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Veröffentlicht am 26.12.2023

Ermüdende Fortsetzung

Das Kind in mir will achtsam morden
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"Achtsam morden" hat mich gut unterhalten, so dass ich mich gefreut habe, als ich die Fortsetzung entdeckte. Nachdem ich sie mir nun angetan habe, überwiegt die Enttäuschung. Der Humor entspricht dem, ...

"Achtsam morden" hat mich gut unterhalten, so dass ich mich gefreut habe, als ich die Fortsetzung entdeckte. Nachdem ich sie mir nun angetan habe, überwiegt die Enttäuschung. Der Humor entspricht dem, was wir bereits aus dem ersten Teil kennen, viel Neues gibt es nicht. Die Witze wiederholen sich; dieser Eindruck wird verstärkt, weil der Roman viel zu lang geraten ist (zumal schnell klar ist, worauf es am Ende hinauslaufen wird). Das Vergnügen hält sich in Grenzen, am Ende habe ich mich mehr durch den Roman gequält, als dass ich ihn genossen hätte.

Alles in allem handelt es sich bei "Das Kind in mir will achtsam morden" über eine uninspirierte und ermüdend vorhersehbare Fortsetzung, die - von wenigen Momenten abgesehen - auf Lebenszeitverschwendung bei den LeserInnen hinausläuft.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Eine kulinarische Reises durch das Schwabenländle

Schwaben. Meine kulinarische Heimat
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"Schwaben. Meine kulinarische Heimat" von Matthias F. Mangold ist ein Buch, wie es mir gefällt: Es enthält nämlich nicht nur Rezepte, sondern auch Geschichten rund um diese Rezepte herum.

So streifen ...

"Schwaben. Meine kulinarische Heimat" von Matthias F. Mangold ist ein Buch, wie es mir gefällt: Es enthält nämlich nicht nur Rezepte, sondern auch Geschichten rund um diese Rezepte herum.

So streifen wir mir Matthias F. Mangold ein bisschen durch das Schwabenländle, lernen Menschen und ihre Geschichten kennen, lernen quasi nebenbei etwas über Linsen, "Sine" und natürlich Maultaschen sowie viele weitere Themen rund um die Rezepte kennen. Das Buch zu lesen, hat mir Freude bereitet. Einziger Wermutstropfen war, dass die Texte streckenweise wie Werbetexte rüberkamen.

Richtig klasse ist die Bebilderung des Buches. Die Bilder machen Lust, doch mal wieder dem Schwabenländle einen Besuch abzustatten. Noch mehr bereiten sie aber Lust, die Rezepte nachzukochen bzw. nachzubacken, weil alles - sogar die Dinkelseelen und der sehr simple Kartoffelsalat - so schmackhaft abgelichtet wurden, dass man das Gezeigte unbedingt zu sich nehmen möchte. Wunderbar!

Besonders gut hat mir vor allem das Kapitel über die Alb-Linsen, "Lauter Leisa" gefallen. Das bot mir so viel Neues, dass mir dieses Kapitel besonders in Erinnerung geblieben ist. Wenig überraschend widmet sich ein Kapitel ausschließlich den Maultaschen. Dieses Kapitel bot zwar wenig Neues, dafür aber eine Vielzahl Maultaschen-Rezepte, darunter sehr zu meiner Freude auch ein Rezept für vegetarische Maultaschen.

Ich habe noch nicht alles nachgekocht, aber die Rezepte für die Dinkelseelen, den Kartoffelsalat und den salzigen Rahmkuchen kann ich empfehlen. Nicht nur sind diese Gerichte leicht zuzubereiten, sondern sie sind auch ausgesprochen schmackhaft! Vor allem die Dinkelseelen haben es mir angetan, so dass ich diese öfter backen werde.

Auch wenn die Mehrzahl der Rezepte Fleischgerichte sind, so gibt es doch auch überraschend viele vegetarische Rezepte. Das ist etwas, was mich besonders gefreut hat. Es muss nicht immer Fleisch sein.

Alles in allem eignet sich "Schwaben. Meine kulinarische Heimat" sehr gut, um die eigene Kochbuch-Sammlung zu erweitern, mehr noch bin ich der Meinung, dass man das Buch auch sehr gut verschenken kann.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Ein Muss für alle Fans der Addams Family

The Addams Family – Das Familienalbum
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Kult ist nicht erst seit kurzem ein überstrapazierter Begriff. Doch die Addams Family, da dürften wir uns einig sein, IST kult - und zwar nicht erst seit "Wednesday", sondern schon so lange, dass mehrere ...

Kult ist nicht erst seit kurzem ein überstrapazierter Begriff. Doch die Addams Family, da dürften wir uns einig sein, IST kult - und zwar nicht erst seit "Wednesday", sondern schon so lange, dass mehrere Generationen Fans der Familie huldigen.

Die Addams Family hat ihren Ursprung in Cartoons, die von Charles Addams gemalt und gezeichnet und ab 1938 im New Yorker veröffentlicht wurden. Weitere Berühmtheit erlangte die Familie durch Serien, Filme, Musicals und Videospiele.

