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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2019

Amalientöchter

Amalientöchter
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Das Wahlrecht wurde soeben eingeführt, der erste Weltkrieg ist vorbei, die Weimarer Republik ist am Entstehen, Liebknecht und Rosa von Luxemburg mischen kräftig mit und Klara fühlt sich in dem engen Weimar ...

Das Wahlrecht wurde soeben eingeführt, der erste Weltkrieg ist vorbei, die Weimarer Republik ist am Entstehen, Liebknecht und Rosa von Luxemburg mischen kräftig mit und Klara fühlt sich in dem engen Weimar eingesperrt. Ihr Verlobter Fritz ist ich Berlin und macht sich für die neue Republik stark. Als sie trotz aller Widerstände nach Berlin kommt, lernt sie das neue Leben kennen und ist fasziniert. Nachtclubs, kurze Röcke, Bubikopf. Doch dann gibt es in Berlin bewaffnete Unruhen. Klara lernt sehr fortschrittliche Frauen kennen, Martha, Kiki, die Seidenmann und auch eine neue Liebe Sie will unabhängig sein und beginnt mit einer Kolumne in einer Frauenzeitschrift, die große Wellen schlägt. Ein Buch, das die Anfänge der Emanzipation zeigt, die Kraft der Frauen, die sich von den Männern nicht mehr nur für Kinder, Küche, Kirche mißbrauchen lassen wollen. Wie von der Autorin Joan Weng in all ihren anderen Büchern gewohnt, geht sie auch hier wieder auf die Probleme und Schicksale der Frauen ein. Sie vermischt geschichtliche Themen mit Fiktion und bringt somit den Leser das politische Geschehen der damaligen Zeit sehr viel näher, macht dies aber um so interessanter, da sie geschickt Liebesgeschichten einflicht. Ein Lesestoff, der mitunter auch sehr lehrreich sein kann. Die Ausdrucksweise ist leicht verständlich und auch das Schriftbild erleichtert das Lesen sehr. Auch das Cover der Amalientöchter ist sehr ansprechend.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Rita räumt die Hecke auf

Rita räumt die Hecke auf
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Ein Buch das alles beinhaltet, was man von einer spritzigen und leichten Sommerlektüre erwartet. Rita und Ralf, beide inzwischen Rentner, bewirtschaften schon seit Jahren eine Parzelle im Kleingartenverein ...

Ein Buch das alles beinhaltet, was man von einer spritzigen und leichten Sommerlektüre erwartet. Rita und Ralf, beide inzwischen Rentner, bewirtschaften schon seit Jahren eine Parzelle im Kleingartenverein Abendröte. Der Vereinsvorsitzende Manfred ist schon an die 80 Jahre alt und bald sollen Neuwahlen erfolgen. Es ist an der Zeit, dass eine jüngere Person Nachfolger wird, denn es soll neuer Wind in die Anlage kommen und die Parzellen sollen an hunge Leute vermietet werden, was Manfred allerdings nicht paßt. So läßt sich Rita zur Wahl aufstellen und gewinnt. Doch die Freude währt nicht lange, denn sie findet einen Brief, der den Mitgliedern den Kleingartenverein kündigt, es soll hier ein Baukomplex entstehen. Doch der nunmehrige Eigentümer hat die Rechnung ohne die schlaue Rita gemacht und der Kampf beginnt, wobei Rita auch noch bei einem Wettbewerb mitmacht, die den Kleingartenverein in den Mittelpunkt und die Öffentlichkeit bringt. Der Autor schildert das Leben in der Abendröte derart authentisch, dass man meint, mittendrin der der Parzelle zu sitzen. Man hört praktisch die Insekten und die Vögel und hat den Geruch von gebratenen Würstchen in der Nase. Auch die einzelnen Personen werden uns richtig lebensnah nähergebracht. Sei es Manni, Hajo, Wilma, Jenny. Ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite voller Spannung ist, da man ja wissen möchte, ob nun die Kleingartenanlage gerettet werden kann. Die Kapitel sind gut und schnell zu lesen und voller Witz und Esprit. Kein Buch mit hochtrabenden Texten, sondern man kann es gemütlich auf der Terrasse oder Balkon lesen. Jedenfalls ein Buch mitten aus dem Leben und voll von Menschen, denen Freundschaft und Zusammenhörigkeitsgefühl und Hilfsbereitschaft noch was bedeutet. Es ist bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe. Auch der bunte und witzige Umschlag trägt dazu bei, das Buch in die Hand zu nehmen. Denn es zeigt Rita in Gartenklamotten mit einer Grillwurst in der Hand vor der Kleingartenkolonie in bunten Farben.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Die Melodie der Schatten

Die Melodie der Schatten
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Wer historische und zugleich spannende Romane liebt, wird an Maria W. Peter nicht vorbeikommen. Auch mit diesem Buch hat sie sich wieder übertroffen, Nachdem die Mutter der jungen Fiona verstorben ist, ...

