Cover-Bild Stille Befreiung
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16,00
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  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 14.03.2022
  • ISBN: 9783453292642
Petra Hammesfahr

Stille Befreiung

Roman
Mit achtzehn will Sandra unbedingt der Bevormundung durch ihr Elternhaus entfliehen. Ronnie scheint dafür genau der richtige Mann zu sein. Die Warnungen ihrer Familie schlägt sie in den Wind, realisiert aber schon kurz nach der Hochzeit, dass sie einem Blender auf den Leim gegangen ist. Erst zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter schafft sie den Absprung. Mit der Kleinen zieht Sandra als Pflegerin für die schwerstbehinderte Rebekka in deren Haus. Jedoch die Hoffnung auf ein neues Leben zerbricht, als sie dort eines nachts überfallen wird. Noch ahnt sie nicht, dass der wahre Albtraum erst begonnen hat …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2022

Nervenkitzel, Beklemmung und Spannung!

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Dieser Roman ist ein echter Psychothriller. Er beginnt im Prolog gleich mit einem beklemmenden Albtraum, den die Hauptperson Sandra hat. Dieser Traum resultiert aus den Erlebnissen einer Nacht, die mit ...

Dieser Roman ist ein echter Psychothriller. Er beginnt im Prolog gleich mit einem beklemmenden Albtraum, den die Hauptperson Sandra hat. Dieser Traum resultiert aus den Erlebnissen einer Nacht, die mit „Sommernachtsalbtraum“ überschrieben ist und sich episodenweise eingeschoben durch das ganze Buch zieht. Es geht darin ganz eindeutig um schlimmen Missbrauch.

Rundherum werden die alltäglichen Geschehnisse beschrieben, und zwar fast alles aus der Sicht von Sandra, einer jungen Frau, die aus behüteten Verhältnissen stammt, sich von ihrer Familie abnabelt und zunächst entgegen aller Warnungen einem Blender auf den Leim geht.

Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, gefällt mir, irgendwie schnörkellos. Dass es gefährlich und bedrückend wird, ist von vornherein klar, schon durch die Einschübe mit dem Sommernachtsalbtraum. Ansonsten wird Sandras mehr oder weniger normales Leben recht anschaulich geschildert.

Von der berühmten Autorin Patricia Highsmith sagt man, sie sei die „Meisterin der Beklemmung“. Die Autorin dieses Buches, Petra Hammesfahr, kann das auch ganz gut, allerdings sind mir trotz aller Spannung und allem Nervenkitzel ein paar konzeptuelle Schwächen aufgefallen. Das ist vielleicht etwas hochtrabend ausgedrückt. Ich meine damit ein paar Dinge, die in meinen Augen etwas anders passender gewesen wären.

Beispiel: Der Roman spielt im 21. Jahrhundert. Wieso heiratet Sandra diesen Ronnie gleich, anstelle erst einfach mit ihm zusammenzuziehen und ohne Trauschein zu leben? Das ist doch heute eher üblich, selbst mit gemeinsamer Tochter.

Ein paar Fragen zu Einzelheiten, die ich mir nebenbei gestellt hatte, wurden bis zum Ende hin nicht beantwortet. Sie waren jedoch auch nicht wirklich wichtig. Die wichtigen Dinge wurden aufgelöst und es gab dabei Überraschungen. So soll es bei einem Thriller sein. Konkreter kann ich nicht werden, ohne zu viel zu verraten.

Leider hat es die Autorin nicht geschafft, dass mir die Hauptperson Sandra ans Herz gewachsen ist, aber trotzdem habe ich es als sehr spannendes Buch empfunden. Es hat ein paar Schwächen, auch sprachliche – bestimmt Flüchtigkeitsfehler –, aber mein Gesamteindruck ist positiv.

Das Buch ist etwas für Leser*innen, die Nervenkitzel und düstere Spannung, vor allem auf psychischer Ebene ohne blutige Szenen, mögen. Aber allzu zart besaitet sollte man für diesen Roman trotzdem nicht sein.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Stille Befreiung – Beklemmend

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Stille Befreiung, von Petra Hammersfahr

Cover:
Das Bedrückende des Covers passt zum Inhalt.

Inhalt und meine Meinung:
Frauen als Opfer!
Hier werden zwei Geschichten erzählt die sich dann zu einer verknüpfen.
Einmal ...

Stille Befreiung, von Petra Hammersfahr

Cover:
Das Bedrückende des Covers passt zum Inhalt.

