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Veröffentlicht am 06.10.2021

Herz der Kopf, die alles entscheidende Frage

Zeig mir deinen Himmel
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»Zeig mir deinen Himmel« ist die Fortsetzung von »Erzähl mir vom Glück«. „Zeig mir deinen Himmel“ ist ein tiefgreifender Roman über das Verfolgen seiner Träume, das große Glück und die alles entscheidende ...

»Zeig mir deinen Himmel« ist die Fortsetzung von »Erzähl mir vom Glück«. „Zeig mir deinen Himmel“ ist ein tiefgreifender Roman über das Verfolgen seiner Träume, das große Glück und die alles entscheidende Liebe. Es ist ein Buch für alle, die sich fragen, ob das Leben nicht mehr zu bieten hat.

„Ein zerbrechlicher Traum von Glück – so schillernd wie eine Seifenblase. Eine große Liebe – so unerreichbar wie die Sterne.“

Der zweite Teil der Dilogie steigt direkt am Ende wieder ein und spiegelt das wahrhafte wirkliche Ende einer Beziehung wieder. Lukas hält es einfach nicht mehr aus, fühlt sich unverstanden und fühlt sich nicht mehr in der Lage Marie zu helfen. Für ihn macht das alles keinen Sinn mehr. Beide haben ihr gemeinsames „Wir“ verloren. Obwohl es es sich auch noch anders erhofft, beginnt sich alles mit seinem Fortgang erst zu entwickeln.
Marie hingegen kann und will es noch gar nicht wahrhaben, irgendwie scheint gar nichts mehr zu gelingen und nicht geht mehr vorwärts. Zwar kennt sie inzwischen ihr Ziel, dennoch ist aller Anfang schwer und neue Hürden sind zu erklimmen. Aber Marie bekommt endlich ihren alten Kampfgeist wieder, findet sich selbst und hat mit ihrer Freundin und Oma starke Unterstützung an ihrer Seite. Nur der verlorene Lukas auf dem ganzen steinigen Weg, das kann ihr Herz noch nicht so schnell vergessen.

Bei dieser Geschichte handelt es sich nicht um einen bloßen Liebesroman, in der man etwas verliert, das man wieder haben möchte, nein es ist ein tiefsinniger, zum Nachdenken anregender Roman, der sich um das Leben dreht und vor allem um die persönlichen Wohlfühlwerte. Was sind die wirklichen Träume im Leben? Was bedeutet das persönliche Glück? Wie bekommet man etwas zurück, was man schmerzlich vermisst? Kann man Fehler verzeihen?
Auch in diesem Buchteil wird wieder ganz deutlich, das Leben ist zu kurz für irgendwann.
Nachdem Marie ihre schlimme Phase beendet hat, ist sie endlich wieder aufgeblüht, hat neue Kräfte entwickelt und kommt einem wieder sehr sympathisch rüber, sie ist quasi zurück. Lukas hingegen muss erkennen, was ihm die ganze Zeit vor Augen lag und er einfach nicht sehen wollte oder einfach noch zu verblendet dafür war. Diesmal muss er sich mehr in Frage stellen und sich neu finden, bzw. eingestehen, wohin soll seine Reise gehen.
Diese Geschichte steckt wieder voll mit Gefühl, Emotionen und auch einer ständig mit schwebenden Bergabfahrt, denn die Autorin spielt mächtig mit dem Verstand, wo das Herz doch schon längst seinen Weg gegangen wäre. Bis zum Ende war ich mir nicht sicher, ob der Roman sein verdientes Ende auch bekommen wird.
Die schwere, die noch auf dem ersten Teil lag, hat sich gewandelt und eine Person, die besonders negativ auffällt, bringt neuen Aufschwung und absolute Abneigung hinein.

Der Schreibstil ist unglaublich angenehm und hat stellenweise etwas sehr schönes poetisches an sich. Genügend detailreich, ohne überladend zu wirken, wunderbar leicht und flüssig wird eine nicht ganz leichtfüßige Geschichte erzählt. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen, sind jedoch überwiegend kurz gehalten. In der Ich-Perspektive wird abwechselnd aus der Sicht von Marie und Lukas die Geschichte erzählt.
Ich fühlte mich wieder sofort angekommen in der Story, die Charaktere nehmen dich mit ein, auch wenn sie verschiedene Sichtweisen aufzeigen und die Handlung mal nicht nach Schema F verläuft.

