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Veröffentlicht am 19.01.2022

Die leisen Tage klingen nach

Als die Tage leiser wurden
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London, ein kleines Café mit dem Namen Cinnamoon. Hier treffen Cecilia und Lukas regelmäßig aufeinander, bis sie gemeinsam die Geheimnisse der Stadt erkunden. Doch nicht nur London ist eine geschichtsträchtige ...

London, ein kleines Café mit dem Namen Cinnamoon. Hier treffen Cecilia und Lukas regelmäßig aufeinander, bis sie gemeinsam die Geheimnisse der Stadt erkunden. Doch nicht nur London ist eine geschichtsträchtige Stadt, auch die Vergangenheit der Protagonisten steckt voller unausgesprochener Geschehnisse.

„Manche Erinnerungen beförderte man immer wieder ans Tageslicht und polierte sie, bis sie strahlten. Andere vergrub man so tief, dass sie unergründlich wurden.“ (Seite 132)

Ein unvollendeter Brief ihres verstorbenen Vaters lässt Cecilia keine Ruhe. Gemeinsam mit der Protagonistin begibt man sich auf die Suche nach Antworten. Doch welche Rolle spielt Lukas dabei, der nur wenig von sich preisgibt? Die Handlung hat mich von Anfang an zum Miträtseln eingeladen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Zu Beginn waren noch lauter Fragezeichen in meinem Kopf, bis sich die Hinweise langsam verdichtet haben und ich sehnsüchtig darauf gewartet habe, dass Cecilia die Zusammenhänge auch entdeckt.

Die Charaktere haben in mir teils ambivalente Gefühle hervorgerufen. Dieser Aspekt wird auch im Buch angesprochen.

„Aber es ist so, wie du gesagt hast: kein Schwarz, kein Weiß. Dazwischen sind noch andere Töne.“ (Seite 260)

Dadurch bekommen die Figuren mehr Tiefe. Sie sind keineswegs perfekt, was Authentizität schafft. Mit fortlaufender Handlung geraten die Protagonisten zunehmend in moralische Dilemmata. Manche Entscheidungen, die getroffen wurden, kann (und sollte) man als Leser*in hinterfragen. Die Geschichte steckt voller emotionaler Wendungen und ich bin mir nicht sicher, wie ich in bestimmten Situationen gehandelt hätte. Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?

Die Handlung und der Schreibstil stehen im Einklang. Musikalische Metaphern unterstreichen die Geschichte. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, die gemütliche und geheimnisvolle Atmosphäre des Buches mit Worten einzufangen.

Fazit: Es sind die leisen Töne, die nachdenklich machen. So wird das Buch noch lange nachklingen.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Berührend und spannend

Die Stille hinter den Wolken
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Seid ihr bereit für eine Reise nach Cold Spring?

„In diesem Ort trifft Vergangenheit auf Zukunft. Es ist eine Stadt, in der scheinbar alles stehen geblieben und trotzdem irgendwie in Bewegung ist.“

Die ...

Seid ihr bereit für eine Reise nach Cold Spring?

„In diesem Ort trifft Vergangenheit auf Zukunft. Es ist eine Stadt, in der scheinbar alles stehen geblieben und trotzdem irgendwie in Bewegung ist.“

Die Kleinstadt steckt trotz der neugierigen Bewohner*innen voller Geheimnisse. Als der CEO Cailan Jenkins in Cold Spring eintrifft, muss er in die Vergangenheit der Stadt eintauchen, um seine Geschäftspläne umsetzen zu können. Dabei lernt er auch seine Angestellte Alina näher kennen…

Mit Cailan wurde ich nur langsam warm. Er wirkte auf mich anfangs wie der kalte, arrogante Geschäftsmann, der nur Profit machen will. Alina lässt sich von seiner attraktiven Fassade nicht blenden, was immer wieder zu hitzigen Wortgefechten führt, bis Cailan ihr einen Vorschlag unterbreitet, welcher die Stimmung zwischen den beiden verändert...

Alina ist in Cold Spring aufgewachsen, wo sie nach wie vor gemeinsam mit ihren Eltern und ihren Schwestern lebt. In dem Haus ist immer etwas los! Die Familiendynamik und der Zusammenhalt habe ich besonders gemocht. Im Laufe der Handlung lernt man Alinas sieben Schwestern kennen. Hier war es manchmal etwas schwierig, den Überblick zu behalten. Keine von ihnen kennt Alinas Traum, den sie seit einem Rückschlag vor ihrer Familie versteckt hält. Ich konnte ihre Selbstzweifel gut nachempfinden und fand die Herausforderungen, denen sie sich stellen musste, sehr authentisch beschrieben.

Die Geschichte ist sowohl aus Alinas als auch aus Cailans Ich-Perspektive geschrieben, sodass man einen Einblick in die Gefühlswelten beider Hauptcharaktere erhält. Die Handlung konnte mich schnell in ihren Bann ziehen und es blieb bis zum Ende spannend. Die überraschenden Wendungen haben für ein Gefühlschaos gesorgt, was dazu geführt hat, dass ich das Buch teils gar nicht mehr aus der Hand legen konnte! Das große Geheimnis der Geschichte hat mich sehr berührt, aber ich möchte nicht zu viel verraten… Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart ist der Autorin auf jeden Fall sehr gut gelungen! Man erfährt einiges über die Familien der Figuren, was für emotionale Lesemomente sorgt und nicht nur die Charaktere zum Nachdenken anregt.

