Profilbild von moehawk

moehawk

Lesejury Star
offline

moehawk ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit moehawk über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2025

toller Erstling

Beeren pflücken
0

Dieses Buch habe ich nur durch Zufall in die Hände bekommen und bin glücklich, denn es hat mich sehr berührt und mir eine wunderbare Geschichte erzählt.

Erzählt wird aus der Perspektive des jungen Indigenen ...

Dieses Buch habe ich nur durch Zufall in die Hände bekommen und bin glücklich, denn es hat mich sehr berührt und mir eine wunderbare Geschichte erzählt.

Erzählt wird aus der Perspektive des jungen Indigenen Joe und dem Mädchen Norma. Während Joe darunter leidet, dass seine jüngere Schwester Ruthie als vierjährige beim Beeren plücken verschwunden ist, spürt Norma, dass irgend etwas zwischen ihr und ihren Eltern falsch und fremd ist, ohne zu wissen, was. Normas Eltern lassen ihr wenig persönliche Freiheiten. Der Vater zeigt wenig Zuneidung, die Mutter beherrscht und behütet sie.

Der Leserschaft ist natürlich schnell klar, dass Norma Ruthie ist. Aber es wird viele Jahrzehnte dauern, bis Licht ins Dunkel kommt. Das Buch beschäftigt sich vor allem damit, was Verlust und Lüge mit Familiengemeinschaften machen und wie Kinder, die so etwas erleben, auch als Erwachsene daran scheitern können.

Was für ein toller Erstlings-Roman.

Veröffentlicht am 01.06.2025

durchwachsen

The Wind Weaver (Wind Weaver 1)
0

Es gibt so einige Punkte, die mich an diesem Fantasyroman gestört haben. So dass ich das Buch schnell durchgelesen habe und dennoch am Ende unzufriedem mit dem Gesamterlebnis war.

Optisch ist es anspruchsvoll ...

Es gibt so einige Punkte, die mich an diesem Fantasyroman gestört haben. So dass ich das Buch schnell durchgelesen habe und dennoch am Ende unzufriedem mit dem Gesamterlebnis war.

Optisch ist es anspruchsvoll und der Schreibstil gut lesbar. Aber etwa nach der Hälfte wurde mir klar, dass es den Charakteren einfach ein Tiefgang fehlte, der sich auch nicht im restlichen Verlauf der Geschichte einstellen wollte. Die Beziehung der Hauptcharaktere Rhya und Scythe war für mich unglaubwürdig. Weder habe ich verstanden, warum sie so nachgiebig bei ihm ist, noch warum er sich zu ihr hingezogen fühlt.

Da es ein erster Band ist, wird versucht, ein eigenes Universum zu entfalten. Das war ganz okay, wenn auch dadurch das Tempo seltsam gedrosselt war und für mich wenig Spannung aufkam.

Irgendwie plätscherte das alles so vor sich hin. Das war nicht überzeugend für mich.

Veröffentlicht am 13.05.2025

schöne Lektüre

Der Junge aus dem Meer
0

Ähnlich Moses aus dem Alten Testament landet ein kleines Kind in einem halben Fass an der irischen Küste und wird dort von dem Fischer Ambrose Bonnar gerettet. Der Fischer und seine Frau adoptieren das ...

Ähnlich Moses aus dem Alten Testament landet ein kleines Kind in einem halben Fass an der irischen Küste und wird dort von dem Fischer Ambrose Bonnar gerettet. Der Fischer und seine Frau adoptieren das Kind erhält den Namen Brendan und wächst mit seinem Stiefbruder auf.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht zu allererst mal die Familiengeschichte und die ländliche Gemeinde, die hauptsächlich vom Fischfang ihre Einnahmen erlangt. Das Leben ist dörflich und so, wie man es sich an einer irischen Küste vorstellt. Rau, klar und ohne große Ablenkungen. Die Familie kämpft mit den ganz normalen Streitereien und Alltäglichkeiten, die jugendlichen Stiefbrüder reiben sich aneinander, aber nicht mehr, als es vielleicht auch leibliche Brüder getan hätten.

Der Erzählstil ist etwas ungewöhnlich und darauf musste ich mich einlassen. Dem Plot mangelte es manchmal etwas am nötigen Tempo und Drive. Dennoch war es ein sehr angenehmes und schönes Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 13.05.2025

der stinkende Wal

Der Duft des Wals
0

"Der Duft des Wals" war einfach so ein toller Titel, da musste ich reinlesen. Leider hatte ich mir ganz anders erwartet. Vielleicht etwas wie "Der Wal und das Ende der Welt" von Ironmonger.

Judith und ...

"Der Duft des Wals" war einfach so ein toller Titel, da musste ich reinlesen. Leider hatte ich mir ganz anders erwartet. Vielleicht etwas wie "Der Wal und das Ende der Welt" von Ironmonger.

Judith und Hugo versuchen, ihre Ehe zu retten, die gewaltig in Schieflage ist. Sie gönnen sich einen luxuriösen Urlaub in einem All-inclusive-Resort in Mexiko. Und dann wird ein Wal angeschwemmt.

Ich weiß gar nicht, wie ich die Geschichte beschreiben soll. Sie ist nämlich total profan und belanglos. Es geht um die Eheprobleme, um den Urlaubsalltag in so einem teuren Luxusdomizl, um diverse andere Gäste, die eigene Probleme haben. Ach ja, und im Hintergrund dümpelt der langsam stinkende Walleib und man fragt sich, soll das ein Sinnbild für diese Gemeinschaft und diese Ehe sein? So ala, der Fisch stinkt vom Kopf her. Ich weiß es nicht. Mich konnte die Story nicht erreichen.

Veröffentlicht am 13.05.2025

schöne idee

Vorsehung
0

Nach der Leseprobe war ich so gespannt, dass ich mir das Buch besorgt habe. Ich hatte von der Autorin noch nichts gelesen, dachte mir, jetzt wird es aber Zeit dazu.

Die Geschichte ist ein wenig märchenhaft. ...

Nach der Leseprobe war ich so gespannt, dass ich mir das Buch besorgt habe. Ich hatte von der Autorin noch nichts gelesen, dachte mir, jetzt wird es aber Zeit dazu.

Die Geschichte ist ein wenig märchenhaft. In einem ganz normalen Linienflug rennt eine Frau durch die Gänge und orakelt groß und klein, Mann und Frau, ungefragt, wie lange sie leben und woran sie sterben werden. Sie stellt sich nicht vor, gibt keine Begründung, sieht auch ganz normal aus. Was die meisten Fluggäste erst als das Tun einer Verwirrten einordnen setzt sich aber nach und nach bei allen im Kopf fest und die eingefahrenen Lebenswege beginnen sich zu ändern, die Menschen leben plötzlich bewusster, treffen Entscheidungen, die ihnen vorher nie in den Sinn gekommen werden, hinterfragen ihr Leben.

Eine schöne Idee, sprachlich durchaus ansprechend. Irgendwie hatte ich aber Probleme damit, weil ich es so viele Personen sind und so viele gelebte Leben, dass ich zu den meisten keine gefühlsmäßige Nähe aufbauen konnte, da sie schnell auftauchten und schnell wieder verschwanden. Mir wären weniger Darsteller lieber gewesen und dafür etwas mehr Tiefgang.