Romantische Geschichte mit Tiefgang
The Heat is on – Something‘s Cooking Between UsDas Cover gefiel mir tatsächlich erst auf den zweiten Blick, weil ich es zunächst doch ein wenig kitschig fand. Nachdem ich das Buch aber gelesen habe, finde ich aber sowohl die Darstellung von Julia und ...
Das Cover gefiel mir tatsächlich erst auf den zweiten Blick, weil ich es zunächst doch ein wenig kitschig fand. Nachdem ich das Buch aber gelesen habe, finde ich aber sowohl die Darstellung von Julia und Dwight als auch die Kräuter auf dem Cover passend einfach perfekt zur Story. Dadurch gefällt mir das Cover besser als ich zuvor gedacht hätte.
Die Story klang vielversprechend, aber ich war mir nicht ganz sicher, was ich erwarten sollte: Dwight Faraday hat gerade erst einen Undercover-Auftrag als FBI-Agent hinter sich gebracht und freut sich auf seinen wohlverdienten Urlaub. Doch da er sowohl italienisch sprechen als auch kochen kann, bekommt er direkt einen neuen Auftrag. Er soll die Verbindung zwischen der Familie Villa und der New Yorker Unterwelt untersuchen und dazu einen Job in ihrem neuen Restaurant als Koch Romeo annehmen. Doch er hat nicht mit Julia Villa, der Küchenchefin gerechnet, sie ist die Tochter des Chefs und ist komplett immun gegen seinen Charme. Er tut alles, um sie für sich zu gewinnen und weiß bald nicht mehr, wo Romeo aufhört und wo Dwight anfängt.
Ich war sehr gespannt, eine Story zu lesen, in der das Setting ein bisschen anders ist, als man es gewohnt ist. Ich war mir aber dennoch nicht so richtig sicher, was ich von der Geschichte erwarten sollte. Zum Glück konnte mich das Buch letztlich wirklich überzeugen. Das liegt auch an dem tollen Schreibstil. Ich habe den Humor und die leichte Art, wie die Geschichte erzählt wird, direkt zu Beginn des Buches wirklich genossen. Dadurch bin ich nur so durch die Seiten geflogen, obwohl das Buch für einen klassischen Liebesroman doch recht dick ist.
Ich habe aber kaum gemerkt, wie viele Seiten das Buch hat, weil ich die Charaktere sehr in mein Herz geschlossen habe. Julia ist eine starke Persönlichkeit, weil sie für alles in ihrem Leben kämpfen musste und es sich nicht leisten kann, einmal ihre Mauern fallen zu lassen. Ich habe wirklich bewundert, dass sie immer für die, die ihr wichtig sind, aber vor allem auch für sich selbst einsteht. Aber auch Dwight oder Romeo, wie er einen Großteil des Buches heißt, mochte ich gerne. Natürlich spielt er dabei eine Rolle, um das Vertrauen von Julia und den anderen Menschen im Restaurant zu gewinnen, aber es wird schon früh deutlich, dass es mehr für ihn ist, als ein normaler Job. Schon zu Beginn der Geschichte backt er mit Leidenschaft und hat auch privat einen Kräutergarten, weil er gerne frische Kräuter für seine Gerichte verwendet. Auch dass er sich für die Küchencrew einsetzt, erklärt er sich zunächst damit, dass er dadurch besser an Informationen kommen kann, aber es ist deutlich, dass ihm die Jungs immer mehr ans Herz wachsen. Auch dass er, obwohl er eigentlich eine Rolle spielt, so sehr er selbst ist. Dadurch kann er auch Julia immer dahingehend unterstützen, für sich selbst und ihre Träume einzustehen.
Meine größte Kritik an dem Buch, die eigentlich eher meckern auf ganz hohem Niveau ist, ist, wie lange Romeo lügt und dass er gleichzeitig nicht früher abgezogen wird. Allgemein ist die Art, wie er undercover ermittelt, recht unrealistisch und wirkt fast ein bisschen amateurhaft, obwohl er ja eigentlich ein erfahrener FBI-Agent ist. Allerdings hat mich das beim Lesen nur zum Ende hin gestört, weil ich das Gefühl hatte, dass er viel früher, seinen Abstand zu Julia hätte halten müssen. Spätestens als sie ihm von ihrer Krankheit und dem Stoma-Beutel erzählt, hätte er da eine andere Entscheidung treffen können.
Alles in allem habe das Buch wirklich genossen, weil der Schreibstil unterhaltsam und leicht war, die Geschichte aber vor allem aufgrund von Julias chronischer Krankheit und ihrem Umgang damit doch so tiefgründig, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.