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Veröffentlicht am 18.10.2021

Interessant und informativ

Inside Strafverteidigung
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Das deutsche Rechtssystem ist spannend, komplex und für Laien schwer zu durchschauen. Wer genaue welche Aufgabe erfüllt, ist trotz Medienberichten oder auch der ein oder anderen Anwaltsserie nicht immer ...

Das deutsche Rechtssystem ist spannend, komplex und für Laien schwer zu durchschauen. Wer genaue welche Aufgabe erfüllt, ist trotz Medienberichten oder auch der ein oder anderen Anwaltsserie nicht immer ganz eindeutig. Sicher haben sich die meisten von uns schon einmal gefragt, warum manche Menschen nicht einfach weggesperrt werden, da unser eigenes Rechtsempfinden darauf drängt, dass etwas getan werden muss, dass Täter bestraft werden müssen.

Doch nur, weil wir etwas als gerecht empfinden würden, entspricht dies nicht zwangsläufig auch der Gesetzeslage. Der Ausspruch „in dubio pro reo“ ist den meisten Menschen wahrscheinlich geläufig. Im Zweifel für den Angeklagten. Doch wer weist auf Zweifel hin? Auf Widersprüche? Auf noch so kleine Ungereimtheiten? Vielfach sind es die Anwälte der Angeklagten, die Strafverteidiger, denn es ist ihre Aufgabe in unserem Rechtssystem die Angeklagten bestmöglich zu verteidigen, optimalerweise einen Freispruch oder zumindest ein mildes Urteil zu erreichen. Dabei darf es keine Rolle spielen, ob der Strafverteidiger von der tatsächlichen Schuld seines Mandanten weiß. Eigene Gefühle spielen keine Rolle; auch die Suche nach der Wahrheit ist nicht ihre Aufgabe, sondern die des Gerichts.

Der Inhalt des Buches ist interessant und lehrreich, der Schreibstil ist wortgewandt und Herr Benecken und Herr Reinhardt verstehen es, auch kompliziertere juristische Sachverhalte für den Laien nachvollziehbar zu erklären.

Die Autoren gewähren uns in ihrem Buch „Inside Strafverteidigung“ einen tiefen Einblick in ihren Arbeitsalltag und ihre Methoden. Oft genug werden die beiden Strafverteidiger mit der Frage konfrontiert „Wie können sie so jemanden auch noch verteidigen?“. Mit zahlreichen Beispielen legen die beiden gekonnt dar, weshalb ihre Rolle so wichtig ist und warum es Personen wie sie geben muss, die jedes Wort der Anklageschrift und der Zeugenaussagen genauestens unter die Lupe nehmen.

Viele der genannten Fälle waren mir aus den Medien bekannt, manche sind grausam und schockierend und die Details, die die beiden Juristen nennen, gingen mir teilweise ganz schön unter die Haut. Der Untertitel des Buches lautet: Advokaten des Bösen, eine Aussage, die nicht nur Name, sondern oftmals auch Programm ist. Für den Leser kann es sicherlich manchmal befremdlich wirken, wenn mit Stolz - und stellenweise auch einer gewissen Arroganz - davon berichtet wird, wie ein Straftäter sozusagen „erfolgreich“ verteidigt wurde. Zumindest auf mich wirkte es teilweise so. Überdies scheint es, dass ein gut gefüllter Geldbeutel darüber entscheidet, wie gut die Strafverteidigung ist. Während Wirtschaftskriminelle oder Clanmitglieder als „Stammkunden“ gegen gutes Entgelt optimal verteidigt werden, können sich viele andere solche Verteidiger schlichtweg nicht leisten.

