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Veröffentlicht am 06.02.2018

Dieses Buch ist ein Versprechen und unterhaltsam bis zum Schluss

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
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Inhalt:
Als Katy mit ihrer Mutter umzieht und das ausgerechnet in eine Kleinstadt, die aus gefühlt zwei Straßen besteht, ist sie nicht gerade begeistert. Nicht nur, dass ihr an den ersten Tagen das Internet ...

Inhalt:
Als Katy mit ihrer Mutter umzieht und das ausgerechnet in eine Kleinstadt, die aus gefühlt zwei Straßen besteht, ist sie nicht gerade begeistert. Nicht nur, dass ihr an den ersten Tagen das Internet und damit ihr geliebter Buchblog fehlt, zusätzlich trifft sie mit dem unfreundlichen, aber äußerst attraktiven Daemon aufeinander, der direkt nebenan wohnt und Katy mit seinen Sprüchen nicht nur einmal zur Weißglut treibt. Schnell kann sich das junge Mädchen jedoch mit seiner verrückten und herzlichen Schwester Dee anfreunden und so kommt es nicht nur einmal vor, dass sich die Wege von Katy und Daemon kreuzen. Dabei versucht Daemon seine neue Nachbarin mit allen nur möglichen Mitteln von sich fern zu halten, zu wichtig ist das Geheimnis, das er seit Jahren hütet...

Meinung:
Das Buch und besonders die Grundidee haben mir sehr gut gefallen, man könnte natürlich Parallelen zu anderen Werken ziehen, aber ehrlich gesagt fand ich gerade Daemon und Katy als Figuren einfach gelungen. Katy ist mutig, starrköpfig und nicht auf den Mund gefallen, was dieses Buch dann doch "anders" macht. Die Atmosphäre zwischen den beiden Charakteren war wirklich toll, deshalb kann ich es kaum erwarten, auch die anderen Teile der Reihe zu lesen und auch mal in Daemons Sicht einzutauchen. Sicherlich bedient das Werk einige Klischees, aber durchweg fühlte ich mich gut unterhalten - kurz: das Buch war genau das, was ich gerade gebraucht habe.

Zusätzlich machen die Dialoge zwischen Katy und Daemon einfach Spaß. Diese Hass-Liebe, die zwischen den beiden herrscht, erzeugt eine unglaubliche Sogkraft auf den Leser, was schließlich dazu führt, dass die Seiten im Nu verschlungen sind.
Dies war zwar mein erstes Buch von Jennifer L. Armentrout, jedoch bestimmt nicht mein Letztes. Ihr Schreibstil ist flüssig und mitreißend und weiß an der ein oder anderen Stelle gekonnt mit den Emotionen des Lesers zu spielen.

Zwar war das Ende keine sonderliche Überraschung, aber da ich sowieso nur Augen für das lustige und spannende Hin und Her zwischen den beiden Protagonisten hatte, hat mich das nicht weiter gestört.

Letztlich empfand ich es nur als enttäuschend, dass ich zu dem Werk ordentlich gespoilert wurde, was mir dann teilweise doch etwas den Spaß genommen hat. Es ist schon schwierig, diesen ersten Band der Lux-Reihe zu bewerten, ohne zu viel zu verraten, das gebe ich zu. Genau aus diesem Grund höre ich an dieser Stelle auf und verbleibe mit den Worten: Lest dieses Buch, es lohnt sich!

Fazit:
"Obsidian - Schattendunkel" von Jennifer L. Armentrout, ist der erste Band der fünfteiligen Lux-Reihe rund um Daemon und Katy und trägt ein Versprechen in sich. Das Versprechen einer spannenden und emotionalen Geschichte, das Versprechen einer neuen Buchidee und letztlich das Versprechen ein paar toller Lesestunden. Sicherlich wird einen der Inhalt an der ein oder anderen Stelle an andere Werke des Genres erinnern - denn es gibt einige Parallelen - trotz allem ist es gerade diese eine neue Facette, welche die Autorin einfließen lässt und die Hass-Liebe, sowie die zynischen und lustigen Kommentare zwischen den beiden Hauptfiguren, die schließlich dafür sorgen, dass man dieses Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingt.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Emery und Dylan funktionieren als Paar perfekt und sorgen für köstliche Unterhaltung - ein absolutes 5-Sterne-Wohlfühlbuch!

