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Veröffentlicht am 02.04.2020

Alle Gefühle einmal durch - danke Mona Kasten<3

Dream Again
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Dream Again:)

Für alle, die die Begin-Reihe nicht kennen: Dream Again ist der fünfte Band der Reihe, wobei jeder Band in sich abgeschlossen ist. Dennoch tauchen die anderen Protagonisten, denn wir befinden ...

Dream Again:)

Für alle, die die Begin-Reihe nicht kennen: Dream Again ist der fünfte Band der Reihe, wobei jeder Band in sich abgeschlossen ist. Dennoch tauchen die anderen Protagonisten, denn wir befinden uns in jedem Band in dem charmanten Städtchen Woodshill. So gehen ihre Geschichten weiter, auch wenn ihre Geschichten schon erzählt wurden. Demnach würde ich empfehlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Vor allem, weil sich wirklich jedes einzelne lohnt!

Der Klappentext:
Jude Livingston ist am Boden zerstört: Ihr großer Traum, als erfolgreiche Schauspielerin in L.A. durchzustarten, ist geplatzt. Ohne Job und ohne Geld bleibt ihr keine andere Wahl, als zu ihrem Bruder nach Woodshill zu ziehen – und damit auch in die WG ihres Ex-Freundes Blake Andrews. Schnell merkt Jude, dass aus dem humorvollen Jungen von damals ein gebrochener Mann geworden ist, der ihr die Trennung nie verziehen hat. Doch die Anziehungskraft zwischen ihnen ist heftiger als je zuvor. Und schon bald müssen sich Jude und Blake fragen, ob sie bereit sind, ihre Herzen erneut zu riskieren …

Der Schreibstil:
Mona Kasten schreibt wundervoll. Viel anders kann man es gar nicht beschreiben. Ich störe mich oft daran, dass Autoren ewig schwafeln, weil sie meinen, es müssten Gefühle kreiert werden, oder mit Zuschreibungen und Behauptungen um sich werfen, die mir kein Gefühl für das Buch geben, weil ich dauernd das Gefühl habe, ich MÜSSTE es jetzt so und so finden.
Mona Kasten dagegen schreibt in einem wundervollen Tempo. Sie bringt die Gefühle mit wenigen Worten rüber und beschreibt sie dennoch genug, um sie durch und durch zu verspüren. Ich musste an vier Stellen beinahe weinen und ich bin echt kein rührseliger Mensch. Und dann waren diese Stellen noch nicht einmal höchst dramatisch-tragisch überzogen oder ähnliches (man denke an Titanic), sondern es ging einfach nur um Mitgefühl und Liebe, um nette Gesten und Freundschaft. Diese Vielseitigkeit, die man im Buch hinsichtlich der Gefühle gefunden hat, fand ich super. Ein Moment zum Heulen ist nicht nur der zwischen zwei Partnern.

Meine Meinung:
Jude kannte ich nun noch gar nicht aus einem der anderen Bücher, was ich aber kannte war Woodshill und dort fühlte ich mich sofort wieder wohl. Die Autorin brauchte keine zehn Seiten, um mir wieder das Gefühl zu vermitteln, dass ich in dem Städtchen angekommen bin, indem so unglaublich viele wundervolle Menschen leben, sondern höchstens zwei.
Mit Blake als Hauptprotagonisten war ich unheimlich glücklich. Mir hat er schon in Band 4 sehr gefallen. Seine charmante, lustige und gleichzeitig ernste Art. Eben die Art Mann, die du deinen Eltern als Heiratskandidaten ohne Probleme vorstellen kannst. Band 4 endet jedoch im Hinblick auf ihn mit einem Cliffhänger, den wir hier wiederfinden. Ich habe damals unglaublich mit ihm mitgelitten, in diesem Buch erhält er nun trotz dessen endlich die Chance, für voll genommen zu werden. Er darf laut werden, Gefühle zeigen und lieben.
Die Anfangssituation war natürlich alles andere als glücklich. Ich bin immer skeptisch bei Geschichten über Paare, bei denen schon unheimlich viel in der Vergangenheit passiert ist. Oft hat man als Leser dann ja das Gefühl, man habe vieles verpasst und kriege jetzt nur die Geschichte nach dem Happy- bzw. Bad End mit. Das Gefühl hatte ich bei Jude und Blake jedoch gar nicht. Jude erschien mir sofort als eine sympathische, aber auch tragische Protagonistin. Sie schleppt so viel mit sich herum, musste schon so viel ertragen und hat jetzt den Glauben an alles, was ihr je etwas bedeutete, verloren. Das ist natürlich erst mal eine deprimierende Situation und auch Atmosphäre, die da an den Leser herangetragen wird. Wo ich bei anderen allerdings genervt aufgestöhnt hätte, schafft Mona Kasten es hier bei Jude, sie dennoch stark zu machen. Sie hat ihre Vergangenheit, und die haftet ihr auch immer noch an, aber sie kämpft auch um das Jetzt. Vielleicht war es gerade der Wille, jetzt nicht hinzuwerfen, der Jude für mich als Leserin zu einer Persönlichkeit gemacht hat, deren Geschichte ich noch weiterlesen möchte.

