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Veröffentlicht am 06.02.2025

Geschichte mit Potenzial, Schwache Umsetzung

Die Glücksfrauen – Das Geheimnis der Rosen
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Tansania 2024: June und Sanrdra wandeln nun zusammen mit Wendy, der Enkeltochter von Anni, auf den Spuren der Vergangenheit ihrer Großmütter. Wendy lebt in Tansania, auf der Rosenfarm, die einst Anni gegründet ...

Tansania 2024: June und Sanrdra wandeln nun zusammen mit Wendy, der Enkeltochter von Anni, auf den Spuren der Vergangenheit ihrer Großmütter. Wendy lebt in Tansania, auf der Rosenfarm, die einst Anni gegründet hat. Was hat Luise schreckliches getan, dass es zum Bruch der drei Freundinnen gekommen ist …?
Deutschland 1938: Anni ist mit ihrem Siegfried glücklich. Sie hofft bald auf einen Heiratsantrag von ihm. Doch in der Zwischenzeit möchte auch Anni etwas tun, einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Als Siegfried ihr die Möglichkeit zu einer Tätigkeit gibt, ist sie überglücklich etwas für ihn tun zu können. Ein schrecklicher Betrug zwingt Anni jedoch schließlich zu einer plötzlichen Flucht ...

Es handelt sich hier um den dritten Band der „Glücksfrauen“ in dem das Geheimnis, welche Schuld Luise auf sich geladen hat, endlich gelüftet wurde. Die ersten beiden Bände dieser Reihe zeigten schon Schwächen. So ahnte ich schon, dass die Aufklärung dieser Schuld am Ende konstruiert sein könnte …, und so kam es dann auch. Die Aufklärung ist um einige Ecken gedacht und sehr unbefriedigend. Mich hat auch gestört, dass die Kinder von Maria und Jakob einfach verschwunden blieben. Im zweiten Band gab es keine Erklärung zu ihnen. Ich hoffte nun im dritten Band auf eine Aufklärung wo sie geblieben sind. Weil Sandra die beiden sonderbarerweise gar nicht kannte, obwohl sie doch Tante und Onkel von ihr gewesen sind und sogar noch hätten leben können.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, was das Potenzial dieser Geschichte sehr beeinträchtigt. Hätte man auf die Gegenwart verzichtet und die Geschichte nur in der Vergangenheit erzählt, wären es vielleicht nur zwei Bände geworden, aber vieles wäre schlüssiger und glaubwürdiger gewesen. Nicht nur die Erklärung von Luises Schuld ist unzufriedenstellend, auch wie es zu der Aufklärung kam, dass eine Massai, die damals selbst noch ein Kind war, so viel von Annis Schicksal erzählen konnte ist nicht authentisch. Auch die Darstellung von Anni als Agentin hat mich nicht überzeugt. So naiv wie sie erst dargestellt wurde, sollte sie sich plötzlich total gewandelt haben.
Die Gegenwart mit den ständigen Lovestorys und Beziehungsproblemen der Enkelinnen plätschert meistens so vor sich hin.
Um die Geschichte zu verstehen, ist es notwendig auch die ersten beiden Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 18.01.2025

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Kent, England 1779: Miss Billie Bridgerton weiß genau, dass sie Edward oder Andrew Rokesby heiraten wird. Seit Kindertagen sind sie und die Nachbarssöhne beste Freunde. Wen Billie dagegen bestimmt nicht ...

