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Veröffentlicht am 07.10.2020

Die Aufforderung des Titels nehme ich gerne an.

Komm in meine Küche!
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An dem Kochbuch „Komm in meine Küche“ aus dem GU-Verlag begeistert mich neben der Vielfältigkeit der Rezepte deren Authentizität. Der Leser wird nicht nur in eine Küche eingeladen, sondern es sind Menschen ...

An dem Kochbuch „Komm in meine Küche“ aus dem GU-Verlag begeistert mich neben der Vielfältigkeit der Rezepte deren Authentizität. Der Leser wird nicht nur in eine Küche eingeladen, sondern es sind Menschen aus 21 Ländern, die hier ihre Küchen öffnen und in die Zubereitung typischer Rezepte aus ihren Heimatregionen einweihen.
Alle diese Menschen leben in der Kleinstadt Puchheim, stammen jedoch aus verschiedensten Ländern der Welt. Essen müssen alle Menschen, nicht nur das Essen sondern auch das Zubereiten ist oft ein Anlass für Geselligkeit und bringt die Menschen zusammen. Dieser Gedanke ist die Grundidee Mehmet Ismail Birincis hinter diesem Kochbuch, indem man den Menschen in ihrem Zuhause beim Kochen über die Schulter blicken kann.
Die Zubereitung erfolgt ohne aufwendiges Zubehör in ganz gewöhnlichen, oft kleinen Küchen mit einfachen Mitteln. Die Zutaten muten zum Teil exotisch an, dürften aber problemlos in den Sortimenten hiesiger Händler zu finden sein.
Zu jedem der „Köche“ gibt es Foto und einen kleinen Steckbrief, so dass man einen kleinen Eindruck von der Person und ihrer Herkunft bekommt. Die Rezepte sind übersichtlich angelegt, neben Zubereitungs- und Garzeiten gibt es auch Angaben zum Nährwert. Bei vielen Rezepten handelt es sich um traditionelle Gerichte, die in der Familie schon lange überliefert wurden oder zu besonderen Anlässen auf den Tisch gebracht werden. Die Mengen sind deshalb zum Teil auf mehrere Portionen angelegt, aber das kann man ja bei Bedarf umrechnen. Die Zubereitung ist entsprechend ebenfalls zum Teil eher aufwendig, es geht hier aber ja auch nicht um Alltagsgerichte, und mir gefällt es, mir Zeit zu nehmen, um die Besonderheiten der Küche anderer Länder und ihrer Traditionen kennen zu lernen. Es ist interessant zu sehen, wo sich die Zubereitungen und Zutaten unterscheiden und wo sich Parallelen zeigen.
Zu jedem Gericht gibt es mindestens ein Foto, manchmal zusätzliche Bilder von der Zubereitung oder eine Abbildung der verwendeten Zutaten. Mir gefällt es besonders gut, dass diese Bilder nicht geschönt wirken, sondern dass man hier tatsächlich den Eindruck bekommt, einen Blick auf die eben zubereiteten Speisen zu erhalten. Die Zubereitungsschritte der Rezepte, die ich ausprobiert habe, waren gut nachvollziehbar.
Der Schwerpunkt der Rezepte liegt auf gehaltvollen Hauptgerichten, es sind aber auch kleinere Gerichte sowie ein paar Vorspeisen und etwas Süßes dabei. Wer die authentische Küche verschiedener Regionen der Welt selber ausprobieren möchte, der sollte sich dieses Kochbuch näher ansehen.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

ein spannender und überzeugender Psychothriller

Spiele
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Robert Lindström wird beschuldigt, im Alter von 11 Jahren seinen Schulfreund mit einem Betonklotz erschlagen zu haben. Das ist zumindest das Ergebnis der damaligen Polizeiermittlung, Robert selbst kann ...

