Roman | SPIEGEL-Bestseller! - Eine tragikomische Familiengeschichte zwischen Kanada und dem Nahen Osten
»Es gibt für den menschlichen Geist kein Niemals.« Am 4. August 1966 zündet eine Gruppe Studenten – die Lebanese Rocket Society – eine Weltraumrakete, um den Libanon in eine blühende Zukunft zu führen. Auf den Tag genau 54 Jahre später kommt es im Beiruter Hafen zu einer Explosion, die das ganze Land erschüttert. Meisterhaft verknüpft Pierre Jarawan diese beiden historischen Ereignisse zu einer Kontinente verbindenden Familiengeschichte weit über das Schicksal des Nahen Ostens hinaus. Denn im kanadischen Montréal stoßen die Zwillingsschwestern Lilit und Lina auf Spuren ihrer armenischen Großmutter Anoush ...
»Frau im Mond« ist große Erzählkunst – vielschichtig, lebensprall und voller tragikomischer Ereignisse. Ein sagenhaftes Lesevergnügen!
»Frau im Mond nimmt uns schon auf den ersten Seiten wieder mit auf eine poetische Bilderreise und umfängt uns mit diesem zärtlichen Zauber und der unvergleichlichen Sprachmelodie die Pierre Jarawan so besonders machen.« Vera Kahl, Buchhandlung Blattgold, München
»Pierre Jarawan ist ein begnadeter Erzähler. Jeder seine Romane eröffnet ein Universum der Geschichte(n) und verankert gleichzeitig durch die Wuchten der Zeit unsere Menschlichkeit fest im Heute. Seine Figuren schreibt er direkt in unser lesendes Herz.«
Maria-Christina Piwowarski
»Pierre Jarawans Geschichte um die Familie der Zwillinge Lilit und Lina sprüht nur so vor Farbigkeit. Einmal mehr hat er eine elegante, bildreiche Sprache gefunden, die wundervoll von Montreal bis in den Libanon führt. Ein Roman wie ein Fluss, der durch viele abzweigende Seitenarme trägt, er ist lehrreich, seine Figuren werden äußerst lebendig in Szene gesetzt. Themen wie Familie, Werte, Wurzeln, Zugehörigkeit, Verlust und Trauer finden ihren Platz und werden mit wachem Blick und großem Herzen behandelt.«
Georg Schmitt, Buchhandlung am Sand, Hamburg
»Mit dieser Kontinente überspannenden Familiengeschichte vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts hat sich Jarawan selbst übertroffen: ein großer Wurf.« Rainer Marquardt, Buchhandlung Reuffel, Koblenz
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Die Zwillingsschwestern Lilit und Lina el Shami sind bei ihrem Großvater Maroun in Montreal, Kanada, aufgewachsen. Ihre Großmutter haben sie nie kennengelernt. Eine alte Postkarte weckt jedoch Lilits Interesse, ...
Die Zwillingsschwestern Lilit und Lina el Shami sind bei ihrem Großvater Maroun in Montreal, Kanada, aufgewachsen. Ihre Großmutter haben sie nie kennengelernt. Eine alte Postkarte weckt jedoch Lilits Interesse, und sie beginnt, sich für die Geschichte ihrer Familie zu interessieren. Anders als ihre Schwester hat sie die Freiheit, in den Libanon zu reisen und sich intensiv mit den Spuren ihrer Vorfahren auseinanderzusetzen.
Wie schon in seinem sehr lesenswerten Debütroman „Am Ende bleiben die Zedern“ erzählt Pierre Jarawan eine Geschichte, in der Bürgerkrieg und Flucht eine wichtige, aber nicht alles bestimmende Rolle spielen. Neben den tragischen Ereignissen, die auch in diesem Roman viel Raum bekommen, geht es auch um Hoffnung, Zuneigung und Verbundenheit.
