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Veröffentlicht am 19.12.2023

Ein weihnachtlicher Gartenkrimi im ländlichen Burgenland, spannend und lustig!

Ausgstochen
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"(...) Ich hab ja einen Hausverstand. Nicht den aus der Werbung. Einen richtigen."

Vorweihnachtliche Stimmung im Burgenland. Diese wird aber empfindlich gestört durch den toten Bürgermeister, der just ...

"(...) Ich hab ja einen Hausverstand. Nicht den aus der Werbung. Einen richtigen."

Vorweihnachtliche Stimmung im Burgenland. Diese wird aber empfindlich gestört durch den toten Bürgermeister, der just am Adventmarkt gefunden wird. Vera, als Journalistin von Haus aus neugierig, startet ihre eigenen Ermittlungen. Ist doch ihr Nicht-Freund, der Dunkel Tom, auf der Liste der Verdächtigen.
Dies ist der vierte Gartenkrimi von Martina Parker und er steht seinen Vorgängern in nichts nach! Wir haben einen Mord, viel Lokalkolorit und Humor, engagierte Mitglieder eines Gartenclubs und einige Verdächtige. Da wäre die Bürgermeistergattin, die brisante Romane schreibt, ein Zuagroaster, der übers Ziel hinausschießt, den Tom, ...
Wie bei solchen Krimis üblich stehen nicht nur die Ermittlungen im Vordergrund, sondern auch die Protagonisten und ihre Familien, allen voran Veras Tochter und ihre Mutter (die mit dem richtigen Hausverstand). Nebenbei lernen wir burgenländische Traditionen kennen und erfahren Wissenswertes aus der Botanik.
Ich war von der ersten Seite an gepackt, habe mitgerätselt und gelacht!
Besonders gut gefallen hat mir, dass zwar das Setting traditionell ist, die Tat und die Motive aber sehr aktuell und stimmig! Der Zusammenhalt der unterschiedlichen Gartenfrauen tut sein Übriges!
Abgerundet wird dieses Buch durch Rezepte für Weihnachtsgebäck, da hab ich mir schon einen Favoriten rausgesucht!
Fazit: Ein weihnachtlicher Gartenkrimi im ländlichen Burgenland, spannend und lustig!

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Eine Weihnachtsgeschichte im schneebedeckten Schottland mit etwas zu vielen Problemen.

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Maya ist wieder zurück in Glenavie. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt und ihren Job verloren. Was ihr gar nicht so viel ausmacht, denn es war nie ihr Traum, Steuerberaterin zu sein. Ihr Vater hat ...

Maya ist wieder zurück in Glenavie. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt und ihren Job verloren. Was ihr gar nicht so viel ausmacht, denn es war nie ihr Traum, Steuerberaterin zu sein. Ihr Vater hat immer darauf bestanden, dass sie etwas mit Ansehen und Zukunft macht und sie hatte nie den Mut, ihm zu sagen, dass ihr das keinen Spaß macht.

Auf der Party einer Freundin wird sie mit einem halbnackten Barkeeper überrascht. Mehr, als die anderen Gäste, denn er ist ausgerechnet ihr Exfreund Sam, der ihr vor vielen Jahren das Herz gebrochen hat.

Daheim fängt sie vorübergehend in der Ski-Schule zu arbeiten an, in der sie schon vor dem Studium gearbeitet hat. Doch rasch stellt sie fest, um wie viel mehr Spaß ihr das macht als ihr angesehener Beruf als Steuerberaterin. Und wie sehr ihr Herz noch an Sam hängt, der dort Teamleiter ist.

Eine bezaubernde Liebesgeschichte in Schottland, so war meine Erwartung. Doch die Geschichte enthält viel mehr Tiefgang, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Manchmal etwas zu viel, denn jeder der Protagonisten hat ein schweres Paket zu tragen. Toxische Beziehungen, hohe Erwartungen an sich selbst und alle anderen, keine Konfliktfähigkeit. Das alles war mir manchmal zu viel.

Auch einige Ungereimtheiten machten mir das Hören teilweise schwer. Ich komme auch aus einer Gegend der schneebedeckten Berge. Und ebenso wie in Schottland (max. 100 Schneetage, je nach Region) ist Skilehrer ein Saisonberuf, worauf mit keiner Silbe eingegangen wird. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass erfahrene Skilehrer Lawinengefahr unterschätzen, nicht warnen, zulassen, dass sich jemand anderer in ein gefährliches Gebiet begibt, und sich selbst noch in die Gefahrenzone bringt.

Tja, die Lawine rumpelt ohne Schaden (aber auch ohne Nutzen für die Geschichte) zu Tale, ebenso wie die Skifahrer, die unten angekommen um den Sieg streiten. Von wegen, Lawine melden, etc. (bei uns in Ö gibt es eine eigene Nummer dafür, um unnötige Suchaktionen zu vermeiden bzw. lebensrettende einzuleiten).