Die Beziehung zu Blake stellt sich sehr schnell als etwas besonderes heraus. Das wird durch Analepsen bekräftigt, die für mich genau richtig lang waren. Ich möchte nicht ewig von der Vergangenheit lesen, wenn es doch im Hier und Jetzt spielt. (So weit man das bei einer fiktiven Geschichte sagen kann.) Die Analepsen waren genau das, was man brauchte, um ihre Beziehung auch ohne große Erzählungen verstehen zu können.
Ich kann euch schon mal vorweg sagen, dass ihr bis über die Hälfte des Buches total auf die Folter gespannt werdet. Die Spannung war fast nicht zu ertragen. Man kennt beide Protagonisten noch nicht so gut, um sie gänzlich zu verstehen und so stellt man als Leser in diesem Zeitraum nur Vermutungen darüber an, was derjenige jetzt gemeint haben könnte. Dadurch, dass die beiden sich über Jahre hinweg entfremdet haben, ist es natürlich auch bei ihnen nicht anders. Diese Gemeinsamkeit zwischen Leser und Protagonisten ist etwas, was es für mich immer sehr eindrücklich und nachvollziehbar macht. Nur deshalb erträgt man es, dass man so lange auf die Folter gespannt wird.
Es ist aber auch auf die ein oder andere Weise wirklich schön zu erleben, wie Blake immer mehr Vertrauen zu Jude aufbaut und dann letztlich auch, wie Jude zu sich selbst finden muss. Es passieren ein paar wirklich heftige Dinge und da ihre Beziehung nicht ganz unvorbelastet ist, muss Jude einiges alleine durchstehen. Da zeigt sich dann wieder, wie stark sie ist. Auch das Ende lebt von dieser Stärke. Wäre es eine Hausarbeit, würde ich sagen, dass Mona Kasten das perfekte Fazit gezogen hat: sie hat die Protagonisten ihre Fehler aufdecken lassen, sich diese bewusst werden lassen und sie als Dinge betitelt, an denen man arbeiten muss. So blieb letztlich nichts übrig, was den Leser noch daran zweifeln lassen würde, dass diese beiden es schaffen. Das ist immer etwas, was mir sehr wichtig ist. Was nützt mir das schönste Ende, wenn es doch fernab von aller Realität ist und die Protagonisten letztlich die wichtigsten Dinge nicht geklärt haben?

Ganz allein ist Jude natürlich nie. Wir treffen in diesem Band nun auf den versammelten „Clan“. Auf Dawn und Spencer, Allie und Kaden, Sawyer und Isaac, Everly und Nolan und ganz voran Scott. Noch dazu kommen Blakes Mitbewohner Otis, Cam und Ezra. Letzterer ist Judes Bruder und ein wirklich wundervoller Typ. Sie alle liebt man wieder auf Anhieb und sie erzeugen in diesem Band, wie in den Bänden zuvor, das Gefühl, ganz Woodshill wäre eine riesengroße Familie. Gerade für den ganzen seelischen Ballast, den Jude mit sich herumträgt, bietet sie genau das richtige Fangnetz. Schade, dass es schon vorbei ist…

Fazit:
Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, Glücksmomenten, Tränen und Momenten seelischer Qualen. Ich war von Anfang bis Ende an das Buch gefesselt und konnte gar nicht aufhören, zu lesen. Es bietet ein gehöriges Maß an Spannung, wundervolle Momente, die einen zu Tränen rühren, ein Gefühl von Geborgenheit ausstrahlen und einen an die wahre Liebe glauben lassen, und Protagonisten, die keine Wünsche offen lassen. Ein sehr sehr gelungener Abschluss der Reihe!