Am Ende bleibt daher einerseits das ungute Gefühl, dass Täter manchmal auf Grund juristischer Spitzfindigkeiten ihrer Strafe entgehen oder für das allgemeine Rechtsempfinden eine zu milde Strafe erhalten, auf der anderen Seite bin ich aber auch froh, dass es unser Rechtssystem mit dieser Art der Verteidigung und der Strafverfolgung überhaupt gibt.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Aktuell und realistisch

Off the Record. Unsere Worte sind unsere Macht
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Die siebzehnjährige Josie ist eine Außenseiterin mit wenigen bis gar keinen Freunden in ihrem häuslichen Umfeld. Online sieht die Sache ein wenig anders aus, da sie dort auf Menschen trifft, die ihre Leidenschaft ...

Die siebzehnjährige Josie ist eine Außenseiterin mit wenigen bis gar keinen Freunden in ihrem häuslichen Umfeld. Online sieht die Sache ein wenig anders aus, da sie dort auf Menschen trifft, die ihre Leidenschaft für das Schreiben und den Journalismus teilen. Regelmäßig schreibt sie kleinere Beiträge, die auch veröffentlicht werden, denn das Schreiben liegt ihr einfach im Blut.

Als sie den Schreibwettbewerb einer großen, renommierten Zeitung gewinnt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Sie darf eine Titelstory über einen jungen, aufstrebenden Schauspieler schreiben, dazu die Pressetour zum neuen Film begleiten und in jeder Stadt Interviews führen. Doch die Reise stellt Josie vor unerwartete Schwierigkeiten. Josies Art führt dazu, dass sich ihr eine Schauspielerin anvertraut und von einem Regisseur berichtet, der regelmäßig Frauen am Set belästigt. Josie, die jede Entscheidung tausendmal in ihrem Kopf hin und her wälzt, muss nun abwägen, ob sie ihr Wissen für sich behält oder den Mut hat, darüber zu schreiben. Es ist ganz so, wie der Untertitel sagt: „Unsere Worte sind unsere Macht“.

Camryn Garrett bringt mit „Off the record” eine Geschichte, die viele Themen aufgreift, die unsere Gesellschaft beschäftigen, wenn auch manche Probleme bei uns in Deutschland vermutlich weniger präsent sind als in den USA, wo die Autorin lebt. Neben den Dingen, die Josie auf der Pressetour erfährt, beschäftigen sie auch eine Reihe typischer Teenager-Probleme. Sie konkurriert mit ihren Schwestern, kämpft mit ihrem Gewicht und der Zulassung zu ihrem Traum-College. Sie ist einfühlsam, oft übermäßig unsicher und hinterfragt häufig ihre eigenen Entscheidungen. Manchmal war sie mir leider etwas zu naiv, kindlich oder übervorsichtig.

Ihre Schwester Alice, die als Begleitperson mit auf die Pressetour kommt, ist da eher gerade heraus. Ein bisschen schade finde ich es, dass die große Schwester der beiden, Maggie, nicht mehr Raum in der Geschichte bekommen hat, denn im Grunde war sie mir sympathischer als Alice. Doch so oder so, es hat mir gefallen, wie Camryn Garrett das enge Band rübergebracht hat, das die Schwestern trotz aller Unterschiede verbindet.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Josie erzählt, wodurch es mir leicht gefallen ist mit Josie mitzufühlen, auch wenn ich sie ab und an anstrengend fand. Daher war es besonders schön mitzuerleben, wie Josie sich langsam verliebt.

Doch auch wenn die Autorin die vielen Themen des Buches prinzipiell gut in Josies Geschichte eingewoben hat und Teenager natürlich nicht in einer Blase leben und durchaus mit vielen Dinge zurechtkommen müssen, so waren es mir dennoch zu viele Aspekte. Neben den schon erwähnten Themen wie sexuelle Belästigung bzw. die #metoo Bewegung, Konkurrenzkampf und Gewichtsprobleme geht es auch um Rassismus, Angststörungen oder Konvertierungstherapie.

