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Veröffentlicht am 30.03.2022

Süße Wohlfühlgeschichte mit besonderem Flair

Und dann war es Liebe
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Nach einem romantischem Urlaub in Italien erwischen Hannah und ihr Verlobter gerade noch rechtzeitig ihren Zug zurück in die Heimat. Doch anstatt am nächsten Morgen in Amsterdam aufzuwachen, findet sich ...

Nach einem romantischem Urlaub in Italien erwischen Hannah und ihr Verlobter gerade noch rechtzeitig ihren Zug zurück in die Heimat. Doch anstatt am nächsten Morgen in Amsterdam aufzuwachen, findet sich Hannah plötzlich in Paris wieder - sie hat doch glatt den falschen Waggon erwischt, als sich der Zug geteilt hat!
Und so muss sie irgendwie die Zeit in der Stadt der Liebe totschlagen, bis der nächste Zug nach Amsterdam geht. Zum Glück lernt sie Léo kennen, der ihr als waschechter Franzose ein Paris abseits der ganzen Touristenmassen zeigt...

Ich war bisher leider noch nicht in Paris. Nach dieser Lektüre möchte ich die Stadt aber erst recht unbedingt einmal besuchen! Denn die Beschreibungen und Eindrücke der Stadt wurden in "Und dann war es Liebe" toll vermittelt. Ich habe mich gefühlt, als würde ich selbst gemeinsam mit den Protagonisten durch die Gassen und Straßen Paris streifen und allerhand französische Köstlichkeiten probieren. Die Autorin hat es wundervoll geschafft, den Leser die Stadt mit allen Sinnen erleben zu lassen - und das, wie es der Klappentext verspricht, abseits der gängigen Touristenhotspots und Klischees. Dieser Punkt war definitiv das Highlight des Buches!

Und auch Hannah und Léo haben mir sehr gut gefallen. Beide hatten ihre Macken und vor allem bei Hannah war ich mir zunächst doch ein wenig unsicher, ob sie mir nicht zu chaotisch und anstrengend sein wird. Doch im Laufe des Buches war es genau das, was sie mir so sympathisch gemacht hat. Sie wirkte auf mich durch und durch authentisch. Und gemeinsam mit Léo hat sie mir des Öfteren das ein oder andere Lächeln entlocken können. Dieses Doppelgespann war wirklich einzigartig.
Und doch hat mir hier leider das "gewisse Etwas" gefehlt. Ich hatte viel Spaß mit den beiden, keine Frage. Allerdings hätte ich mir so sehr gewünscht, etwas mehr von der Spannung zwischen ihnen mitzubekommen, ein wenig mehr Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch.

Nichtsdestotrotz hat mir diese süße Wohlfühlgeschichte sehr gut gefallen. Ich stelle mir das Buch toll als Sommerlektüre vor. Wer Lust auf eine kleine Reise in ein anderes Land und entspannte, herzliche Lesestunden hat, sollte sich "Und dann war es Liebe" auf jeden Fall näher anschauen.
4/5 Sterne

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2022

Erfrischende Friends to Lovers-Story

Long Distance Playlist
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Als Isolde auf einer Party mitbekommt, wie ihr Freund ein Mädchen aus ihrer Ballettgruppe küsst, ist sie am Boden zerstört. Plötzlich fängt sie an, an sich sowie ihren Fähigkeiten als Tänzerin zu zweifeln ...

Als Isolde auf einer Party mitbekommt, wie ihr Freund ein Mädchen aus ihrer Ballettgruppe küsst, ist sie am Boden zerstört. Plötzlich fängt sie an, an sich sowie ihren Fähigkeiten als Tänzerin zu zweifeln - und dabei steht bald ein wichtiges Vortanzen an!
Als sich dann nach mehreren Monaten Funkstille auch noch Isoldes ehemals bester Freund meldet, scheint das Gefühlschaos komplett. Denn die gemeinsamen Playlisten und nächtelangen Austausche sind für Isolde immer weniger wegzudenken...