Woodshill 4ever!

Von mir gibt es 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Die Prestige-Kings sind schon was besonderes:)

Kingsfall
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Klappentext:
Savannah
Vor einem Jahr ist meine Schwester Samantha gestorben. Selbstmord, sagen sie. Aber ich kann das nicht glauben. Auf der Suche nach Antworten bin ich auf Prestige gestoßen – eine zwielichtige ...

Klappentext:
Savannah
Vor einem Jahr ist meine Schwester Samantha gestorben. Selbstmord, sagen sie. Aber ich kann das nicht glauben. Auf der Suche nach Antworten bin ich auf Prestige gestoßen – eine zwielichtige und scheinbar geheime Studentenverbindung der Baylor University, die Samantha besuchte. Dieses College ist der Schlüssel, das spüre ich. Deswegen habe ich mich gegen den Rat meiner Eltern ebenfalls dort eingeschrieben. Ich habe mir geschworen, hier der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Und ich weiß genau, wer sie mir verraten kann. Sein Name ist Kaylan King, Anführer von Prestige. Verboten gut aussehend, angeblich komplett verkorkst und wahnsinnig gefährlich. Doch in seiner Gegenwart schlägt mein Herz jedes Mal schneller, und das nicht aus Angst.

Kaylan
Nach dem Tod von Samantha war endlich wieder Ruhe in unserer Studentenverbindung eingekehrt. Denn eigentlich soll niemand von Prestige wissen – so exklusiv sind wir. Doch dann kam sie. Ihr Name ist Savannah. Sie ist mutig, wild, vorlaut und stellt zu viele Fragen. Auf der Suche nach Antworten zum Tod ihrer Schwester wird sie sich noch in Gefahr bringen. Es sollte mir egal sein, doch in ihrer Gegenwart schlägt mein Herz jedes Mal schneller, und sie weckt Gefühle in mir, die ich seit Ewigkeiten unter Verschluss halte.

Das Cover:
Finde ich wunderschön! Ich mag Cover die dunkel und schlicht sind und dadurch edel wirken. Dazu die schöne Schrift. Ein wirklicher Hingucker im Regal. Bin froh, dass ich es als Print habe:)

Der Schreibstil:
Die Autorin schreibt sehr flüssig und wunderbar fesselnd. Ich war sofort in der Geschichte drin und konnte gar nicht aufhören. Man muss aber auch dazu sagen, dass diese Leichtigkeit in einem gewissen Maße davon kommt, dass der Schreibstil sehr einfach gehalten ist. Keine komplizierten Satzstrukturen, keine verzwickten Situationen oder Gedanken. An Stellen, an denen sowas aufkommen könnte, wird gerne übersprungen. An einer Stelle hätte ich tatsächlich gerne gewusst, was denn da nun passiert ist, ansonsten hat es mich aber nicht sehr gestört. Die Geschichte geht so einfach flott voran und man kann sich ganz seiner Schwärmerei gegenüber Kaylan hingebenXD

Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich von Anfang an gefangen genommen. Savannah als Hauptprotagonistin ist einfach wunderbar. Klar, ziemlich bald bekommt man als Leser nahezu immer vermittelt, dass sie stark ist. Aber ich konnte es in ihr auch wirklich spüren. Sie hat nicht gezögert, stand für das ein, was ihr wichtig war und hatte keine Angst, sich dieser mysteriösen Verbindung anzuschließen. Und auch Kaylan betrachtet sie aus ganz anderen Augen, als er sich bemüht, nach außen zu wirken. Mir hat es sehr gefallen, wie sie sich für ihre Schwester einsetzt und dann völlig unerwartet Gefühle für Kaylan entwickelt. Toll fand ich auch, wie Kaylan sich verhalten hat. Am Anfang wurde er mir als der typische Bad Boy vorgestellt, aber es stellte sich heraus, das der Perspektivwechsel schön gezeigt hat, das er in Wirklichkeit ein wirklich gutes Herz hat und einfach gut kontrollieren kann, wie er nach außen wirkt. Schnell möchte er auch Savannah seine echte Seite zeigen. Das fand ich super passend, da es so viel ernster wirkte, als wenn er den Schein hätte bewahren wollen.
Ansonsten fand ich das Tempo der Geschichte sehr angenehm. Es ging voran, die Spannung stieg. Natürlich gab es aufgrund der Kürze des Buches nicht viel Nebenhandlung oder Gedanken, die woandershin abschweiften. Das geben die Seitenanzahl einfach nicht her. Mir hat zum Beispiel ein bisschen die Auseinandersetzung mit ihren Eltern, also Savannahs, gefehlt. Es muss ja schon komisch für die sein, dass ihre Tochter nun an die selbe Uni geht wie ihre verstorbene Tochter und sich ebenfalls so abschottet. Ansonsten fand ich es aber tatsächlich nicht schlimm. Die Konzentration lag eben auf den beiden Protagonisten.
Das große Geheimnis ist der Tod von Savannahs Schwester Samantha. Es ist das Hauptthema der ganzen Geschichte, denn letztlich arbeitet Savannah nur daraufhin, diesen aufzuklären. Dazu schließt sie sich der Verbindung an oder versucht es zumindest. Ich hatte erst ein wenig Angst, dass da jetzt völlig abgedrehtes, teeniemäßiges Zeug kommt. Das ist tatsächlich nicht der Fall. Stattdessen arbeitet die Autorin bei ihren Prestige-Kings mit psychologischen Ansätzen. Die waren manchmal ganz cool und erschienen mir auch durchaus nachvollziehbar, manchmal war es mir aber auch ein wenig zu lasch alles. Ich hätte mir da schon einiges vorstellen können und dann kommt am Ende doch keine Action auf. Ebenso klärt sich das Geheimnis ziemlich unspektakulär. Auch hier wurde jedoch wieder der psychologische Aspekt eingesetzt. Savannah lernt etwas und benennt somit die „Moral der Geschicht“. Es sind also Punkte zum Abwägen, die die Geschmäcker verschieden ansprechen.

Fazit:
Das Buch ließ sich super schnell lesen. Es war spannend, locker geschrieben und enthielt überraschend viel Tiefe, obwohl alles andere recht oberflächlich gehalten wurde. Die Protagonisten konnten mich mit ihren Entwicklungen überzeugen und ich war am Ende wirklich glücklich mit der Beziehung zwischen ihnen. Es schien unvermeidbar, war dennoch zart und direkt. Einfach passend zu ihnen. Der Prestige-Club ist definitiv kein Teenie-Zirkus. Er arbeitet mit seinen eigenen Methoden, die die Story auf ein schönes Level heben. Dazu sind die Mitglieder allesamt vielschichtig und sexy. Ich wäre auf jeden Fall nicht abgeneigt, auch die anderen kennenzulernen:)

4 von 5 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Was sagst du für diesen Cocktail?

Rebel Soul
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Der Klappentext:
Rush ist reich, kalt und abweisend. Als er merkt, dass die junge Frau hinter der Theke seiner Bar in den Hamptons keine Ahnung von Cocktails, Wein oder Whiskey hat, will er sie feuern. ...

Der Klappentext:
Rush ist reich, kalt und abweisend. Als er merkt, dass die junge Frau hinter der Theke seiner Bar in den Hamptons keine Ahnung von Cocktails, Wein oder Whiskey hat, will er sie feuern. Doch Gia rührt etwas in seinem Inneren. Sie ist die Einzige, die hinter Rushs Fassade schaut und den verletzlichen Mann sieht. Schnell entwickeln sich Gefühle zwischen den beiden. Doch eine falsche Entscheidung in Gias Vergangenheit holt sie ein und droht ihr Glück mit Rush zu zerstören …

Der Schreibstil:
Vi Keeland und Penelope Ward, und ich nenne hier bewusst beide zusammen, da ich die Übergänge nicht feststellen konnte, schreiben wunderbar locker flockig. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Es hat einfach gezogen und mir an keiner Stelle das Gefühl gegeben, dass es okay wäre, es mal ein paar Wochen wegzulegen. Einfach spannend und gut lesbar. Dazu kam der typische Stil von Vi Keeland, der vielleicht auch der von Penelope Ward ist? Es ist einfach sehr direkt, humorvoll und sexy geschrieben. Am Ende dann noch gefühlvoll und emotional. Die Autorinnen drucksen nicht herum und lassen keine sexuellen Anspielungen aus. Wobei letzteres manchmal schon etwas zuu übertrieben ist. Das muss man dann einfach mögen, nahm mir aber ein wenig den Eindruck der Authentizität.