Positiv herauszuheben ist dabei die wenig bekannte Lebanese Rocket Society, die bereits 1966 eine Weltraumrakete zündete – im krassen Gegensatz zu der furchtbaren Explosion im Hafengebiet von Beirut genau 54 Jahre später. Gelegentlich etwas weitschweifig erzählt, ist der Roman passend in drei Stufen gegliedert, wie die Zündstufen einer Rakete, und die Kapitel folgen einem Countdown von fünfzig abwärts. Allerdings wird die Geschichte nicht strikt chronologisch erzählt, sondern in Zeitsprüngen, was etwas Aufmerksamkeit erfordert – insbesondere, wenn die Geschichte des Libanons noch relativ unbekannt ist.
Der dritte Roman des Autors zeichnet sich dadurch aus, dass den Lesenden ein Bild des Libanons und seiner Menschen vermittelt wird, das über die Kriegsberichterstattung in den Medien hinausgeht. Lesenswert!
Inhalt: Die Zwillingsschwestern Lilit und Lina el Shami, Nachfahren libanesischer Auswanderer, wachsen im kanadischen Montreal auf. Eines Tages stoßen sie auf eine alte Postkarte ihrer Großmutter die sie ...
Inhalt: Die Zwillingsschwestern Lilit und Lina el Shami, Nachfahren libanesischer Auswanderer, wachsen im kanadischen Montreal auf. Eines Tages stoßen sie auf eine alte Postkarte ihrer Großmutter die sie nie kennengelernt haben und entwickeln dadurch das Bedürfnis, die Geschichte ihrer Familie besser zu verstehen.
Lilit macht sich auf den Weg in den Libanon, taucht tief ein in die Vergangenheit ihrer Großeltern und stößt auf die Geschichte der Lebanese Rocket Society und die Begeisterung ihres Großvaters Maroun für den Weltraum.
Pierre Jarawan macht mit seinem neuen Roman "Frau im Mond" mal wieder deutlich was für ein großartiger Geschichtenerzähler er ist. Mit viel Liebe zu seinen Figuren aber auch extrem guter Recherche gelingt es ihm, historische Ereignisse so unterhaltsam und spannend in eine fiktionale Familiengeschichte einzubetten dass die Seiten nur so dahin fliegen und ich tief eingetaucht bin in eine Welt und ein Land von dem ich bisher viel zu wenig wusste.
Wir reisen mit Lilit durch die Geschichte des Libanons, aus der Vergangenheit immer weiter in die Gegenwart. Stück für Stück setzt sich für sie und für uns Lesende das Bild ihrer Familie zusammen wie ein Teppich der immer weiter geknüpft wird, in den kleine Details eingearbeitet werden die man aus der Nähe vielleicht gar nicht direkt sieht, die mit etwas Abstand betrachtet aber ein großes Ganzes ergeben.
Persönliche Details des Autos wie die Tatsache dass Lilit und Lina Zwillinge sind oder Linas Beruf der Dokumentarfilmerin, der dem des Schriftstellers aka Geschichtenerzählers nicht unähnlich ist runden das Buch perfekt ab.
Auch der Aufbau des Buches ist clever gewählt.
Gegliedert ist die Geschichte nämlich in drei Stufen, genau wie eine Rakete in drei Stufen in den Weltraum aufsteigt. Die Kapitel zählen rückwärts von 50 auf Null wie ein Countdown.
Bei all den Themen die Jarawan unterbringt - die große Zeitspanne, viele Figuren, Weltraum und Raketenwissenschaft, der Genozid an den Armeniern, die Geschichte Beiruts... - würden einige sicher den roten Faden verlieren und sich verzetteln. Hier nicht denn er verliert nie die Orientierung, am Ende schließt sich der Kreis, alle Fäden laufen zusammen, der Teppich ist geknüpft.
Meisterwerk und große Leseempfehlung!
„Frau im Mond“ von Pierre Jarawan, erschienen 2025 im Berlin Verlag, ist ein beeindruckender und vor allem bewegender Roman, der ein ganzes Jahrhundert umspannt und dabei aus einer ungewöhnlichen Perspektive ...
„Frau im Mond“ von Pierre Jarawan, erschienen 2025 im Berlin Verlag, ist ein beeindruckender und vor allem bewegender Roman, der ein ganzes Jahrhundert umspannt und dabei aus einer ungewöhnlichen Perspektive auf diese Zeit schaut.
