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Veröffentlicht am 08.07.2019

Abenteuer in der Stadt

Abenteuer in der Stadt
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Abenteuer in der Stadt


Den ersten Blick aufs Cover fand ich eigentlich ganz schön, bunt und interessant.
Doch als ich es aufgeschlagen habe, fand ich die Bilder teilweise etwas düster und die Zeichnungen ...

Abenteuer in der Stadt


Den ersten Blick aufs Cover fand ich eigentlich ganz schön, bunt und interessant.
Doch als ich es aufgeschlagen habe, fand ich die Bilder teilweise etwas düster und die Zeichnungen haben mir nicht so gefallen (und wenn ich als Oma oder Mutter etwas nicht so schön finde kaufe ich es auch gar nicht).

Gut finde ich die Idee hinter dem Buch:
Nur auf der ersten und letzen Seite steht ein Text, im Rest vom Buch kann man eine Stadt mit Max zusammen, selber entdecken. Man kann mit dem Kind (mit dem man das Buch betrachtet) in einen eigenen Rhythmus finden. Bei neuen und interessanten Dingen länger verweilen aber auch bekanntes und vertrautes entdecken.
Je nach eigenem Interesse und Lust kann man sich durch das Buch bewegen und viel entdecken.
Also die Kinder schauen sich das Buch „aktiv“ an.

Was mich dann aber vor den Kopf geschlagen hat: auf der ersten Seite wird Max von seiner Mutter verabschiedetet um den Brief in den Briefkasten zu werfen, dann läuft und läuft er durch die ganze Stad, und auf der letzen Seite findet er den Briefkasten, und der steht direkt neben dem Haus (mit seiner Mutter??).

Auch eine andere Mutti der ich das Buch (ohne Kommentar) zum anschauen gegeben haben waren hier nicht so überzeugt. Ihre 4jährige Tochter hat sich nicht lange für das Buch begeistern können. Es kam die Frage auf: Träumt Max das alles nur?

Die Idee hier finde ich super, mit der Ausführung bin ich nicht so ganz glücklich, deshalb vergebe ich meine Punkte auch in der Mitte.


Veröffentlicht am 08.07.2019

Zeit aus Glas

Zeit aus Glas
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Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen. ...

Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen.
Überall geht die Angst um, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wird immer größer.
Ruth ist immer mehr auf sich alleine gestellt.
Wird sie diesen Weg gehen können?

Meine Meinung:
Dies ist der zweite Teil der Erfolgs-Sage „Das Schicksal einer Familie“ und schließt nahtlos an den ersten Teil „Jahre aus Seide“ an, und der mich sofort wieder in seinen Bann gezogen hat.
Hier muss ich nun ausnahmsweise mal sagen, es ist äußerst sinnvoll, den ersten Teil gelesen zu haben um ganz in die Geschichte eintauchen zu können.
Ich habe dies getan und es war für mich, als wäre nie eine Pause dazwischen gewesen.

Die Gefühle, werden wieder so intensiv erzählt, dass ich die Denk- und Handlungsweise, vor allem von Ruth, voll nachempfinden kann und mit ihr fühle, grüble, überlege, hoffe und handle. Die Angst, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, nicht zu wissen was noch kommt, welcher Weg wohl der richtige ist, ist zum greifen nahe und das ganze Buch über präsent.

Ruth ist so eine starke Persönlichkeit, dabei ist sie gerade mal 17 Jahre alt, sie zwingt sich, zu funktionieren. Das wird sehr gut rübergebracht.

Ja in dieser Zeit wurde vielen Kindern und Jugendlichen Ihre Kindheit gestohlen. Sie mussten einfach funktionieren und erwachsen werden.

Die Spannung wird auch während des ganzen Buches hoch gehalten und reißt bis zum Schluss nicht ab.

Das Nachwort ist auch wieder sehr eindringlich und sehr wichtig.

Auch wenn das Buch nun zu Ende ist, und ich voller Ungeduld auf den nächsten Teil warte, so tue ich dies doch gerne, denn ich weiß welches Herzblut die Autorin in jeden einzelnen Teil dieser Geschichte steckt und das Ergebnis ist dann bestimmt wieder einzigartig, phänomenal.