Das Buchcover ist diesmal in türkis gehalten und bezaubert abermals durch seine Minimalität.

„Mit jedem Atemzug werde ich das Glück inhalieren, mit jeder Begegnung komme ich eine Schritt voran.“

Mein Fazit: Ein ernster Roman über eine nicht gewollte Wendung im Leben und die Suche nach dem Licht am Ende des Tunnels. Persönlich hat mir dieser Abschluss der Dilogie noch besser als der 1. Teil gefallen.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Touchdown...

Living Dreams
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„Living Dreams – Ein Match für die Liebe“ Eine bewegende und inspirierende Geschichte über die Liebe zum Sport und das Kämpfen für die eigenen Träume.
Living Dreams gehört zu meiner geliebten Read! Sport! ...

„Living Dreams – Ein Match für die Liebe“ Eine bewegende und inspirierende Geschichte über die Liebe zum Sport und das Kämpfen für die eigenen Träume.
Living Dreams gehört zu meiner geliebten Read! Sport! Love! Sports-Romance-Serie in der es diesmal um eine College-Romance mit einem heißen Football-Spieler geht. Die Bände der Serie stammen von verschiedenen Autorinnen und hängen inhaltlich nicht zusammen, aber in jeder Geschichte stehen Sport und große Gefühle im Zentrum.
Die Autorin Kira Borchers, übrigens mein erster Roman von ihr, hat für mich alles vereint, was ein gutes Buch haben muss: Liebe, Tiefe, Humor, etwas Dramatik und ein Ausflug in die Sportwelt sowie Träume, die genau die richtige Beachtung findet.

Die Handlung geht sofort los und man wächst mit den kommenden Erklärungen und Entwicklungen mit. Liv, entzieht sich eine prekären Situation mit ihrem Vater, um ihrem großen Traum vom Journalismus wieder etwas näher zu kommen. Bei einem Interview mit Finn McGhee setzt sie auch auf ihr ganzes Können, auch wenn sie hinterher erkennt, dass sie etwas über die Strenge geschlagen hat. Ab da an beginnen die beiden sich zu foppen, ihre Grenzen abzustecken, aber auch immer wieder aufeinander zutreffen und hinter den eigentlichen Personen zu blicken.
Ich bin von Beginn an völlig in die Geschichte abgetaucht und wollte immer mehr. Sie hat mich in einen herrlichen Bann gezogen. Dazu hatte ich stetig ein schönes Kopfkino direkt vor Augen.
Football, Freundschaften, Journalismus, Familienbeziehungen, Freiräume und Zukunftsängste bekommen alle ihre gute Portion an Aufmerksamkeit und man fühlt sich jederzeit lebendig dabei.
Die Handlung selbst kommt nie zum Stillstand und wird mit seiner nötigen Tiefe zu den verschiedenen Themen sowie ihrer überzeugenden Dramatik, Highlights und Abwechslung besetzt.
Daneben gab es witzige Wortgefechte sowie romantische, knisternde und süße Momente, aber auch sehr ergreifende und vor allem ehrliche Momente.
Ich weiß inzwischen, dass diese Reihe fortgesetzt wird und egal, wer seine eigene Geschichte bekommen wird, darauf freue ich mich jetzt schon.

Olivia Roberts (19), lebt allein mit ihrem Vater und einem sehr einnehmen Kater in einer wohlhabenden Gegend. Sie ist hübsch anzusehen, ist sehr ehrgeizig, hat manchmal ein kleines Zeitproblem und hat ihrem Traum von ihrer Zukunft klar vor Augen. Sie hat ihre beiden besten Freundinnen um sich herum, ist sehr aufgeschlossen, mag aber nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen. Sie ist wissbegierig, bereit die Dinge von mehreren Seiten zu betrachten und steht zu ihren Fehlern.

