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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2023

Dänisches Seriendebüt

Glutspur
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Katrine Engbergs 464 Seiten umfassender Kriminalroman "Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes - Der erste Fall für Liv Jensen" (Originaltitel: "Det brændende blad"; aus der dänischen in die deutsche Sprache ...

Katrine Engbergs 464 Seiten umfassender Kriminalroman "Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes - Der erste Fall für Liv Jensen" (Originaltitel: "Det brændende blad"; aus der dänischen in die deutsche Sprache übersetzt von Hanne Hammer) erschien am 28. 09. 2023 unter der ISBN 978-3-492-06511-5 im Verlag Piper.
Das von Petrolblaunuancen in Schwarz übergehende Waldmotiv auf dem Cover passt zum erzählten Geschehen und gefällt mir überaus gut.
Die Titelheldin der Reihe ist Liv Jensen, eine ehemalige Polizistin, welche sich in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen als Privatdetektivin selbständig gemacht hat.
Die Geschichte wird in mehreren gut voneinander unterscheidbaren Handlungssträngen erzählt, teilweise geht es zurück bis in die 1940er Jahre, als die Nazis Dänemark besetzt hielten und da ebenfalls die Juden verfolgten. Es finden 3 Religionen Erwähnung: Christen- und Judentum sowie der Islam.
Wichtige Rollen in der Gegenwart spielen die Krisenpsychologin Hannah, deren wegen des Mordes an seiner Frau inhaftierter Bruder während eines ihm anlässlich der Beerdigung seiner Mutter gewährten Freiganges Selbstmord beging und der iranische Automechaniker Nima. Ein vor 3 1/2 Jahren verübter Mord an einem Journalisten und der Tod einer Museumsangestellten setzen weitere Ermittlungen in Gang.
Fazit:
Gründliche Recherche durch Liv, bedauerlicherweise nicht immer zufriedenstellende Übersetzungen, ein lebendiger Schreibstil sowie eine überraschende aber letztendlich nachvollziehbare Auflösung und einige vermutlich Stoff für Folgebände liefern sollende lose Fäden

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Empfehle ich sehr gerne weiter!

Weihnachtszeit! Bald ist’s so weit
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Annette Mosers 14 stabile, für noch ungeübte Kleinkinderhände daher besonders geeignete Pappseiten umfassendes Kinderbuch "Weihnachtszeit! Bald ist's so weit" wird ab einem Alter von 2 Jahren empfohlen ...

Annette Mosers 14 stabile, für noch ungeübte Kleinkinderhände daher besonders geeignete Pappseiten umfassendes Kinderbuch "Weihnachtszeit! Bald ist's so weit" wird ab einem Alter von 2 Jahren empfohlen und erschien am 27. 09. 2023 unter der ISBN 978-3-328-30262-9 im Verlag "Penguin Junior".
Die Autorin teilt offensichtlich meine Vorliebe für Alliterationen (ihre tierischen Helden heißen "Doro Dachs", "Eddi Eichhörnchen", Elfi Eule", "Ibo Igel" sowie "Kiki Kaninchen") und achtet zudem bei deren jeweiligen Zweizeilern auf ein geschmeidiges Versmaß. Da macht Vorlesen Freude und die Kids bekommen Sprachgefühl vermittelt.
Der altersangemessene Text enthält 30 zum Spielen und Entdecken einladende Klappen und wird durch die ihn hervorragend ergänzenden Illustrationen von Rebecca Mönch abgerundet.
Auch das Cover passt und gefällt.

Dieses Buch in der Tradition von Klassikern wie "Etwas von den Wurzelkindern" ("Die Wurzelkinder") von Sibylle von Olfers und "Die Häschenschule" von Fritz Koch-Gotha und Albert Sixtus empfehle ich sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Genialer Spiegel

Das Klugscheißerchen
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Das für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren empfohlene 72-seitige Buch "Das Klugscheißerchen" von Marc-Uwe Kling (Illustrationen von Astrid Henn) erschien unter der ISBN 978-3-551-52282-5 am 20.10.2023 im ...

Das für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren empfohlene 72-seitige Buch "Das Klugscheißerchen" von Marc-Uwe Kling (Illustrationen von Astrid Henn) erschien unter der ISBN 978-3-551-52282-5 am 20.10.2023 im Carlsen Verlag.
Wenn ich "6 Jahre" auch für etwas früh halte - ich selbst habe mich schockverliebt, obwohl ich beschämt gestehen muss, dass die Lektüre an meine niederen Instinkte wie z. B. Schadenfreude und einen gewissen eigenen Hang zur Rechthaberei appellierte.
Aber der Reihe nach.
Auf der Rückseite ist der Titelheld zu sehen, der in einer Sprechblase verkündet: "Kleiner Tipp: Man liest ein Buch von vorne. Das hier ist hinten." (Ich lese oft zuerst hinten - nicht unbedingt der Geschichte wegen, da fiel ich zu oft herein, als ich eine Leseprobe erwischte - und stöbere in Nachworten, Danksagungen etc.)
Die in den vorderen und hinteren Einbandinnenseiten abgedruckten Klugscheißerchenweisheiten entlockten mir das 2. breite Lächeln nebst einem weiteren Gefühl des Ertapptseins.
Im Buch geht es um die 8 bzw. 11-jährigen Kinder der Familie Theufel, Tina und Theo. Ihnen begegnet eine mich innerlich und äußerlich entfernt an Bernhard Hoecker und Torsten Sträter (der mir den Gebrauch der Replik "Ich danke IHNEN!" nachhaltig vermieste) ein kleines, rot behostes türkisfarbenes Wesen, das Klugscheißerchen eben.
Es entlarvt erbarmunglos sowohl offenbare Unrichtigkeiten (Ein Delfin ist kein Fisch) als auch - sträterähnlich - sprachliche Ungereimtheiten (Wir essen die Teller normalerweise nicht AUF, sondern allenfalls LEER), spricht die Dativ-Genitiv-Problematik an und den anscheinend unkaputtbaren "als" & "wie"-Missbrauch.
Das Känguru lässt grüßen.
Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Fisch, Frikadellen, Geflügel, Gulasch, Kuchen, Pasta, Rouladen...