Autorin:
Ulrike Renk, geb. 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie (und ihren Hunden) in Krefeld.

Mein Fazit:
Ein Lesehighlight!
Ich tauche so tief in das Leben und die Emotionen von Ruth ein, dass ich mit ihr lebe, bange, hoffe und weine.
Ein atmosphärischer Roman, der auf historischen Tatsachen beruht.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Aufbruch in ein neues Leben

Aufbruch in ein neues Leben
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Aufbruch in ein neues Leben, von Linda Winterberg

Cover:
Mit den drei Frauen in den nostalgischen Kleidern und Frisuren, passt es genau zum Buch.

Inhalt:
Berlin 1917:
Die Welt versinkt im Kriegs-Chaos, ...

Aufbruch in ein neues Leben, von Linda Winterberg

Cover:
Mit den drei Frauen in den nostalgischen Kleidern und Frisuren, passt es genau zum Buch.

Inhalt:
Berlin 1917:
Die Welt versinkt im Kriegs-Chaos, überall herrscht, Leid, Mangel und Elend, alle sehnen sich nach dem Ende des Kriegs und dem Frieden.
Drei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten wählen eine Ausbildung in der Hoffnung und Glück sie für alles entschädigt, denn sie können jeden Tag neues Leben schenken.
Edith, Margot und Luise wollen Hebammen werden.

Meine Meinung:
Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin gelesen.
Bei diesem hat es nun eine Weile gedauert bis der Funke übergesprungen ist.
Es kam mir zu „modern“, im Vergleich zu den anderen Büchern, die ich kenne und liebe. Die Tiefe, die Wärme, die Emotionen, die Not und das Leid sind bei mir erst spät angekommen, aber sie kommen an.
Zu schnell wird für jedes Problem eine Lösung gefunden.

Die drei Frauen sind wirklich klasse, sie haben ihre Ecken und Kanten, ihre Eigenheiten und lassen sich nicht verbiegen, trotz Zweifel und Angst, trotz große Hindernissen und Rückschlägen, gehen sie ihren Weg.

Hier treffen Sterben (Krieg und Not) und neues Leben (Geburten) jeden Tag aufeinander.

Dies ist der erste Teil der Hebammen-Sage.
Voll Spannung warte ich darauf, wie es mit Edith, Margot und Luise weitergeht.

Autorin:
Hinter Linda Winterberg verbirgt sich die erfolgreiche Autorin Nicole Steyer.
Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus.

Mein Fazit:
Drei Frauen, die einer schrecklichen Zeit trotzen, und jeden Tag aufs Neue in ihrem angestrebten Beruf das Glück finden.
4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Tage in Cape May

Tage in Cape May
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Tage in Cape May, von Chip Creek

Cover:
Ein tolles Foto, genau so könnte man sich eine Frau 1957 vorstellen.

Inhalt und meine Meinung:
1957 in einem eher konservativen Teil der USA.
Effie und Henry sind ...

Tage in Cape May, von Chip Creek

Cover:
Ein tolles Foto, genau so könnte man sich eine Frau 1957 vorstellen.

Inhalt und meine Meinung:
1957 in einem eher konservativen Teil der USA.
Effie und Henry sind in ihren Flitterwochen. Beide sehr konservativ: Gebete abends vor dem Schlafen gehen und den Mahlzeiten, sonntäglicher Kirchgang, kein Sex vor der Ehe (passt eben für 1957). Sie beginnen ihr Sexleben zu entdecken (nimmt auch einen großen Teil im, Buch ein) und auszuleben.
Diese beiden (naiven) treffen nun auf die recht freizügige Clara und ihre Clique.

Nun beginnt das triste und beschauliche Leben in Cape May (Flitterwochen), erst richtig aufzublühen.
Party, Alkohol und Sex übernehmen die Führung.

