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Veröffentlicht am 08.10.2022

Ein Teenager, ein Hund und die märchenhaften Abenteuer in einer anderen Welt

Fairy Tale
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Angelockt vom Bellen und Winseln der Hündin Radar findet Charlie den alten Mr. Bowditch verletzt auf dessen Veranda liegen. Er beschließt ihm zu helfen. Über mehrere Monate betreut und pflegt Charlie den ...

Angelockt vom Bellen und Winseln der Hündin Radar findet Charlie den alten Mr. Bowditch verletzt auf dessen Veranda liegen. Er beschließt ihm zu helfen. Über mehrere Monate betreut und pflegt Charlie den anfangs grummeligen Mann und es entsteht eine Freundschaft und ein tiefes Vertrauensverhältnis. Auch zwischen Charlie und Bowditchs alter Hündin Radar. Als Bowditch stirbt, hinterlässt er Charlie nicht nur sein gesamtes Hab und Gut, sondern auch eine besprochene Kassette mit einem unfassbaren Geheimnis: durch den Schuppen im Garten gelangt man in eine andere Welt, genauer gesagt in das Reich Empis. Dort gibt es ein Artefakt, mit dem man die Lebenszeit zurückdrehen kann. Da seine inzwischen innig geliebte Radar schon mehr tot als lebendig ist, wagt Charlie den gefährlichen Weg, um sie wieder jung zu machen. Doch das Reich unterliegt einer Art Fluch, die Menschen dort haben das Grau, eine schreckliche Krankheit, die Sonne scheint nie, alles stirbt und ein grausames Wesen herrscht über alles. Charlie will den Menschen von Empis helfen, vor allem, weil er sich in die ehemalige Prinzessin verliebt hat. Und so wird aus einem spannenden Trip in eine andere Welt eine gefährliche Mission, in der es um nichts geringeres geht, als um Leben oder Tod.

Unverkennbar Stephen King. Das war das erste, was ich dachte, als ich die ersten Seiten gelesen habe. Sein Schreibstil hat Erkennungswert und ist schlicht brillant! Was anfangs wie eine kleine Coming of Age-Vorortgeschichte beginnt (mutterloser Halbwaise mit trockenem Alkoholiker als Vater trifft auf einen Mann und dessen Hund, die sein Leben verändern und wächst daran) entwickelt sich passend zum Titel zu einem herrlich fantasievollen Märchen. Er hat es wieder mal geschafft, mich in eine völlig neue Welt zu ziehen, in die ich mich komplett hineinversenkt habe. Alle Charaktere haben Eindruck auf mich gemacht und mich berührt. Ich habe so mitgelitten und mitgefiebert, irre! Ich weiß wirklich nicht, wie King das immer macht, aber ich war wieder so mittendrin und voll dabei, dass es sich nicht angefühlt hat wie lesen, sondern wie erleben. Großartig!

Wer sich noch nie an einen King herangewagt hat, weil er Horror nicht mag: versucht es mal mit Fairy Tale. Das ist kein Horror, sondern Fantasy und Märchen. Auch brutal zwischendrin und grausam, aber das sind Märchen ja auch. Ich war vollkommen gefesselt und die knapp 900 Seiten sind einfach so vorbeigeflossen. Ich hätte gerne noch weitergelesen, weil es so gut war. Ganz klar 5 Sterne. Ein wunderbares, fesselndes, gefühlvolles, spannendes und atmosphärisches Buch! Ich feiere es!

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Zurückgelassene Katzen einer fast verlassenen Stadt setzen sich zur Wehr

Gangs of Katzenstadt
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Die Katzen sollen aus der Stadt vertrieben werden, um einem neuen Bauvorhaben nicht mehr im Wege zu stehen. Dazu ist den Verantwortlichen jedes Mittel recht. Vom Diebstahl einer Besitzurkunde über das ...

Die Katzen sollen aus der Stadt vertrieben werden, um einem neuen Bauvorhaben nicht mehr im Wege zu stehen. Dazu ist den Verantwortlichen jedes Mittel recht. Vom Diebstahl einer Besitzurkunde über das Abhacken von Katzenpfoten zum Hetzen durch Hunde ist alles dabei. Doch die Katzenclans der Stadt tun sich zusammen, um ihre Heimat nicht zu verlieren. Sie hecken einen Plan aus, um die Eindringlinge zu vertreiben und ihr Bleiberecht durch die Besitzurkunde zu beweisen. Unterstützt werden sie durch die Tierärztin des Ortes.