Finn McGhee (20), auf aufstrebender Footballstar, dem Teamgeist und Zusammenhalt sehr wichtig ist. Er ist ein Good Guy und man merkt ganz schnell, das er zu den Guten gehört, das Herz am rechten Fleck hat und alles für seine Familie tun würde, um diese zu schützen. Er hat ein festes Ziel vor Augen, jedoch nicht nur für sich selbst, sondern um damit etwas bestimmtes zu bezwecken.

Bei den Nebencharakteren mochte ich besonders Cassy, die beste Freundin von Liv. Über ihre eigene Story würde ich mich sehr freuen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker und mit der richtigen Leichtigkeit sowie einem guten Humor, dem Alter der Charaktere entsprechend und einer schönen gefühlvollen Wortgewandtheit. Die Emotionen und Gedanken konnte ich jederzeit nachempfinden und dabei mitfiebern. Man liest sich sehr flüssig und schnell durch die unterschiedlichen Kapitellängen. Die Handlung aus den beiden Sichtweisen der Protagonisten in der Ich-Perspektive wiedergegeben. Der Wechsel wird bei jedem Kapitel angegeben und zudem enthält jedes Kapitel eine kleine passende Überschrift. Diese Details mag ich sehr.

Das Buchcover gefällt mir recht gut. Es verrät nichts von der Story, zeigt nur einen Footballspieler in Schwarz und Weiß und die sprühenden Funken stehen für alles andere.

Mein Fazit: Das war ein absoluter Touchdown mitten ins Herz und mit einem wunderbaren Gefühl. Die Charaktere wirken echt und nicht überzogen, die Story verläuft spannungsgeladen und so war die Zeilen in kürzester Zeit durchgelesen. Dafür gibt es eine absolute Leseempfehlung von mir und gerne zähle ich den Roman zu meinen Lesehighlights in 2021.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Einfach nur Liebe...

Love Seasons - Kurzgeschichtenanthologie
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Vier Geschichten, vier Jahreszeiten, ein guter Zweck. Thematisch wird es romantisch und jede Geschichte ist in seiner eigenen Jahreszeit angesiedelt. Das besondere an diesem Projekt, es ist ein Spendenprojekt. ...

Vier Geschichten, vier Jahreszeiten, ein guter Zweck. Thematisch wird es romantisch und jede Geschichte ist in seiner eigenen Jahreszeit angesiedelt. Das besondere an diesem Projekt, es ist ein Spendenprojekt. Die Autorinnen verzichten gemeinsam auf den Gewinn um diese an eine Umweltorganisation zu spenden.

FrühlingOmis waren nicht immer brav von Claudia Soylu
Schnell merkt Shannon, dass Oma Elfriede in ihrer Jugend nicht immer brav war. Nicht nur diese Geheimnisse ziehen sie ständig ins Altenheim, sondern auch der supersüße Typ, der dort seinen Opa besucht. Dieser hat es ihr nämlich unheimlich angetan.

In der erste Geschichte geht es um die erste zarte Liebe. Shannon ist gerade 16 Jahre alt geworden und ausgerechnet an ihrem Geburtstag, soll sie ihre Oma Elfriede noch im Altersheim besuchen. Doch dieser Besuch wird schnell zur freiwilligen Regelmäßigkeit. Nicht nur, dass Shannon dabei auf Rene gestoßen ist, auch das Fotoalbum ihrer Omi trägt etwas ganz besonderes zu Tage und ein Hauch von Magie flirrt dabei umher.

SommerDamals wie auch heute von von Ginger Tulip
Verbrannte Gefühle oder ein Sonnenstrahl in die Zukunft? Diese Frage stellt sich Samantha, als sie ihren Schwarm aus Teeniezeiten trifft. Schon bald findet sie sich in einem Sturm der Emotionen wieder und muss herausfinden, ob ihre Empfindungen für Marvin echt sind oder in der Sommerhitze schmelzen.