Das ganze Buch, also bestimmt 2/3 spielt in dieser Phase. Die ganze Zeit denke ich mir beim Lesen, wann kommt denn nun die Verführung, die im Klappentext angekündigt wird. Ich muss sagen das kommt für meinen Geschmack zu spät. Zu lange geht es nur darum zu erklären wie die zwei jungen Leute mit sich und der Clique klar kommen. Und als es dann soweit ist, bleibt die Geschichte auch noch sehr lange in diesem Party-Alkohol-Sex Teil verhaftet.
Ich denke der Autor schildert das Ganze so ausführlich (vor allem auch die einzelnen Charaktere) um die Zerrissenheit, die großen Unterschiede und Widersprüchlichkeiten zwischen den beiden Gruppen (und vor allem bei Henry) deutlich zu machen.

Hauptthemen sind Sexualität (und hier wird es für mich oftmals sehr derb: vögeln und fi…sind hier ganz „normal“) und Moral, und dann wiederum die großen Gegensätze innerhalb der Gesellschaft und wie man mit diesen Gegensätzen umgeht, inwieweit man sie ausleben kann und möchte.

Ein Thema ist auch das Thema Ehe: Was macht eine Ehe aus. Wo hat die Vernunft oder die Liebe ihren Platz? Welche Entwicklung hält eine Ehe aus, welche Moralvorstellungen werden hier hochgehalten.

Mich hätte das „Danach“ viel mehr interessiert, das wurde dann leider in ein paar Seiten nur ganz kurz überrissen.

Mein Fazit:
Eine Story übers „Fremdgehen“ im Jahr 1957 in USA, Schwüre hier – Schwüre da, um dann doch seinen eigenen Trieben nachzugeben.
Für mich mit einer verlogenen Doppelmoral.

Deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Marina, Marina

Marina, Marina
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Marina, Marina, von Grit Landau

Cover:
Passend zur Zeit, in der die Geschichte beginnt.

Inhalt:
Die Geschichte eines fiktiven Dorfes und einem Teil seiner Bewohner von 1960 bis 1980, mit einer Rückschau ...

Marina, Marina, von Grit Landau

Cover:
Passend zur Zeit, in der die Geschichte beginnt.

Inhalt:
Die Geschichte eines fiktiven Dorfes und einem Teil seiner Bewohner von 1960 bis 1980, mit einer Rückschau auf das Jahr 1944.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt wie ein leichter Liebesroman. Der 13jährige Nino ist hoffnungslos in die Mutter eines Freundes verliebt.
Dann bröckelt diese Leichtigkeit immer mehr.
Denn wir schauen hinter die Kulissen. Wir erfahren von den Träumen, Hoffnungen von den geheimsten und unerfüllten Wünschen und Beziehungen der Beteiligten.
Wir erleben aber auch mit wie sich Lebensträume erfüllen, wenn man nur beständig daran glaubt und drauf hin zuarbeitet und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lässt.

Zitat: Das Leben geht weiter!

Wie ein Netz sind alle irgendwie miteinander verbunden ohne es teilweise zu wissen. Einige Geheimnisse gehen bis ins Jahr 1944 zurück und lassen die Personen einfach nicht los.

Es geht um Liebe, Leidenschaft, Lebensträume, Schuld, Freundschaft und so viel mehr.

Autorin:
Grit Landau, Jahrgang 1973, schreibt Romane und Erzählungen. Zuvor hat sie Geschichte studiert. Die Leidenschaft für Italien liegt der Autorin im Blut: Schon ihr Vater, ein Opernregisseur und Puccini-Experte, arbeitete mehrfach an der Mailänder Scala. Ihre Mutter krachte 1960 als Zwanzigjährige von einem Hotelbalkon bei Sanremo – quasi der Urknall einer lebenslangen Liebe zu Bella Italia. Die Autorin ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie bei Bonn.

Mein Fazit:
Ein Buch über das Leben, wie es gelaufen sein könnte.
Es beginnt mit einer kindlichen ersten Liebe und entwickelt sich zur Tragödie für einige Beteiligte, vor allem beim Rückblick in die NS-Zeit, aber es gibt auch glückliche Enden.