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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2020

Das Fundament des Bösen

ANvisiert
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Die beiden Privatermittler Jenny und Sven erhalten einen neuen Auftrag. Sie sollen auf der Insel Gran Canaria den Sohn einer vermögenden Familie im Auge behalten, da sich die Eltern nach dem Tod zweier ...

Die beiden Privatermittler Jenny und Sven erhalten einen neuen Auftrag. Sie sollen auf der Insel Gran Canaria den Sohn einer vermögenden Familie im Auge behalten, da sich die Eltern nach dem Tod zweier Jugendlicher in der Region Sorgen um ihren Santiago machen. Dieser scheint Kontakt zu einer Gang aufgenommen zu haben, die zur Aufnahme von den neuen Mitgliedern herausfordernde Mutproben abverlangen. Als dann kurze Zeit später weitere Jugendliche spurlos verschwinden, ist von Selbstmord die Rede, was Sven und Jenny aber stark in Zweifel ziehen. Sie machen sich auf die Suche nach einem möglichen Psychopathen, der scheinbar auf der Insel sein Unwesen treibt.

"ANvisiert" ist bereits der dritte Teil der Reihe um die beiden Privatermittler auf der Urlaubsinsel Gran Canaria. Viele gute Bewertungen der vorherigen Bände haben mich als Quereinsteiger mit dem vorliegenden Buch in die Serie starten lassen und ich hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Die Autorin Drea Summer erzählt die Geschichte in einem äußerst temperamentvollen und lebendigen Schreibstil, der sich hervorragend lesen lässt. Mit den vielen kurzen Kapiteln und den damit verbundenen Perspektiv-wechseln erhöht sie das eh schon hohe Tempo noch weiter. Der Spannungsbogen wird klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die ereignisreichen und turbulenten Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Das Finale beinhaltet noch einmal ein besonderes Schmankerl, aber ich möchte hier nicht zu viel verraten.

"ANvisiert" war für mich ein überraschend schneller Thriller, der mich von Beginn an fesseln konnte. Ich kann mittlerweile die vielen begeisterten Stimmen nachvollziehen und werde mich auf alle Fälle noch mit den ersten beiden Bänden auseinandersetzen. Ein äußerst gelungener Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Ein neuer spannender Fall für Andrina

Nebel im Aargau
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Ein entspannter Spaziergang der schwangeren Andrina mit ihrem Lebens-gefährten endet mit einer grausigen Entdeckung. Sie stoßen auf den Leichnam eines Mannes, der keinerlei offene Wunden aufweist. Alles ...

Ein entspannter Spaziergang der schwangeren Andrina mit ihrem Lebens-gefährten endet mit einer grausigen Entdeckung. Sie stoßen auf den Leichnam eines Mannes, der keinerlei offene Wunden aufweist. Alles deutet auf einen Suizid hin, aber eine zweite Tote mit ähnlichen Symptomen, die kurz darauf in einem angrenzenden Park gefunden wird, lässt die Ermittler um Andrinas Ex Mario aufhorchen. Treibt ein Serientäter in der Schweiz sein Unwesen? Ihre Schwangerschaft kann sie nicht vom Ermitteln abhalten, denn als ihr lieb-gewonnener Kollege Lukas als Verdächtiger in den Fokus rückt, ist für Andrina klar, dass sie den wahren Täter finden muss...

"Nebel im Aargau" ist mittlerweile der achte Teil um die engagierte und zugleich sehr sympathische Hobbyermittlerin Andrina. Die vorherigen Bände hatten mir schon ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude in das aktuelle Werk der Autorin Ina Haller gestartet bin. Ihr lebendiger und sehr flüssig zu lesender Schreibstil hat mich schnell wieder in die Schweiz entführt. Ina Haller baut den Spannungsbogen mit dem Auffinden der erste Leiche gleich zu Beginn des Buches auf und hält ihn über die ereignisreichen Ermittlungen und die gute Weiterentwicklung der etablierten Protagonisten dieser Reihe auf einem hohen Niveau. Das fulminante Finale kann mit einer Überraschung aufwarten und rundet die gut konzipierte Geschichte aus meiner Sicht gelungen ab. Über eine hohe Anzahl an Verdächtigen hat der Leser immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen Richtung Täter und Tathintergründe anzustellen.