Kent, England 1779: Miss Billie Bridgerton weiß genau, dass sie Edward oder Andrew Rokesby heiraten wird. Seit Kindertagen sind sie und die Nachbarssöhne beste Freunde. Wen Billie dagegen bestimmt nicht heiraten wird, ist George, den ältesten Sohn der Rokesbys! Die arroganten Blicke aus seinen eisblauen Augen zeigen ihr: Er kann sie genauso wenig ausstehen wie sie ihn. Aber seit der attraktive Earl sie nach einem Unfall auf seinen starken Armen getragen hat, hat sich etwas geändert. Früher hat sich Billie mit George Wortgefechte geliefert - jetzt wünscht sie sich, in seinen kühlen blauen Augen Leidenschaft zu sehen … (Klappentext)
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Protagonisten für die damalige Zeit wenig authentisch dargestellt. Der Geschichte fehlt die Tiefe. Ich konnte mit keiner der Figuren mitfühlen.
Die Gespräche zwischen Billie und George waren teilweise humorvoll, die meiste Zeit gingen sie mir jedoch auf die Nerven. Die Kabbeleien waren zu lang gezogen, manche Situationen ergaben für mich keinen Sinn. Als George von Lord Arbuthnot einen schon sehr seltsamen Auftrag erhält und in die Falle tappt. Die ganze Situation in dem Etablissement, in das George von Lady Weatherby geführt wird, ist mir schleierhaft. Ich erkenne auch nicht, dass geeignete Maßnahmen getroffen werden, die der Suche nach Edward dienen könnten.
Die ganze Geschichte plätschert ausdruckslos vor sich hin. Sie ist monoton, ohne Spannung und vorhersehbar.

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Veröffentlicht am 28.12.2024

Geballte Frauenpower

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen
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Johanne Johansen ist 65 Jahre und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Die Ruhe ist jedoch nicht von langer Dauer, als sie erfährt dass das traditionsreiche Familienunternehmen, die Elbreederei Kurt Johansen ...

Johanne Johansen ist 65 Jahre und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Die Ruhe ist jedoch nicht von langer Dauer, als sie erfährt dass das traditionsreiche Familienunternehmen, die Elbreederei Kurt Johansen & Söhne, kurz vor der Pleite steht. Es geht um das Lebenswerk ihrer Eltern. Doch alleine wird sie den Karren nicht aus dem Dreck ziehen können …, sie benötigt Hilfe.
Johannes Cousine Luise Gehrke ist zehn Jahre jünger als Johanne und glücklich verheiratet mit Thilo-Alexander, dem Geschäftsführer der Reederei. Als Luises Mann einen schrecklichen Unfall hat, kommen Geheimnisse ans Licht, von denen bisher niemand etwas geahnt hat.
Johanne und Luise sind sehr unterschiedliche Charaktere, haben aber beide Firmenanteile. So müssen sie nun wohl oder übel die Reederei gemeinsam retten.
Johannes Art ist einfach einmalig. Sie ist schroff gegenüber ihren Mitmenschen und doch charmant dargestellt. Für schöne Dinge hat Johanne kein Auge. Luise ist das Gegenteil. Sie ist immer perfekt gestylt und genießt die schönen Dinge im Leben. Sie hat den Blick für das Schöne.
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Ich konnte das Buch gar nicht wieder aus der Hand legen. Die Protagonisten sind sympathisch. Die unterschiedlichen Charaktere sind vortrefflich beschreiben. Sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte.
Das Cover passt gut zur Geschichte. Der Schreibstil ist leicht und locker. Ich war bis zur letzten Seite an das Buch gefesselt. Dora Heldt hat hier einen wunderbaren und unterhaltsamen Familienroman geschaffen. Gerne würde ich noch mehr von Johanne und ihrer Familie lesen.

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Veröffentlicht am 28.12.2024

Eine Nostalgische Weihnachtsgeschichte

Jims brillante Weihnachten
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Jim ist ein Hund. Er lebt in London, bei Sir Henry Cole, im Museum und ist ein begeisterter Leser. Doch leider lässt seine Sehkraft langsam nach. Als Sir Henry ihn eines Tages mit seiner ersten gedruckten ...

