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Veröffentlicht am 04.05.2022

Lovestory mit Chaos in der Influencerwelt

Worlds Collide
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Das Buch handelt von der erfolgreichen Beauty-Youtuberin Fiona, die es endlich geschafft hat und so richtig durchstartet. Zumindest war sie erfolgreich, bis der YouTube Demian aufdeckt, dass sie unfreiwillig ...

Das Buch handelt von der erfolgreichen Beauty-Youtuberin Fiona, die es endlich geschafft hat und so richtig durchstartet. Zumindest war sie erfolgreich, bis der YouTube Demian aufdeckt, dass sie unfreiwillig in einen Spenden-Skandal verwickelt ist. Fiona muss die Sache unbedingt klarstellen um ihre Karriere zu retten. Dabei arbeitet sie unter anderen mit Demian zusammen und kommt ihm unweigerlich näher. Aber man kann ja niemanden mögen, der sein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat - oder etwa doch?

Ich muss gestehen, ich hatte das Buch vor allem wegen dem Thema Social Media behandelt und wurde diesbezüglich nicht enttäuscht. Die ganze Influencer-Welt wurde sehr facettenreich und kontrovers dargestellt - mit all ihren positiven sowie negativen Seiten. Ich kann mir vorstellen, dass vieles davon sehr realistisch ist und es wirklich so zugeht. Natürlich nicht überall, aber teilweise. Was ich mich nur zu Beginn vor allem immer wieder gefragt habe: wie kann es sein, dass es von so einem Event so wenig „Beweise“ gibt, wie Unterhaltungen, Verträge oder Überweisungen? Ich hatte mir vorgestellt, dass ziemlich viel Bürokratie hinter einem solchen Event steckt , aber natürlich kann ich mit meiner Vermutung auch falsch liegen.

Fiona ist eine sehr ehrgeizige Person, sie arbeitet hart für ihre Träume und lässt sich nicht unterkriegen. Damian liebt die Wissenschaft, ist neugierig und schaut gerne hinter die Fassade von Menschen. Ich mochte die beiden sehr gerne, sowohl einzeln als auch zusammen. Sie haben wichtige Werte vermittelt: dass man für sich einstehen sollte, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte, wie wichtig Kommunikation und Wertschätzung sind, aber eben auch, dass die Wahrheit früher oder später immer ans Licht kommmt.

Wen ich gar nicht mochte war die Mutter von Fiona. Wirklich alles an ihr war unsympathisch und toxisch. Dennoch versucht Fiona alles, um ihre Liebe und Anerkennung zu erhalten und versucht sich diese sogar zu erkaufen. Das das nicht funktioniert, kann man sich vermutlich denken. Fionas beste Freundin spricht immer wieder Klartext und versucht, Fiona zu ermutigen, ihre Mutter zu konfrontieren. Diese Konfrontation hätte ich mir schon viel früher gewünscht, aber irgendwie konnte ich Fiona verstehen. Es ist schließlich ihre Mutter, ihre einzige Familie, und die gibt man nicht so schnell auf. Dennoch darf man nie vergessen, dass man sich Familie nicht aussucht. Sowohl im positiven Sinne nicht, aber besonders nicht im negativen! Den Umgang mit der Situation fand ich zu Ende hin gut gelöst und war froh, dass Fiona diesen Schritt gegangen ist.

Das Buch hatte ganze 560 Seiten, was ich für einen Liebesroman einiges finde. Alles war sehr ausführlich beschrieben und die Liebesgeschichte ging sehr langsam voran. der Slow-burn Aspekt hat mir gut gefallen, jedoch hätte das Buch für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle etwas gekürzt werden können.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Super gelungenes Buch über (nicht vorhandene) Gleichberechtigung im Alltag

"Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!"
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„Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!“
Spoiler: Nein. Sind wir nicht. Leider sind wir sogar noch ziemlich weit davon entfernt! Und genau darum geht es in diesem Buch, in dem die Autorin 25 typische ...

„Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!“
Spoiler: Nein. Sind wir nicht. Leider sind wir sogar noch ziemlich weit davon entfernt! Und genau darum geht es in diesem Buch, in dem die Autorin 25 typische Sätze aufgreift, die bestimmt jede Frau schon einmal irgendwo gehört hat, diese erklärt und widerlegt. Um ein paar Beispiele zu nennen:
- Vermisst du den Kind nicht, wenn du ein Wochenende allein weg bist?
- Frauen wollen doch gar keine Karriere machen!
- Hast du ein Glück, dass dein Mann zu Hause so viel mithilft!

Schon lange hatte ich kein Buch mehr, dass mich gleichermaßen so negativ wie positiv begeistert hat. Die knapp 300 Seiten habe ich innerhalb von 24 Stunden verschlungen. Ich konnte das Buch nicht weglegen, so interessant, wütend machend und informativ war es für mich. Die Autorin präsentiert Fakten und erzählt von ihren eigenen Erfahrungen, die sie in ihrem eigenen Umfeld, aber auch auf Social media gemacht hat. Diese Mischung aus belegten Fakten und persönlichen Erlebnissen fand ich sehr gelungen und vor allem angenehm zu lesen. Alexandra Zykunov hat oft mal übertrieben, sich aufgeregt, aber ab und zu musste ich auch mal schmunzeln.