Wer historische und zugleich spannende Romane liebt, wird an Maria W. Peter nicht vorbeikommen. Auch mit diesem Buch hat sie sich wieder übertroffen, Nachdem die Mutter der jungen Fiona verstorben ist, schickt sie ihr Vater, ein Richter zu ihrer Tante in die Highlands, wo sie von nun an leben soll. Doch auf dem Weg dorthin wird die Kutsche überfallen und alle finden den Tod, bis auf Fiona. Sie hat als einzige überlebt und flüchtet, bis sie zu einem alten Herrenhaus kommt, Thirstane Manor. Das riesige Haus ist dunkel und düster und es gibt hier nur sehr wenige Bedienstete, Als sie dann Aidan, den Herr von Thirstane Manor kennenlernt, ist sie erschreckt von seiner schwarzen Gestalt und seiner Unfreundlichkeit, In der Nach hört Fiona Stimmen, sieht schwarze Fratzen und hört unheimliche Geräusche. Sie kann sich nicht erklären, wo sie hier gelandet ist, zumal sich der Hausherr sehr mürrisch und zugeknöpft ihr gegenüber verhält. Ein Buch, das im Herbst des Jahres 1837 spielt und auf die politischen Ereignisse zu dieser Zeit bezieht. Hier wurden die gälischen Pächter von den Grundherren von ihrem Grund und Boden vertrieben. Das Buch läßt uns in eine Familienchronik blicken, die getränkt ist von Blut, Bestechungen und Betrügereien. Auch Aidan scheint unter schrecklichen Träumen und Verfolgungen zu träumen, was ihn nicht zur Ruhe kommen läßt. Die Autorin versteht es gekonnt, in dem über 600 Seiten langen Buch keine Langeweile aufkommen zu lassen. Sie entführt uns in das Leben der Schotten, in dem Text werden sehr oft gällische Worte und Ausdrücke verwendet, so dass der Leser sehr in die schottische Lebensweise, dem Zauber der Highlands involviert ist. Man zittert und bebt bis zum Schluß mit Aidan und Fiona. Am Ende des Buches findet sich ein Glossar über die alten Begriffe und eine Übersetzung der gällischen Begriffe. Außerdem finden wir ein Personenverzeichnis über die fiktiven und die realen Personen dieses Buche. Eine Landkarte befindet sich am Anfang des Buches, so dass sie der Leser orientieren kann. Der Umschlag zeigt eine typische schottische Landschaft mit einer einsamen Frau. Der Leser bleibt nach der Lektüre dieses Buches nachdenklich zurück und möchte viel mehr über Schottland wissen.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Rückkehr ins Dorf

Rückkehr ins Dorf
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Ein Buch, das in Anlehnung eines wirklichen Massenmörder entstanden ist. Gesine, Ehefrau des Protagonisten Gregor findet in dessen Büro Aufzeichnungen in Form von einzelnen Blättern, vollgeschrieben, Zeitungsausschnitte, ...

Ein Buch, das in Anlehnung eines wirklichen Massenmörder entstanden ist. Gesine, Ehefrau des Protagonisten Gregor findet in dessen Büro Aufzeichnungen in Form von einzelnen Blättern, vollgeschrieben, Zeitungsausschnitte, die sich mit Morden beschäftigen, wie er junge Mädchen ermordet hat und darüber, dass er ein junge Geliebte hat. Gesine kann sich nicht erklären, was das alles soll. Aber letztendlich wird die ganze Familie ausgelöscht. Der Mörder fühlte sich zeitlebens nutzlos, ungeliebt. Der Autor hat dieses Protokoll in einer sehr schwer zu lesenden Art verfaßt. Es sind lange verschachtelte Sätze, man muß manche Abschnitte zweimal lesen, um zu begreifen, was gemeint ist. Aber trotz der kalten und meist unpersönlichen Sätze spürt man die Angst, die Verwirrtheit und das Leiden Gregors heraus, seine kranke Seele schreit nach Hilfe. Der Autor selbst sagt ja, dass er zu diesem Buch von der Ausdruckweise Georg Büchners inspiriert wurde, die er den Figuren Lent und Woyzeck abgeschaut hat. Man spürt die psychische Erkrankung, den Hass und die Verwirrtheit auf jeder Seite. Ein Buch das in die Tiefe der menschlichen Psyche schauen läßt und aufzeigt, wie grauenvoll das Böse sein kann. Auch das Cover mit den dunklen, laublosen Bäumen auf einem Friedhof zeigt an, dass das Buch düster ist. Die ersten und die letzten beiden Blätter zeigen einen einsamen Friedhof in schwarz-weiß. Ein Buch, das sehr nachdenklich stimmt.

Veröffentlicht am 19.08.2019

VollLust

VollLust | 22 Erotische Geschichten
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Ein wirklich schönes und animierendes Cover. In dem Buch sind 22 kurze erotische Geschichten von enthalten. Sehr kurz, aber jede auf ihre Art sinnlich, teilweise auch obszön. Wir treffen darin Menschen, ...

Ein wirklich schönes und animierendes Cover. In dem Buch sind 22 kurze erotische Geschichten von enthalten. Sehr kurz, aber jede auf ihre Art sinnlich, teilweise auch obszön. Wir treffen darin Menschen, wie wir es selbst sind, die ihre Lust ganz ausleben wollen, ohne Tabus und ohne Zurückhaltung. Ein Sexspiel bei der Radtour, in einer anderen Geschichte die Wonder Woman, ein Mann der immer kann, natürlich darf Sex im Fasching nicht fehlen aber auch das Spiel in der Sauna ist prickelnd. Wer möchte nicht einen Weihnachtsmann vernaschen? Es sind teilweise sehr kurze Geschichten, aber diese sind rasch gelesen und enthalten doch alles Wesentlich. Ich glaube, dass für jeden Geschmack eine Geschichte dabei ist, einige sind safer, einige ziemlich hart. Man kann immer mal darin blättern und die eine oder die andere Geschichte lesen, ohne dabei gleich ein ganzes Buch sich einverleiben zu müssen.