Nach dem niedlichen Cover und dem Klappentext habe ich eine unterhaltsame Liebesgeschichte für Zwischendurch erwartet - nicht unbedingt etwas Neuartiges, aber auch kein Buch, das mich Seite für Seite mehr langweilt. Und genau diese Erwartungen meinerseits wurden erfüllt.

"Long Distance Playlist" von Tara Eglington ist eine luftig-lockere Young Adult Story, die sich rund um das Thema "Friends to Lovers" dreht.
Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten Isolde und Taylor erzählt. Der Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man sich schnell und gut in die beiden hineinversetzen kann und praktisch nur so durch die Seiten fliegt.
Ergänzt werden die wechselnden Erzählperspektiven von Email- und Chatverläufen, die wirklich authentisch wirken. Und natürlich ist, passend zum Titel, auch die ein oder andere Playlist dabei. Dies war mein persönliches Highlight, denn viele der Lieder entsprachen meinem Musikgeschmack und so konnte ich auch meine eigene Playlist mit dem ein oder anderen neuen Song erweitern.

Die Handlung selbst ist an manchen Stellen zwar ein wenig klischeehaft oder vorhersehbar, wird überraschenderweise aber auch durch ernstere, tiefgründigere Themen ergänzt. Leistungsdruck, Fernbeziehungen, Amputationen und Versagensängste spielen immer wieder eine Rolle, sodass dieser Roman dann doch wieder eine einzigartige Note erhält. Genau durch diese Ergänzungen wirkt die Geschichte um ein Vielfaches intensiver und bleibt auch nach dem Lesen noch im Kopf.

Ich hatte einige schöne Lesestunden mit Isolde und Taylor und kann "Long Distance Playlist" jedem weiterempfehlen, der nach einer lockeren, dennoch aber keineswegs langweiligen Lektüre für Zwischendurch sucht.
5/5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2022

Habe ich so nicht erwartet!

TITANEN - Lasst die Rennen beginnen
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"Und seine Augen scheinen nur zu sagen: Vertrau mir."

Von klein auf ist Astrid fasziniert von den "Titanen" in ihrer Nachbarschaft. Jedes Jahr wird ein großes Rennen mit den stählernen Rennpferden veranstaltet, ...

"Und seine Augen scheinen nur zu sagen: Vertrau mir."

Von klein auf ist Astrid fasziniert von den "Titanen" in ihrer Nachbarschaft. Jedes Jahr wird ein großes Rennen mit den stählernen Rennpferden veranstaltet, das dem Sieger die Chance auf ein völlig neues Leben bietet. Eine Chance, die Astrid sofort ergreift, als sie die Möglichkeit hat, einen der Titanen zu reiten. Die Zukunft ihrer gesamten Familie hängt von ihrem Sieg ab - doch scheitert sie, steht ihr Leben auf dem Spiel...

Ich war mir nach dem Lesen des Klappentextes nicht vollkommen sicher, was mich bei diesem Buch erwarten wird. Ich habe mich bei der Beschreibung ein wenig an eine packende Dystopie à la "Tribute von Panem" erinnert gefühlt - letztendlich war "Titanen" aber gänzlich anders. Und nichtsdestotrotz wurde ich keineswegs enttäuscht.

Die Geschichte spielt in einem kleinen, ärmlichen Vorort von Detroit. Das Setting ist dabei sehr realistisch angehaucht und spielt in der Gegenwart. Der einzige Unterschied sind dabei die Rennpferde aus Stahl, im Prinzip Rennwagen in Pferdeform. Mit diesem Element steht und fällt der gesamte Roman - und ich bin hin und weg davon. Noch nie habe ich ein ähnliches Buch gelesen, in dieser Hinsicht ist es wirklich einzigartig.

Der Roman selbst ist nicht unbedingt komplex, es gibt nur einen Handlungsstrang und eine Erzählperspektive. Allerdings werden einzelne Teilaspekte toll in die Geschichte hineingewoben: Spiel- und Wettsucht, Armut und Klassenunterschiede werden eingerahmt von den Ereignissen auf der Rennbahn.