In der zweiten Geschichte geht es um eine heimliche und vergangene Liebe, die plötzlich wieder vor einem steht. Marvin und Sammy einst gute Freunde und dann aus den Augen verloren. Marvin flüchtet förmlich vor Sammy, doch endlich möchte sie ihn zur Rede stellen und dann nimmt es seinen Lauf.

HerbstFuchs und Samurai von Mika D. Mon
Als Akihito den verletzten Fuchs gesundpflegt, ahnt er nicht, dass hinter dem kleinen Wesen mehr steckt als ein Tier. Jahre später kreuzen sich ihre Wege erneut und der Fuchs begleicht seine Schuld - und entfacht viel mehr in Akihito, als er sollte.

In der dritten Geschichte verschlägt es uns in eine andere Welt und es geht auch fantastisch zu. Die beiden Autorinnen hier in einem ganz anderen Genre zu erleben, ist etwas ganz besonderes und neu für mich. Aber man bemerkt sofort wieder, ihre wunderbare Art sich auszudrücken, die Poesie dahinter und die ausdrucksstarke und bildreiche Darstellung. Die Liebe findet auch hier ihren Weg, auf eine ganz andere Art und Weise.
Die einzelnen kurzen Kapitel tragen zusätzliche kleine Titel. Zudem gibt es ein Prolog und ein Epilog.

WinterDer Weihnachtswunsch von Vanessa Sommer
Für Marissa gibt es in diesem Jahr nur einen Wunsch zu Weihnachten: Ein neuer Papa soll her! Ihre Mutter Polly hält davon jedoch nicht viel, denn ihr steht der Kopf mal so gar nicht nach einem Mann an ihrer Seite. Offensichtlich hat sie die Rechnung allerdings ohne den gutaussehenden Kyle gemacht, der ihr über die Füße läuft und ihr Leben ganz schön durcheinanderwirbelt.

In der vierten und letzten Geschichte geht es um eine neue Liebe mitten im Leben. Die kleine Marissa wünscht sich einen Vater an ihrer Seite und auch ein Mann an der Seite von Polly könnte nicht schaden. Da wäre so ein Weihnachtswunder doch die richtige Lösung, aber gehen Wünsche immer in Erfüllung? Ein möchte die junge Mutter jedenfalls nicht, ihrer Tochter eine falsche Hoffnung vermitteln.

Die einzelnen Geschichten umfassen eine ungefähre Länge von 50 eBook-Seiten und sind daher ganz flott zu lesen. Bei Kurzgeschichten wird sich auf das Wesentliche fokussiert und ich habe mich bei jeder einzelnen Geschichte sehr wohl gefühlt. Mir hat es an nichts gefehlt, die wichtigsten Informationen wurden geliefert und es ist einfach schön in die verschiedensten Facetten der Liebe und ihrer Wandelbarkeit einzutauchen. Egal ob jung verliebt, wiedergefunden, ein Neuanfang oder der Liebe zwischen zwei verbundenen Seelen, es geht um dieses warme Gefühl, welches vermittelt wird. Jeder ist seines Glückes eigener Schmied und es lohnt sich zu kämpfen und nicht so schnell aufzugeben.

Die einzelnen Schreibstile sind sehr unterschiedlich, aber dennoch alle auf ihre eigene Weise sehr schön und wandeln in ihrer eigenen Thematik und Dynamik. Die verschiedenen Emotionen die es ausdrückt, legt sich auch in den geschriebenen Stilen wieder. Mal jungendlich frisch, mal mit mehr Poesie, aber dennoch alle mit viel Gefühl und einer gewissen emotionalen Verbindung. Es liest sich flott, leicht und wunderschön. Frühling, Sommer und Winter sind in der Ich-Perspektive verfasst und der Herbst wird aus der Erzählperspektive wiedergegeben. Alle Geschichten halten dich fesselnd am Band und haben einen sehr schönen Spannungsaufbau.

Das Buchcover ist einfach nur zauberhaft schön, lieblich sowie zart gestaltet und beinhaltet alle Jahreszeiten. Auch die Innengestaltung ist mit viel Liebe gestaltet.