„Wenn man schlussendlich akzeptiert hat, dass man die Richtige oder den Richtigen gefunden hat, dann hat man einfach Angst, denjenigen zu verlieren und nie wieder so eine Liebe zu erleben.“

REBEL SOUL – S. 280
Meine Meinung:
Der Anfang des Buches war herrlich erfrischend. Ich habe zwei Protagonisten kennengelernt, die direkt und offen sind und sich nicht scheuen, ihre Anliegen vorzubringen. Ein „Er ist eigentlich ein A***loch“ zählt nicht. Stattdessen wird einfach Nägel mit Köpfen gemacht und Hauptprotagonistin Gia lässt sich davon nicht beeindrucken. Leider kommt dann aber schon bald ein Sprung, der mir etwas zu plötzlich war: Aus Fremden werden zwei vertraute Personen, zwischen denen definitiv eine sexuelle Spannung herrscht und die damit nicht hinterm Berg halten wie man so schön sagt. Ich fand es ein wenig verwirrend, dass sie gleich sooo vertraut miteinander waren. Wie oben schon erwähnt schreiben die Autorinnen sehr direkt und mit vielen sexuellen Anspielungen. Wie authentisch ist es, dass sich dies schon nach praktisch dem zweiten Treffen auf dieser Ebene abspielt? Nun gut. Danach ging es erstmal gut weiter. Die Handlung ist zwar etwas spärlich, da die Schauplätze sehr begrenzt sind und die Protagonisten nur von ihrer Beziehung sprechen, aber es zieht trotzdem. Die Funken sprühen und die Situationen sind teilweise so abgehoben, dass man sie einfach nur schmunzelnd hinnimmt und sie zum Charakter der Protagonisten zählt. Da sind dann auch ein paar Dialoge dabei, die ich nicht richtig einzuordnen wusste. Entweder waren sie in ihrer Wortwahl einfach etwas unglücklich gewählt oder die Protagonisten haben sich einfach etwas gegensätzlich zu dem Verhalten, was sie gesagt haben. Generell schwankten mir die Persönlichkeiten der Protas ein wenig zu sehr. So ganz übergeordnet kann ich ihren Charakter beschreiben und der hat sich meist auch durchgesetzt. Aber gerade im Mittelteil blieben sie sich nicht so ganz treu. Warum zum Teufel ist zum Beispiel der direkte, badboymäßige, beziehungsscheue Rush plötzlich so ängstlich, dass er geradezu und wortwörtlich vor Gia davonrennt? Da fehlte einfach ein wenig Kontinuität. Gleichzeitig spürte man aber auch langsam, dass sich da etwas anbahnt. So manches Mal schweiften die Gespräche schon in tiefere Ebenen und sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart der beiden wurde zwischen ihnen zum Gespräch.
In solchen Momenten fand ich es echt super gemacht. Es ist manchmal einfach schön, wenn die Geschichte so dahinfließt, dass man sich nur zurückzulehnen und es zu genießen braucht. Natürlich kamen dann auch die Wendepunkte der Geschichte. Die Auf und Ab’s, die zugegebenermaßen nicht ganz unvorhersehbar waren. So manches wurde einfach so direkt angedeutet, dass man es sich ziemlich schnell zusammenreimen konnte. Es hielt sich aber dennoch irgendwie im Rahmen. Tatsächlich ließ das Buch gerade im letzten Drittel viele typische Klischees liegen und bediente sich einem Handlungsverlauf, der einfach authentisch und schön war, denn er baut auf Vertrauen und vielleicht habt ihr schon mitbekommen, dass das etwas ist, worauf ich große Stücke setze. Generell konnte mich das Ende total begeistern. Irgendwann war es einfach nur noch total süß, authentisch und emotional. Es wurde dadurch umso deutlicher, dass die Beziehung auf eine andere Ebene gehoben wurde und ich konnte alles super nachvollziehen. Ich fand es wirklich toll, wie die Autorinnen die Geschichte, die mir erst recht oberflächlich vorkam, noch ins Gegenteil wenden konnten. So kann ich mir jetzt eine Zukunft für die beiden wirklich vorstellen und bin vorbereitetet auf den zweiten Band, der nur zur Warnung mit einem Cliffhänger! eingeleitet wird. Auch der war nicht ganz unvorhersehbar, aber dennoch stellt er alles auf den Kopf. Ich bin gespannt, wie die Autorinnen nun weiter vorgehen, gerade weil sie in diesem Band schon so viele Sprünge gemacht haben.