Fazit: „Die Stille hinter den Wolken“ ist eine berührende Geschichte voller Familienzusammenhalt und Liebe, aber auch voller Trauer. Ihren eigenen Familiengeheimnissen auf der Spur, finden die Figuren zurück zu ihren Wurzeln. Das Ende hat mich fassungslos zurückgelassen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil!

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Winterliches Wohlfühlbuch

Hell wie der Weihnachtsstern
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„Hell wie der Weihnachtsstern“ ist der vierte Teil der Northern Love-Reihe von Julie Birkland, der auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann. Ich kannte die Geschichten rund um Linneas ...

„Hell wie der Weihnachtsstern“ ist der vierte Teil der Northern Love-Reihe von Julie Birkland, der auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann. Ich kannte die Geschichten rund um Linneas Familie vorher nicht und hatte keine Schwierigkeiten, mich in die Handlung hineinzufinden. Auf einer der letzten Seiten des Buches ist ein Stammbaum der Familie abgedruckt, der mir beim Zurechtfinden zusätzlich geholfen hat. Ein Kuchenrezept findet sich dort auch noch, was perfekt zu der Handlung passt!

Julie Birkland nimmt die Leserinnen mit ins winterliche Norwegen und schafft eine schöne Wohlfühlatmosphäre. Ich habe mich dort sofort wie zu Hause gefühlt! Linnea hat in Lillehamn ihr „Strandkafé“ eröffnet, was sich im Sommer als gemütlicher Treffpunkt etabliert hat. Im Winter fehlen ihr jedoch die Kundinnen, was einen Konkurrenzkampf mit dem Barbesitzer Jarik entfacht. Doch dann ändern sich ihre Gefühle…

„Er schaute auf, und für den Bruchteil eines Augenblickes geschah etwas Eigenartiges. In der Bucht mit der Robbe hatte sie etwas Ähnliches erlebt, aber jetzt empfand sie es deutlicher: Es war, als wären sie zwei Schauspieler, die mitten im Stück innehielten und sich jenseits der Masken betrachteten, ganz kurz nur.“ (Seite 70)

Man hat die Anziehung zwischen Linnea und Jarik richtig gespürt. Aus einem Gegeneinander wurde ein Miteinander. Beide waren mir schnell sympathisch! Sie haben das Herz am richtigen Fleck und arbeiten hart für ihre Ziele. Dadurch haben sie mehr gemeinsam, als sie am Anfang vielleicht vermutet hätten. Die Fassade des tätowierten Barkeepers hat mich etwas getäuscht, sodass Jarik hin und wieder für Überraschungen gesorgt hat. Das Buch ist in der dritten Person sowohl aus Linneas als auch aus Jariks Perspektive geschrieben. So bekommt man auch einen Einblick in die Vergangenheit und die Familiensituationen der beiden Charaktere. Trotz der damit verbundenen ernsteren Themen kommt die Geschichte ohne großes Drama aus, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

FAZIT: „Hell wie der Weihnachtsstern“ eignet sich wunderbar, um gemütliche Lesestunden auf dem Sofa zu verbringen, während man von heißer Schokolade, Kuchen, Robben und Norwegen träumt.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Emotionales Jahreshighlight

Like water in your hands
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KLAPPENTEXT

Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Aber statt Freundschaften zu knüpfen, verliert sie sich in ihrer Kunst und meidet den Kontakt zu anderen, wo sie nur ...

KLAPPENTEXT

Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Aber statt Freundschaften zu knüpfen, verliert sie sich in ihrer Kunst und meidet den Kontakt zu anderen, wo sie nur kann. Das ändert sich, als sie auf Tariq trifft, der vom ersten Augenblick an nie gekannte Gefühle in ihr weckt. Doch Tariq, dem es zunehmend schwerer fällt, die Traditionen seiner Familie mit dem Wunsch nach Freiheit zu vereinbaren, kämpft gegen seine eigenen Dämonen. Und je näher sich Arwa und Tariq kommen, desto klarer wird, dass ihre Liebe nur eine Chance hat, wenn sie sich ein für alle Mal ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft stellen ...


MEINE MEINUNG

Ich möchte versuchen, meine Gedanken zu „Like water in your hands“ in Worte zu fassen, doch es überkommt mich jedes Mal eine Welle der Emotionen, die alle Dämme brechen lässt. Wie soll ich das Gelesene in Worte packen, wenn ich weiß, dass ich dem Buch niemals gerecht werden kann? Es hat mich berührt wie kein anderes in letzter Zeit und ich habe mich tief mit Arwa und Tariq verbunden gefühlt. Es geht um mentale Gesundheit, die Frage nach der eigenen Identität, Familie, Kulturen, Freundschaft und Liebe.