Hundert Klassiker
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Steffen Hensslers 264-seitiges Kochbuch "Hundert Klassiker - Lieblingsrezepte - einfach gemacht!" erschien am 05. 10. 2023 unter der ISBN 978-3-8338-9078-9 im Gräfe und Unzer Autorenverlag, einem Imprint ...

Steffen Hensslers 264-seitiges Kochbuch "Hundert Klassiker - Lieblingsrezepte - einfach gemacht!" erschien am 05. 10. 2023 unter der ISBN 978-3-8338-9078-9 im Gräfe und Unzer Autorenverlag, einem Imprint der GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH.

Und der Titel verspricht wahrlich nicht zu viel!

Gut strukturiert, nachvollziehbar erklärt und mit die Rezepte ausgezeichnet abrundenden Fotografien versehen (lediglich bei den Matjes klappte das wohl nicht so recht - die Situation wurde humorvoll-originell gemeistert!g) ist das Buch - wenn ich es vielleicht auch nicht gerade als "Bibel" bezeichnen würde - definitiv eine Bereicherung für jede Küche.

Es gab bei den überwiegend für 2 Personen ausgelegten Rezepten jede Menge hilfreicher Zusatzinformationen, allerdings vermisste ich bedauerlicherweise wieder einmal die Angaben von Kcal/Joule, KH, Fett und Eiweiß oder wenigstens BE.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Spannender & aktueller Ökothriller

Der Wald
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Realität und Fiktion sind in Tibor Bodes am 01.09.2023 bei Droemer Knaur unter der ISBN 978-3-426-28400-1 erschienenem 464-seitigen Öko-Thriller "Der Wald - Er tötet leise" geschickt miteinander verknüpft, ...

Realität und Fiktion sind in Tibor Bodes am 01.09.2023 bei Droemer Knaur unter der ISBN 978-3-426-28400-1 erschienenem 464-seitigen Öko-Thriller "Der Wald - Er tötet leise" geschickt miteinander verknüpft, so dass die Lektüre sich für mich sowohl lehrreich als auch spannend und unterhaltsam darstellte.
In drei durch Namens-, Orts- sowie Zeitangaben gut unterscheidbaren Handlungssträngen lotsen sympathische Protagonisten (2 Damen, 1 Herr) Lesende durch das Buch, wobei aktuelle Probleme wie KI, Klimawandel und bedrohter Lebensraum für Flora und Fauna thematisiert werden.
Nachdenklich machende ethische Fragen über die Wertigkeit pflanzlichen, tierischen und menschlichen Lebens wirken nachhaltig. Anonym weltweit verschickte Samen einer gefährlichen invasiven Pflanze werfen Fragen auf, bei deren Beantwortung sogar Goethes Ginkgo Biloba eine Rolle spielt. Ich fühlte mich denn auch gut unterhalten.
Eine besondere Erwähnung verdient das optisch ansprechende und zum erzählten Geschehen passende Cover.

Allerdings gibt es leider auch etliche Kritikpunkte: Ich stolperte mehrmals über die unrichtige Verwendung von Groß- und Kleinschreibung des Wortes "SIE", beispielsweise auf S. 402 "Es ist nicht mehr weit, sie (!) sollten mich am Rande des Waldes rauslassen!". Sollte dies auf Rechtschreibreformfragmente zurückzuführen sein, hätte es ständig so geschrieben werden müssen, was aber nicht geschah. Es fehlten die das Ende einer wörtlichen Rede anzeigenden "Gänsefüßchen", ein 2016 noch gar nicht fertig gestellter Flughafen BER wurde wundersamerweise benutzt und gelegentlich wurde die Zuordnung der handelnden Person durch zu seltene Namensangaben anstatt des inflationär verwendeten "ER" erschwert wie z. B. auf S. 287 (Weitere Schüsse fielen und er - hier noch Prota H. - sah, wie der zweite Kerl Foo auf der Treppe überholte, er schien besser zu Fuß zu sein. Die Pflanzen gaben ihm Deckung, sie standen dicht, aber nicht so dicht, dass er sich hätte in ihnen verstecken können....) Usw usf. Wer jetzt? Garantiert nicht mehr "der zweite Kerl", oder? Kann passieren, sollte es bei guten Lektoren aber nicht. Bei solch einem spannenden Buch stört es erheblich, wenn man durch erforderliche "Ermittlungsarbeiten" aus dem Lesefluss gerissen wird.

Fazit:
Tolle Story, gutes Cover, aber leider Lektorat mit sehr viel Luft nach oben, was die Bewertung beschränkt.

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