Der letzte erste Blick
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Inhalt:
Als Emery nach West Virginia zieht, um dort an der Universität zu studieren, will sie nur eines: Die Vergangenheit und all die Gefühle, die sie damit verbindet hinter sich lassen und den Blick ...

Inhalt:
Als Emery nach West Virginia zieht, um dort an der Universität zu studieren, will sie nur eines: Die Vergangenheit und all die Gefühle, die sie damit verbindet hinter sich lassen und den Blick in die Zukunft richten. Aus diesem Grund erträgt sie auch zähneknirschend, dass sie sich ihr Zimmer im Wohnheim mit einem Jungen namens Mason teilen muss, mit dem sie schon in den ersten Stunden nach ihrer Ankunft aneinander gerät. Doch damit nicht genug, neben der katastrophalen Wohnsituation, macht Dylan, der gutaussehende beste Freund von Mason, die Sache für Emery zunehmend schwieriger, denn in seiner Gegenwart wird Em warm ums Herz. Und obwohl Emery sich verbietet, Dylan näher an sich heran zu lassen, da er ein typischer Good-Boy ist - denn mit denen hat sie doch für immer abgeschlossen - fühlt sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen.

Meinung:
Bei "Der letzte erste Blick" handelt es sich um das erste Buch, das ich aus der Feder von Bianca Iosivoni gelesen habe. Lange habe ich es vor mir her geschoben, denn ich hatte eine Ahnung, was mich hinter den Seiten erwarten würde: Eine typische 0-8-15-Genregeschichte - und lange Zeit stand mir einfach nicht der Sinn danach. Letzte Woche jedoch, sollte sich dies ändern und so schlüpfte ich, mit großen Erwartungen auf eine tolle Liebesgeschichte, zwischen die Seiten.

Nun, was soll ich sagen? Sicherlich, hinter den Buchstaben hat sich eine ganz klassische Genregeschichte verborgen, genau wie es auch zu erwarten war, aber trotz allem konnte "Der letzte erste Blick" mein Herz erobern. Grund dafür waren die verschiedenen Figuren in diesem Roman, die sich perfekt ineinanderfügen und mit denen man die Geschichte rund um Emery und Dylan bloß zu gerne erlebt.
Allen voran natürlich Emrey und Dylan selbst. Da die Geschichte jeweils aus beiden Perspektiven erzählt wird, bekommt man als Leser ein sehr gutes Gefühl für ihre Charakter. Man entdeckt ihre Stärken, ihre Schwächen und Geheimnisse. Was mir besonders an Emery und Dylan gefallen hat: Ihre Figuren sind nicht so sehr mit Klischees behaftet, wie andere Buchfiguren des Genres. Emery ist eine sehr starke und taffe Protagonistin, die weiß was sie will und nicht auf den Mund gefallen ist. Hinter jeder Ecke sucht sie die Herausforderung und gerade diese findet sie dann schließlich in Dylan. Dylan hilft Emery sich zu öffnen, indem er sie immer wieder herausfordert und ihr Streiche spielt, die Emery ihm nur allzu gerne heimzahlt. Dabei ist Dylan kein Bad-Boy, sondern erstaunlich offen und ehrlich, was ihn als Protagonisten sehr authentisch macht. Zuzusehen, was der jeweils eine, für den anderen bedeutet, zuzusehen, wie sich die beiden die verrücktesten Streiche spielen und immer wieder antreiben, macht einfach Spaß und ist zuletzt an vielen Buchstellen auch einfach nur urkomisch. Es kommt demnach nicht selten vor, dass man sich schmunzelnd oder lachend bei den entsprechenden Szenen wiederfindet.

