Es steckt mehr drin, als man erwartet. Wunderschön!
New BeginningsLena könnte sich zwar besseres vorstellen, als ihr Au Pair – Jahr in der Pampa von Colorado zu verbringen, doch sie freut sich trotzdem auf die Familie Cooper. Der 5 Jährige Liam ist schon beim skypen ...
Lena könnte sich zwar besseres vorstellen, als ihr Au Pair – Jahr in der Pampa von Colorado zu verbringen, doch sie freut sich trotzdem auf die Familie Cooper. Der 5 Jährige Liam ist schon beim skypen ein richtig süßer Junge gewesen und auch die Eltern Amy und Jack wirken sympathisch. Lena hofft, das Jahr in Amerika als großes Abenteuer zu erleben und vor allem auch mal etwas durch zu ziehen, schließlich ist das ihre letzte Chance.
Bis das Desaster zu Beginn der Reise nicht lange auf sich warten lässt… und bis Ryan ihr die Tür öffnet, halbnackt, mit einem Gesichtsausdruck zum Weglaufen….
“Willkommen in Colorado.”
Lena ist Anfang 20 und nach zwei abgebrochenen Studiengängen weiß sie leider nicht, was sie in Zukunft machen möchte. Das Jahr als Babysitterin in den USA soll Klarheit schaffen und ihr vor allem auch Abstand zu ihren Eltern bringen. Ich mag Lena, weil sie so feinfühlig und sympathisch ist. Sie mag ein wenig durch den Wind sein und auch wie eine typische Großstadtpflanze wirken, doch nach und nach zeigt sich ihr wahrer Kern. Sie macht im Laufe des Buches eine gute Entwicklung durch und wirkt durch etliche Ereignisse echt und authentisch.
Ryan ist der gefallene Held dieser Kleinstadt. Was ihm passiert ist, solltet ihr selbst lesen, doch seine verbitterte, grummelige Art kann er nicht lange beibehalten. Lena reißt seine Mauern auf die Grundfesten nieder und treibt ihn an, endlich wieder aufzustehen. Die frischen und frechen Dialoge, die Kabbeleien und auch tiefgründigen Momente gingen mir direkt an die Lachmuskeln, bzw. ins Herz. Trotz der Fehlentscheidungen, die Ryan dann trifft, mag ich seine ausdrucksstarke Art und sein Wesen. Er ist nicht perfekt, aber eben diese Zusammenstellung macht ihn erst greifbar und nahbar.
Überhaupt schafft es Lilly Lucas geniale Charaktere zu erschaffen. Voller Emotionen und kleinen Hintergründen, mit vielen feinen Details, sodass ich sowohl die Freundin Lara aus Deutschland als auch die neuen amerikanischen Freunde durch die Bank liebevoll und witzig finde. Die Schreibweise der Autorin ist flüssig, leicht und sprachgewandt. Die malerischen Beschreibungen des Settings versetzten mich in die Rocky Mountains und ich stand mit Lena an diesem atemberaubenden See. Es zog wie Bilder an meinem inneren Auge vorbei und ich wollte mit ihr auf Abenteuerreise gehen.
Auch emotional hat mich die Geschichte abgeholt. Ich habe gelacht und sowohl mit Lena, als auch vor allem mit Ryan ziemlich gelitten. Ich konnte ihre Wut an diesem Dickkopf ausleben und habe über sie geschmunzelt. Das einzige, was mich ab und zu ein wenig irritiert hat, waren ein paar Kleinigkeiten, die einfach nicht komplett ausgearbeitet waren. Zum Beispiel warum Ryan ins Zimmer kam und dann ging, weil er sie skypen sah. Was wollte er denn da von ihr? Das ist aber wirklich meckern auf hohem Niveau und hat sich mir jetzt nicht negativ dargestellt, sodass die Begeisterung für den ersten Band der “Green – Valleye – Love – Reihe” definitiv bleibt.
Ich kann euch das Buch nur empfehlen!