Mein Fazit: Diese Kurzgeschichten-Anthologie sollte man unbedingt gelesen haben. Die Autorinnen haben ein wunderschönes Werk entstehen lassen und es auch noch für einen guten Zweck zu setzen, lässt das Herz gleich noch viel mehr erwärmen. Die Liebe ist zu vielfältig wie die Jahreszeiten, bunt, farbenfroh, unberechenbar und doch so lieblich, nicht immer leicht, aber umso wunderschöner, wenn sich die richtigen Herzen finden.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Ist es nur ein Experiment?

Das Avery Shaw Experiment
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Nach dem ich mit „Girl At Heart“ den ersten Roman der Autorin Kelly Oram für mich entdeckt habe und dort schon zu „Das Avery Shaw Experiment“ ein Stück aus der Leseprobe inhalieren konnte, habe ich mich ...

Nach dem ich mit „Girl At Heart“ den ersten Roman der Autorin Kelly Oram für mich entdeckt habe und dort schon zu „Das Avery Shaw Experiment“ ein Stück aus der Leseprobe inhalieren konnte, habe ich mich ganz besonders auf diesen neuen Lesestoff gefreut. Zudem hat mir dieses Buch einen Tag versüsst, an dem es mir nicht ganz so gut ging und ich einfach in diese süsse Geschichte versunken bin.

Das Buchcover ist einfach, schlicht und polarisiert nicht unbedingt, aber dafür hat mich der Inhalt umso mehr zum dahinschmelzen gebracht. Zusammen mit dem nächsten Teil „Das Libby Garrett Projekt ergibt es eine wunderbare Symbiose.

Zu Beginn gibt es bereits eine kleine Besonderheit, es gibt gleich zwei Prologe und jeweils aus den beiden Sichtweisen der Protagonisten. Danach geht es auch direkt mit der Handlung los. Da es bereits am Anfang zum großen Knalleffekt kommt, geht die Handlung auch rasant und fesselnd weiter. Avery ist am Boden zerstört, da ihr bester Freund Aiden ihre Gefühle nicht erwidert und dazu auch noch Abstand möchte. Ihr ganzen Leben haben sie bereits zusammen verbracht, selbst das Wissenschaftsprojekt möchte Aiden nicht mehr mit Avery zusammen durchführen. Ausgerechnet Grayson, der große Bruder von Aiden, erweist sich als große Stütze und Gewinn. Er rettet Avery vor so mancher Situation und lässt sie gerade jetzt nicht alleine stehen. Beide blicken dabei in die Welt des anderen ein und profitieren auch voneinander. Auch wenn sich beide schon so lange kennen, gehen gerade jetzt ihre Erkundungen erst so richtig tief. Doch vor lauter Experimentierfreude, gibt es auch kleine süße Momente, doch nicht für jeden sichtbar. Doch kann man sein Herz nach Plan heilen? Kann sich ein Herz dabei neu verlieben? Und was ist, wenn das Objekt der Begierde plötzlich wieder ankommt? Fragen über Fragen, liest diese Story, ich habe es sehr genossen. Zum Ende gibt es dann natürlich auch wieder zwei Prologe.

Die Handlung selbst verläuft somit über einen kurzen Zeitraum von ein paar Wochen, ist extrem kurzweilig.
Von der ersten bis zur letzten Zeile war ich wieder einmal gefangen, von der Leichtigkeit dieser unglaublichen, süßen, liebevollen und auch emotionalen Geschichte. Ich liebe einfach das Gefühl von diesem amerikanischen Serien und Teeniefilmen. Damals viel gesehen und heute so gerne gelesen. Mein Herz schlägt dafür und es ist perfekt zum Abschalten. Der Roman wird nur von seinen eigenen inneren Konflikten begleitet und das Drama, was sich dabei abspielt, muss auch nicht künstlich verlängert werden. Es wird genau das behandelt, was Teenager nun mal in diesem Alter bewegt und die erste Liebe ist nicht nur rosa-rot, manchmal sieht man auch den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten, hatte einige zum Schmunzeln und auch einige rührende Szenen gab es.
Der Aufbau war einfach stimmig, die Darstellung der einzelnen Charaktere ist sehr gelungen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sondern sich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Nebenbei geht es im Weiteren um die verschiedene Familienbeziehungen, Freundschaften, erste Liebe, Verluste, Zukunftsängste sowie -träume, Vertrauen, gesehen zu werden, ohne aufzufallen, seinen Horizont zu erweitern, nicht in Schubladen zu denken, Mobbing, Neid, Eifersucht, Angstzustände und einfach individuell zu sein.

