Diese Geschichte ist besonders
HeroDie Frage der Ehe ist die, mit der alles beginnt. Denn Hero hat keine Antwort auf seine Frage. Sie hat sieben Tage Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. Sieben Tage, in denen sie ihre bisherigen Liebesbeziehungen, ...
Die Frage der Ehe ist die, mit der alles beginnt. Denn Hero hat keine Antwort auf seine Frage. Sie hat sieben Tage Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. Sieben Tage, in denen sie ihre bisherigen Liebesbeziehungen, sich selbst und ihre Einstellung dazu reflektiert.
Der Schreibstil ist mal etwas ganz anderes. Sprunghaft und poetisch, was aber der schwere der Geschichte auf diese Art auch an Leichtigkeit zurückgibt. Ich würde trotzdem empfehlen zuerst in das Buch hineinzulesen, denn ich glaube, das ist nicht für jeden etwas!
Für die Entwicklung der Protagonistin hat mir ehrlich gesagt etwas Substanz gefehlt. Im Endeffekt hat sie sich in meinen Augen überhaupt nicht entwickelt, sondern einfach eine Geschichte über Fetzen ihrer Vergangenheit geschrieben, die ihre Meinung über die Stellung der Frau und sich selbst in der Gesellschaft darstellt. Wie sie selbst sagt: „Der Anfang und das Ende sind gleich“. Generell fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihr aufzubauen.
Mir fiel es schwer, das Buch über weitere Strecken an einem Stück zu lesen und es konnte mich auch nicht so packen, dass ich das Buch sofort wieder zur Hand nehmen wollte. Dennoch mochte ich es ganz gerne. Die Sprünge zwischen den Momenten und Personen - verwirrend und gleichzeitig unglaublich passend für das Gesamtkonzept der Geschichte. Es tauchten immer wieder ähnliche Bilder auf und die Poetik ließ Raum, um die Worte mit eigenen Erfahrungen und Interpretationen auszufüllen. Mich hat die Darstellung der Art und Weise gefesselt, wie die Protagonistin sich selbst verliert (oder gerade nicht?) und zu der wird, die sie ist. Die Themen, die aufgegriffen, angerissen und mit den Wahrnehmungen der Protagonistin ausgefüllt werden sind gesellschafts- und sozialpolitisch hoch interessant. In dieser Hinsicht regt die Geschichte zum Nachdenken und vielleicht und hoffentlich auch zum Umdenken an.
Ist Liebe nicht ausreichend, auch ohne dem Ganzen den Ehestempel aufzudrücken?
„Was ist eine Frau, wenn nicht das Produkt fremder Vorstellungen?“ S. 151