So bin ich etwas hin- und hergerissen. Sam und Maya sind entzückend, ihre Geschichte passt für mich. Maya hat das Herz am rechten Fleck, will allen helfen. Auch Sam, der den fragwürdigen Job nur macht, um jemand anderen finanziell zu unterstützen. Warum, auch diese Antwort bleibt uns die Geschichte schuldig.

Aber die zusätzlichen Dramen haben auch für eine unnötige Länge gesorgt. Es ist schön, wenn eine Geschichte nicht nur dahinplätschert sondern auch kritische Themen anspricht, die Figuren Vergangenheit haben. Aber jeder davon ein Riesenpaket war mir zu viel.

Fazit: Eine Weihnachtsgeschichte im schneebedeckten Schottland mit etwas zu vielen Problemen.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Ein unterhaltsamer Vorweihnachtsroman voller Ratschläge.

Das Weihnachtswunder deines Lebens
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"Ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gefühlen. Bald ist der erste Dezember und ich will weder hier noch woanders sein. Als ich vor fünf Jahren ausgewandert bin, wolte ich alles und nun ist davon nichts ...

"Ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gefühlen. Bald ist der erste Dezember und ich will weder hier noch woanders sein. Als ich vor fünf Jahren ausgewandert bin, wolte ich alles und nun ist davon nichts mehr da. Das Leben hat mich wieder ausgespuckt (...)"
Ja, vor fünf Jahren ist Claudia mit ihrem Heiko nach Mallorca ausgewandert. Dort hat sie hart geschuftet, um sich den Traum der Selbstständigkeit zu erhalten. Und jetzt, mit 30, ist sie auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Verlassen, verschuldet, wieder daheim bei ihren Eltern.
Auf der Suche nach brauchbarer Kleidung findet sie auf dem Dachboden einen geheimnisvollen Adventkalender ihrer Oma Traudel. Nur für die Frauen der Familie bestimmt, öffnet er sich am 1. Dezember, wenn diese 30 sind. Denn jede muss in mit 30 durch eine schwere Krise, nach der sich das Leben bessert.
Und die Aufgaben scheinen meist einfach, ein Keksrezept, etc. Doch Claudi ist so am Boden, dass sie sich zu allem aufraffen muss. Am liebsten würde sie den ganzen Tag im Bett verbringen. Doch durch die Aufgaben und die Unterstützung ihrer Familie muss sie sich nun aufrappeln und ihren Problemen stellen.
Dies ist ein Ratgeber-Roman, und ich habe phasenweise damit gekämpft. Das fängt mit mehreren Datumsfehlern an (auf einen davon geht die Autorin auch im Nachwort ein), aber auch die Ratschläge von Ratgeber-Mama fühlen sich oft wirklich wie mit dem Schläge mit dem Vorschlaghammer an.
Ich habe schon einige Romane gelesen, aus denen man sich subtile Tipps holen kann, hier war es mir zu direkt und offensichtlich, dafür oft zu wenig ausgeführt.
Die ganze Familie stellt ihr Leben auf Null, um Claudi aus dem Loch zu holen, und dieser Zusammenhalt war schön! Und so kommen sie letzten Endes gemeinsam auf einen guten Weg, der Claudi aus ihrer Depression und aus ihren Schwierigkeiten holen wird. Manches davon war mir zu rasch, um irgendwie als realistisch durchzugehen.
Dafür hat mich die Autorin wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, außer an sich selbst auch an andere zu denken und dafür bin ich ihr sehr dankbar!
Fazit: Ein unterhaltsamer Vorweihnachtsroman voller Ratschläge.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Eine sehr bewegende Lebens- und Liebesgeschichte.

Sag noch mal: Ich liebe dich
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"Er blickt in die Welt hinaus und sucht Trost in der Normalität der Samstagvormittag-Routine. Krankenhauspersonal, das mit Thermoskannen voll Kaffee ihren Dienst antritt. Familien, die ihre geliebten Angehörigen ...