Charles Addams starb 1988, aber die Addams Family ist unsterblich.

Bereits 2010 erschien im englischsprachigen Raum das Buch "The Addams Family. An Evilution". Nun, 2023, wurde dank des Kunstmann-Verlags endlich eine deutsche Übersetzung veröffentlicht.

Wie ich es vom Kunstmann-Verlag gewohnt bin, hat die Veröffentlichung Hand und Fuß. Das "Familienalbum" wird als Hardcover verkauft, was in diesem Fall meiner Meinung nach ein wesentlicher Faktor für die Veröffentlichung ist. Es passt zum Thema. Das Cover ist natürlich schwarz gehalten, mit blutrotem "Addams Family"-Schriftzug und einem "Familienfoto" im Zentrum.

Die Übersetzung ist gelungen und die Cartoons und auch Entwürfe werden hochwertig gedruckt präsentiert, so dass es eine Freude ist, das Buch immer wieder in die Hand zu nehmen. Begleitet werden die Cartoons durch kurze Textpassagen, in denen auf verschiedene Aspekte wie die Entstehung der Charaktere, aber auch deren Entwicklung im Lauf der Zeit eingegangen wird.

Hardcore-Addams-Family-Fans werden das Meiste schon wissen; meines Erachtens werden sie aber allein der liebevollen Präsentation und der Hochwertigkeit des Drucks trotzdem sehr viel Freude an dem Buch haben. Für alle anderen Fans, die noch nicht alles über die Addams Family gelesen haben, dürfte das Buch eine Fundgrube sein. Vor allem ist es wunderbar, die Cartoons - von denen viele vorher unveröffentlicht waren - in diesem Band versammelt zu sehen.

Für mich ist die Veröffentlichung des Addams-Family-Familienalbums ein Highlight des deutschen Bücherjahres 2023.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Toller Roman, aber zum Ende hin etwas überhastet

Die Regeln des Spiels
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Mit "Die Regeln des Spiels" (im Original heißt sein Roman - wesentlich treffender - "Crook Manifesto") legt Colson Whitehead den zweiten Teil einer geplanten Trilogie rund um Ray Carney, seines Zeichen ...

Mit "Die Regeln des Spiels" (im Original heißt sein Roman - wesentlich treffender - "Crook Manifesto") legt Colson Whitehead den zweiten Teil einer geplanten Trilogie rund um Ray Carney, seines Zeichen Möbelhändler und Hehler in Harlem, vor.

"Die Regeln des Spiels" kann man auch dann gut lesen und verstehen, wenn man den Vorgänger "Harlem Shuffle" noch nicht gelesen hat. Mehr Spaß wird "Die Regeln des Spiels" aber auf jeden Fall machen, wenn man den ersten Teil der Trilogie bereits gelesen hat, gibt es in "Die Regeln des Spiels" doch immer wieder Verweise auf diesen Roman.

Wie schon in "Harlem Shuffle", schafft es Colson Whitehead auch in diesem Roman, seine Leserinnen sofort ins Geschehen zu ziehen. Tatsächlich lässt Whitehead das New York und vor allem Harlem der 70er Jahre dermaßen plastisch auf die Leserinnen los, dass man das Gefühl hat, mittendrin zu sein. Ich liebe das sehr!

"Die Regeln des Spiels" wird in drei Teilen serviert: Zunächst folgen wir in "Ringolevio" vor allem Ray Carney, dem wir schon in "Harlem Shuffle" - allerdings noch in den 60er Jahren - begegnet sind. Ray hat sein Leben mittlerweile unter Kontrolle, sein Laden floriert, alles ist super. Bis - natürlich - mal wieder alles aus den Fugen gerät.

Wie Whitehead das alles präsentiert, ist meiner Meinung nach eine hohe Kunst: Einerseits werden die Menschen, die Stadt, die Gaunereien und die Gewalt schonungslos präsentiert, andererseits bleibt genug Zeit für humoristische Einlagen, die sich aber immer aus der Situation bzw. aus den Gedanken (insbesondere Ray Carneys) ergeben. So bleibt das, was wir lesen, erträglich. Nicht nur das, es macht einen Riesenspaß und es gab immer wieder Momente im Roman, in denen ich mir wünschte, er würde kein Ende nehmen - einfach, weil er so toll geschrieben ist.

Im zweiten Teil - Nofretete T. N. T. - steht Ray nur an der Seitenlinie, während Pepper, der schon kurz in "Harlem Shuffle" auftauchte, ins Zentrum rückt. Er muss die Hauptdarstellerin eines Films, der unter anderem in Rays Möbelgeschäft gedreht wird, ausfindig machen. Dieser zweite Teil hat es mir besonders angetan. Er ist ein tolles Zwischenspiel und zeigt, wie gut Whitehead darin ist, Charaktere zu schaffen, die - wie im echten Leben - voller Widersprüche stecken. Auch hier gibt es nicht nur das rein Gute und das rein Böse und gerade das macht Whiteheads Carney-Romane so lesenswert. Die Menschen werden in all ihren Facetten dargestellt und das macht "Harlem Shuffle" ebenso wie "Die Regeln des Spiels" so wunderbar.