Aber nicht nur Emery und Dylan machen diese Geschichte so toll, es sind auch die vielen Nebenfiguren, die dem Werk seine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Bianca Iosivoni erschafft rund um die Hauptfiguren einen sehr familiären Freundeskreis, bestehend aus Elle, Luke, Tate, Trevor, Mason usw. - um nur ein paar genannt zu haben. Jede dieser Figuren hat eine ganz eigene Farbe, und verleiht der Gesamtkomposition einen angenehmen Anstrich. Gerade aus diesem Grund macht es mich doppelt glücklich, dass die Folgebände sich mit Elle und Luke, sowie Tate und Trevor beschäftigten werden. Denn um ehrlich zu sein, nachdem ich die letzte Seite dieses Schmöker gelesen, das letzte Wort voller Verzweiflung aufgesaugt hatte, wollte ich einfach nicht, dass es vorbei ist, dass ich diese wunderbare, gemütliche, lustige und unterhaltsame Welt verlassen muss - wie gut also, dass zwischen mir und dem Abschied noch zwei weitere Werke stehen, auf die ich mich schon unglaublich freue.

Der zusätzlich angenehme Schreibstil der Autorin macht die Geschichte schließlich zu einem sehr kurzweiligen Leseabenteuer, das im Nu verschlungen ist. Einziges Manko: Das Ende des Romans kam letztlich doch etwas schnell und unerwartet, hier wäre eine genauere Aufschlüsselung schön gewesen.

Fazit:
"Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni ist handlungstechnisch ein klassisches New-Adult-Buch, dies mindert jedoch in keinster Wiese das wunderbare Leseerlebnis, das sich hier auf knapp 450 Seiten versteckt. Dieses Erlebnis entsteht hauptsächlich durch die von Frau Iosivoni kreierten Figuren - allen voran durch die Protagonisten der Geschichte: Emerey und Dylan. Die beiden machen einfach Spaß und sorgen dafür, dass man sich als Leser (mehr als einmal) köstlich amüsiert. Doch nicht nur diese beiden, auch die ganze Clique um Em und Dylan herum, kann schnell das Leserherz gewinnen, weshalb ich nun umso gespannter auf die folgenden Geschichten bin und mich freue, dass ich diese gemütliche Buchwelt noch lange nicht verlassen muss. Der erste Band der Firsts-Reihe ist ein absolutes Wohlfühl-Buch und hat sich die 5-Sterne redlich verdient.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Dieses Buch bricht einem das Herz!

Berühre mich. Nicht.
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Inhalt:
Als Sage mit all ihrem Hab und Gut nach Nevada ausreißt, um dort an der Uni zu studieren, hat sie nur ein Ziel: die Vergangenheit und damit ihn zu vergessen. So schwer es auch sein wird, Sage will ...

Inhalt:
Als Sage mit all ihrem Hab und Gut nach Nevada ausreißt, um dort an der Uni zu studieren, hat sie nur ein Ziel: die Vergangenheit und damit ihn zu vergessen. So schwer es auch sein wird, Sage will kämpfen, für ein Leben, für ihr Leben und eine neue Zukunft. Dafür nimmt sie auch in Kauf, dass sie mangels Geld ihren geliebten VW-Transporter erst einmal als Wohnung/Schlafplatz umfunktionieren muss. Mittels eines neuen Jobs, will sie ihre Lebensumstände jedoch auf lange Sicht verbessern und bewirbt sich somit in der Universitätsbibliothek, um dort im staubigen Keller Bücher zu katalogisieren. Was sie nicht weiß, dass sie Seite an Seite mit dem unverschämt gutaussehenden Luca arbeiten muss. Er steht für alles, wovor Sage geflohen ist, für alles, wovor sie sich so sehr fürchtet, jedoch ist er nicht der, für den ihn Sage anfangs hält und als sie schließlich einen Blick hinter seine Fassade erhascht, beginnt ihre Angst immer mehr zu bröckeln. Doch kann Sage mit Luca und damit ihrer Angst, ihrer Vergangenheit entkommen?