Ich war mir erst unsicher, um was für ein Buch es sich hier handelt: Kinder-/Jugendbuch? Fantasy? Krimi? Ich hatte anfangs massiv Probleme, in die Geschichte reinzukommen, da der Aufbau sehr ungewöhnlich ist. Hier gibt es keine Kapitel, sondern sehr kleine Abschnitte, pro Seite 1- 3, die jeweils mit einem fettgedruckten Vorsatz beginnen, der sich im Abschnitt dann wiederholt. Das war für meinen Lesefluss eine echte Herausforderung und ich habe es mir dann angewöhnt, diesen Vorsatz gar nicht mitzulesen. So kam ich einigermaßen zurecht. Der Schreibstil ist lebendig und gut zu lesen, manchmal eher an ein Kinderbuch erinnernd, dann wieder eher nicht für Kinder geeignet. Diese Diskrepanz hat mir dann auch ein bisschen zu schaffen gemacht und ich war mir lange nicht sicher, ob ich mit dem Buch glücklich werde oder nicht. Es spielen haufenweise Katzen mit (um die 30), die nahezu alle beschrieben und charakterisiert werden. Den Überblick bekam ich dann erst im Laufe des Buches. Es gibt sogar einige s/w-Zeichnungen, die beim Kennenlernen der Katzen behilflich sind.

Letztlich komme ich zu mehreren Ergebnissen:
1. es ist ein Fantasy-Katzen-Krimi für Leser ab ca. 14 Jahren
2. mir gefällt das Buch ganz gut, da es rasant und spannend ist, wenn auch teils weit hergeholt
3. man muss sich auf den ungewöhnlichen Aufbau einlassen können, um die Geschichte zu genießen
4. es ist definitiv ein Buch für Katzenfans

Das Cover gefällt mir übrigens ausgesprochen gut, da es ein wenig düster ist, so wie die Story auch.

Mir fällt eine Bewertung ein bisschen schwer, ich entscheide mich dennoch für 3,5 Sterne – also zwischen gut und sehr gut. Zu 4 oder mehr Sternen hat es für mich persönlich wegen des schwierigen Leseflusses, der oftmals unrealistischen Handlung (ich weiß, Fantasy, aber trotzdem) und des Wechsels zwischen teils Kinderbuchschreibstil und dann wieder sehr düsteren Szenen nicht gereicht.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Gemeinsam schaffen wir alles – zauberhaftes Kinderbuch über Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen

Die kleine Elster Elsa - Viktor in Not!
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Die kleine Elster Elsa und ihr bester Freund Viktor spielen gemeinsam am See. Sie rutschen wie wild auf Blättern den höchsten Hügel immer wieder herunter. Bald gesellen sich ihre anderen Freunde vom See ...

Die kleine Elster Elsa und ihr bester Freund Viktor spielen gemeinsam am See. Sie rutschen wie wild auf Blättern den höchsten Hügel immer wieder herunter. Bald gesellen sich ihre anderen Freunde vom See dazu: Frösche, Wasserschnecke, Libelle, diverse Mücken, Wasserläufer, Feldmäuse und viele andere. Gemeinsam haben sie viel Spaß beim wilden Rutschen. Doch plötzlich verunglückt Viktor und bricht sich einen Flügel. Jetzt ist guter Rat teuer, ist er doch auf dem Boden leichtes Ziel für Feinde. Er muss es also irgendwie auf einen Baum schaffen. Aller überlegen laut durcheinander, kommen aber zu keinem hilfreichen Ergebnis. Da meldet sich die kleine, leise Spinne Luise, die seit langer Zeit die Elstern und ihre Freunde beobachtet hat, von den anderen aber nie bemerkt wurde, weil sie so klein und leise ist. Sie findet eine Lösung und gemeinsam machen sich die Tiere daran, Viktors Flügel zu richten und zu schienen. Viktor ist gerettet – und ganz nebenbei haben sie in Luise noch eine weitere Freundin gefunden.

Die großformatigen, zuckersüßen Zeichnungen, die sich immer über eine gesamte Doppelseite erstrecken sind herzallerliebst und es gibt so vieles zu entdecken. Hier wird man förmlich mitgerissen beim Toben und Rutschen und kommt selbst aus dem Grinsen nicht heraus, weil die Tiere so eine sichtlichen Riesenspaß haben. Hier springt einen die Lebensfreude förmlich entgegen und man leidet nach dem Unfall mit Viktor mit, nur um sich kurz später über die tolle Hilfeleistung der anderen zu freuen.

Die Geschichte wird in kurzen, pro Doppelseite 3-10 Zeilen umfassenden, kindgerechten Texten erzählt und ist damit perfekt geeignet zum Vorlesen und auch für Erstleser. Neben dem ganzen Spaß und Abenteuer kommen aber auch so wichtige Botschaften wie Freundschaft, Vertrauen, gemeinsam sind wir stark nicht zu kurz und sind in eine wirklich liebenswerte, sehr süße Story verpackt, die einfach Spaß macht.

Ich finde das Buch schlicht absolut bezaubernd und gebe sehr gerne die vollen 5 Sterne. So süß!