Robert Lindström wird beschuldigt, im Alter von 11 Jahren seinen Schulfreund mit einem Betonklotz erschlagen zu haben. Das ist zumindest das Ergebnis der damaligen Polizeiermittlung, Robert selbst kann sich an die Tat nicht erinnern, ebenso wie die Erinnerungen an seine gesamte Kindheit aus seinem Gedächtnis gelöscht sind. Er wurde aufgrund seines Alters nicht verurteilt, dennoch hat die Tat sein Leben nachhaltig beeinflusst, er ist menschenscheu und lebt zurückgezogen.
Als 28 Jahre später die Journalistin Lexa Andersson ein Buch über sein Leben schreiben will und zur selben Zeit in der Nähe des damaligen Tatorts ein 11-jähriges Mädchen ermordet wird, gerät Roberts Leben aus den Fugen. Kann Lexa recht haben mit ihrer Theorie, dass Robert unschuldig ist? Ist es Zufall, dass ausgerechtet dann ein neuer Mord geschieht, als Robert mit Lexa in den Stockholmer Vorort seiner Kindheit zurückkehrt?
Bo Svernström spielt mit den Gedankengängen und Spekulationen des Lesers. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, einer folgt Lexa und Robert, der andere dem aktuellen Geschehen und den Ermittlungen Carl Edsons und seines Teams. Zu Beginn des Buches liegt dabei der Handlungsstrang um Robert ein paar Tage in der Zeitlinie zurück und lässt damit offen, inwieweit er in die aktuellen Ereignisse involviert ist. Während der überwiegende Teil des Buchs in der 3. Person erzählt wird, erzählt Robert aus der Ich-Perspektive von seinen Erinnerungen und Gedanken, was eine besondere Nähe zu seiner Person schafft.
Der Spannungsbogen des Thrillers ist hoch, Nebenhandlungen und Rückblicke erhöhen die Komplexität, es wird immer wieder infrage gestellt, was hier die Wahrheit sein könnte, und wo die Wahrnehmung der einzelnen Personen die Sichtweise beeinflusst. Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass vieles nicht so verlaufen ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Obwohl sich der ein oder andere Verdacht meinerseits bestätigt hat, konnte mich das Buch immer wieder überraschen, es ist erschreckend, wie nachhaltig einige der Ereignisse das Leben einzelner Protagonisten beeinflusst haben.
Mir hatte schon der erste Band um Carl Edson mit dem Titel „Opfer“ gut gefallen, ist dieser alleinstehenden Geschichte konnte mich Bo Svernström mit seinem Erzähltalent wieder überzeugen.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

ein spannender Thriller mit kleinen Schwächen

Raum der Angst
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In den letzten Jahren habe ich gemeinsam mit Freunden und Familie schon mehrfach versucht, mich durch das Lösen verschiedener Rätsel aus einem Escape-Room zu befreien. Wir hatten viel Spaß dabei und waren ...