Insgesamt ist „Off the record“ für mich ein Buch, dass trotz der genannten Kritik positiv auffällt, da es Camryn Garrett schafft, durch Josie all die komplexen Themen aufzugreifen und Fragen zu stellen, es dabei aber unterlässt mit erhobenem Finger den Moralapostel zu spielen. Ein Buch, dass ich als Jugendliche vermutlich verschlungen hätte.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Zauberhafte Fortsetzung

Das Bücherschloss (Band 2) - Der verzauberte Schlüssel
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Seit Becky mit ihrem Vater und Lotti, ihrem zahmen Streifenhörnchen, in Schloss Rosenbolt eingezogen ist, hat sie in Hugo, dem Sohn der Haushälterin, nicht nur einen guten Freund gefunden, auch ihre Liebe ...

Seit Becky mit ihrem Vater und Lotti, ihrem zahmen Streifenhörnchen, in Schloss Rosenbolt eingezogen ist, hat sie in Hugo, dem Sohn der Haushälterin, nicht nur einen guten Freund gefunden, auch ihre Liebe zum Lesen hat sie wiederentdeckt. Zum Glück, denn die versteckte Bibliothek, die magischen Wesen und die geheime Bücherwelt sind dringend auf Becky angewiesen.

Gemeinsam mit Hugo versucht sie, die Bücher und die magische Bücherwelt vor dem Vergessen und dem Verfall zu bewahren. Dazu muss sie dringend die Fee Glimmeria und die Buxies retten, doch das Tor zur magischen Welt ist verschlossen. Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Schlüssel zu finden, vor allem, wenn man weder den geringsten Anhaltspunkt hat, wo er sein könnte, noch wie er aussieht. Zum Glück hat Becky tatkräftige Unterstützung, selbst Ben, ein Junge aus dem Dorf, gibt ihr unwissentlich einen wichtigen Hinweis. Da muss es doch zu schaffen sein!

Band 2 von Barbara Roses Reihe „Das Bücherschloss“ ist genauso magisch und zauberhaft wie der erste Band. Bereits der Einstieg in Band zwei hat mir sehr gefallen und ich habe Knacks - eine Brunnenfigur, mehr verrate ich nicht - direkt ins Herz geschlossen. Ich hoffe sehr, dass er auch in den nächsten Bänden noch eine Rolle spielen wird.

Mit Ben gibt es nun ein weiteres Kind in der Reihe und im Gegensatz zu Knacks bin ich bei ihm sicher, dass es auf jeden Fall ein Wiedersehen mit ihm geben wird. Ich bin schon sehr neugierig darauf, wie er reagieren wird, wenn er das Geheimnis um die Bibliothek und die magischen Wesen erfahren wird. Er wird sicher die Dynamik zwischen Becky und Hugo ordentlich durcheinanderwirbeln.

Abgesehen von Ben und Knacks gibt es noch weitere neue Figuren, die sich harmonisch in die Geschichte einfügen. Überhaupt, trotz aller auftretenden Probleme, ist die Atmosphäre der Geschichte insgesamt weiterhin sehr harmonisch und vermittelt eine positive Grundstimmung.

Auch Band 2 ist liebevoll von Annabelle von Sperber illustriert. Es gibt kaum eine Doppelseite ohne ein oder zwei der wunderbaren grau-blauen Zeichnungen. Übrigens ist auch das Cover von Annabelle von Sperber, so dass ihr ganz leicht einen Eindruck der Art ihrer Illustrationen bekommen könnt. (Und wer genau hinsieht, kann darauf sogar Knacks entdecken…)

Insgesamt ein großartiger zweiter Teil und ich freue mich schon sehr, wenn es im März mit „Eine uralte Prophezeiung“ weitergeht.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Interessant und informativ

Die Erfindung der Kontinente
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Auch wenn Geographie niemals mein Lieblingsfach in der Schule war – genaugenommen habe ich es bei erster Gelegenheit abgewählt – so üben Karten doch eine gewisse Faszination auf mich aus. Von meiner Mutter ...