Was konnte ich aus dem Buch mitnehmen?
Es gibt noch viel zu tun. Sehr viel. Absurd viel. Einige Denkanstöße hat mir die Autorin dadurch gegeben, und einige Fakten werde ich sicher bald mal anführen können, wenn ich einen der beschriebenen Bullshitsätze höre.
Das Buch hat in mir den Wunsch ausgelöst, mich noch viel mehr zu diesem Thema zu informieren. 
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich mit dem Thema Gleichberechtigung in der Beziehung, in der Ehe und auf der Arbeit auseinandersetzen will. Auch wenn man/frau noch keine Kinder hat und mit gewissen Aussagen daher noch nicht in Berührung gekommen ist, waren die entsprechenden Seiten dennoch durchweg interessant und informativ. Das Thema geht uns ALLE etwas an und für die Auseinandersetzung mit typischen Alltagssätzen zum Thema Gleichberechtigung ist dieses Buch (meiner Meinung nach) sehr geeignet.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Realistisches und ehrliches Buch über das Leben, Begegnungen und Neuanfänge

Boy meets Girl
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In diesem Buch geht es um Nora, die herausfindet, dass ihr Mann sie betrogen hat und sich nun von ihm trennen möchte. Wir begleiten sie auf dem Weg, wie sie sich nun wieder alleine zurechtfindet. Sie lernt ...

In diesem Buch geht es um Nora, die herausfindet, dass ihr Mann sie betrogen hat und sich nun von ihm trennen möchte. Wir begleiten sie auf dem Weg, wie sie sich nun wieder alleine zurechtfindet. Sie lernt einen Mann, Gregory, kennen und trifft sich mit ihm, begegnet ihrem langen Freund Yann wieder, und wird immer unterstützt von ihrer besten Freundin.

So schnell wie ich in die Geschichte gestartet bin, war ich auch schon wieder am Ende angelangt, denn der Schreibstil war sehr fesselnd. Ich hatte das Gefühl, wie in einem Tagebuch zu lesen und dieser Stil hat mir sehr gut gefallen.
Mein Highlight war die Protagonistin Nora: sie war einfach so pur und echt. Sie hat emotional gehandelt und nicht alles konnte ich nachvollziehen, manchmal hätte ich sie gerne geschüttelt. Aber genau das hat sie so menschlich gemacht. Sie war keine perfekte Protagonistin, nein. Sie hatte Ecken und Kanten und war mir genau deshalb so sympathisch.
Die ganze Geschichte allgemein war sehr realistisch und hat immer mal wieder zum Nachdenken angeregt. Vor allem über die Aussagen von Noras Eltern über Beziehungen habe ich öfter schlucken und nachdenken müssen.

Manchmal hätte ich mir noch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, wie etwa bei der früheren Begegnung mit Yann oder den zwei älteren Herren, in deren Haus sie gewohnt haben. Die Erzählungen haben aber auch so definitiv gereicht, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Was mir zum Ende hin nicht so gut gefallen hat, war, dass die Geschichte um die Eltern einen so großen Platz eingenommen hat. Der Aspekt war durchaus wichtig, Noras Gedanken und Sorgen berechtigt, aber dennoch hätte man das ganze etwas kürzen können. Dies ist aber nur meine persönliche Meinung.

Zusammenfassend war es ein sehr ehrlicher und authentischer Roman über das Leben, Begegnungen und Neuanfänge.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Bedürfnisse sind wichtig - auch und vor allem als Mutter

Ein Sommer nur für mich
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Seit Amys Ehemann John vor drei Jahren abgehauen ist, kümmert sich Amy um die zwei Kinder und das Haus. Sie hat alle Hände voll zu tun, von Sorgen um Geld bis zu Stress auf der Arbeit und die Erziehung ...

Seit Amys Ehemann John vor drei Jahren abgehauen ist, kümmert sich Amy um die zwei Kinder und das Haus. Sie hat alle Hände voll zu tun, von Sorgen um Geld bis zu Stress auf der Arbeit und die Erziehung der Kinder. Eines Tages steht John in der Drogerie von ihr und bittet sie nichts geringeres, als Zeit mit den Kindern verbringen zu dürfen. Währenddessen geht Amy nach New York und hat dort einen Sommer nur für sich allein: grenzenlose Freiheit, keine Verpflichtungen und Männer gibt es auch genügend. Doch wie geht es nach dem Sommer weiter?

Der Schreibstil ist locker und modern, sodass sich die Geschichte sehr flüssig lesen ließ.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Tagebucheintrag von Cori, der Tochter von Amy. Daran schreibt diese über ihre Gedanken, die aktuellen Geschehnisse und konfrontiert ihre Mutter manchmal mit Fragen. Ich mochte diese Einträge sehr gerne, denn so habe ich als Leser erfahren, was gerade bei John und den Kindern so los ist. Ein eigenes Kapitel aus der Sicht der Tochter wäre wohl etwas zu viel gewesen, daher war es mit dem Tagebuch gut gelöst. Die meisten Gedanken entsprachen denen eines Teenagers, zum Beispiel wenn Cori über ihren Freund gesprochen hat, teils waren ihre Gedanken aber auch schon sehr erwachsen, wenn nicht sogar zu erwachsen.

