Das Ende zieht sich sehr
Verliere mich. Nicht.DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER!!!
Warum habe ich das Buch gelesen? – Obwohl mich das erste Buch nicht umgehauen hat, wollte ich wissen wie es weitergeht.
Das Buch setzt direkt dort an, wo der erste ...
DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER!!!
Warum habe ich das Buch gelesen? – Obwohl mich das erste Buch nicht umgehauen hat, wollte ich wissen wie es weitergeht.
Das Buch setzt direkt dort an, wo der erste Band uns zurückgelassen hat. Sage macht nach der Trennung von Luca komplett dicht und versucht allein ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Doch nach kurzer Zeit kreuzen sich die Wege der beiden wieder, da sie wieder bei ihm und April einzieht. Und ab da beginnt das Hin und Her von neuem. Doch ich finde, dass Sage noch authentisch rüberkommt, da sie weiß, dass sie nicht mit ihm zusammen sein kann, doch das wiederholt sie nicht ständig in Gedanken. Im Gegenteil, ihr Kopf scheint erstmal voll mit anderen Gedanken zu sein: Uni, Schmuck und Serien. Das war’s. Einige Kapitel waren sehr ermüdend, es hat sich unglaublich gezogen, weil einfach nichts passiert ist. Ab und an bekommen die Nebencharaktere wieder ein bisschen Platz in Sages Leben, doch die rücken zunehmend in den Hintergrund. Das finde ich sehr schade, da Laura Kneidl auch hier unterschiedliche Themen anspricht, die in der Gesellschaft größtenteils noch „Tabuthemen“ sind.
Doch ihre Ängste sind noch da und ohne Luca ist es schwerer für sie, aber sie kommt auch nicht in viele Situationen, in der sie Angst bekommen könnte. Bis schließlich Alan vor der Tür steht. Mir war klar, dass dieser Augenblick irgendwann kommen würde und ich finde, dass diese Szene wirklich gut war. Sages Angst kehrt zurück, ohne Vorwarnung und mit voller Wucht. Doch das wird wieder zunichte gemacht, denn dann schläft sie mit Luca, und das nicht nur einmal. Das geht reibungslos, ohne Panikattacken. Genau das, wovor sie sich immer gefürchtet hat. Das hat für mich nicht zusammengepasst. Der Schreibstil der Autorin ist zwar sehr angenehmen und ich habe die Geschichte der beiden auch gerne gelesen, doch diese erotischen Stellen passen immer noch nicht zu Sages Gefühlswelt und ich finde sie daher deplatziert.
Das Ende ist mir zu einfach und unkompliziert. Auf knapp 20 Seiten wird dann die fürchtende Konfrontationen zwischen Sage und Alan abgehandelt, die anfangs sehr spannend schien, an der ich jedoch schnell mein Interesse verloren habe. Natürlich gibt es Beispiele, in denen alles reibungslos klappt und alle das bekommen haben, was sie sich gewünscht oder verdient haben. Aber in diesem Fall war mir das einfach zu märchenhaft. Es gab überhaupt keinen Widerstand, es hat alles reibungslos geklappt. Und darauf hat die Autorin über 800 Seiten hingearbeitet? Das finde ich enttäuschend. Das hätte sie auch in einem einzelnen Buch geschafft, denn dann wäre die Spannung vielleicht nicht so schnell abgeklungen.
Ein paar letzte Worte zum Cover, Titel oder Klappentext? – Den Titel finde ich beim zweiten Band auch unglaublich schön und passend!
Fazit: Die Geschichte ist gut, sie ist wichtig. Sie behandelt Themen, die für die meisten Menschen nicht alltäglich sind. Doch für viele andere leider schon. Sages und Lucas Geschichte ist einzigartig, doch für mich ist sie nur durchschnittlich. Die Autorin hat die Geschichte unnötig in die Länge gezogen und somit den Höhepunkt unspektakulärer gestaltet, als er eigentlich ausfallen sollte. Daher vergebe ich nur 3 von 5 Sternen.