Meinung:
OMG! Ich habe ja schon gehört, dass das Ende fies sein soll, aber SO fies? Das ist richtig gemein, liebe Laura Kneidl! Das Buch hat mir auf den letzten Seiten wirklich das Herz gebrochen und das nicht nur in zwei, sondern gleich in tausend kleine Teile.

Dabei passiert es relativ selten, dass mich ein Buch so ratlos und aufgewühlt zurücklässt. Meine Gefühlswelt ist regelrecht durchgeschüttelt und auf den Kopf gestellt worden und das alles nur wegen einem einzigen Kapitel und zwei Worten: "Fortsetzung folgt".

Jedoch ist meine Emotionalität gar nicht so selbstverständlich, denn bis weit über die Hälfte der Geschichte wollte ich noch gar nicht so richtig im Inhalt versinken. Schuld daran war vor allem Sage. Wie sehr ich mich auch bemüht habe, ich konnte keinen Draht zu ihr als Figur finden und so blieb sie, obwohl ich ihre Gefühlswelt verstehen und somit ihre Handlungen nachvollziehen konnte, mir durchweg unsympathisch. Hätte ich mich also nicht in der zweiten Buchhälfte in Luca verliebt, weiß ich nicht, ob mich die letzten Seiten nicht doch in einem anderen Zustand zurückgelassen hätten. Und so, gerade wegen Luca, bin ich emotional schließlich immer tiefer zwischen den Seiten versunken und habe mich in der Geschichte verloren.

Denn sind wir einmal ehrlich: Luca ist der Inbegriff eines Traummannes. Klug, loyal, warmherzig, lustig, will Bibliothekar werden, LIEBT BÜCHER und zu allem Überfluss sieht er auch noch umwerfend gut aus - kurz: in ihn würde sich wohl jeder Bücherwurm verlieben. Trotz allem habe ich ihn erst nach über der Hälfte von "Berühre mich. Nicht" ins Herz geschlossen, da es einige Zeit braucht, bis man als Leser einen Blick hinter seine Fassade erhascht.
Aber auch die Nebenfiguren haben der Geschichte einfach gut getan und konnten bei mir einige Sympathiepunkte, die Sage verspielt hat, wiedergutmachen. Allen voran definitiv April. Alles an ihr strahlt Energie und Lebensfreude aus, sie ist eine Gute-Laune-Figur, der man als Leser immer wieder gerne begegnet und mit der man auch im richtigen Leben nur zu gern befreundet wäre. Deshalb hoffe ich sehr, dass die Nebenfiguren im zweiten Teil noch mehr herausgearbeitet und eventuell mit einer eigenen kleinen Geschichte ausgestattet werden. Denn hatte beispielsweise April zu Beginn der Geschichte noch eine größere Rolle, rückte sie im Verlauf immer mehr in den Hintergrund und verlor damit an Tiefe - was ich letztlich sehr schade fand.

Die Geschichte an sich entwickelt sich sehr langsam, was hier im Hinblick auf den Kontext jedoch kein Kritik-, sondern eher ein Pluspunkt ist. Sage ist ein sehr schüchterner und ängstlicher Charakter, weshalb eine Beschleunigung der Handlung der ganzen Geschichte die Authentizität geraubt hätte. Gerade durch die langsame Entwicklung, schafft es die Autorin hier eine sehr realistische und lebensnahe Geschichte auf die Beine zu stellen, die sich auch gerade deshalb von anderen Werken des Genres unterscheidet.
Der zusätzlich angenehme und sehr flüssige Schreibstil der Autorin macht zudem einfach Spaß und sorgt dafür, dass die Seiten bloß so daher fliegen.