Fazit:
Dieses Buch ließ sich wirklich super lesen. Definitiv ein Buch, dass man abends mit ins Bett nimmt und dann morgens völlig verschlafen aufwacht. Es hat ein paar Schwachstellen, die hauptsächlich darin liegen, dass die Autorinnen manchmal etwas überstürzt vorzugehen scheinen. Das merkt man dann an plötzlichen Sprüngen und komischen Entwicklungen der Charaktere, die zwar zur Situation aber nicht zum Protagonisten selbst passen. Der Schreibstil macht es locker lesbar, auch wenn man nicht vor sexuellen Anspielungen zurückschrecken sollte. Am besten gefallen, und das hat das Buch ein sehr großes Stück gerettet, hat mir das Ende. Es war emotional, schön ausgearbeitet, authentisch und war trotz Klischees und Vorausahnungen spannend zu verfolgen.

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne und ich hoffe auf einen noch besseren 2. Band:)

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Abgebrochen, obwohl ich es lieben wollte

Cinder & Ella
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Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
Dies ist die erste Rezi, bei deren Verfassen ich mich geradezu schlecht fühle. Ich habe das Buch nämlich nicht zu Ende gelesen, dabei wollte ich es so gerne mögen. Es ging aber nicht. Irgendwo ist dann auch bei mir der Punkt gekommen, an dem ich sage: Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar.
Das was ich bisher habe, ich habe bis zur Hälfte (49%) des Buches gelesen, möchte ich euch aber noch gerne bewerten.

Falls wer die Reihe nicht kennt: Es handelt sich um eine Dilogie, deren erster Band jedoch quasi abgeschlossen ist. Wie der Titel es hier schon andeutet, geht es nach dem Happy End noch weiter. Ich würde nicht empfehlen diesen Band zu lesen, ohne vorher den ersten gelesen zu haben.

Der Klappentext:
Endlich haben Cinder alias Brian und Ella sich gefunden! Die beiden schweben auf Wolke sieben und sind verliebter denn je. Aber schneller als ihnen lieb ist, holt sie die Realität wieder ein. Zwischen Alltagsstress und Familienproblemen ist Brian schließlich immer noch der angesagteste Schauspieler Hollywoods – und das merkt auch Ella, die plötzlich mehr denn je im Rampenlicht steht. Doch ist ihre Liebe wirklich stark genug, dem Druck des Showbusiness standzuhalten?

Der Schreibstil:
Das Buch lässt sich flüssig lesen. Direkt am Stil habe ich nichts auszusetzen. Allerdings waren es mir ein paar zu viele Dialoge. Es passierte einfach wenig.