Arwa und Tariq sind beide auf der Suche nach sich selbst und auf dieser Reise finden sie einander. Dabei lernen sie sich langsam kennen, aber dieses Tempo ist genau richtig. Die Protagonistin erlebt nicht nur, wie es sich anfühlt, das erste Mal verliebt zu sein, sondern auch, wie sich tiefergehende Freundschaften entwickeln, was mich mindestens genauso sehr berührt hat. Ich habe die ganze Sadeem Familie und alle weiteren Charaktere ins Herz geschlossen und auch wenn ich bisher noch keine Berührungspunkte mit der pakistanischen Kultur hatte, waren die Einblicke sehr bildlich und lebhaft.

Das Buch hat verschiedene Emotionen in mir hervorgerufen. Es gibt viele bedeutungsschwere Momente, die für Tränen in den Augen gesorgt haben, aber auch Momente des Zusammenhalts und der Hoffnung. Andere Textpassagen haben ein Dauergrinsen auf meinen Lippen hinterlassen und mich zum Lachen gebracht, was eine schöne Abwechslung war.

„Ich hole alte, zerknüllte Bilder aus der Vergangenheit heraus, um mich zwischen ihren Falten zu vergraben, und denke an Momente zurück, in denen sich die Welt nicht so schwer und erdrückend angefühlt hat, an Momente, in denen es einfacher war, wach zu bleiben.“

Der Schreibstil hat mich beeindruckt, so ausdrucksstark und poetisch, dass ich manche Sätze mehrfach gelesen habe, um alle Facetten aufzusaugen. Sowohl Arwas Perspektive als auch Tariqs werden so greifbar und authentisch geschildert, dass es mich beim Lesen sehr mitgenommen hat.

Die Autorin zeigt, dass es okay ist, auch mal einen Schritt zurück zu machen, weil sich dann ganz neue Wege eröffnen. Sie zeigt, dass es okay ist, sich Hilfe zu suchen und sie zeigt, dass man nicht allein ist.

Absolute Leseempfehlung und ein Jahreshighlight!

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Eine gelungene Fortsetzung

April & Storm - Weiter als der Ozean
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Aprils und Storms gemeinsame Reise geht weiter und knüpft genau da an, wo man als Leser*in am Ende des ersten Bandes fassungslos zurückgelassen wurde. Der Einstieg fiel mir dementsprechend sehr leicht. ...

Aprils und Storms gemeinsame Reise geht weiter und knüpft genau da an, wo man als Leser*in am Ende des ersten Bandes fassungslos zurückgelassen wurde. Der Einstieg fiel mir dementsprechend sehr leicht. Nach der Trennung von Storm kehrt April mit gemischten Gefühlen nach Deutschland zurück. Doch nicht nur ihr gebrochenes Herz sorgt dafür, dass man mit ihr mitleidet. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich erneut… So schwebt man beim Lesen permanent zwischen Hoffnung und Angst. Gemeinsam mit April und ihren Angehörigen durchlebt man eine Zitterpartie. Dennoch gelingt es der Protagonistin auch in dieser schwierigen Situation ihren Zielen nachzugehen und sie verliert dabei auch ihren Humor nicht. Für diesen Kampfgeist bewundere ich sie!

Doch nicht nur April hat sich meine Bewunderung verdient. Storm lässt alles stehen und liegen, um April davon zu überzeugen, dass er eine zweite Chance verdient hat. Und das hat er meiner Meinung nach auf jeden Fall! Er lässt sich auch von ihrer Diagnose nicht abschrecken und hat gleich mit mehreren Aktionen dafür gesorgt, dass ich ihn immer weiter in mein Herz geschlossen habe.

„Ich will eine Zukunft mit April, aber vor allem eine Gegenwart, und dabei lasse ich mich nicht von irgendeiner Krankheit aufhalten.“ (Seite 102)

Die Beziehung zwischen April und Storm entwickelt sich im zweiten Band weiter und man spürt, dass sich das Band zwischen ihnen festigt. Dadurch gibt es weniger Drama zwischen ihnen, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Gemeinsam schaffen sie schöne Erinnerungen, die im ersten Teil noch etwas zu kurz gekommen sind. Das hat mich sehr gefreut und dafür gesorgt, dass mir „Weiter als der Ozean“ noch besser gefallen hat als der Reihenauftakt. Den ein oder anderen Überraschungsmoment gab es im Buch auch noch! Neben den altbekannten Charakteren lernt man nun auch Aprils Eltern und weitere Figuren kennen, die gut in die Handlung integriert wurden. Die Nebencharaktere aus Band 1 habe ich teils trotzdem vermisst!

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr fließend. Der Perspektivwechsel wurde beibehalten, was mir gut gefallen hat. Außerdem finde ich es immer sehr schön, wie Karen Ashley die Titel in die Bücher integriert. Das ist mir beim ersten Band auch schon positiv aufgefallen.

Fazit: „Weiter als der Ozean“ ist eine gelungene Fortsetzung und ich bin sehr gespannt, wie April und Storm mit der nächsten Herausforderung umgehen werden.

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