Inhalt und meine Meinung:
Frauen als Opfer!
Hier werden zwei Geschichten erzählt die sich dann zu einer verknüpfen.
Einmal manövriert sich die 18 jährige Sandra, mehr oder weniger aus Dummheit und Naivität (und/oder falsch verstandenem Stolz) in die Rolle des „Opfers“.
In der zweiten Geschichte wird ein wehrloses Opfer (die behinderte Rebekka) Opfer eines perfiden Täters.

Gleich vorweg: dies ist nichts für schwache Nerven.
Es geht um Gewalt gegen Frauen.
Ich bin hin und her gerissen zwischen total aus den Fingern gezogen und überzogen und dann wieder packt mich das blanke Entsetzen wenn ich mir denke so etwas könnte wirklich passieren.
Auf jedenfall bin ich immer wieder tief schockiert und aufgewühlt. Teilweise atemlos schlage ich eine Seite um die andere um.

Der Schreibstil ist relativ ruhig, ohne große Aktion und Spannung, dafür umso eindringlicher. Es wird aus der Sicht von Sandra (und auch immer wieder von Rebekka) erzählt.
Es ist einfach unglaublich wie ein Schritt nach dem anderen passiert und die Geschichte mir unter die Haut kriecht, so dass ich unwillkürlich die Luft anhalte.
Es ist nicht so sehr die aktionreiche, getriebene Spannung die mich fassungslos macht, sondern der ganz „normale“ Alltag mit seiner dunklen düsteren Ausstrahlung der mir den Atem raubt.
Autorin:
Petra Hammesfahr, geboren am 10. Mai 1951 in Titz, Kreis Düren ist eine der erfolgreichsten deutsche Krimi- und Drehbuch-Autorinnen.

Mein Fazit:
Ein Roman der mich immer wieder fassungslos macht und mir das Grauen unter die Haut treibt.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 08.04.2022

Wovor hast du Angst

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Sandra ist achtzehn Jahre alt, als sie den sieben Jahre älteren Ronnie kennengelernt. Eigentlich ist er gar nicht ihr Typ, aber wenn er lächelt, dann ähnelt er frappierend ihrem Lieblingsschauspieler. ...

Sandra ist achtzehn Jahre alt, als sie den sieben Jahre älteren Ronnie kennengelernt. Eigentlich ist er gar nicht ihr Typ, aber wenn er lächelt, dann ähnelt er frappierend ihrem Lieblingsschauspieler. Ronnie tut alles, um Sandra von sich zu überzeugen, dabei ist er sehr spendabel und wirft förmlich mit Geld um sich, was für das junge Mädchen, das eine Ausbildung macht, die nicht vergütet wird, sehr verlockend ist, schließlich lebt sie noch zu Hause und bekommt lediglich etwas Taschengeld. Trotz der Warnungen von allen Seiten, allen voran ihre Familie, sich nicht mit Ronnie einzulassen, besonders im Hinblick auf den Geisteszustand seiner Mutter die Hände von der Familie zu lassen, werden die beiden ein Paar und kurze Zeit später ist Sandra schwanger. Damit beginnt aber nicht etwa die schönste Zeit ihres Lebens.

Sandra erzählt ihre Geschichte und dies tut sie sehr ausführlich, fast schon ausschweifend. Dies ist interessant, aber sicherlich nicht immer spannend. Unterbrochen wird ihre Erzählung von Rückblenden, die ständig eine Situation beleuchten, die sich immer mehr zuspitzt. Leider werden diese Rückblenden oft wiederholt und verraten lange Zeit so wenig, dass mich diese irgendwann einfach nur noch irritieren. Zudem ist die geschilderte Situation für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht logisch, was dazu führt, dass ich ein wenig das Interesse verliere. Während die Geschichte voranschreitet, merke ich aber allmählich, dass etwas in den Rückblicken unstimmig ist und vermute, dass mich die Autorin an der Nase herumgeführt. Als die Erzählung im letzten Drittel eine unerwartete Wendung nimmt, fühle ich mich zwar bestätigt, bin aber vorerst wieder auf dem Holzweg. Dies habe ich nicht erwartet und letztendlich ist es diese Wendung, die mich für die vielen Längen entschädigt.

Leider handelt die Autorin die Story dann auf wenigen Seiten ab, als ob das Ende nun schnell kommen müsste, keine Zeit bliebe für lange Erklärungen, das Papier wird knapp. Das finde ich schade, denn ich fühle mich wie im Regen stehengelassen, enttäuscht und unbefriedigt. Das hätte ich mir anders gewünscht. So aber ist es ein solider Spannungsroman mit einigen Längen und einem etwas unpassenden Ende. Von mir gibt es dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 21.06.2022

von Befreiung kann keine Rede sein

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Ich bin hin- und hergerissen, was ich vom Roman halten soll. Auf der einen Seite hat er mich zum Teil gut unterhalten, zum Teil aufgeregt, aber mit den Charakteren konnte ich nicht so richtig Freundschaft ...