Meine Meinung:
Ich habe mich echt gefreut, weiterlesen zu können. Gerade, weil die Liebesgeschichte der beiden nicht so alltagstauglich wirkte, wie so manch andere. Es fängt auch ganz gut an. Die Liebe zwischen Ella und Brian ist da. Unerschütterlich und tief. Ich bewundere, wie direkt sie zueinander stehen und sich davon auch nicht abbringen lassen. Gerade Brian hat sein altes Leben komplett abgelegt.
Was ihnen das Leben nun schwer macht, ist Brians Promistatus. Das fand ich wirklich gut dargestellt. Es wurde alles bedacht, es gab die ein oder andere Situation, die entstanden ist, weil Ella es nicht gewöhnt ist und so weiter. Dabei wird außerdem nie vergessen, dass Ella eine Beeinträchtigung hat. Es bleibt also alles sehr real und authentisch.
Leider auch der Zeitraum. Diese erste Hälfte erzählt sehr ausführlich von circa zwei Wochen. Zwei Wochen, in denen die beiden sehr sehr sehr viel miteinander reden. Klar, Ella und ihr mangelndes Selbstbewusstsein, die Probleme mit den Paparazzo usw. Das war für mich auch alles verständlich. Allerdings ergab es einfach keinen guten Handlungsverlauf, der mich nun an das Buch gefesselt hätte. Die wichtigen Botschaften kommen schon bei der Offenlegung des Problems hervor. Da brauche ich nicht noch zehn Seiten Text dazu. Ich habe es zur Kenntnis genommen, eigentlich zog es aber nur an mir vorbei.
Hinzu kommt noch, dass ich immer im Hinterkopf hatte, dass die beiden noch nicht wirklich alt bzw. erwachsen sind. Ella hat gerade erst die Schule fertig. Dennoch geben sie sich sehr erwachsen (vor allem Brian. Ella ist in ihren Gedanken oft auch noch sehr jung und naiv), sind sich immer in allem einig… Ich hätte einfach erwartet, dass die beiden mehr Freude am Leben haben, vielleicht einiges erstmal so lassen, wie es ist und sich ihrer Liebe hingeben. Sie diskutieren und verkomplizieren aber oft einfach nur und machen immer nur das Richtige. Anscheinend ist das so. Ganz zum Leidwesen des Vaters, der dann der Böse ist. Ja, er hat einiges verbockt und ich hätte oft an Ellas Stelle genauso gehandelt, aber es ist einfach unrealistisch, dass ein so frisches Paar nur richtige Entscheidungen trifft.
Als Ella dann mit dem typischen: Ich will mich Austoben-Kram ankam, wurde es mir einfach zu viel. Erst ist ihre Liebe so stark und dann muss sie sich noch was beweisen. So viel älter ist Brian nun auch nicht. Das hätte man auch zusammen machen können. Für mich fehlte einfach komplett die Spannung und so habe ich abgebrochen….(was ich echt selten tue).

Fazit:
Leider konnte mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugen. Es hätte doch einfach nach Band eins enden sollen. Die beiden reden zu viel, dadurch gibt es zu wenig Handlung und auch keine Spannung. Es plätschert an einem vorbei wie die Beschreibung eines unaufgeregten, eingerosteten Ehelebens. War leider nicht meins.

Leider nur 1 von 5 Sterne von mir. (Dazu muss ich natürlich sagen, dass ich nach der Hälfte abgebrochen habe und somit nicht das ganze Buch beurteilen kann. Wenn es mich nur leider nicht fesseln kann, kann ich es auch nicht vollständig lesen… Und will es auch gar nicht.)

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Ein Märchen neu interpretiert:)

Cinder & Ella
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Klappentext:
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. ...

Klappentext:
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.

Das Cover:
Ich mag diese schlichten Cover, die dennoch so kraftvolle Farben besitzen. Einfach schön und im Regal gut anzusehen:)

Der Schreibstil:
Das Buch ließ sich super schön lesen. Wie so oft lesen wir aus den Perspektiven beider Hauptprotagonisten.
Ich kann ansonsten gar nicht so viel dazu sagen, da mir im positiven wie im negativen nichts aufgefallen ist. Man liest einfach, es gibt keine Logiklücken und auch keine Verständnisprobleme. Stattdessen kann man sich als Leser einfach mitziehen lassen.