In den letzten Jahren habe ich gemeinsam mit Freunden und Familie schon mehrfach versucht, mich durch das Lösen verschiedener Rätsel aus einem Escape-Room zu befreien. Wir hatten viel Spaß dabei und waren meist erfolgreich. Doch wie wäre es, wenn diese Szenarien kein Spiel sondern Ernst wären?
Auf dieser Idee baut Marc Mellers Auftakt einer neuen Thriller Reihe auf mit dem Titel „Raum der Angst: Ein Escape-Room-Thriller“. Eine Gruppe von sieben aufgrund ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten ausgewählten Personen soll für ein wissenschaftliches Experiment in einem extra dafür entwickelten Escape-Room-Szenario gemeinsam verschiedene Rätselsituationen meistern.
Doch schnell wird klar, dass hier einiges nicht so ist, wie es sein sollte, aus dem Spiel wird bald blutiger ernst. Eine Figur, die sich nach dem römischen Gott Janus benennt, hat nicht nur diese Gruppe entführt sondern auch die Psychologiestudentin Hannah, die gemeinsam mit der Gruppe um ihr Leben kämpfen muss.
Die Atmosphäre der Geschichte ist oft beklemmend, der Spannungsbogen ist nicht zuletzt aufgrund einiger unerwarteter Wendungen hoch. Der Leser begleitet zum einen die Teilnehmer des Escape-Rooms, zum anderen die ermittelnden Polizisten, die in einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen, die Gruppe zu finden und zu befreien, und bekommt dadurch einen unmittelbaren Blick auf die Geschehnisse. Dabei kristallisieren sich nach und nach die Zusammenhänge und Motive der Geschichte heraus.
Das Szenario des Thrillers ist stimmig wenn auch nicht unbedingt realistisch, die Geschichte wird temporeich erzählt, trotz der Erzählperspektive bleiben die Hauptfiguren jedoch recht blass, es kommen keine wirkliche Nähe oder gar Empathie auf, da die Handlung in den Vordergrund gestellt wird.
Gestört hat mich die Klischeehaftigkeit, mit der die Figuren angelegt sind, auch wenn die Teilnehmer des Experiments möglicherweise bewusst als Stereotypen ausgesucht wurden. Die Brutalität ist für meinen Geschmack etwas zu viel und selbst mit dem Hintergrund des Täters nur bedingt nachvollziehbar, außerdem spielt in zu vielen Punkten der Zufall dem Täter zu sehr in die Hände und lässt die Geschichte konstruiert erscheinen.
Insgesamt ist „Raum der Angst“ ein solider Thriller, mir fehlte das gewisse etwas, so dass mich auch die offenen Fragen am Ende nicht zwingend zum Lesen der Fortsetzung reizen werden.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

wenig Spannung, sehr konstruiert und unrealistisch

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Ehrlich gesagt, kann ich den Rummel um Arno Strobels neues Buch „Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst“ nicht verstehen. Das Thema ist zugegebenermaßen interessant und bietet viel Potential, ...

Ehrlich gesagt, kann ich den Rummel um Arno Strobels neues Buch „Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst“ nicht verstehen. Das Thema ist zugegebenermaßen interessant und bietet viel Potential, das der Autor jedoch mit seiner zu vorhersehbaren Geschichte verspielt hat. Von einem Psychothriller ist dadurch leider nicht viel zu merken.
Hendrik Zemmer lebt mit seiner Verlobten Linda in einem Haus, das von einem Smart-Home-Programm namens Adam gesteuert wird. Die beiden fühlen sich in ihrem Haus sicher, das System ist nicht nur durch einen Zahlencode, sondern auch durch einen Augen-Check vor fremden Zugriffen geschützt. Doch dann verschwindet Linda eines Nachts spurlos. Da es keine Einbruchsspuren gibt, vermutet die Polizei, dass Linda aus freien Stücken gegangen ist, doch Hendrik glaubt nicht an diese Version, zumal auch Freunde und Verwandte nichts von derartigen Plänen wissen. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf einige Ungereimtheiten.
Die Vorstellung, jemand Fremdes könnte unbemerkt in die eigene Privatsphäre eindringen und über eine Smart-Home-App das Privatleben nicht nur beobachten, sondern auch aktiv eingreifen und zu einer Bedrohung werden, vermittelt ein Unbehagen und ein Gänsehautgefühl. Diese Stimmung hätte ich mir gern in dem Buch gewünscht, diese geht jedoch leider in der sehr plumpen und vorhersehbar angelegten Geschichte unter. Die Charaktere wirken sehr flach, sie agieren zum Teil sehr unglaubwürdig, die Dialoge wirken meist steif und sehr aufgesetzt unnatürlich.
Es gibt eingeschobene Abschnitte aus der Opfersicht, die in Abgrenzung zum Hauptteil im Präsens geschrieben sind, obwohl sich zeitlich parallel ablaufen. Die Schilderungen wirken dadurch eher wie Regieanweisungen und sorgen für eine Distanz zu den Personen, die der vermutlich eigentlich beabsichtigten Spannung und eindringlichen Atmosphäre entgegenwirkt.
Der Autor versucht hier und da falsche Fährten zu legen, dennoch ist beim Lesen schnell klar, worauf die Geschichte hinausläuft und wer zu den „Bösen“ gehört. Statt subtiler Hinweise werden hier die Hinweise so deutlich wiederholt, dass man gar nicht anders kann, als die richtigen Schlüsse zu ziehen und in der zweiten Hälfte des Buches nur noch auf die offizielle Auflösung wartet. Spannung kommt dabei nicht auf. Selbst der Showdown am Schluss bekommt noch eine kleine Pause, in der die Zusammenhänge in Kurzfassung noch einmal dargelegt werden, was aber weder der abenteuerlich konstruierten Geschichte noch den Motiven der Hauptfiguren zu mehr Glaubwürdigkeit verhilft.
Als banale Krimigeschichte ist das Buch okay, für Fans von Psychothrillern kann ich es nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