Fazit:
Besonders mit den ersten ca. 60 % des Buches habe ich mich sehr schwer getan, was hauptsächlich an Sage lag. Ihre Lage und ihre Gefühle konnte ich zwar verstehen, aber irgendwie war sie mir trotzdem nicht ganz so sympathisch - bisher ist sie das auch leider noch nicht. Dafür konnte Luca mein Herz gewinnen Und jetzt sitze ich hier und schaue vollgeladen mit Emotionen auf diese beiden Worte: "Fortsetzung folgt" und weiß so gar nichts mit mir anzufangen. Hysterisch lachen oder bitter weinen? Ich glaube, ich muss mich erst mal sortieren, denn "Berühre mich. Nicht." hat mir mein Herz in tausend kleine Stücke gebrochen - es wird wohl einige Zeit brauchen, bis ich es wieder zusammengeflickt habe und für den zweiten und finalen Band der Reihe bereit bin. In diesem Sinne: Fortsetzung folgt.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein Buch mit zahlreichen Schwächen - konnte mich leider nicht überzeugen

Timeless
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Allmählich hatte sie das Gefühl, als würden alle Zeitperioden zusammenfallen, wie die Schichten einer Torte. Unter ihr lagen frühere Zeitspannen, die sich immer wiederholten, und über ihr war die Zukunft. ...

Allmählich hatte sie das Gefühl, als würden alle Zeitperioden zusammenfallen, wie die Schichten einer Torte. Unter ihr lagen frühere Zeitspannen, die sich immer wiederholten, und über ihr war die Zukunft. Und aus unerfindlichen Gründen war sie auserwählt worden, zwischen den Zeilen zu wandern.
[S. 305.]

Erster Satz:
Michele stand allein in der Mitte eines Spiegelsaals.

Inhalt:
Michele führt ein glückliches und einfaches Leben mit ihrer Mum. Zusammen sind die Beiden ein unschlagbares Team, mehr als nur Mutter und Tochter, sondern auch Freundinnen. Doch dann kommt der Tag, welcher alles auf den Kopf stellt und die Welt von Michele auf immer verändert: Ihre Mutter stirbt, bei einem tragischen Autounfall. Da Michele keinen Kontakt zu ihrem Vater hat und damit nun eine Weise ist, wird sie zu ihren Großeltern geschickt, nach New York. Doch Michele sträubt sich davor, ihre Heimat zu verlassen, in ein großes Haus zu ziehen und ihre Großeltern kennenzulernen - denn ihre Mutter und deren Eltern, waren schon vor der Geburt von Michele, fürchterlich zerstritten.
Doch Michele bleibt keine Wahl und so zieht sie in das pompöse Heim ihrer Großmutter und ihres Großvaters, welche sehr vermögend und damit mit zu den einflussreichsten und bedeutungsvollsten Menschen des Stadt zählen. Ein großer Stammbaum, ein riesiges Anwesen und viele, verwinkelte Ecken - da sind Geheimnisse vorprogrammiert. Und tatsächlich: Michele wird in das wohl größte, bewegenste und romantischste Abenteuer ihres Lebens gezogen...

...einmal quer durch die Zeit und wieder zurück!

