Aufbaujahre voller Scherben in Hamburg – berührend!
In den Scherben das LichtDas zerstörte Hamburg in der Nachkriegszeit, vom Oktober 1946 bis zum Jahreswechsel 1955/56 angefüllt mit historischen Hintergrundinformationen, bildet den Rahmen für drei Hauptfiguren. Ihre Handlungen ...
Das zerstörte Hamburg in der Nachkriegszeit, vom Oktober 1946 bis zum Jahreswechsel 1955/56 angefüllt mit historischen Hintergrundinformationen, bildet den Rahmen für drei Hauptfiguren. Ihre Handlungen und Reflektionen sind von teils schweren Vorkommnissen in ihrer Vergangenheit getragen und teils zunächst ums Überleben kreisen. Wie sich das Chaos inmitten der Trümmer langsam lichtet, ist überzeugend und atmosphärisch beschrieben. Um die sehr mitmenschliche, mütterliche Figur der Volksschauspielerin Friede Wahrlich in ihrem zerbombten Zuhause kreisen junge, aus ihrer Familie gerissene Menschen, auf der Suche nach Verschollenen. In Zusammenhang mit deren frühen harten Schicksalen weben sich Vermisstensuchmeldungen im Nordwestdeutschen Rundfunk, der Suchdienst vom Roten Kreuz, Hungerkarten, Lebensmittelmarken – typische Aktionen der Hoffnung auf Familienzusammenführung und des kargen Überlebens. Historische Fakten wie z.B. das Todeslager Osaritschi bei den Nürnberger Prozessen, Währungsreform, die Aktion Pinguin - KINDER SUCHEN IHRE ELTERN. der Fliegende Hamburger, Ghettos und Provenienzforschung oder Adenauers Reise nach Moskau zwecks Befreiung der restlichen Gefangenen 10 Jahre nach Kriegsende fließen zeitlich passend mit ein. Die charakterliche Zeichnung der sympathischen Hauptfiguren Friede, Gisela und Gert wird ergänzt durch eine Reihe diverser Nebenfiguren in teils schillernder, geistvoller, sehr hilfsbereiter, aber auch in teils missgünstiger, boshafter, eifersüchtiger Darstellung. Gefühle wie Scham, Verdrängung und Verrat existieren neben Vertrauen, Liebe und starkem Zusammenhalt.
Ein warmherziger Roman mit Lokalkolorit!