Zu den Charakteren:
Ich freue mich jetzt im Nachhinein wirklich, dass ich Ella kennenlernen durfte. Die Autorin hat sie super hingekriegt. Obwohl es so viele Hindernisse gibt und so viel drumherum passiert, geht Ellas Entwicklungsgeschichte ihren eigenen Weg und den kann der Leser wunderbar miterleben. Tatsächlich hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, Ellas Taten nicht nachvollziehen zu können. Da ist einfach dieses Mädchen, dass ein total glückliches Leben geführt hat und auf einmal ändert sich alles. Zunächst ist sie verbittert, traurig natürlich und auch oft wütend, aber gleichzeitig eine witzige, eigentlich lebensfrohe Person, die einfach nur wieder ins Leben zurückfinden muss und das schaft sie nicht alleine, wie sie lernt. Dieser Verlauf ist sehr gut dargestellt und machte Ella für mich sehr authentisch. Jedes Mal, wenn sie wieder einen Schritt nach vorne machte, war ich geradezu stolz und konnte auch verstehen, wenn es dann wieder zwei zurück ging.
Ella ist einfach eine Protagonistin, die keine Logikfehler besitzt und keinerlei Überdramatisierung benötigt. Sie ist einfach Ella und muss sich in ihrem neuen Leben erst finden und genau das ist es, was der Leser hier liest.

Cinder ist dagegen ein Kerl, dem man gerne Klischees überstülpen will und teilweise wurde dieses auch gemacht. Mir hat an ihm aber gefallen, dass er in seinen Gefühlen stets aufrichtig wahr und sich generell nicht davor scheute, die Wahrheit zu sagen, wenn es drauf ankommt. Jetzt werden bestimmt ein paar Leser protestierend aufschreien, aber meiner Meinung nach muss man letztlich jedem Menschen Fehler zugestehen und auch ein berühmter Schauspieler darf Ängste haben. Das kam bei mir genauso rüber und dadurch habe ich ihm seinen Charakter abgenommen.
Im Vergleich zu Ella ist Cinder jedoch nur ein kleiner Teil der Geschichte, denn letztlich zählen seine Worte für diese Geschichte sehr viel mehr.

Zur Geschichte allgemein:
Wieder einmal habe ich zuvor nicht den Klappentext gelesen. Worum es in dem Buch geht, wird dennoch sehr schnell deutlich, denn es beginnt sofort mit dem Autounfall. Man ist zu dem Zeitpunkt direkt bei Ella, was es unglaublich eindrücklich macht. Danach beginnt dann ihr neues Leben, während Cinder seines schon lebt.
Wie ich oben bereits erwähnte, hat mir die Charakterentwicklung von Ella sehr gut gefallen. Die ist es auch, die einen Großteil der Geschichte ausmacht. Das mag jetzt vielleicht etwas langweilig klingen, aber das ist es nicht, denn in Ellas Leben passiert so vieles: neue Familie, neue Umgebung, neue Freunde, der Unfall, Cinder…
Alles trägt seinen Teil dazu bei, dass Ella wieder zu ihrem alten Selbstbewusstsein findet und das ist wirklich schön gemacht worden.
Als positiv empfand ich auch, dass zwar der Märchenbezug durch die Namen hergestellt wurde (für unwissende Leser ist das durchaus der Fall, alle anderen werden den Grund für die Namen kennen. Dennoch hat die Autorin diesen meiner Meinung nach bewusst hergestellt.), es aber kein 1 zu 1 Abklatsch des Märchens oder neuerer Filmproduktionen war. Es gibt zwar das „Aschenputtel“, einen Prinzen und die Stiefschwestern, aber das Ganze wurde dann doch einfach sehr realistisch gehalten. So wie man nicht schwarz weiß denken soll, kann man Stiefschwestern auch nicht einfach als „böse“ betiteln. Das lernt man spätestens in diesem Buch.
So und weiter hat mir gefallen, dass Cinders Berühmtheit hier eine große Rolle spielt und auch ein Problem darstellt. Das ist für mich einfach ein Muss, wenn es real sein soll. Und so läuft gegen Ende des Buches eben nicht alles ab wie im Märchen, sondern so, wie es eben manchmal läuft, wenn man den letzen Satz nicht vorziehen möchte:)
Da fällt mir ein, die Autorin hat das Märchenthema noch an anderer Stelle ganz explizit aufgenommen. Diese Stelle fand ich wirklich grandios. Vielleicht entdeckt ihr sie, falls ihr das Buch lest;)

Fazit:
Eine super schöne und süße Geschichte, die sich nicht scheut, die Realität zuzulassen und die sich wirklich sehr viel mit der Entwicklung der Protagonistin auseinandersetzt, was mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar und für die Märchenfans unter euch: ihr werdet auf eure Kosten kommen:)
Einfach ein gelungenes Jugendbuch.

5 von 5 Sterne von mir.

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