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Die Elster, die ein Krokodil sein möchte – entzückendes Kinderbuch über Selbstbewusstsein

Die kleine Elster Elsa
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Elsa, die Elster, träumt sich bei einem Mittagsschläfchen nach Afrika. Dort trifft sie ein Nilpferd und stellt sich selbst vor als „Elsa, das Riesenkrokodil“, woraufhin das Nilpferd in Lachen ausbricht. ...

Elsa, die Elster, träumt sich bei einem Mittagsschläfchen nach Afrika. Dort trifft sie ein Nilpferd und stellt sich selbst vor als „Elsa, das Riesenkrokodil“, woraufhin das Nilpferd in Lachen ausbricht. Elsa ist darüber traurig, wollte sie doch eigentlich nur einen Freund finden. Dann erklärt ihr das Nilpferd, warum es doch eigentlich viel besser ist, eine Elster zu sein und dass Elsa sich nicht als etwas Größeres, vermeintlich Besseres hinstellen muss, um Freunde zu gewinnen. Sie erklärt ihr, was sie als Elster alles für tolle Sachen machen kann und das es doch wunderbar ist, eine Elster zu sein und dass sie auch so sehr gerne Freunde sein können. Elsa freut sich sehr. Als sie aus ihrem Traum erwacht und ihren Elster-Freund Viktor vor sich sieht wird Elsa eins ganz klar: es ist wunderbar, eine schlaue und flinke kleine Elster zu sein!

Das Buch besticht durch seine großformatigen, zuckersüßen Zeichnungen, die sich immer über eine gesamte Doppelseite erstrecken. Herzallerliebst und mit viel Liebe zum Detail unterstreichen diese die liebenswerte Geschichte. Die Mimiken der Tiere haben mich oft zum Lachen gebracht, so ausdrucksstark und einfach zuckersüß sie gezeichnet sind.

Der Text umfasst je Doppelseite immer 2-10 Zeilen und ist damit schön kurz, kompakt und kindgerecht und damit sehr gut zum Vorlesen schon für die ganz Kleinen oder auch für Erstleser, ohne diese zu überfordern.

Selbstvertrauen, Freundschaft und die eigenen Stärken entdecken, das sind die Themen, die hier liebevoll und liebenswert verpackt sind. Jeder ist gut, so wie er ist und keiner muss sich verstellen, um besser, größer, schneller, klüger zu erscheinen.

Eine süße Geschichte mit wichtiger Botschaft und zuckersüßen Zeichnungen. Ich bin ganz angetan davon, daher natürlich 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Biografie mit persönlichen Einblicken und Rezepten von einfach bis anspruchsvoll

Ein Leben für den guten Geschmack
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Das ist kein normales Kochbuch, sondern eine Biografie mit Rezepten aus den jeweiligen Lebensstationen. Die Kapitel sind:

1. Kindheit (8 Rezepte)
2. Lehrjahre (5 Rezepte)
3. Wanderjahre (7 Rezepte)
4. Guldental ...

Das ist kein normales Kochbuch, sondern eine Biografie mit Rezepten aus den jeweiligen Lebensstationen. Die Kapitel sind:

1. Kindheit (8 Rezepte)
2. Lehrjahre (5 Rezepte)
3. Wanderjahre (7 Rezepte)
4. Guldental und Stromburg (13 Rezepte)
5. TV und Medien (6 Rezepte)
6. Immer wieder was Neues (6 Rezepte)
7. Auf in die Zukunft (6 Rezepte)

Jedes Kapitel beginnt mit einer von Jan Hofer erzählten Biografie der jeweiligen Epoche, sehr persönlich und unterhaltsam.

Ich mag das Buch, weil es viele persönliche Einblicke in das Leben und Wirken von Johann Lafer gibt, den ich schon lange sehr gerne mag (ich habe viele seiner Kochbücher). Jan Hofer, ein sehr guter Freund von Johann, erzählt von den prägendsten Momenten in Johanns Leben, von Kindheit an bis zur aktuellen Zeit. Dabei ist es bei weitem nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern auch die nicht so schönen Dinge werden hier erwähnt.

Die Rezepte sind sehr vielfältig, von ganz leicht bis ziemlich aufwändig ist alles dabei. Es gibt Hauptspeisen mit Fleisch, Fisch und vegetarisch sowie viele Süßspeisen/Desserts. Bei vielen der Rezepte steht dann noch eine kleine Anekdote zum Gericht mit dabei.

Ein wie ich finde sehr persönliches Kochbuch, dass Johann Lafer irgendwie greifbarer macht und das in einem sehr gut zu lesenden, humor- und liebevollen Schreibstil verfasst ist. Das Cover vom Schutzumschlag ist auf dem Buch selbst genauso gedruckt.

Es wurde übrigens zum 300-jährigen Jubiläum des Gräfe und Unzer Verlags veröffentlich. 300 Jahre! Wahnsinn!

Mir gefällt es richtig gut und daher vergebe ich natürlich die vollen 5 Sterne.

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