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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2025

Überraschungshighlight

Protokoll eines Verschwindens
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"Protokoll eines Verschwindens" nennt sich der erste Roman von Alexander Rupflin. Der Autor studierte Jura und ist sein langem Krimimalreporter. Man merkt dem Buch an, dass hier einer schreibt, der das ...

"Protokoll eines Verschwindens" nennt sich der erste Roman von Alexander Rupflin. Der Autor studierte Jura und ist sein langem Krimimalreporter. Man merkt dem Buch an, dass hier einer schreibt, der das Metier jahrelang von der Pike auf gelernt hat und der großen Wert drauf legt, dass alle Seiten eines Verbrechens betrachtet, alle Betroffenen und sogar der Täter zu Wort kommen.

Er versucht weniger zu erklären als zu beschreiben. Er urteilt nicht sondern lässt der Leserschaft genügend Raum, selbt zu urteilen.

An diesem Buch hat mir einfach alles gefallen. Der passende Titel, der kluge Schreibstil und besonders die Tatsache, dass es sich um einen realen Fall handelt und die Rekonstruierung der Tat glaubwürdig und die Suche der Hinterbliebenen nach dem Täter erschütternd und spannend ist.

Für mich ein Überraschungshighlight und ich freue mich, dass ich demnächst den Autor auf einer Lesung näher kennen lernen kann.

Veröffentlicht am 21.09.2025

Nicht mein Lieblingsbuch

Katabasis
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Katabasis, Substantiv, Altgriechisch: Die Geschichte eines Helden, der in die Unterwelt hinabsteigt.

Schon beim Titel war klar, wo diese phantastische Reise hingehen würde. Eine junge Frau, die ihrem ...

Katabasis, Substantiv, Altgriechisch: Die Geschichte eines Helden, der in die Unterwelt hinabsteigt.

Schon beim Titel war klar, wo diese phantastische Reise hingehen würde. Eine junge Frau, die ihrem Proff in die Unterwelt folgt um ihn zu retten. Nachdem sie ihn aus Versehen selbst dorthin gebracht hatte.

Katabasis ist eine wilde Geschichte und eine typische Kuang-Story. Sie agiert mit all den Dingen, die sie in ihrem realen Leben kennt. Kuang hat Sprache studiert - also spielt die Sprache wieder eine Rolle in der Magieform. Kuang hat asiatische Wurzeln als hat die auch die Heldin der Geschichte. Die Story spielt zu Teilen auf einer Uni, da kennt sich Kuang sicher aus eigenen Erfahrungen gut aus. Die Frage ist, ob gerade die negativen Dinge in diesem Roman aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz eingeflossen sind. Das Machtgefälle von Lehrern und Schülern und wie ersterer es ausnutzen. Auch Gleichberechtigung bzw. das Fehlen derselben spielt eine Rolle.

Der Plot ist manchmal etwas wirr und zäh. Es gibt wunderbare Einfälle, wie die Auftritte einer Katze in der Hölle. Und dass jeder seine eigene Hölle hat. Aber vieles passiert mehr zufällig und viel zu schnell. Ich habe mich nicht richtig zuhause gefühlt in dieser Story. Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 31.08.2025

Volltreffer

Das Geschenk des Meeres
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An diesem Buch hat mir einfach rundrum alles gefallen.

Es spielt im Schottland 1900. Wie man schon auf dem wunderbaren Cover sehen kann - und es ist ja auch ein Kennzeichen des Mare-Verlages - ist das ...

An diesem Buch hat mir einfach rundrum alles gefallen.

Es spielt im Schottland 1900. Wie man schon auf dem wunderbaren Cover sehen kann - und es ist ja auch ein Kennzeichen des Mare-Verlages - ist das Meer fast so etwas wie ein eigener Protagonist. Das Meer an dessen Strand an unbekannter Junge anspült wird. Der erinnert an ein anders, vor Jahren vermisstes Kind. Und die damals betroffenen Menschen kümmern sich aus unterschiedlichsten Gründen um das geheimnisvolle Kind.

