenzahlen bei den Entscheidungskapiteln.

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Veröffentlicht am 24.06.2025

Der Sprecher ist göttlich und Wien im 18 Jahrhundert - Eine Reise wert

Der Totengräber und die Pratermorde (Die Totengräber-Serie 4)
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Der vierte Band der ungewöhnlichen Krimireihe um Inspektor von Herzfeld und Totengräber Augustin führt die beiden in die Prater des 18. Jahrhunderts. Es war der erste Band, den ich hörte, und ...

Der vierte Band der ungewöhnlichen Krimireihe um Inspektor von Herzfeld und Totengräber Augustin führt die beiden in die Prater des 18. Jahrhunderts. Es war der erste Band, den ich hörte, und ich muss sagen: Eine wundervolle, gemütliche Kriminalgeschichte aus dem schönen Wien.
Die Geschichte beginnt mit dem tragischen Unglück bei einer Zaubershow des Zauberers Benett. Der Amerikaner führt einen neuen Zaubertrick auf. Schon nach den ersten Zeilen bin ich im Hörbuch drin. Dieser Zaubertrick ist eine alte Tapete, aber damals... Es wird angedeutet, dass es in der Zukunft großartige Möglichkeiten geben würde, die damals leider nicht bestanden.
Auch sind die Ermittlungsmethoden damals nicht mit CSI zu vergleichen, und trotzdem werden bestimmte Methoden als neu und modern dargestellt, sodass man der Geschichte mit einem Schmunzeln und Lächeln folgt. Spannend und toll finde ich auch, dass die Geschichte um wahre historische Begebenheiten gesponnen wurde und leider auch dem damaligen Antisemitismus Platz eingeräumt wird. Trotz allem muss ich sagen: Ich habe die Geschichte geliebt und der Sprecher ist ein Traum.

Er macht die Geschichte erst großartig, denn jeder Charakter hat eine eigene Stimmlage. Der Amerikaner klingt wie ein Deutscher mit amerikanischer Sprechmelodie, ein Protagonist sächselt kurz und meistens wird gewienert. Ach, herrlich!

Da bekam ich Lust, auch nach Wien zu fahren, durch die Stadt zu streunen und mir die einzelnen Locations anzusehen.


Fazit: Ein Hörbuch, in dem man in das Wien des 18. Jahrhunderts wegträumen kann. Es hat liebenswürdige Charaktere, eine gut durchdachte Hintergrundgeschichte und einen sehr wandelbaren Sprecher. Perfekt für die kurzen Momente, in denen man nicht verreisen kann.

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Veröffentlicht am 24.06.2025

was, wäre, wenn.... - gut recherchierter Thriller mit soliden Ende

Reset
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In diesem Roman wird die Idee gesponnen, was passieren könnte, wenn auf einmal jeder täuschend echte Deep Fakes erhalten würden und wie die Menschheit trotz allem noch gerettet werden könnte. Das ganze ...

In diesem Roman wird die Idee gesponnen, was passieren könnte, wenn auf einmal jeder täuschend echte Deep Fakes erhalten würden und wie die Menschheit trotz allem noch gerettet werden könnte. Das ganze Drama wird auf der Schulter einer neuen Task-Force durchgespielt. Und zwar in drei Akten.

Diese drei Akte sind gut durchdacht. Alles beginnt mit einer dramatischen Aktion am 3. Oktober 2024: Ein Flugzeug wird gekapert und fliegt direkt in einen Flughafen – oder doch nicht? Auf jeden Fall muss eine Entscheidung innerhalb kürzester Zeit her, und damit beginnt die Geschichte. Denn schnell wird klar, dass das, was man zu lesen und zu hören glaubte, so nicht stimmt. In diesem Zusammenhang werden einige der Hauptcharaktere in die Geschichte eingebunden und vor allem Spannung aufgebaut. Die mögliche Welt, die damit verbunden wird, finde ich doch sehr erschreckend, und man kommt schnell an den Punkt, an dem man sich fragt: Was wäre, wenn?