Klar, es gibt in diesen Romanen natürlich Menschen, mit den wir sympathisieren und Menschen, denen wir ablehnend gegenüber stehen, aber alles in allem wird hier eine tolle Bandbreite facettenreicher Menschen präsentiert.

Der dritte Abschnitt des Romans - "Die Abwickler" - ist meiner Meinung nach leider auch der schwächste - das aber ehrlich gesagt auf verdammt hohem Niveau. Hier macht sich bemerkbar, dass es sich um den zweiten Teil einer geplanten Trilogie handelt. Zwar gibt es keinen Cliffhanger, aber so richtig befriedigend ist der dritte Abschnitt nicht. Das liegt auch daran, dass das Finale viel zu schnell abgehandelt wird. Whitehead, der sonst ein stets gut gewähltes Tempo an den Tag legt, präsentiert plötzlich ein überhastet wirkendes Romanende, das alles in allem unbefriedigend ist.

Nun ist das Jammerei auf hohem Niveau: "Die Regeln des Spiels" ist ein verdammt guter Roman, der die 70er Jahre in New York bzw. Harlem auf eine Weise aufleben lässt, wie man das selten erlebt. Whitehead vermengt so viele Zutaten - die Black Panthers, Korruption, Gewalt, Gaunereien, Rassismus, Freundschaft, Liebe, Hoffnung und so weiter - zu einem funktionierenden, immer wieder witzigen und vor allem unterhaltsamen Gemisch, das seinesgleichen sucht.

In diesem Kosmos entwickelt sich Ray und wir schauen seiner Entwicklung zu: vom jungen Mann, der bloß nichts mit den Gaunereien seines Vaters zu tun haben will, zu einem Mann, der akzeptiert hat, dass er nicht nur ein Möbelverkäufer, sondern auch ein Gauner ist.

Ich bin sehr gespannt auf den finalen Roman der Trilogie!

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Informativ und hilfreich - ich liebe es!

Quickfinder Artenvielfalt im Gartenjahr
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Ich habe schon den "Quickfinder Gartenjahr" in meiner Sammlung und nutze ihn ausgiebig. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf den "Quickfinder Artenvielfalt". Ich wurde nicht enttäuscht!

Der "Quickfinder ...

Ich habe schon den "Quickfinder Gartenjahr" in meiner Sammlung und nutze ihn ausgiebig. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf den "Quickfinder Artenvielfalt". Ich wurde nicht enttäuscht!

Der "Quickfinder Artenvielfalt" bietet eine sehr gute Übersicht, um im Verlauf des Jahres immer wieder etwas für die Artenvielfalt zu tun. Dabei richten sich die aufgeführten Arbeiten, Tipps und Tricks nach dem so genannten phänologischen Jahreskalender. Das ist meiner Meinung und (noch bescheidenen) Erfahrung nach sinnvoller als die Einteilung nach festen Monaten.

Die jeweiligen Jahreszeiten sind in sich noch einmal unterteilt in die Unterkategorien "Planen, Erstellen & Bestellen", "Pflanzen & Pflegen" sowie - meine Lieblingskategorie! - "Entdecken, Genießen & Unterstützen".

Dank dieser Einteilung und des Registers findet man sehr schnell, was man zur jeweiligen Jahreszeit alles im Garten erledigen kann/muss und was man in diesem Zusammenhang für die Artenvielfalt tun kann. Sehr schön finde ich diesbezüglich, dass nicht nur darauf eingegangen wird, was man tun kann/muss, sondern vor allem auch, was man möglichst NICHT tun soll.

Ich empfinde diesen Quickfinder als sehr hilfreich. Zum einen gibt es einige sehr schöne und in vielen Fällen einfach umzusetzende Ideen, zum anderen werden auch diverse Tiere vorgestellt.

Aufgelockert und verdeutlicht wird der Inhalt durch Bilder, Schaukästen und so weiter. Auch das gefällt mir gut, gerade auch, wenn es um den Bau von Trockenmauern und so weiter geht. Da sind die Bilder eine willkommene Hiflestellung.

Der Quickfinder kann nicht auf alle Details eingehen und nicht 1.000 Ideen liefern, aber was in dem Buch vorgestellt wird, hat Hand und Fuß - und macht vor allem Lust, gleich einige Maßnahmen umzusetzen.

Ich werde den Quickfinder Artenvielfalt mit Sicherheit genauso oft in die Hand nehmen wie den Quickfinder Gartenjahr. Er liefert tolle Ideen und Hinweise - und ich liebe es sehr, dass nicht nur die Arbeit, sondern eben auch das "Entdecken, Genießen & Unterstützen" eine große Rolle spielen.

Sehr empfehlenswert!

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