Und all das wird abgerundet durch eine starke, sympathische Protagonistin sowie eine beeindruckend tiefen Freundschaft zu ihrer besten Freundin. Astrid und Magnolia haben mir einige tolle Lesestunden bereitet. Ich habe gemeinsam mit ihnen mitgefiebert, getrauert, gezittert und gelacht. Selten haben es mir Figuren aus einem Roman so sehr angetan, dass ich am Schluss des Buches eine bedrückende Leere verspürt habe. Die beiden haben es definitiv geschafft!

Überraschenderweise haben auch die Titanen einen bedeutenden Teil dazu beigetragen. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich - ganz platt ausgedrückt - einen Haufen Metall so stark in mein Herz schließen würde. Allerdings haben jede einzelne Übungsstunde und jedes einzelne Rennen bewirkt, dass ich mich Stück für Stück mehr für diese Maschinen erwärmen konnte. Und zwar so sehr, dass ich am Schluss das ein oder andere Tränchen verdrückt habe.

Ich habe mit "Titanen" mein erstes Jahreshighlight gefunden und freue mich sehr, in der Verlagsvorschau auf dieses Buch gestoßen zu sein. Wer Interesse an einem realistischem, überraschend emotionalem und unglaublich packendem Jugendbuch hat, sollte sich diesen Roman unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Meridion
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Als letzte Hoffnung der Menschheit wird einst Meridion gegründet.
Unter Extrembedingungen leben die Menschen friedlich und bescheiden in den vier Zonen Krytos, Adurnis, Morung und Eritima - bis eines Tages ...

Als letzte Hoffnung der Menschheit wird einst Meridion gegründet.
Unter Extrembedingungen leben die Menschen friedlich und bescheiden in den vier Zonen Krytos, Adurnis, Morung und Eritima - bis eines Tages ein tödlicher Angriff der "Wächter", blutrünstigen Bestien, droht. Gemeinsam mit Elysa und Drexton bricht Tyran in Krytos auf, um dessen Bewohner vor weiterem Unheil zu bewahren und seine Eltern zu retten. Doch schon bald landen sie in einem Netz aus gefährlichen Intrigen...

Gleich auf den ersten Seiten hat mich das grandiose Worlbuilding Meridions vollkommen von sich überzeugen können. Die Welt erinnert ein wenig an "Die Tribute von Panem" oder "Die Bestimmung", ist aber dennoch wirklich einzigartig. Jede der vier Zonen birgt eine andere Gefahr: ewiges Eis oder Meer und ewigen Dschungel oder Wüste. Dabei kann jeder Teilbereich durch eigene, neugeschaffene und einzigartige Wesen glänzen.

Und auch die Handlung selbst hat mir sehr gut gefallen. Sie ist gut durchdacht und arbeitet stets einem roten Faden folgend auf den Höhepunkt hin. Immer wieder bereichern überraschende Wendungen den Lesenden, sodass man den Roman kaum aus der Hand legen möchte.

Dazu beigetragen haben vor allem auch der strukturierte, angenehme Schreibstil Jasmin Halouneks und recht kurze Kapitel. Jedes einzelne endet mit einem spannendem Cliffhanger, was ich ebenso bemerkenswert finde, wie die vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven.
Bei diesen hatte ich zunächst etwas Sorge, dass sich möglicherweise zu wenig auf einzelne Charaktere konzentriert werden könnte. Dem war allerdings definitiv nicht so.

Der Umfang von 480 Seiten wird an dieser Stelle sehr gut genutzt. Die Figuren haben allesamt lebendig und authentisch auf mich gewirkt. Jede bringt eine eigene Hintergrundgeschichte und glaubwürdige Entwicklungen mit. Und selbst bestimmte Wesen, die eher als Randcharaktere auftauchen, waren mir sofort sympathisch und liebenswürdig.
So kommt es, dass man die gesamte Gruppe schnell ins Herz schließt, mit ihnen mitfiebert und mitleidet.
Mein einziger Kritikpunkt gilt einigen zwischenmenschlichen Entwicklungen innerhalb besagter Gruppe. Diese haben mich an einigen Stellen eher gestört, da sie teils doch recht unvorhersehbar waren, und wären meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig gewesen.

Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt von "Meridion" und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Liebhaber von fesselnden Dystopien sollten sich dieses Buch unbedingt näher anschauen.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Gerne hätte das Buch 100 Seiten mehr haben können!

Schattenthron 1: Erbin der Dunkelheit
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"Weißt du noch, wie du mich nach meinem Zuhause gefragt hast? (...) Na ja, du bist jetzt mein Zuhause."

Bereits früh vergisst Kaaya alles, was ihr in ihrem bisherigem Leben widerfahren ist. Mittellos ...

"Weißt du noch, wie du mich nach meinem Zuhause gefragt hast? (...) Na ja, du bist jetzt mein Zuhause."

Bereits früh vergisst Kaaya alles, was ihr in ihrem bisherigem Leben widerfahren ist. Mittellos fristet sie ihr Dasein auf der Straße, bis Arian sie eines Tages bei sich aufnimmt. Schon bald entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung zwischen ihnen.
Als ein Schattenelf Arians Seele raubt, ist Kaaya bereit, alles dafür zu tun, um Arian zu retten. Und so begibt sie sich auf eine gefährliche Reise in das Reich der Schatten, wo schockierende Erkenntnisse auf sie warten...

Was für eine wundervolle Gestaltung des Buches! Ich bin vollkommen begeistert, wie viel Mühe hier investiert wurde - gerade die veredelte Ausgabe ist ein echter Hingucker im Buchregal. Das Cover, die glitzernden Elemente, der farbige Buchschnitt, die Klappenbroschur und die Karte sowie eigens angefertigte Playlist im Innenteil passen wunderbar zusammen und machen Einiges her.

Und auch nach den ersten Seiten war ich Feuer und Flamme für das Buch.
Beril Kehribars Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und passt hervorragend zum Genre. Als Leser fliegt man schnell durch die Seiten, ohne über allzu komplizierte Formulierungen oder Verstrickungen zu stolpern.
Die Geschichte um Kaaya und Arian fängt zart und doch packend an und ich habe mich unheimlich auf die weiteren Ereignisse gefreut. Elfen mit magischen Fähigkeiten in Mitten einer Welt voller Menschen, ein wenig Romance, Seelendiebe und Parallelwelten klangen nach einer faszinierenden Mischung. Und auch nach dem Lesen bin ich davon überzeugt, dass die Idee sehr viel Potenzial hat.

Allerdings konnten meine hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllt werden.
Erste Schwierigkeiten machten sich bereits nach den ersten Perspektivwechseln bemerkbar. Grundsätzlich mag ich Abwechslung in dieser Hinsicht - allerdings nicht auf Kosten der Charaktere. Hier waren mir die Wechsel einfach zu viel, sodass ich einfach nicht recht warm mit den Figuren wurde und leider keinen wirklichen Zugang zu ihnen gefunden habe.

Ähnlich erging es mir mit der Geschichte selbst. Bereits kurz nach dem Seelendiebstahl reist Kaaya lange Strecken durch Redon. Diese Reisen werden leider immer nur kurz angerissen, wirkten auf mich eher wie ein Mittel zum Zweck.
Und auch weitere magische Wesen, Charaktere oder Entwicklungen wurden mir häufig viel zu schnell abgehandelt. Manchmal hatte ich den Eindruck, als ob sich an einer Checkliste entlanggehangelt wurde. Denn es gab zweifellos einen roten Faden, eine klare Struktur war immer erkennbar. Allerdings wurden zahlreiche Aspekte nur ganz kurz angerissen, nur um danach nie wieder aufzutauchen oder einen wirklichen Mehrwert für die Geschichte zu bieten.
"Schattenthron" hätte problemlos 100 Seiten mehr vertragen können. Vielleicht hätte die Autorin dann mehr Raum für besagten Tiefgang, der mir so gefehlt hat, zur Verfügung gehabt.

Ich bin mir noch unsicher, ob die Fortsetzung bei mir einziehen wird. Der Cliffhanger war zwar klug gesetzt, konnte mich aber nicht gänzlich catchen.
2,5 - 3/5 Sterne

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