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Veröffentlicht am 04.05.2021

Wunderbares Chick-Lit aus Männersicht

Du kannst kein Zufall sein
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So viel Mühe hat er sich gegeben, damit alles perfekt ist. Die Location, der Moment, der Ring, die Frau! Und dann sagt sie überraschenderweise nein. Damit ist leider nicht nur seine Beziehung futsch sondern ...

So viel Mühe hat er sich gegeben, damit alles perfekt ist. Die Location, der Moment, der Ring, die Frau! Und dann sagt sie überraschenderweise nein. Damit ist leider nicht nur seine Beziehung futsch sondern gleichzeitig auch seine Wohnung und sein Job, und über kurz oder lang auch seine Kohle.

Von seinem alten Kinderzimmer aus schreibt er hunderte von Bewerbungen, geht zum wöchentlichen Pub-Quiz-Abend mit seinen Freunden und probiert sogar dieses komische Tinder aus. In allen drei Dingen scheitert er grandios. Seine Laune bessert sich erst, als er in London einer tollen Frau begegnet. Leider 'verlieren' sie sich wieder, bevor sie überhaupt ihre Namen ausgetauscht haben. Also macht sich Josh auf eine Suche quer durch Europa.

Ich fand das Buch wunderbar. Auch wenn dem eigentlichen Aufhänger der Geschichte - dass Josh seit dem unglückseligen Antrag am Silvesterabend das ganze kommende Jahr eine Münze die Entscheidungen für ihn fällen lassen will - am Ende gar nicht so viel Macht zugestanden wird wie ich es mir eigentlich erwartet hätte. Die Geschichte um Josh, um seine ihn so toll unterstützenden Freunde, um seine Familie, um seine Suche nach der Sonnenblumenfrau - all das hat mir sehr viel Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Blumiges Norderney

Möwensommer
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Innerhalb einer Woche habe ich zwei Romane gelesen, die auf der kleinen Nordseeinsel Norderney spielen. Und das noch nicht mal von derselben Autorin! Anscheinend ist das DIE neue In-Location für einen ...

Innerhalb einer Woche habe ich zwei Romane gelesen, die auf der kleinen Nordseeinsel Norderney spielen. Und das noch nicht mal von derselben Autorin! Anscheinend ist das DIE neue In-Location für einen sommerlichen Wohlfühlroman am Meer. Dafür eignet es sich aber auch ausgesprochen gut, muss ich sagen.