Insgesamt führt Ina Haller mit "Nebel im Aargau" ihre Krimi-Reihe um die Verlags-Angestellte Andrina gelungen fort. Die Geschichten überzeugen mit einer interessanten Weiterentwicklung der Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Fisch auf den Tisch

Uri Buri - meine Küche
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Der Autor Uri Jeremias ist ein begnadeter Koch und genießt ein hohes Ansehen, vor allem was seine Kreationen zum Thema Fisch anbetrifft. Bekannt ist er über die Grenzen Israels, wo er ein kleines aber ...

Der Autor Uri Jeremias ist ein begnadeter Koch und genießt ein hohes Ansehen, vor allem was seine Kreationen zum Thema Fisch anbetrifft. Bekannt ist er über die Grenzen Israels, wo er ein kleines aber sehr feines Restaurant unterhält, hinaus als Uri Buri. Seinen Spitznamen bekam er schon in seiner Jugend, da es ihn bereits damals eher zum Meer als in die Schule zog. (Buri - hebräisch für Meeräsche) Grundsätzlich hatte Uri Buri wenig Interesse, seine Rezepte in einem Kochbuch zu verewigen, aber die Möglichkeit sein Leben in das Buch mit einzubringen, und dem Essen so die aus seiner Sicht notwendige "Seele" zu verleihen, ließ dieses Kochbuch dann doch noch entstehen.

Uri Buri erzählt daher viel über sein Umfeld, vor allem was sein Restaurant sein Team und seine Heimat betrifft. Darüberhinaus gibt er sein über Jahre angeeignetes Fachwissen bekannt, was dem Leser dabei helfen soll, einen Zugang zu den Fischen zu bekommen. Dies soll heißen, über die Zubereitung hinaus gilt es einiges zu beachten, den richtigen Fisch zu erkennen, sei es an der Farbe, dem Geruch, der Hautoberfläche oder dem Gefühl beim Anfassen. Zudem gibt er noch scheinbar nicht endende aber sehr wertvolle Tips rund um die Zubereitung, ehe er nach der Hälfte des Buches beginnt, Einblick in seine Lieblingsrezepte zu gewähren. Die Küche von Uri Buri ist reduziert und puristisch, denn für ihn gilt, es braucht nicht viele Zutaten für ein gelungenes und schmackhaftes Gericht. Bestätigen kann ich dies nach dem Austesten einiger seiner Gerichte, so haben mir der "Lachs im Pankomantel" oder die "Fisch- bzw. Seafoodsuppe" hervorragend geschmeckt und die Zubereitung war deutlich einfacher als die sehr schön arrangierten Teller auf den Fotos es vermuten ließen. Die Rezepte handeln auch nicht immer nur vom Fisch, wie das sehr schmackhafte "Shashuka" oder der Blumenkohl in scharfer Kokossauce" beweisen.

Insgesamt ist Uri Buri ein aus meienr Sicht sehr schönes und auch hilf-reiches Nachschlagewerk in der Gourmetküche. Es beinhaltet sicherlich in erster Linie etwas ausgefallenere und spezielle Gerichte, aber genau auf diese Art stellt es eine hervorragende Ergänzung in meinem Kochbuch-Regal dar. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Kontrollverlust

Seelen unter dem Eis
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Tom führt eigentlich ein perfektes Leben, er leitet eine äußerst erfolgreiche Werbeagentur, kann sich jeden Luxus leisten und hat auch noch eine attraktive Frau an seiner Seite. Diese setzt ihn aber mit ...

Tom führt eigentlich ein perfektes Leben, er leitet eine äußerst erfolgreiche Werbeagentur, kann sich jeden Luxus leisten und hat auch noch eine attraktive Frau an seiner Seite. Diese setzt ihn aber mit einem sehr stark ausgeprägten Kinderwunsch unter Druck, unter dem die Beziehung der Beiden leidet. Mehr durch einen Zufall wird Tom auf eine eigentlich völlig unscheinbare Studentin aufmerksam, die seine Vorlesungen besucht, welche er neuerdings auf der Suche nach neuen Herausforderungen an einer University abhält. Die junge Frau übt trotz ihrer eigentlich fehlenden Reize eine enorme Anziehungskraft auf Tom aus, der er sich kaum entziehen kann. Er lässt sich auf eine Affäre ein, die sein Leben völlig aus den Bahnen wirft...