Die Gegend ist ländlich und die Menschen sind etwas spröde und zurückhaltend. Das führt dazu, dass Verletzungen nicht ausgesprochen werden, Wahrheiten verborgen und Missverständnisse zu übergroßen Problemen werden.

Im Zentrum des Geschehens stehen der Fischer Joseph und die Leherin Dorothy, die einmal eine große Liebe verbunden hat und die an dem unglücklichen Verschwinden ihres Kindes zerbrochen ist.
Kann der fremde Junge helfen, das Leid aufzuarbeiten?

Am meisten hat mich die wunderbare Sprache beeindruckt. Und die Menschen, die sich so nach Liebe und Nähe sehnen und doch scheinbar nie zueinander finden können. Die Sprachlosigkeit berührt sehr.

Veröffentlicht am 29.06.2025

drei Hummerfrauen

Die Hummerfrauen
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Das Buch hat mir meine Mutter in die Hand gedrückt und das Cover und der Titel "Die Hummerfrauen" hat mich sehr angesprochen.

Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. ...

Das Buch hat mir meine Mutter in die Hand gedrückt und das Cover und der Titel "Die Hummerfrauen" hat mich sehr angesprochen.

Im Mittelpunkt stehen drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die 72jährige Ann, die 50jährige Julie und MIna in den 30gern. Ihre Lebenswege führen sie in Maine zueinander. Dort, wo das Hummerfischen immer noch praktiziert wird und zum Lebensunterhalt vieler Männer gehört. Und einiger Frauen, wie sich herausstellt.

Es war mein erstes Buch von Beatrix Gerstberger. Ich mochte sehr, wie die Autorin ihre Heldinnen in Szene setzt. Sie sind ganz normale Frauen aber haben auch ganz wunderbare Eigenheiten. Und weder die Beziehungen zueinander noch zu den jeweiligen Liebsten sind einfach. Es menschelt ziemlich in diesem Buch. Man kann nicht abschätzen, wie die Geschichte ausgeht und genauso wie das wirkliche Leben läuft nicht alles so, wie man es sich denkt.

Veröffentlicht am 29.06.2025

tolles Buch

We Burn Daylight
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Ich habe vor Jahren "Justins Heimkehr" von Bret Anthony Johnson gelesen und war berührt davon, wie der Autor die Gefühle seiner Protagonisten beschreibt und wie die Handlung eine unglaubliche Tiefe entwickelt. ...

Ich habe vor Jahren "Justins Heimkehr" von Bret Anthony Johnson gelesen und war berührt davon, wie der Autor die Gefühle seiner Protagonisten beschreibt und wie die Handlung eine unglaubliche Tiefe entwickelt. Auf ein ähnliches Leseerlebnis habe ich in diesem Roman gehofft. Und "We burn daylight" hat mich nicht enttäuscht.

Ich konnte mich noch dunkel an die Geschehnisse in Waco erinnern. Vor allem, da ich bereits einmal einen Thriller darüber von Jefferey Deaver gelesen hatte. Im Mittelpunkt stehen zwei Jugendliche. Jaye, deren Mutter sich einer Sekte angeschlossen hat und Roy, der Sohn des Sheriffs. Ihre Eltern sind schuld daran, dass ihre Zuneigung unter keinem guten Stern steht.

Die Spannung steigt langsam aber stetig. Man spürt, dass Gewalt in der Luft liegt und die irrsinnige Religion, die der Sektenführer verbreitet, zu nichts anderen als einer Konfrontation führen kann.

Die Stärke des Autors lag wieder in der feinen Zeichnung der Charaktere, die sich nicht alleine auf die beiden jungen Leute beschränkt sondern sehr facettenreich sehr viele Menschen und ihre Motivationen beleuchtet. Tolles Buch.