Jim ist ein Hund. Er lebt in London, bei Sir Henry Cole, im Museum und ist ein begeisterter Leser. Doch leider lässt seine Sehkraft langsam nach. Als Sir Henry ihn eines Tages mit seiner ersten gedruckten Weihnachtskarte nach Königin Viktoria in den Buckingham-Palast schickt, sieht Jim dort zufällig ein Monokel. Jim nennt es in Gedanken ein „Brill“. In dem „Brill“ sieht er die Lösung um wieder besser lesen zu können …
Das Cover und die Zeichnungen sind wunderschön und liebevoll gestaltet.
Die Geschichte und der Text ist für kleinere Kinder nicht immer zu verstehen und deshalb eher etwas für Grundschulkinder und älter.
Die Geschichte geht in die Tiefe und appelliert an das Gewissen. Am Ende erfährt man, dass es den Museumsdirektor Sir Henry Cole und den Hund Jim wirklich gab. Das macht die Geschichte dann nochmal um einiges zauberhafter.

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Langatmige Liebesgeschichte

Das Mädchen im Nordwind
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2019: Sofie steckt gerade in einer schwierigen Beziehung. Um zur Ruhe zu kommen und sich ihrer Gefühle zu Thomas bewusst zu werden, nimmt sie sich eine Auszeit in Island. Sie ist Tischlerin und hat in ...

2019: Sofie steckt gerade in einer schwierigen Beziehung. Um zur Ruhe zu kommen und sich ihrer Gefühle zu Thomas bewusst zu werden, nimmt sie sich eine Auszeit in Island. Sie ist Tischlerin und hat in Island einen Job angenommen um ein kleines Häuschen zu renovieren. Durch Zufall findet sie ein Buch mit Aufzeichnungen die im Jahr 1936 beginnen. Sie beginnt darin zu lesen, ist mit der Zeit aber auch so fasziniert, dass sie nicht mehr aufhören kann dem Leben von Luise und Jonas in dem Buch zu folgen. Luise lebt in Lüneburg und ist die Tochter eines wohlhabenden jüdischen Kaufmanns. Als Jonas, der aus Island stammt, und Luise sich kennen- und liebenlernen, wird die Situation immer schwieriger. Für Juden gibt es immer mehr Gesetze in Deutschland, die ihnen das Leben erschweren. Der baldige Kriegsausbruch macht es nicht leichter …

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen.
In der Vergangenheit bei Familie Rosenberg dreht es sich hauptsächlich um den Judenhass und die ihnen auferlegten Gesetze und Verordnungen von den Nazis. Nebenbei wird die Liebe zwischen Jonas und Luise erzählt. Auch wird die Homosexualität von Luises Bruder Heinrich erwähnt. Die Erzählung zieht sich über fast vier Jahre hinaus, in denen Carl Rosenberg, Luises Vater, viel zu lange wartet um einer Auswanderung zuzustimmen ...
In der Gegenwart erfährt man, dass Sofie in Deutschland eine schwierige Beziehung mit Thomas geführt hat, die ihr nach einem schweren Schicksalsschlag erst richtig bewusst wird. In Island möchte sie den Kopf frei bekommen und über alles nachdenken, als unvermittelt Björgvin in ihr Leben schlittert. Der Fund des Notizbuches bringt Sofie die Geschichte von Luise nahe, mit der sie sich mehr beschäftigt als den Angehörigen lieb ist …

Die ersten 400 Seiten plätschert die Geschichte in der Vergangenheit, wie auch in der Gegenwart vor sich hin. Es passiert nicht spektakuläres. Im letzten Drittel wird die Geschichte dann etwas hastig zu Ende gebracht.
Zu den Protagonisten konnte ich in der ganzen Geschichte keine Beziehung aufbauen. Die Figuren bleiben blass. Luises tolerante Einstellung zur Homosexualität ihres Bruders hat mich überrascht, es passt nicht in die Zeit. Auch die Ignoranz von Carl Rosenberg, gegenüber der politischen Situation, bis er einer Auswanderung zustimmt, zieht sich viel zu lange hin. Der Roman ist mit seinen 560 Seiten langatmig in die Länge gezogen. Die Geschichte hat Potenzial. Wäre der Roman kürzer und nicht künstlich in die Länge gezogen worden, hätte man mehr daraus machen können.


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