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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2021

Ein spannender Wirtschaftsthriller!

Aus schwarzem Wasser
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Zunächst war ich etwas in Zweifel, ob dieser Wirtschaftsthriller wirklich etwas für mich ist. Doch sowohl der Schreibstil als auch die Erzählkonzeption konnten mich auf jeden Fall mitreißen. Die Inhalte ...

Zunächst war ich etwas in Zweifel, ob dieser Wirtschaftsthriller wirklich etwas für mich ist. Doch sowohl der Schreibstil als auch die Erzählkonzeption konnten mich auf jeden Fall mitreißen. Die Inhalte wurden verständlich erklärt, auch wenn ich mir manchmal zwischendurch nicht sicher war, wer die Marin sind und was sie eigentlich genau wollen. Zum Ende hin wurde das mehr aufgeklärt.

Es gab verschiedene Sichtweisen der Figuren, die auf jeden Fall den Grad der Spannung gehoben haben. Manche kamen weniger zu Wort, manche mehr. Insbesondere die Rückblicke fand ich spannend und hilfreich, weil man dadurch die Geschehnisse der Gegenwart besser verstanden hat.

Auch der Plottwist war überraschend und hat mich auf jeden Fall zum Staunen gebracht, auch wenn man sich z.B. teilweise schon denken konnte, wer oder was Maja ist.

Über 600 Seiten hinweg bildet sich ein Spannungsbogen, der insbesondere durch die vielfältige und vielschichtige Erzählstrategie beibehalten wird. Es werden verschiedene Seiten beleuchtet - nicht nur die von Maja und ihrem Begleiter, sondern auch die der Politiker*innen, die versuchen, die Geschehnisse aufzuhalten oder zu umgehen.

Das Ende fand ich allerdings etwas zu schnell und zu offen. Dahingehend hätte ich mir gerne mehr erwünscht, aber wahrscheinlich war das mit Absicht so gesetzt. Auch die Rolle von Majas (mehr oder weniger) Stiefschwester, war mir nicht ganz ersichtlich. Da hätte ich mir noch etwas mehr Zusammenhänge gewünscht.

Man hat auf jeden Fall bemerkt, dass die Autorin sich mit den wissenschaftlichen Aspekten in dem Buch auseinandergesetzt und nicht nur stumpfsinnig irgendetwas aufgeschrieben hat.

Mit dem Kritikpunkt für das Ende gebe ich dem Buch 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.08.2021

Fesselnder und tiefgründiger als Band 1!

Free like the Wind
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kann Spoiler enthalten


Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, den zweiten Teil der Dilogie zu lesen, weil ich Cayden im ersten Band unfassbar unsympathisch fand. Eine Freundin hat mir jedoch dieses Buch ...

kann Spoiler enthalten


Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, den zweiten Teil der Dilogie zu lesen, weil ich Cayden im ersten Band unfassbar unsympathisch fand. Eine Freundin hat mir jedoch dieses Buch ausgeliehen und da habe ich es gelesen, und ehrlich - ich bin begeistert.

Caydens Charakter ist natürlich nicht positiver, aber irgendwie fand ich ihn hier sympathischer und charismatischer. Auch wenn seine Alkoholsucht und seine Worte und Fehltritte nicht besonders gut und nett waren, so fand ich seine Kommentare manchmal ziemlich witzig.

Das Konzept der verstorbenen Zwillingsschwester und des tyrannischen Vaters ist kein neues. Ich habe in einigen Rezensionen gelesen, dass es viele gestört hat, dass die Leiden bzw. die Vergangenheit der Protagonist*innen erst zum Ende offenbart wurden. Mich hat das jedoch nicht gestört - wahrscheinlich auch deswegen, weil ich diesen "Plottwist" geahnt habe.

Auch wenn das Handlungsgeschehen ruhig voranging und es am Anfang noch ein "Hin und Her"-Spiel zwischen Cay und Rae war, fand ich, dass es zu der Geschichte gepasst und sich etwas an Band 1 angelehnt hat. Mir sind die beiden sogar noch weitaus mehr ans Herz gewachsen als Jax und Haven.

Der Schreibstil war wieder leicht verständlich, aber auch passend zu Cays und Raes Charakter. Die Umgebung wurde wieder szenerisch und eindrucksvoll beschrieben, so dass man klare Bilder von der Landschaft und dem Nationalpark vor Augen hatte.

In dem Buch werden nicht nur die Themen wie Verlust, Schuld und Reue behandelt, sondern auch der Drang und Wunsch nach Selbstfindung und Selbstbestimmtheit. Auf vielen verschiedenen Ebenen konnte ich mich damit identifizieren (wenn auch nicht anhand der direkten Beispiele und Inhalte). Ich glaube, deswegen hat mir das Buch auch so sehr gefallen und aus diesem Grund gebe ich dem zweiten Band 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Leider weniger spannend als erwartet

1984
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Ehrlich gesagt habe ich für diesen Roman länger gebraucht als für andere Bücher mit dieser Seitenanzahl. Das lag vor allem daran, dass sich der erste Teil unfassbar in die Länge gezogen und kaum Spannung ...

Ehrlich gesagt habe ich für diesen Roman länger gebraucht als für andere Bücher mit dieser Seitenanzahl. Das lag vor allem daran, dass sich der erste Teil unfassbar in die Länge gezogen und kaum Spannung gehabt hatte.