Avery, 17, lebt alleine mit ihrer Mutter zusammen, hat daneben aber die Kennedys als Ersatzfamilie mit dazu. Sie ist natürlich hübsch, muss sich nicht unbedingt herausputzen, wird von anderen als Streber bezeichnet, sie liebt sich Wissen anzueignen und auch Experiment zu erkunden. Ihr Freundeskreis ist klein, aber sie kann sich auf diese kleine Zahl verlassen. Alles was Aufregung bedeutet meidet sie, doch es gibt Wege oder jemanden, der diese Wege nutzt, um sie davor zu bewahren in Panik auszubrechen. Sie ist manchmal regelrecht niedlich naiv, sie geht gewissen Dingen auf der Spur und hat eine unschuldige und dennoch neugierige Art an sich, um diese auch direkt und unverblümt herüberzubringen. Sie glaubt an das gute im Menschen und scheut Konfrontationen.

Grayson, (19), ist wie der große eklige Bruder, den Avery eigentlich nicht hat. Er nervt, ist laut, manchmal peinlich, doch beschützt seine „kleine“ Schwester wenn es darauf ankommt. Doch bis zu dem Vorfall hat Grayson nie mehr in Avery gesehen, bis sie plötzlich in seinen Armen liegt und sich alles verändert. Bis Avery geschah war er als Herzensbrecher verschrienen. Doch wer ihn näher kennenlernt erkennt sein großes Herz, seinen Charme, seine Hilfsbereitschaft und sein Ideenreichtum.

Der Schreibstil ist unheimlich angenehm, denn man fliegt wahrlich durch dieses Buch. Es ist jugendlich leicht, aber auch unheimlich gefühlvoll, rührend und emotional und vor allem voller Charme und wunderbaren Humor, der auch Sarkamus und Ironie beherrscht. Dazu kommen die für mich wunderbaren bildhaften Darstellungen. Man liest sich schnell und locker durch die ungefähr gleichbleibenden Kapitelleselängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus den beiden wechselnden Sichtweisen von Avery und Grayson wiedergegeben. Ab und an wird man auch direkt angesprochen.

Mein Fazit: Abermals ein zauberhafter Jugendroman, der mich einfach abholen konnte. Einfach zuckersüß, humorvoll und mit dem richtigen Quäntchen an Gefühl.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Mr. Never-Ever war nur der Anfang...

Mr. Never-Ever
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Monica Bellini ist das Pseudonym der Autorin Lisa Torberg. Unter diesem Namen schreibt sie prickelnd-sinnliche Liebesromane. Mit „Mr. Never-Ever“ dem ersten Roman der neuen Reihe The Cavaliers konnte sie ...

Monica Bellini ist das Pseudonym der Autorin Lisa Torberg. Unter diesem Namen schreibt sie prickelnd-sinnliche Liebesromane. Mit „Mr. Never-Ever“ dem ersten Roman der neuen Reihe The Cavaliers konnte sie mich schon voll und ganz einnehmen. Ich liebe diesen Roman, die Charaktere und vor allem machen die anderen Cavaliers einen sehr guten Eindruck auf weiteren atemberaubenden Lesestoff. Alle Bücher können ohne Vorkenntnisse gelesen werden.