Glücklicherweise sind das Tempo und die Ortswechsel schnell und häufig, sodass man keine Zeit hat, in Panik zu verfallen. Schneller, als man denkt, ist man durch den ersten Akt hindurch. Im zweiten Akt folgt die Arbeit, um aus dem Chaos herauszukommen und den Einfallsreichtum der Menschheit zu nutzen, um am Ende im Showdown zu enden. Das Ende bzw. den Epilog finde ich etwas dürftig und ehrlich gesagt auch zu konstruiert. Aber ich mag in Thrillern nun mal keine Liebesgeschichten.

Vor allem den zweiten Akt finde ich hervorragend recherchiert, und es hat richtig viel Spaß gemacht, in diese Welten einzutauchen. Hier hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht, aber man kann nicht alles haben. Alles in allem war es eine gute, solide Story.

Fazit: Ein netter Thriller mit Love-Story für zwischendurch. Es gibt klassische Hauptprotagonisten und ungewöhnliche, aber charmante wichtige Neben(haupt)charaktere. Es ist schön, dass es nicht immer die klassischen Helden sind, sondern der Mensch von nebenan.

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Veröffentlicht am 20.06.2025

Eine Familiensaga um Raumschifffahrt, Wurzeln und verlorene Erinnerungen

Frau im Mond
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Dieses Hörbuch ist etwas besonders, und ich beginne dieses Mal nicht mit einer Inhaltsangabe, sondern gleich mittendrin. Normalerweise lese und höre ich gerne Krimis, Thriller und historische Romane. Manchmal ...

Dieses Hörbuch ist etwas besonders, und ich beginne dieses Mal nicht mit einer Inhaltsangabe, sondern gleich mittendrin. Normalerweise lese und höre ich gerne Krimis, Thriller und historische Romane. Manchmal wage ich den Schritt aus meiner Komfortzone, so auch in diesem Fall.

Das Cover von "Die Frau im Mond" zieht mich magisch an. Es ist farbenfroh und zeigt eine Frau in ihrer Seitenansicht. Im Laufe des Hörbuchs erkennt man, dass es sich bei diesem Cover um eine gut durchdachte Collage handelt.

Jodi Ahlborn gibt nicht nur der Protagonistin, sondern auch dem Buch die Stimme und lässt den Hörer so in eine vielschichtige Geschichte eintauchen.Die Perspektive wird von Lilit eingenommen, die mit ihrem Opa und ihrer Zwillingsschwester in Kanada lebt. Die Geschehnisse mit ihren Eltern werden im Buch lediglich in einem Nebensatz gestreift. Das vielschichtige, komplexe Haupthema des Buches ist einzigartig und macht das Hörbuch zu etwas Besonderem.

Ein Thema sind historische Fakten, die in der Familengeschichte verwoben werden: der Raketenstart der "Lebanese Rocket Society" und der Völkermord an der armenischen Bevölkerung im Jahr 1915. Die Geschichten werden aus der Sicht der Protagonistin erzählt, was mich wirklich berührte. Es zeigt, wie wenig wir über die Weltgeschichte und deren Grausamkeiten wissen. Der Völkermord war mir bereits bewusst, da sich einer meiner Lieblingsbands damit beschäftigt, aber wie heißt es so schön: "Narben, die nicht mir gehören, sind nie so schmerzhaft."

Ich möchte an dieser Stelle dem Autor danken, dass er diese Themen angesprochen und uns in die Geschichte von Libanon und Armenien mitgenommen hat. Dieser Aspekt ist Teil der Geschichte: eine Aufarbeitung der eigenen Wurzeln. Das macht dieses Buch besonders und auch komplex. Eine solche Aufarbeitung ist nie einfach. Sie ist verbunden mit Schmerz, Hinterfragen, Wehmut, Respekt und der Erkenntnis, dass es sich immer lohnt zu träumen.