Die Zwillingsschwestern Lilit (die erzählende Person) und Lina el Shami, Nachkommen libanesischer Auswanderer in der dritten Generation und in Montréal in Kanada lebend, stoßen eines Tages auf eine alte Postkarte von ihrer Großmutter, die sie nie kennengelernt haben. Dadurch animiert, macht sich Lilit auf in den Libanon, um dort die Geschichte ihrer Großmutter und ihrer Herkunft zu ergründen. Dabei stößt sie auf die Lebanese Rocket Society (oder genauer Haigazian College Rocket Society) und die große Liebe ihres Großvaters Maroun zur Weltraum- und Raketenwissenschaft, von der sie bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts ahnte. Und über allem, was sie entdeckt, wacht die Frau im Mond.
Der Roman ist gegliedert in drei Stufen, wie die Weltraumrakete, die ebenfalls in drei Stufen ins All aufsteigt und dabei immer mehr Ballast abwirft. Dabei folgen die Kapitel einen Countdown von 50 auf Null – und wir reisen durch die Geschichte bis ins Beirut der Gegenwart. Das Cover des Romans ist ein Kunstwerk, das ich stundenlang betrachten könnte, und Jarawan schreibt ebenso kunstvoll, stark atmosphärisch, jede Figur so packend und lebendig, dass man sie umarmen möchte (gut, bis auf ein paar Antagonisten, die das wahrlich nicht verdient haben), er hat obendrein viel sehr feinen Humor und immer wieder glücken äußerst poetische Passagen und Bilder. Vor allem aber gelingt ihm das Kunststück, 100 Jahre Weltgeschichte und insbesondere die Geschichte des Libanons, von der ich zuvor viel zu wenig wusste, in eine Familiengeschichte einzubetten – jederzeit nahbar und plausibel. Er scheut sich dabei nicht, auch die Perspektive des Romanschreibenden einzubringen und den Prozess des Schreibens immer wieder offenzulegen – und das ist gar nicht prätentiös, sondern einfach nur clever gemacht, da die Erzählerin Lilit als Dokumentarfilmerin auch den Weg der Geschichtenschreibenden geht. Lilits Reise ist auch eine Emanzipation von ihrer Zwillingsschwester Lina, die schon längst ihr eigenes Leben gefunden hat, während Lilit noch ziellos hinter der Angst, ihre Begabung zu nutzen, verschwindet. Im Libanon wird ihr auch klar, wie viel Reichtum in ihrem Leben ist – und wie wenig dieser selbstverständlich ist. Es ist das Vermächtnis der Generationen, das nach ihr greift, auf die gute Art und Jarawan macht diese positive Last jederzeit spürbar.
Was wissen wir wirklich über den Libanon, über den Genozid an den Armeniern, über die große Armut, die über dieses Land gekommen ist, über die Situation der Menschen und insbesondere der Frauen dort, über gut und böse Raketen, über Flucht und über Bleiben? Nicht viel, habe ich gemerkt und Pierre Jarawan ist genau der richtige Mensch, um das zu ändern. Wie lassen sich ein Jahrhundert, drei Generationen, zwei Städte auf zwei Kontinenten, ein Raketenprojekt und eine Revolution in einer Geschichte unterbringen? Indem man aus dem Herzen und über die Menschen schreibt, die darin leben und das meisterhaft, durchweg begeisternd, voller Liebe und Wärme, voller trickreicher Wendungen und Verbindungen, mit ungeheuer genauer Recherche, vielen Details und dennoch einer ganz klaren thematischen Führung, einem starken, bildhaften Mondmotiv, das nie überstrapaziert wird und einem Fluss im Schreiben, der uns durchs All schweben lässt.
„Wenn wir uns nicht erinnern, machen wir uns zu Komplizen der Täter.“, lässt Jarawan Maral im Roman sagen. Seine Erinnerung ist mehr als geglückt. Er hat ein Epos zwischen zwei Kontinenten geschrieben, das sich in jedem Moment schwerelos und zugleich unendlich tief anfühlt. Die andere Seite des Mondes, die wir nie sehen können, macht er sichtbar. Was für ein Meisterstück. Lesen.