Idee/ Umsetzung:
Die Idee der Zeitreise in Büchern, ist spätestens seit Werken wie "Rubinrot" oder "Die Frau des Zeitreisenden", keine durchaus unverbrauchte Buchidee mehr. Trotzdem übt das Thema auf mich immer und immer wieder, eine gewisse Faszination aus. Das Talente und die Magie besteht lediglich darin, einer bekannten Idee, einen eigenen Schliff zu verpassen. Ich würde gerne sagen, dass Alexandra Monir dies in ihrem Werk gelungen ist. Leider kann ich dies aber nicht zu 100% bestätigen. Zwar verfolgt die Autorin gute Ansätze, welche durchaus einiges an Potential bieten, scheitert aber, meiner Ansicht nach, im kompletten Mittelteil der Lektüre. Dabei ist mir besonders ihr Schreibstil, im Zwischenteil, negativ aufgefallen. Ich will "Timeless" nicht als schlechtes Buch bezeichnen, denn dies ist es definitiv nicht. Es hat einige Höhen, aber leider auch genauso viele Tiefen und pendelt sich damit im mittleren Bereich ein. Was für das Buch spricht sind, wie bereits erwähnt, einige sehr gute Ideenansätze - man berührt einen alten Schlüssel und einen Geganstand aus vergangenen Zeiten und reist in die Vergangenheit. Was gegen das Buch spricht, zeigt sich im Folgenden. Aber trotz allem bin ich angefixt, mich erneut in ein Abenteuer mit Michele zu stürzen und schon alleine deshalb, hat dieses Werk eine Chance verdient.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist zum Lesen relativ angenehm. Einfach und mit einer gewissen Leichtigkeit, reiht sie die Buchstaben aneinander und erschafft so zwar kein Meisterwerk, aber einen guten Partner für die Reise durch ihren Wortsalat. Wirklich überzeugen konnte sie mich jedoch nur auf den ersten 50 Seiten und den letzten 50 Seiten, denn gerade an diesen Stellen, hat mich ihr Schreibstil auch wirklich berührt. Der ganze Mittelteil des Werkes ist teilweise unschlüssig und lückenhaft, was schließlich dazu führt, dass einige logische Entwicklungen, gerade zwischen den Figuren, auf der Strecke bleiben. So weist der Mittelteil einige Sprünge auf, die es dem Leser ungemein erschweren, einige Bindungen nachzuempfinden. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass Frau Monir mir mehr bietet: Mehr Gefühle, mehr Entwicklungen und damit auch mehr Verständnis für die Handlung. Denn ich weiß ganz genau, dass Frau Monir das Potential dazu hat. Dies hat sie mir, auf den ersten und letzten Seiten, deutlich bewiesen.

Charaktere:
Mein Gefühle für die Figuren waren, eben durch den Schreibstil der Autorin, etwas gestört. Zwar mochte ich Michele von der ersten Seite an sehr gerne, doch leider konnte sich dieses Gefühl während der Geschichte nicht weiter bestärken. Eben durch die vielen Sprünge in der Geschichte, erschien mir die Pprotagonistin sehr naiv.
Von jetzt auf gleich weiß sie, dass sie in der Zeit reisen kann und das alles Wirklichkeit ist, doch statt große Nachforschungen anzustellen, warum und wieso und überhaupt, stürzt sie sich lieber in eine Romanze mit einem Typen, in welchen sie sich schon auf den ersten Blick verliebt - und er sich natürlich auch in sie. Nennt mich langweilig oder altmodisch, aber ich finde es viel schöner, wenn sich die Beziehungen langsam und damit auch verständlich entwickeln. Vielleicht liegt es auch an meinem Alter, dass ich dieses "Ewige-Liebe-auf-den-ersten-Blick" - Gedönse nicht so ganz nachvollziehen kann und damit auch mag, aber wenn die Handlung so hetzt und sich die Dinge regelrecht überschlagen, spuckt mich das Buch förmlich aus seinem Abenteuer aus und schließt mich somit von einem richtigen Buchtrip aus. Schade, aber Tatsache. Die Figuren waren mir nicht gänzlich suspekt, konnten mein Herz aber auch nicht ganz einnehmen und normalerweise ist genau dies nötig, damit man auch Teil des Abenteuers werden kann.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover gefällt mir gut. Ich mag besonders die Farbgebung und auch wenn ich normalerweise Bilder bevorzuge, die kein Geschicht abbilden, einfach weil es die Fantasie blockiert, finde ich das Motiv bei Timeless ganz gut gelungen.
Die Innengestaltung ist sehr schlicht: Ausschließlich Zahlen, leitern die Kapitel ein.