Fazit: Ein Hörbuch, das ich sehr schätze. Es ist weder eine klassische Familiensaga noch ein klassischer historischer Roman. Die Geschichte Libanons, Beiruts und Armeniens wird mit cineastischen Bildern erzählt, aus der Sicht der Gegenwart. Mit Witz, Charme und Sprachgewalt. Mit Witz, Charme und einer Sprachgewalt, die es nicht mehr oft gibt. Judi Ahlborn schafft es diese Komplexität mit einer Leichtigkeit zu versetzen.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Subtil, nervenaufreibendes amerikanisches Kino in Deutschland

Aschesommer
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Aschesommer ist der zweite Band von Benjamin Corrs und der Sondereinheit Gruppe 4. Mit dem Roman kann gestartet werden, manche Plotttwist aus dem ersten Band sind nur dann etwas entschärft. ...

Aschesommer ist der zweite Band von Benjamin Corrs und der Sondereinheit Gruppe 4. Mit dem Roman kann gestartet werden, manche Plotttwist aus dem ersten Band sind nur dann etwas entschärft.

Inhaltlich beginnt das Buch ein paar Monate nach dem ersten Band Krähentage. Die Erlebnisse sind noch frisch und die Gruppe ist zusammengewachsen. Und dann kommt der nächste Spieler auf das Schachbrett und das Spiel beginnt von vorne. Mit einer Anzeige in der Zeitung und einen Fund, der erahnen lässt, was den Leser auf seiner Reise begleitet. Nämlich zwei Personen tiefgefroren in einer Kammer.


Wie schon beim ersten Band, ist auch dieser fantastisch geschrieben. Es geht los mit dem Cover und der verdorrten Sonnenblume und einer Sonne, die Hitze verspricht. Gleich zu Beginn bekommt der Gegenspieler sein Wort und auch bald ein Name, was für mich aber eher noch zum Nervenkitzel beiträgt und nicht nachlässt. Auch sind bald die möglichen Tötungsarten bekannt und ja, wenn man diese verfolgt, dann kommt man schnell auf die eine oder andere Fährte. Auch hier, es ist ab und voraussehbar, was ich in Fall des Romans aber auch Stilmittel begreife.

Was ich bei Benjamin Corrs Liebe ist die Stimmung, die er in dieser Reihe schafft. Ich hatte an der einen oder anderen Stelle wirklich Gänsehaut und ich konnte ab einen gewissen Moment das Buch nicht mehr aus den Händen legen, weil es von einer Spannung zur nächsten switchte. Die Stimmung ist im Buch wieder düster, atmosphärisch und eine Mischung aus “Sieben” und “Schweigen der Lämmer”. Zusätzlich ist man als Leser mittendrin in der Ermittlung, ich fing auch während den Lesen an und notierte mir im Kopf die nächsten Ergebnisse und die nächsten mögliche Schritte. Trotz allem war bis zum Ende immer wieder ein Plotttwist – einfach nur genial.

Jeder Charakter bekommt seine Momente und egal ob Protagonist oder Nebencharakter, wir lernen sie besser kennen. Ich persönlich feiere den Namen des Gegenspielers, er ist so herrlich normal und dann bekommt man einen Eindruck, über sein Denken. Gruselig. Die Wortspiele wie z. B. “Was scherte sich eine Ente, über das Ende der Welt” (Zitat) sind auch immer wieder göttlich und schaffen die Brutalität der Situation zu mildern. Und ja, es ist wieder brutal, zum Teil bekommt der Leser auch die subtilen Spiele mit und fiebert mit den Opfern mit. Was mich auch beeindruckte und nachwirkt ist die Sicht auf den tot und auch das ist eine Stärke.

Fazit:

Dieses Buch kann gelesen werden, ohne den ersten Band zu kennen. Es ist vor allem die Gruppe 4 und die Hintergründe der Protagonisten, was in diesem Band weitergesponnen wird. Das Buch hat wieder viele Plotttwist und es ist wirklich nichts für schwache Nerven. Nicht nur die Morde auch die Schreibweise des Autors fordert Nervenkitzel, Spannung und den einen oder anderen Schockmoment. Ich setze ihn in die Liga von Henning Mankell, Stig Larrson und Freude des Kinofilms ‘Sieben’.

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