viele Infos, Basics und Rezepte zur veganen Ernährung

Vegan! Das Goldene von GU
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Der GU-Verlag hat seine Kochbuch-Reihe „Das Goldene von GU“ um einen weiteren Klassiker erweitert, diesmal mit dem Untertitel „Vegan!“
Wer seine Ernährung auf vegane Küche umstellen möchte, muss beim ...

Der GU-Verlag hat seine Kochbuch-Reihe „Das Goldene von GU“ um einen weiteren Klassiker erweitert, diesmal mit dem Untertitel „Vegan!“
Wer seine Ernährung auf vegane Küche umstellen möchte, muss beim Einkaufen und Kochen umdenken und neu planen, um seinen mit Körper allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
Dieses Kochbuch bietet in der Einleitung viele wichtige Tipps, die man beim Umstieg auf vegane Ernährung beachten sollte und eine Übersicht über die wichtigsten Lieferanten essenzieller Eiweiß- Fett- aber auch Mineralstoffquellen. Auf den ersten Seiten gibt es Anregungen und Rezepte für Basics wie selbstgemachte Hafer-Sahne, Cashew-Joghurt oder Seitan als eiweißreiche Fleischalternative.
Auf mich als berufstätige Mutter wirkte der dahintersteckende Arbeitsaufwand zunächst einmal abschreckend, doch gibt es heute selbst in gut sortierten Supermärkten fertige Produkte zu kaufen, wenn es schneller gehen soll.
In sechs Kapiteln findet man dann zu den Überschriften „Frühstücksideen“, „To Go und Zwischendurch“, „One-Pot-Seelenfutter“, „Hauptgerichte für jeden Tag“, Küchenklassiker vegan“ und „Süßes gerührt und gebacken“ eine Vielzahl an Rezepten. In der Einleitung jeden Themas werden zudem weitere grundlegende Informationen und Tipps vermittelt zum Einkauf, zum Essen außer Haus aber auch zu passenden Basic-Rezepten.
Mir als Neueinsteiger zu dem Thema gefällt neben der guten Gliederung des Buchs die Vielzahl an Hinweisen und hilfreichen Tipps. Zu jedem Rezept gibt es ein großes, anschauliches Foto, die Arbeitsschritte sind nicht bebildert, die Anleitungen aber gut erklärt. Alle von mir ausprobierten Rezepte sind gut und problemlos gelungen, schön sind auch die Nährwertangaben zu jedem Rezept, die dabei helfen, sich ein ausgewogenes Ernährungsprogramm zusammen zu stellen.
Wie in den meisten Rezeptbüchern treffen nicht alle Gerichte jeden Geschmack, bei dieser umfangreichen Auswahl ist jedoch eine Menge dabei, dass mir und meiner Familie auf Anhieb gefallen hat. Mein Ziel ist nicht eine komplette Umstellung auf vegane Ernährung, sondern eine Reduzierung von Zutaten tierischen Ursprungs im Alltag, dazu habe ich hier viele Anregungen gefunden. Der Beriech „Küchenklassiker vegan“ hat mir am wenigsten gefallen, eine Kopie fleischhaltiger Gerichte wird geschmacklich selten an das Original heran kommen, die Vielfalt an veganen Zutaten punktet in meinen Augen ehr in neuen Geschmackswelten, aber das ist Ansichtssache.

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