Ich bin hin- und hergerissen, was ich vom Roman halten soll. Auf der einen Seite hat er mich zum Teil gut unterhalten, zum Teil aufgeregt, aber mit den Charakteren konnte ich nicht so richtig Freundschaft schließen und zudem haben die vielen Klischees und veralteten Ansichten sehr gestört. An manchen Stellen fragt man sich als Leser*in aus welchem Zeitalter Sandra und ihre Freunde stammen, dabei sollte es doch ein aktueller Roman sein.
Sandra hat einerseits mein Mitgefühl, aber auch ein Händchen für ungute Situationen – sie fordert das Pech nahezu heraus. Wenn der Titel auch „Stille Befreiung“ heißt, so rutscht sie meiner Meinung nach, von einer Abhängigkeit in die nächste und ändert ihr Leben nicht gerade zu ihrem Besten.
Der Umgang mit ihrer Tochter wird ebenfalls eigenartig beschrieben. Als Mutter würde ich kämpfen bis zum Schluss, wenn ich den Verdacht habe, dass es meinem Kind nicht gut geht und sie auch nicht in dubiosen Verhältnissen zurücklassen und resignieren, weder bei einer psychisch kranken Schwiegermutter und schon gar nicht, wenn ich den Verdacht habe, dass sie verletzt sein könnte.
Auf ihre Freundin Carina kann sie sich zumindest meistens verlassen, sie hilft ihr, wo sie kann und ist auch die einzige vernünftige Person in diesem Buch. Erstaunt war ich, dass die beiden Freundinnen den Zustand der Wohnung, die wirklich schlimm aussehen muss und keinem Standard entspricht, einfach so hinnehmen und mit ein wenig Deko versuchen, wohnlich zu gestalten. An Sandras Stelle wäre ich sofort wieder umgedreht und ausgezogen. Dass sich Sandra vor ihrer Familie schämt, kann ich gut verstehen. Sie kommt mir auch sehr passiv und depressiv vor, sie hat resigniert und sich mit der Situation abgefunden.
Zum Glück findet Sandra bei Rebekka eine Arbeit, die ihr Spaß macht, die gut mit ihrer Familiensituation vereinbar ist und zudem auch noch gut bezahlt ist. Offensichtlich ist auch, dass Rebekka und Sandra sehr voneinander profitieren.
Das Ende lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits freut es mich für Rebekka, dass sie so viele Fähigkeiten wieder erlernen kann und besser zurechtkommt, auch im Wohnheim ist sie bestimmt altersgemäß und gut aufgehoben. Andererseits kann ich den Beziehungswechsel von Sandra nicht nachvollziehen, das war zu schnell, zu glatt, sie stürzt sich wieder einmal von einer Beziehung in die nächste, von einer Abhängigkeit in die nächste – ob das gutgehen kann auf Dauer?

Veröffentlicht am 18.04.2022

Stumme Schreie

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Sandra, die es nicht erwarten kann, endlich ihrem Elternhaus zu entfliehen, glaubt mit Ronnie das große Los gezogen zu haben. Trotz allen Warnungen, lässt sie sich von seinem großkotzigen Auftreten blenden ...

Sandra, die es nicht erwarten kann, endlich ihrem Elternhaus zu entfliehen, glaubt mit Ronnie das große Los gezogen zu haben. Trotz allen Warnungen, lässt sie sich von seinem großkotzigen Auftreten blenden und beginnt eine Affäre mit ihm. Selbst als sie langsam zu begreifen beginnt, worauf sie sich eingelassen hat, schafft sie es nicht die Konsequenzen zu ziehen und sich von ihm zu trennen. Gefangen in einer Horrorwelt, manipuliert und gefügig gemacht, gerät sie immer tiefer in einen Sog aus Verzweiflung und Aussichtslosigkeit. Als sie von Geldnöten getrieben, eine Stelle als Pflegerin annimmt, gelingt es ihr neues Selbstvertrauen aufzubauen. Doch der Auftrieb hält nicht lange an, denn ihr Martyrium fängt gerade erst richtig an.

Fazit
Eine düstere Geschichte, die sich als unrealistisches Psychodrama, mit einer Ansammlung von hochgradig gestörten Charakteren entpuppt und außer einer gewissen Schockwirkung, keine tieferen Spuren hinterläßt.

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