Ich hatte schon viel von "1984" gehört und es ist so etwas wie eine Must-Read-Lektüre, allerdings war ich im Nachhinein eher enttäuscht und muss sagen, dass es für mich den Hype nicht wert war. Generell finde ich das Grundthema sehr spannend und wichtig, insbesondere auch deswegen, weil es in unserer heutigen Zeit aktuell ist und es sich tatsächlich auch wie um einen Vorhersage-Roman handelt, da die Ereignisse teilweise so eingetreten sind, wie es von George Orwell vorhergesagt worden war.

Dennoch muss ich sagen, dass ich den Schreibstil sehr trocken fand, auch wenn einige Aspekte sehr beschrieben und entsprechend dargestellt waren. Es fehlte jedoch irgendwie an Emotionalität, denn generell war der Schreibstil eher auf Sachlichkeit beschränkt.

Das Ende fand ich widerum etwas spannender, auch wenn sich alles gezogen hat. Es gab viele Wiederholungen, wie z.B. bei den Arbeitsabläufen von Winston Smith. Auch fand ich die Kapitel, die von dem Buch wirklich ausgeschrieben worden waren, etwas zu lang geraten. Man hatte das Gefühl, man liest einen Sachratgeber oder historische Aufzeichnungen innerhalb eines Buches, was mich zumindest aus dem eigentlichen Geschehen und Lesefluss herausgerissen hat.

Mit diesen Kritikpunkten gebe ich dem Roman 2,5-3 Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein ruhiges Buch für zwischendurch

Wild like a River
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Ich bin seit einiger Zeit ein riesiger Fan von Geschichten, die in Kanada spielen, und als ich gesehen habe, dass das Buch "Wild like a River" ebenfalls dort spielt, habe ich es mir mit Freuden gekauft.

Die ...

Ich bin seit einiger Zeit ein riesiger Fan von Geschichten, die in Kanada spielen, und als ich gesehen habe, dass das Buch "Wild like a River" ebenfalls dort spielt, habe ich es mir mit Freuden gekauft.

Die Geschichte fängt ruhig an, hat einen leichten, verständlichen Schreibstil und behandelt wichtige gesellschaftliche Aspekte, wie z.B. das Aussehen anderer Menschen und die Norm, welcher diese entsprechen müssen (obwohl es letztendlich vollkommen egal ist, was jemand trägt!). Die Autorin schafft es, die wunderbare Natur bildhaft und lebendig zu beschreiben, so dass man Lust bekommt, selbst irgendwann mal dorthin zu reisen. Die Geschichte wird aus der Sicht beider Protagonisten - Haven und Jackson - geschrieben, wodurch man die Gefühle und Sichtweisen des jeweils anderen lesen und besser nachempfinden kann.

Zu Anfang ging alles etwas schnell, z.B. als Haven und Jackson sich angenähert haben, doch hat das (mich zumindest) nicht sonderlich gestört. Im Mittelteil hat sich die Geschichte etwas in die Länge gezogen. Irgendwie hat auch der große Knall am Ende gefehlt, auf den teilweise aufgebaut, dieser aber nicht überraschend oder plötzlich umgesetzt worden ist. Die meisten Nebencharaktere fand ich auch unfassbar unsympathisch, insbesondere Cayden. Auch hat Haven mich später etwas genervt, da sie sehr kindlich und naiv, aber irgendwann auch sehr egoistisch herüberkam. Sie hat Jackson Worte in den Mund gelegt, die er niemals gesagt hätte. Dennoch hat sie zum Ende hin eine positive Charakterentwicklung durchlaufen und auch der Schluss der Geschichte war wirklich schön und emotional.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Eine geheimnisvolle Geschichten mit vielen Rätseln und Fragen

Erfrorene Seele
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Gleich zu Beginn will ich sagen, dass der Schreibstil etwas Besonderes ist. Nicht für jeden wird er einfach zu verstehen und zu lesen sein, doch ich fand ich erfrischend und außergewöhnlich, geschmückt ...

Gleich zu Beginn will ich sagen, dass der Schreibstil etwas Besonderes ist. Nicht für jeden wird er einfach zu verstehen und zu lesen sein, doch ich fand ich erfrischend und außergewöhnlich, geschmückt mit Metaphern und anderen stilistischen Mitteln.

Die Geschichte regt zum Nachdenken an. Die ganze Zeit fiebert und rätselt man mit. Es kamen viele unvorhergesehene Wendungen, die überraschend, aber auch manchmal verwirrend waren. Einige Stellen musste ich noch einmal lesen, weil ich mir nicht sicher gewesen war, ob ich alles richtig verstanden hatte.

Der Anfang der Geschichte ging etwas schleppend und zog sich etwas in die Länge, doch ab dem Mittelteil nahm sie an Fahrt und Spannung auf. Das Ende war emotional und tiefgründig und gab der ganzen Geschichte noch einmal einen prägenden Abschluss.

Die Autorin hat ein besonderes Talent dafür, die Atmosphäre und die Gefühle Wiebkes zu beschreiben. Im Fokus stehen auch primär Wiebkes Gedanken und Eindrücke. Derjenige, der rätselt, ist hauptsächlich der Leser. Auch kam etwas Mythologie im Buch vor; einerseits von Erzählungen der Inuits, aber auch als Bestandteil der Geschichte, der jedoch nicht sonderlich groß in den Vordergrund gesetzt wurde. Es war auch sehr interessant, zu lesen, wie die Kultur und das Leben in Grönland dargestellt wird und stattfindet, da ich mich noch nie wirklich mit dieser Region beschäftigt hatte.

Fazit: Ich habe noch nie einen Noir Mystery-Thriller gelesen, dieser hat mir allerdings sehr gefallen. Ich kann jedem, der einen metaphorischen und literarischen Schreibstil mag und es ebenso mag, beim Lesen mitzurätseln, dieses Buch empfehlen!