Fazit:
Manche Bücher verschlingt der Leser mit Haut und Haaren und manche Bücher verschlingen den Leser. In "Timeless" verschlingt das Buch den Leser und spuckt ihn dann, nach den ersten ca. 50 Seiten, wieder grob und unsanft in die Realität zurück. Die Zeitreise-Geschichte von Frau Monir, hat durchaus viele Schwächen - besonders den lückenhaften, spunghaften Schreibstil, sowie nicht ganz überzeugende Charaktere -, aber trotzdem hat ihr Werk auch eine ganz große Stärke und dies ist eine relativ gute Idee, mit Potential. Wenn die Idee stimmt, dann legt man den Grundstein für weitere Werke. Die Autorin hat gezeigt, dass sie gut schreiben kann und auch wenn sie es nicht das ganze Werk hindurch durchgehalten hat, hat sie es trotzdem bewiesen. Genau dies ist der Knackpunkt, warum mich die Autorin trotzdem an der Angel hat, denn trotz vieler Kritikpunkte bin ich neugierig zurückgeblieben. Der Cliffhanger, am Ende des Werkes, ließ mich hungrig zurück und genau deshalb werde ich auch zur Fortsetzung des Buches greifen, und wenn das nicht für die Geschichte spricht, weiß ich auch nicht. Ich kann euch sagen, dass "Timeless" nicht perfekt ist und sich im guten Mittelfeld einpendelt, aber trotzdem ist es eine Reise wert.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Geheimnisvoll und magisch, mit typischem Gierschen-Humor

Silber - Das erste Buch der Träume
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"Wer?" Um des Effekts willen beugte ich mich vor und raunte genauso geheimnisvoll wie sie. "Wer ist gnadenlos?" [...] Anabel schwieg ein paar Sekunden, dann flüsterte sie: "Er hat viele Namen. Er ist der ...

"Wer?" Um des Effekts willen beugte ich mich vor und raunte genauso geheimnisvoll wie sie. "Wer ist gnadenlos?" [...] Anabel schwieg ein paar Sekunden, dann flüsterte sie: "Er hat viele Namen. Er ist der Windmann. Hüter der Schatten. Dämon der Nacht." Der Korridor verdunkelte sich merklich. Ein kalter Lufthauch streifte meine Arme, und ich spürte, wie sich die Härchen in meinem Nacken aufstellten.
[S. 174 f.]

Erster Satz:
Der Hund schnüffelte an meinem Koffer.

Inhalt:
Als Liv Silber mit ihrer kleinen, feinen Familie in London anreist, ahnt sie noch nicht welches Abenteuer sie hier erwartet. Denn der einzige Wunsch des jungen Mädchens ist es, dass ihre Mutter nun endlich in dieser Stadt bleibt. Sechsmal hieß es schon: Taschen packen, Alltag verlassen, in eine neue Stadt reisen und wieder von vorne beginnen. Doch man sollte vorsichtig mit seinen Träumen sein, denn manchmal könnten sie wahr werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum in London zu Bett gelegt, träumt Liv komische und ganz schön abgedrehte Sachen: Von dem süßen Typ am Flughafen, ihrem neuen „Bruder in Spee" und einigen anderen, sehr fragwürdigen Ereignissen. Doch warum Panik schieben? Schließlich kann man im Traum machen was man will. Die Szenerie ist schließlich nicht real. Oder doch?

Idee/ Umsetzung:
Rosa Zuckerwatte, Regenbögen aus Schokolade und eine kunterbunte Welt aus Wunsch und Sehnsucht – So sehen meist unsere Tagträume aus... In der Realität träumen wir jedoch immer die verrücktesten und manchmal auch gruseligsten Sachen. Schon immer hat mich das Träumen fasziniert und deshalb fand ich es mehr als schade, wenn sich der sanfte Kuss eines schönen Traumes zu schnell in Schall und Rauch verwandelte. „Silber – Das erste Buch der Träume“, passte nicht nur deshalb perfekt in meine Leserhände, weil mich das wunderschöne Cover verzauberte, sondern zuletzt auch, weil die Thematik einfach spannend, neu und faszinierend ist. Kerstin Gier hat hier ein sehr süßes und zuckriges Ideennetz gesponnen, welches die Buchwelt lebendig macht. Zudem zeigt die Autorin, wie auch schon bei der Rubinrot-Trilogie, dass sie es vermag ihre Ideen gekonnt umzusetzen. So überzeugt das erste Buch der Träume durch Witz und ganz viel Herz.