Auch wenn Geographie niemals mein Lieblingsfach in der Schule war – genaugenommen habe ich es bei erster Gelegenheit abgewählt – so üben Karten doch eine gewisse Faszination auf mich aus. Von meiner Mutter existiert noch ein altes Schulbuch, ein historischer Weltaltlas. Die Unterschiede in den darin enthaltenen Karten zu meinem eigenen Schulatlas habe ich immer als spannend empfunden und so habe ich als erstes auch einfach durch „Die Erfindung der Kontinente“ geblättert und habe die zahlreichen Karten und Abbildungen betrachtet, ehe ich die Texte gelesen habe.

Schon bei der ersten, groben Durchsicht fällt auf, wie unterschiedlich die Welt dargestellt wird, was im Fokus liegt oder was scheinbar als unwichtig erachtet wurde. Auf Seite72/ 73 etwa wird eine Weltkarte von Heinrich Bünting gezeigt, veröffentlicht erstmals 1581, bei der die Kontinente als Blätter eines Kleeblatts angeordnet sind. Europa, Asien und Afrika. Oberhalb von Europa finden sich noch England und Dänemark, links unten im Eck ist Amerika, Australien fehlt ganz.

Auch wenn die neue Welt Amerika bereits entdeckt war, so scheint Bünting ihr nicht mehr Bedeutung beizumessen, als eine kleine Randnotiz. Ähnlich verhält es sich mit vielen weiteren Karten und dem, was wir Kontinente nennen. Es gibt eine starke kulturelle und historische Prägung dessen, was gezeigt wird. So hängt unsere übliche Weltdarstellung nicht nur mit den inzwischen akkurateren Möglichkeiten präzise Karten zu erstellen zusammen, auch die Geschichte beeinflusst unsere Darstellung nach wie vor. Bereits zu Beginn des Buches wird die Frage gestellt, wie sinnvoll unsere Einteilung der Kontinente ist, denn streng genommen ist sie relativ willkürlich und schlichtweg von Menschen gemacht. Als Alternative wird zum Beispiel eine Orientierung an den tektonischen Platten genannt. Der Autor Christian Grataloup gibt eine Einschätzung, warum es zu der uns bekannten Einteilung gekommen ist.

Wie in der kurzen Autorenvita auf der Verlagsseite geschrieben, gilt Christian Grataloup als „der größte Historiker unten den Geographen“. Man spürt, dass der Autor zum einen ein großes Wissen um die Historie hat und dass es ihm offenbar Freude macht, sein Wissen zu teilen. Daher ist sein Schreibstil zwar durchaus akademisch zu nennen, doch er schreibt verständlich, kommt ohne eine Unmenge an Fachbegriffen aus und weiß trotz der Tatsache, dass es in Teilen sicher eine anspruchsvolle und herausfordernde Lektüre ist, auch durchaus zu unterhalten.

Auf den etwa 250 informativen Seiten lernen wir unter anderem, warum unsere Karten eigentlich genordet sind oder weshalb die eine große Wassermasse der Erde (abgesehen von Binnenmeeren etc.) in Atlantik, Pazifik und Indischer Ozean unterteilt wurde. Grataloup benennt viele unterschiedliche Aspekte und Gruppierungen, die im Laufe der Jahrhunderte die jeweilige Weltsicht geprägt haben wie etwa die Kirchenvertreter oder auch Seefahrer.

Besonders interessant fand ich auch das Kapitel „Wir und die anderen“, in dem es unter anderem um nationale Grenzen und damit auch um die nationalen Identitäten geht.

Das großformatige Buch geht ist zwar wahrlich kein Schnäppchen, doch mich kann es auf Grund seiner hohen Qualität sowohl was den Inhalt, die Aufmachung als auch die Verarbeitung anbelangt überzeugen, und ich empfehle es sehr gerne weiter. Ihr wisst ja, bald steht Weihnachten vor der Tür und vielleicht ist es ja das richtige Geschenk für einen lieben Menschen.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Zwiegespalten

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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London, 1883: Als der Telegrafist Thaniel (von Nathaniel, aber Nat war schon sein Vater) eines Abends von der Arbeit nach Hause kommt, stellt er fest, dass jemand in sein Zimmer eingebrochen hat. Nicht, ...