Ich habe ja schon einige Thriller der Autorin Astrid Korten gelesen und wurde bisher noch nie enttäuscht. Ich bin mit sehr viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet, zumal es im Finale des Int. Write Movies Contest Los Angeles 2019 vertreten war. Bei "Seelen unter dem Eis" handelt es sich aus meiner Sicht um einen anspruchsvollen Thriller, der nicht von spektakulären Morden oder blutrünstigen Taten getragen wird, sondern mit einer knisternden und zugleich atmosphärischen Spannung zu überzeugen weiß. Astrid Korten erzählt die Geschichte in einem lebendigen und mitreißenden Schreibstil, der mich das Buch quasi nicht mehr aus der Hand legen ließ. Sie charakterisiert ihren Hauptprotagonisten Tom sehr interessant als einen erfolgreichen Unternehmer, der nach und nach die Kontrolle über sein sicher geglaubtes Leben verliert. Der Spannungsbogen wird über den ungewissen Verlauf dieses Kontrollverlustes und der daraus resultierenden Eskalation auf einem äußerst hohen Niveau gehalten und mit einem unglaublich clever konzipierten und völlig überraschenden Plot im Finale hervorragend abgeschlossen.

Insgesamt ist der Thriller "Seelen unter dem Eis" eines meiner absoluten Lesehighlights in diesem Jahr. Das Buch hat mich mit seinem besonderen Aufbau und dem Erzähltalent der Autorin voll und ganz überzeugt. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Packender Polit-Krimi

Die Krieger
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Nach dem Schicksalsschlag vom Tod seiner Frau kehrt Nick Marzek seiner Heimatstadt Berlin den Rücken und wagt in München einen Neuanfang. Sein neuer Einsatzort ist die Mordkommission 3, welche am Bahnhofsviertel ...

Nach dem Schicksalsschlag vom Tod seiner Frau kehrt Nick Marzek seiner Heimatstadt Berlin den Rücken und wagt in München einen Neuanfang. Sein neuer Einsatzort ist die Mordkommission 3, welche am Bahnhofsviertel liegt. Über mangelnde Arbeit kann sich Nick nicht beschweren, die Akteure der umgebenden Striplokale und Spielhöllen halten ihn auf Trab. Nach kurzer Zeit hält ein brutaler und skrupelloser Brandanschlag ganz München in Atem. Nick wird mit den Ermittlungen betraut und die ersten Anzeichen auf Machtkämpfe rivalisierender Gangs erweisen sich als scheinbar falsche Spur, als ein Bekennerschreiben aus Italien eintrifft. Er nimmt die Verfolgung auf und erhält aufgrund von Personalmangel die Hilfe einer italienischen Putzfrau, die ihm als Übersetzerin zur Seite stehen soll. Die Beiden ahnen noch nicht, was auf sie im südlichen Europa wartet...

Der Autor Martin Maurer nimmt in seinem Kriminalroman "Die Krieger" eine brisante politische Geschichte ins Visier, die auf wahren Begebenheiten beruht. Mit seinem temperamentvollen und sehr gut zu lesenden Schreibstil fängt er schnell den Charme der 80er Jahre ein. Der Hauptprotagonist Nick Marzek wird nach dem Tod seiner Frau als gezeichneter Kommissar dar-gestellt, der auf der Suche nach sich selbst ist und mit dem Umzug nach München seinem Leben eine neue Chance geben will. Er gerät mehr durch Zufall in einen äußerst brisanten Fall, der zunehmend komplexer wird. Der Spannungsbogen wird mit dem grausamen Brandanschlag gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die Geschichte erfordert aufgrund ihrer Komplexität schon die volle Aufmerksamkeit des Lesers und kann mit sehr gut recherchiert wirkenden Hintergrundfakten punkten. Die Entwicklung ist in ihrer Brisanz nicht vorhersehbar und sorgt damit aus meiner Sicht für spannende Unterhaltung. Das Finale hat mich als Leser ein wenig nachdenklich zurück-gelassen, dass es trotz der 80er-Jahre leider noch immer nicht an Aktualität verloren hat.

"Die Krieger" ist für mich ein äußerst gelungener Kriminalroman, der mit dem Charme der 80er Jahre, einer komplexen Geschichte und dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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