Bevor der eigentliche Roman beginnt, gibt es eine kurze Erklärung, wer denn nun „The Cavaliers“ sind, aber dennoch kommt man erst beim weiteren Lesen dahinter, was die Männer miteinander verbindet. In einem Prolog erfährt man, welchen Schicksalsschlag Clive ereilt hat, dass er Washington gegen Genf getauscht hat. Sein Plan hat bis dahin auch sehr gut funktioniert. In gewissen Abständen trifft er sich mit seinen Freunden bis „Sie“ wieder auf seinem Bildschirm auftaucht. Beide haben eine ganz besondere Anziehung aufeinander, haben sich schon zuvor getroffen und doch explodiert förmlich jedes Aufeinandertreffen. Da hilft nur eins, die Flucht nach vorne. Aber bekanntlich kommt dann immer alles anders.

Im Roman wird mein liebster Mafiaboss erwähnt, danke dafür, es ist noch nicht lange her, als ich den Film wieder gesehen habe. Und auch eine andere Romanfigur darf ein ganz besonderer Namenspate werden.

Die Handlung ist schnelllebig, hat mich sofort eingenommen, die Charaktere polarisieren und wirken einfach sympathisch. Beide Protagonisten sind einfach unheimlich stark in ihrer Ausstrahlung, stehen sich ebenbürtig gegenüber und können doch wieder so verletzlich sein. Denn eins beherrschen beide, Selbstschutz. Es knistert gewaltig, man ist gespannt auf das geheimnisvolle dahinter und die eingebaute Nebenszenen sind sehr fesselnd und spannungsgeladen. Die Geschichte endet in einem Epilog und der kurze Ausschnitt danach auf den kommenden Cavalier ist sehr vielversprechend.

Janet Thompson, Journalist, ist als Diplomaten aufgewachsen, daher schon viel in der Welt herumgekommen und immer mit einem festen beruflichen Ziel vor Augen. Jetzt hat es sie bis zur UN geschafft und ist ohne es zu wissen, ganz nah an Clive herangekommen, und auch ohne es zu wollen. Denn eines ist gewiss, er kann ihr auf emotionaler Schiene sehr gefährlich werden, was so gar nicht zu ihrem Erfolgsplan gehört. Janet ist aufgeweckt, weiß sich verbal zu wehren, kann mit den Waffen einer Frau kämpfen und sich aber auch genauso gefühlvoll hingeben.

Clive Atkinson, 33, ist der persönliche Assistent des Kabinettschefs des Director-General des Genfer Sitzes der Vereinten Nationen. ist ein Bild von einem Mann. Er hat seinen ganz persönlichen Plan vom Leben fest vor Augen. Er ist erfolgreich, sexy, weiß was er will, möchte sich nicht fest binden und hat einige bewegende Jahre bereits hinter sich. Er ist ein Workaholic, weiß aber auch die schönen Seiten zu genießen. Er ist ein sehr leidenschaftlicher Mann und Janet hat es ihm dabei ganz besonders angetan, denn sie könnte seinen persönlichen Untergang bedeuten. So sieht er es zumindest, denn sie bringt seinen Lebensplan deutlich zum wanken. Und stellt euch Theo James einfach dabei vor, zum dahinschmelzen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, gefühlvoll, sexy, mit einem schönen unterschwelligen Humor und der richtigen Portion an Spannung versetzt. Man spürt wahrlich was in den Charakteren vorgeht, die bildlichen Beschreibungen mag ich sehr der Autorin, zudem erhält man immer wissenswerte Randinformationen über Land, Leute und Politik, ohne das sie überladend wirken. Man liest sich sehr flüssig durch die unterschiedlichen Kapitellängen. Es wird in der Erzählperspektive zwischen Cliff und Janet gewechselt. Diese Stielwahl mag ich besonders gern, so kann man alle Gedankengänge und Gefühle besser nachempfinden.

Das Cover ist in ganz hellen Tönen gehalten, es hat für mich etwas ganz Edles an sich. Abgebildet mit einem sehr gut gekleideten Mann und im Untergrund kann man einen Blick auf Washington D.C. erhaschen.

Mein Fazit: Ich habe es gesehen, gelesen und geliebt. Für mich war alles stimmig und ich freue mich unheimlich darauf diese neue Buchreihe weiterverfolgen zu dürfen. Ein verheißungsvoller Reihenauftakt. Absolute Leseempfehlung für ein kribbelndes Abenteuer mit tiefem Hintergrund.

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