"Er blickt in die Welt hinaus und sucht Trost in der Normalität der Samstagvormittag-Routine. Krankenhauspersonal, das mit Thermoskannen voll Kaffee ihren Dienst antritt. Familien, die ihre geliebten Angehörigen besuchen ..."
Steve ist einer dieser Angehörigen. Nach einem schweren Verkehrsunfall liegt seine Pippa ohne Bewusstsein im Krankenhaus. Wie es das Personal empfohlen hat, spricht er mit ihr, erzählt ihr seine Erinnerungen. Und auch in Pippa toben die Gedanken. So erfahren wir - abwechselnd aus beiden Perspektiven - die Geschichte ihres Kennenlernens, das Verlieben, den langen Weg in eine Beziehung. Aber auch, wie aus der jungen Liebe ein Ehepaar wurde, das sich langsam entfernt hat durch die Tiefen des Lebens ...
Trigger-/Spoilerwarnung:
In diesem Buch geht es um schwere Unfälle, Koma, Krebserkrankungen, unerfüllten Kinderwunsch mit allem dazugehörigen. Wenn dich diese Themen mehr als andere belasten, überlege gut, ob du dich darauf einlassen willst und beobachte dich beim Lesen.
Warnung Ende
Schon lange nicht mehr hat mich ein (Hör-)Buch so ergriffen! Aus den jungen Menschen, dem frisch gebackenen Fotografen und der angehenden Schauspielerin, wird ein glückliches Paar, das bald von schweren Schicksalschlägen gebeutelt wird. So lange, bis sie an sich selbst und ihrer Ehe zweifeln. Es ist ein steter Weg bergab, eine echte Geschichte, ohne Friede, Freude Eierkuchen. Oft so traurig, dass ich schlucken musste ... Und doch eine Geschichte voller Hoffnung und Liebe, Zusammenhalt und Freundschaft.
Gerade die wechselnden Perspektiven machen es noch interessanter, die Gedanken der Beiden, an denen wir teilhaben dürfen.
Aber auch ihre Freunde, die an ihrer Seite stehen, mit denen sie Partys feiern, lachen, die aber auch in schweren Zeiten für sie da sind, gaben der Geschichte zusätzliche Authentizität.
Keine leichte Kost, aber dafür um so realer und bewegender!
Fazit: Eine sehr bewegende Lebens- und Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Ein Winter(Alb)traum in Kanada. Nicht überzeugend.

Wintertraum in Kanada
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"Es ist wunderschön", sagte Sara ehrfurchtsvoll.
"Wenn du einmal dein Herz an Kanada verloren hast, bekommst du es nie mehr zurück", erwiderte Winnie.

Und so ist es. Nach einem Urlaub in Kanada steht ...

"Es ist wunderschön", sagte Sara ehrfurchtsvoll.
"Wenn du einmal dein Herz an Kanada verloren hast, bekommst du es nie mehr zurück", erwiderte Winnie.

Und so ist es. Nach einem Urlaub in Kanada steht für Sara und Paul fest: Sie wollen auswandern. Doch erst müssen sie das Saras dominanter Mutter beibringen.
Im Internet kaufen sie ein Haus an einem bezaubernden See. Doch bei ihrer Ankunft stellt sich heraus: Es ist eine Bruchbude, eigentlich unbewohnbar. Nichts desto trotz versuchen sie, dort zu bleiben. Und rasch füllen auch Freunde und Familie das Haus, während sich Sara und Paul immer mehr entfremden.
Was habe ich mich auf die Geschichte gefreut! Auswandern nach Kanada, Schnee, gefrorene Seen, Winterwonderland! Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Die Protagonisten sind sehr flach, vor allem Saras Eltern konnte ich bis zuletzt nicht greifen.
Vor allem Mutter Jeanette, die über jedes Maß hinaus im Leben ihrer Töchter mitmischt, Sara eine große Hochzeit aufnötigt und ständig alle Grenzen überschreitet, ohne dass ihr jemand wirklich Einhalt gebietet.
Dazu das Haus am See ... jeder Sachverständige, Statiker oder Handwerker würde es sofort wegen Gefahr im Verzug räumen lassen. Die Mängel und wie damit umgegangen wird, ist einfach nicht stimmig oder glaubwürdig, dafür grob fahrlässig.
Im Umkreis gibt es nur einen Handwerker, der zwar ewig nicht erscheint. Als er dann aber kommt, ist er alles: Heizungstechniker, Installateur, Elektriker, bis zur Kaminsanierung scheint er überall der Fachmann zu sein.
Dass immer mehr Menschen die Aufforderung, sie doch zu besuchen, wahrgenommen haben, hat ja eigentlich Potential für unterhaltsame Szenen. Doch irgendwie wirkte es auf mich wie bei einem Bauerntheater, bei dem kurz vor dem Überraschungsende alle Protagonisten die Bühne füllen.
Auch hier kam das Ende überraschend. Die Enfremdung von Sara und Paul scheint schlagartig mit dem Umzug zu beginnen und löst sich nach einigen Geheimnissen quasi über Nacht.
So wurde aus dem Traum vom Auswandern ein Albtraum, der mich leider nicht überzeugt hat.
Schön hingegen waren die Beschreibungen des Landes, die Eigenheiten der Bewohner und ihr Zusammenhalt. Davon hätte ich gerne etwas mehr gehabt, dafür weniger Drama.
Fazit: Ein Winter(Alb)traum in Kanada. Nicht überzeugend.

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