London, 1883: Als der Telegrafist Thaniel (von Nathaniel, aber Nat war schon sein Vater) eines Abends von der Arbeit nach Hause kommt, stellt er fest, dass jemand in sein Zimmer eingebrochen hat. Nicht, dass man bei ihm viel stehlen könnte, aber der Einbrecher hat ihn nicht um seine spärlichen Habseligkeiten gebrachtt, vielmehr hat er aus unerklärlichen Gründen eine goldene Taschenuhr bei ihm hinterlassen.

Als ein halbes Jahr später eine Bombe hochgeht, entgeht Thaniel der Explosion nur, weil die Taschenuhr kurz zuvor ein schrilles Alarmsingnal von sich gegeben hat. Da er den Mechanismus zum Abschalten nicht sofort findet, verlässt Thaniel das Gebäude, um in Ruhe danach zu schauen, ohne die übrigen Anwesenden zu stören.

War die Taschenuhr ihm zuvor schon suspekt und nach wie vor ein Rätsel, so begibt Thaniel sich nach der Explosion endgültig auf die Suche nach dem Uhrmacher. Er findet ihn in der Filigree Street in Gestalt des ruhigen Keita Mori, der in seiner Werkstatt allerlei kleine Wunderwerke baut. Nach und nach lernt Thaniel den aus Japan stammenden Mori besser kennen und kommt seinem Geheimnis auf die Spur. Doch hat Mori vielleicht noch mehr zu verbergen?

Als ich das Cover gesehen hatte, war mir direkt klar, dass ich das Buch lesen will. Jetzt, nachdem ich es beendet habe, bin ich ein bisschen ratlos. Es war ganz und gar nicht schlecht, es war überraschend, aber hat es mir wirklich gefallen? Natasha Pulley entführt uns ins viktorianische London, aber auch ein wenig ins alte Japan, denn Moris Geschichte beginnt lange vor seiner Ankunft in England. Sein Charakter ist schwer greifbar und ich kann seine Fähigkeiten auch jetzt noch nicht wirklich einschätzen. Thaniel war mir anfangs sympathisch, irgendwann konnte ich seine Fixierung auf Mori allerdings nicht mehr ganz nachvollziehen.

Dann gibt es noch Grace, die ebenfalls eine Uhr von Mori besitzt und die auf einer offiziellen Veranstaltung zufällig die Bekanntschaft von Thaniel macht. Auch sie wirkte zu Beginn ebenfalls sympathisch, will sich als Wissenschaftlerin behaupten und hat mit der von Männern dominierten Gesellschaft ein Problem, da diese ihr kaum eine Möglichkeit zur Entfaltung bietet. Allerdings hat sie mitunter dann doch sehr seltsame Ansichten und ihre Aktionen zum Ende des Buches hin waren einfach nur noch völlig engstirnig und unsympathisch.

Überhaupt hat das Buch spannend und mysteriös begonnen, zum Ende hin wurde es allerdings etwas undurchsichtig und ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht. Der Schreibstil konnte mich abgesehen von ein, zwei Logikfehlern allerdings überzeugen und auch der Oktopus auf dem Cover war eine richtig gute Idee. Gerne würde ich euch dazu mehr verraten, aber ich fürchte, damit würde ich zu viel vorwegnehmen.

Insgesamt ein Buch, bei dem es mir schwerfällt eine Empfehlung auszusprechen, da ich – wie oben geschrieben – immer noch nicht sicher bin, wie es mir gefallen hat. Daher auch drei von fünf Punkten. Ich würde sagen, wenn euch das viktorianische England reizt, ihr Krimis und Mystery mögt (manches ist dann doch nicht in der Realität zu verankern) und eine völlig unvorhersehbare Geschichte mit überraschenden Wendungen euer Ding ist, dann gebt dem Buch doch einfach eine Chance.

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