Dass es im Libanon in den 1960er Jahren erfolgreiche Raketenforschung gab, das war mir vollkommen neu. Um diese Tatsache herum hat Pierre Jarawan eine wunderbare Familiengeschichte komponiert.
Die Zwillinge ...
Dass es im Libanon in den 1960er Jahren erfolgreiche Raketenforschung gab, das war mir vollkommen neu. Um diese Tatsache herum hat Pierre Jarawan eine wunderbare Familiengeschichte komponiert.
Die Zwillinge Lilit und Lena wachsen in Montreal auf, ihre Großeltern sind armenischer Abstammung, aber über die Familiengeschichte wissen sie wenig. Lilit ist Dokumentarfilmerin und macht sich irgendwann auf in den Libanon, um die Wurzeln der Familie ihrer Großeltern zu finden. Besonders ihre Großmutter Anoush, die früh verstorben ist, interessiert Lilit, denn auch sie hatte eine Zwillingsschwester, die allerdings verschollen ist. Bei ihrer Suche erfährt sie auch mehr über das Raketenprojekt ihres Großvaters Maroun, der im hohen Alter noch begeistert von der Weltraumforschung ist.
Das Buch ist wunderbar, reich an Details und eindringlich geschrieben. Man erfährt viel über die elenden Lebensbedingungen im heutigen Libanon, das Land ist vollkommen dysfunktional, es ist im Besitz korrupter Eliten und die Menschen müssen sich irgendwie durchschlagen.
Die Familiengeschichte ist spannend und voller Poesie und das findet sich auch in dem eigentlich verlorenen Land wieder. Viele Ereignisse sind eher tragikomisch als lustig, aber es gibt immer wieder Momente von wunderbarer Leichtigkeit.
Die fast 500 Seiten haben zwar auch ein paar Längen, aber das hat den guten Gesamteindruck nicht gestört.
Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, das die Leser aber reich belohnt!
An „Frau im Mond“ haben mich insbesondere die komplexe, gut recherchierte Handlung und die gut ausgearbeiteten Figuren überzeugt.
Filmemacherin Lilit begibt sich in diesem Roman auf die Suche nach ihren ...
An „Frau im Mond“ haben mich insbesondere die komplexe, gut recherchierte Handlung und die gut ausgearbeiteten Figuren überzeugt.
Filmemacherin Lilit begibt sich in diesem Roman auf die Suche nach ihren Wurzeln - ganz konkret versucht sie, mehr über ihre verstorbene Großmutter herauszufinden. Es ist eine Reise, in der wir uns von Montréal über Jordanien bis nach Armenien begeben. Mit im Gepäck allerhand große Themen, welche der Autor wunderbar stimmig zu einer vielschichtigen Geschichte verknüpft. So geht es um Herkunft und Familie aber auch um gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen wie den Völkermord an den Armeniern und das Schicksal armenischer Waisenkinder, die Raumfahrt und in diesem Zusammenhang die Forschung der Lebanese Rocket Society, aber auch die wirtschaftliche Krise in Jordanien und die große Explosion im Beiruter Hafen 2020.
Der Stil des Autors hat mir super gefallen. Es ist aufgrund seiner Komplexität sicherlich kein einfaches Zwischendurch-Buch, lässt sich aber sehr flüssig lesen. Die Charaktere sind sympathisch, gut ausgearbeitet und es schwingt auch immer ein leiser Humor mit. Ich war immer wieder beeindruckt von der umfangreichen Recherchearbeit und den komplexen, geschilderten Lebensläufen, die bei einer Familiengeschichte ja auch immer miteinander verwoben sind, was hier einfach eindrucksvoll stimmig umgesetzt wurde.
So vereint der Roman spannende Themen, wissenswerte Informationen und eine unterhaltsame Familiengeschichte, die mir persönlich Lust auf weitere Bücher des Autors gemacht hat.