Amy ist eine absolute Übermutter: sie kümmert sich um wirklich alles, damit der Laden läuft. Damit die Rechnungen bezahlt sind und die Kinder glücklich. Ihre eigenen Bedürfnisse bleiben dabei leider auf der Strecke. Als John kommt und Zeit mit den Kindern einfordert, ist sie dementsprechend überrumpelt. Nach einigen Gesprächen willigt sie dennoch ein, wofür sei meinen vollsten Respekt hat. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, einem Mann, der mich und meine Kinder verlassen hat und für viele Probleme gesorgt hat, einfach meine Kinder zu überlassen, die 3 Jahre lang keinen Kontakt zu ihm hatten. Andererseits ist es natürlich löblich, dass John sich nun auch mal um seine Kinder kümmern will - und Amy bekommt die Möglichkeit, mal aus dem Alltag zu fliehen und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Pflichtbewusst wie sie ist, möchte sie die gewonnene freie Zeit für eine Fortbildung nutzen.

John kommt vor allem zu Beginn nicht gut weg, denn zunächst weiß man lediglich, dass er die Familie überstürzt verlassen hat und Amy nicht finanziell unterstützt hat. Im Verlaufe des Buches merkt man, wie er sich bemüht, den Kindern ein guter Vater zu sein, beziehungsweise ihnen überhaupt ein Vater zu sein.
Am Ende, als Cori im Krankenhaus liegt, merkt man jedoch wieder seinen wahren Charakter, denn er ist einfach überfordert mit der Situation. Ich hatte das Gefühl, bei Spiel, Spaß und Vergnügungen ist er gerne dabei und möchte die Kinder verwöhnen (was toll ist, keine Frage), aber sobald es ans eingemachte geht und Probleme auftauchen ist er überfordert. Was natürlich kein Wunder ist, wenn man in den vergangenen drei Jahren keinerlei Verantwortung für Kinder getragen hat.

Die Idee der Mamazipation fand ich sehr unterhaltsam: sie hat Amy auf überspitze Weise aufgezeigt, was sie schon lange vernachlässigt hat. So konnte sie sich richtig verwöhnen lassen und in die Männerwelt abtauchen.

Die Beziehung zwischen Amy und Daniel fand ich sehr erwachsen, was in ihrem Alter vermutlich aber auch einfach normal und angemessen ist.

Manches war zwischendurch etwas unlogisch, komisch oder hat sich in die Länge gezogen. Dies waren jedoch nur Kleinigkeiten.

Zusammenfassend war es ein tolles Buch für zwischendurch, das daran erinnert, sich Zeit für sich zu nehmen, sich Hilfe zu holen und an seine eigenen Bedürfnisse zu denken, vor allem als (Alleinerziehende) Mutter.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Sehr interessante Reiseberichte

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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In diesem Buch berichtet Lena Wendt von ihren persönlichen Erfahrungen in Afrika und erzählt Geschichten, die sie dort erlebt hat. Die Kapitel wechseln sich zwischen vergangenen Erlebnissen und aktuellen ...

In diesem Buch berichtet Lena Wendt von ihren persönlichen Erfahrungen in Afrika und erzählt Geschichten, die sie dort erlebt hat. Die Kapitel wechseln sich zwischen vergangenen Erlebnissen und aktuellen Berichten von Beginn der Corona-Pandemie ab.

Mir haben die Einblicke von Lena Wendt sehr gut gefallen, vor allem weil sie aus erster Hand stammen. Das war auch ihr Ziel mit ihren Reisen, Afrika, die Kultur und die Menschen dort ganz nah kennenzulernen. Es gibt dort sehr viel Armut, Kriminalität, ein schlechtes Gesundheitswesen, und viel Leid. Gleichzeitig gibt es Traumstände, wunderschöne Hotels und einige reiche Menschen. Was ich vor allem mitgenommen habe, waren die Gegensätze, die auf dem Kontinent herrschen. Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war die Großzügigkeit, Dankbarkeit und Herzlichkeit der Menschen: egal, wie arm die Menschen waren und wie wenig sie hatten, überall wurde Lena zum Essen eingeladen, hat Geschenke bekommen und wurde herzlich aufgenommen. Diesen Aspekt fand ich sehr bezeichnend.

Teils fiel es mir schwer zu folgen, denn manchmal haben mir Informationen oder Hintergründe gefehlt, um etwas zu verstehen. Außerdem hatte ich oft Probleme, mit den ganzen Namen zurechtzukommen, denn es waren wirklich viele. (Wobei es dafür nicht wirklich eine Lösung gibt, dennoch hat es das vorankommen der Geschichte für mich teils etwas gehindert.)

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch mit all den persönlichen Einblicken in die Reisen der Autorin sehr gefallen hat und ich daraus sehr viel, vor allem über die Einstellung der Afrikaner*innen zum Leben mitnehmen konnte.

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