Schreibstil:
Die Wörter aus der leichten, süßen und herzlichen Schreibfeder von Frau Gier mögen, wie von ihr gewohnt, durch viel Charme, Witz und Leichtigkeit, ihre Leser, ob jung oder alt, zu bannen. Ich finde, ihr neustes Werk ist wie eine Mousse au chocolat: Auch wenn der Bauch voll ist, für einen nachträglichen, schmackhaften Leckerbissen ist immer noch Platz. Man kann sich dem Wortgeflüster der Autorin einfach nicht entziehen und so löffelt man sich durch das Buch, bis man die letzte Seite, traurig und seufzend, zwischen seinen Fingern hält.

Charaktere:
Auch die Figuren in der Geschichte sind an ein lockeres und leichtes Grundprinzip angelehnt und bieten mir so eine einzige, kleine Fläche der Kritik. Auf der einen Seite mochte ich die Charaktere alle sehr gerne, besonders Liv, mit ihrer rationalen und taffen Art, hat mir unglaublich zugesagt und so habe ich sie sehr gerne durch dieses Abenteuer begleitet. Jedoch hat mir rückblickend eine gewisse Spannung zwischen den Buchfiguren gefehlt. Irgendwie plätschern die Beziehungen so daher, aber es gibt keine Verbindung, die mich auf emotionaler Ebene, ganz überzeugen konnte. Die Bösewichte, die Liebespaare, alle vermochten mich nicht zu 100% zum Kochen zu bringen. Ein größerer Knister- oder Gruselfaktor, hätten mir wahrscheinlich besser gefallen. Aber am Ende bin ich doch ganz zufrieden und halte ausschließlich Ausschau nach dem letzten, feinen i-Tüpfelchen des Werkes, der sich dann (hoffentlich) in der Fortsetzung finden lässt...

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover spricht wohl für sich und passt auch perfekt zu dem Charme der Autorin und ihrer Art die Leser zu fesseln. Es wirkt magisch, niedlich und abenteuerlich und macht augenblicklich Appetit auf den Inhalt. Aber auch die Innengestaltung kann ganz gut für sich sprechen und setzt die süßen Elemete des äußeren Buchkleides fort. Deshalb kurz und knapp: Leckere Verpackung, die nicht zu viel verspricht, sondern Hand in Hand mit den Erwartungen geht.

Fazit:
Geheimnisvoll und magisch lacht einen die schwarze, verschnörkelte Buchdeckel-Türe von „Silber – Das erste Buch der Träume“ an und lockt jede interessierte, verträumte Nase, mit gespielter Leichtigkeit hinter seine Seiten. Mit viel Witz und Fantasie nimmt Kerstin Gier ihre Leser direkt nach dem Betreten an die Hand und erzählt von verzauberten, traumhaften Türen, bösen Dämonen und Schweizer Käse. Es entsteht ein spannendes und mitreißendes Abenteuer, welches locker und flockig, wie Mouse au chocolat auf der Zunge zergeht und am Ende in eine Schokoladen-Depression führt, die sich nur mit einem weiteren Abenteuer um Liv, Henry und den Rest der Bande, besiegen lässt. Also, liebe Frau Gier, nehmen sie den Löffel.. äh ich meine die Feder in die Hand und schreiben Sie! Bitte, schreiben Sie und geben Sie mir einen erneuten Leckerbissen zu löffeln. Und an alle Schokonasen da Draußen: Löffelt dieses Werk! Löffelt! So löffelt doch!