"Möwensommer" bietet dann sogar noch ein Zusatzsetting, das man weder am Titel noch am Cover erahnen kann. Die Protagonistin Lina arbeitet nämlich als Floristin, und fast die Hälfte der Zeit ist sie auch im Blumenladen und redet über Sträuße, Gestecke und dergleichen. Das nimmt also einen recht großen Teil der Geschichte ein, was mich allerdings überhaupt nicht gestört hat. Ganz im Gegenteil fand ich diese Szenen sogar deutlich besser als die zwei Liebesgeschichten im Buch. Die waren für meinen Geschmack beide nicht authentisch.

~~~ Vorsicht - kleine SPOILER: Bei dem einen ging alles irgendwie viel zu schnell, angesichts der Tatsache dass Lina auf dem Gebiet "Männer" auch überhaupt keine Erfahrung hat. Sagt man da wirklich ohne zu Zögern "ja" wenn ein fremder Mann total unvermittelt um ein Date bittet? Und fühlt sich auch sofort so vertraut mit ihm und der ganzen Situation?
Bei der zweiten Geschichte fand ich es dann ziemlich unglaublich, dass sie seit 7 Jahren nie nie wieder über diese eine Sache geredet haben, obwohl es für beide ja anscheinend eine sehr GROSSE Sache war und sie sonst die allerbesten Freunde sind, die sich alles erzählen und ständig Zeit miteinander verbringen. ~~ SPOILER ENDE ~~

Weil ich mich aber das Setting Norderney und vor allem der Blumenladen überzeugt haben, und ich Lina als Person sehr sympathisch fand, habe ich mich beim Lesen dennoch ganz wohl gefühlt.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Heilung bei Liebeskummer

Pension Herzschmerz
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Drei Freundinnen haben eine super Idee: eine Pension für Leute, die an Liebeskummer leiden, zu eröffnen. Die passende Location auf Norderney hätten sie schon, jetzt brauchen sie nur noch Fürsprecher, die ...

Drei Freundinnen haben eine super Idee: eine Pension für Leute, die an Liebeskummer leiden, zu eröffnen. Die passende Location auf Norderney hätten sie schon, jetzt brauchen sie nur noch Fürsprecher, die sie von ihrer Geschäftsidee überzeugen können, um schließlich auch das Rennen um die Vergabe der Pension zu gewinnen. Und das bildet den roten Faden der Geschichte.

Das war mir persönlich etwas zu langgezogen und hätte gern auch nur halb so viel Platz im Buch einnehmen können. Dafür hätte ich gern mehr Szenen mit den Mädels gelesen, oder schon weitere Ideen für die Pension erfahren. Am Ende gibt es jedenfalls reichlich Potential für eine Fortsetzung, denn das Buch hört dort auf, wo die Geschichte der "Pension Herzschmerz" eigentlich erst so richtig beginnt.
Wann werden Anna und Lou nach Norderney ziehen? Wo werden sie wohnen? Was bauen sie an der Pension um, haben sie vielleicht noch ein paar spannende Ideen (bisher gibt es ja gerade mal das Logo), wann kommen die ersten Gäste? Und wie können sie diesen tatsächlich helfen, über ihren Liebeskummer hinweg zu kommen? Die ganzen Fragen schreien förmlich nach Teil 2! Den würde ich auch sofort lesen, denn sowohl die Personen, das Setting als auch der Schreibstil der Autorin waren mir sympathisch.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Eine kunterbunte WG

Kein Feuer kann brennen so heiß
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Wenn man ein Buch von Ingrid Noll zur Hand nimmt, dann weiß man was früher oder später kommen muss. Und da macht das neueste Werk von ihr keine Ausnahme. Hier kriegt jeder das was er verdient. Lorina erhält ...

Wenn man ein Buch von Ingrid Noll zur Hand nimmt, dann weiß man was früher oder später kommen muss. Und da macht das neueste Werk von ihr keine Ausnahme. Hier kriegt jeder das was er verdient. Lorina erhält somit einen gut bezahlten Job bei einer betagten pflegebedürftigen Dame, die entgegen dem Klischee gar nicht alte böse Krähe ist sondern eine wirklich nette Frau. Hinzu kommen im Laufe der Zeit noch weitere Personen, die aus der Villa Alsfeld ein richtiges Mehrgenerationen-Haus machen!

Nur die Wortwahl und der Stil der Ich-Erzählerin hörte sich für mich nicht wie die einer 30jährigen Frau an. Selbst wenn unsere Lorina kein modernes, hippes Mädel ist, sondern ihr eigener Vergleich mit dem Aschenputtel schon irgendwie hinkommt. Mir war sie nicht unsympathisch, aber ein bisschen speziell fand ich sie schon. Ihre Erzählweise erinnert jedenfalls doch eher an eine belesene Frau höheren Alters.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Unwavering London Bridge

Die Queen
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Unzählige Bücher wurden schon über die Frau geschrieben, die seit bald 70 Jahren Staatsoberhaupt vom Vereinigten Königreich und zahlreichen anderen Ländern ist. Dieses hier hat als roten Faden Fotographien ...

Unzählige Bücher wurden schon über die Frau geschrieben, die seit bald 70 Jahren Staatsoberhaupt vom Vereinigten Königreich und zahlreichen anderen Ländern ist. Dieses hier hat als roten Faden Fotographien von Elizabeth, und zeichnet damit ein Bild von ihr von frühester Kindheit bis heute.

Jedem Lebensabschnitt im Buch ist auch ein passendes Foto vorangestellt, oftmals werden in den entsprechenden Kapiteln aber auch ganz andere Fotosessions beschrieben oder weitere Momente, die auf Zelluloid gebannt wurden. Von denen hätte ich ja auch gern die Resultate gesehen (ich bin ein sehr visueller Typ), und so musste ich ständig googeln. Das lohnt sich auch durchaus (nur dass man dann auch 3 mal so lange für die Lektüre braucht).

Klar ist, dass diese 330 Seiten keine umfassende Biografie einer mittlerweile 95 Jahre alten Frau sein kann, die seit dem Moment ihrer Geburt - unter Aufsicht des britischen Innenministers - der öffentlichen Aufmerksamkeit ausgesetzt war. Das Buch hangelt sich vielmehr von Meilenstein zu Meilenstein, und erwähnt unterwegs zahlreiche Fun Facts. Zum Beispiel, dass sich Queen Elizabeth auf das Gewicht der Krone, die sie bei der Krönung würdevoll tragen muss, vorbereitete indem sie mit einem Sack Kartoffeln auf dem Kopf durch den Buckingham Palace spazierte. Dass auch die Namen aller acht Pferde, die die Kutsche auf dem Weg zur Westminster Abbey gezogen haben, erwähnt werden - geschenkt. Immerhin kennen wir ja auch die Namen der Rentiere von Santa Claus. Aber ist das Nennen der Schuhgröße der neuen Königin wirklich wichtig? Für mich jedenfalls nicht.

Ansonsten ist das Buch aber ein schöner Streifzug durch das Leben von Queen Elizabeth II., das mir diese doch sehr unnahbar wirkende Frau ein bisschen näher gebracht hat und sie nicht nur als Monarchin sondern vor allem als Mensch porträtiert.

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