Cover-Bild Der Mann, der Luft zum Frühstück aß
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 20.02.2017
  • ISBN: 9783552063365
Radek Knapp

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß

Erzählung
In seinem einzigartigen Stil erzählt Radek Knapp von der unfreiwilligen Emigration des zwölfjährigen Walerian von Polen nach Wien. Seine Schulkarriere ist kurz und endet mit seinem Hinauswurf. Als ihn seine Mutter ebenfalls auf die Straße setzt, kostet er in seiner neuen Bleibe das Gefühl der Freiheit aus – und die Bekanntschaft mit Schimmelpilz. Er schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und dringt in immer tiefere Schichten des Wiener Lebens vor. Dort stößt er auf wenig Sympathie für Menschen von jenseits der Grenze und lernt einiges über die Grenzen des guten Geschmacks und der Legalität. Irgendwann versteht er, dass „zuhause“ überall sein kann – wenn es ihm gelingt, seinen eigenen Weg zu finden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2017

Klein aber Oho!

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"Der Mann, der Luft zum Frühstück aß" ist mein erstes Buch von Radek Knapp. Er beschreibt darin die Migrationsgeschichte des jungen Walerian und die Folgen für seine Entwicklung. Während er sich auf den ...


"Der Mann, der Luft zum Frühstück aß" ist mein erstes Buch von Radek Knapp. Er beschreibt darin die Migrationsgeschichte des jungen Walerian und die Folgen für seine Entwicklung. Während er sich auf den Weg macht, sein eigenes Leben zu entdecken, manchmal mit Begeisterung, häufig angepasst und immer neugierig, bemerkt er, dass der Verlust der Heimat wohl eine tiefere Wunde gerissen hat, als er es ahnte. Diese zu heilen wird zu seiner Aufgabe. Knapp schreibt erfrischend humorvoll und mit seinem ganz besonderen, ja fast schon naiven Blick, auf die Welt. Die Geschichte erinnert ein bißchen an " Garp und wie er die Welt sah" Knapps Stil an Wladimir Kaminer. Die Handlung vermag zu fesseln und man taucht ein in Walerians Abenteuer, den Alltag zu meistern. Im letzten Drittel allerdings wurde es mir persönlich etwas zu abgehoben und philosophisch. Ansonsten hat das Buch absolut Lust gemacht, mehr von Radek Knapp zu lesen: die 123 Seiten sind einfach zu schnell ausgelesen!

Veröffentlicht am 21.02.2017

Zuerst lustig, dann nachdenklich, dann verwirrend

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Fee erzählt vom Inhalt

Walerian wächst bei seinen Großeltern in Polen auf. Dann entführt ihn seine Mutter nach Wien, wo er aufwächst und verschiedene Schulen besucht. Wegen mangelnder Deutschsprachkenntnisse ...

Fee erzählt vom Inhalt

Walerian wächst bei seinen Großeltern in Polen auf. Dann entführt ihn seine Mutter nach Wien, wo er aufwächst und verschiedene Schulen besucht. Wegen mangelnder Deutschsprachkenntnisse ist das sehr schwierig für ihn.

Fees Meinung

Aufgrund der Leseprobe dachte ich, das Buch wird besonders lustig und freute mich sehr auf das Buch. Doch dann wurde die Lektüre nachdenklich und später verwirrend. Ein wenig Sarkasmus befand sich auch noch dabei und man konnte noch mal schmunzeln aber nicht mehr herzhaft lachen. Es war nie langweilig und aufgrund der 123 Seiten und des schönen, erzählerischen Schreibstils war es auch schnell gelesen…

…und dann war es plötzlich zu Ende, so mittendrin und ich fragte mich, warum ist es jetzt zu Ende? Das ist doch kein Ende!

Ach ja, und auch der Erzähler hat schon mal was von Sex sells gelesen. Es ist jedoch nicht so tragisch, allerdings bei dem kurzen Buch hätte es das nicht auch noch benötigt.

Als ich die Empfehlung von Elke Heidenreich auf dem Buchrücken sah, hätte ich mir schon denken können, was mich erwartet. Sie hat einfach andere Vorlieben als ich.

Fees Fazit

Ich hab was anderes erwartet und war dann doch sehr enttäuscht. Vor allem bei 16 Euro für 123 Seiten, hätte ich doch gerne mehr zum Lachen gehabt. 3 Sterne kann ich geben. Mit einer Empfehlung tu ich mich schwer, für wen das Buch wäre. Sogar mein Mann, dem ich das Buch vorgelesen habe, war etwas verwirrt und fand es auch nur am Anfang lustig und weiß auch nicht so genau, für wen das Buch was wäre.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Erwachsen werden mit Charme

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Radek Knapp hat mit „Der Mann, der Luft zum Frühling aß“ eine schöne Erzählung mit einzigartigem Stil geschrieben, Es ist nicht gerade spannend aber trotzdem fesselnd.
Der Titel und das Cover sind ansprechend.

Der ...

Radek Knapp hat mit „Der Mann, der Luft zum Frühling aß“ eine schöne Erzählung mit einzigartigem Stil geschrieben, Es ist nicht gerade spannend aber trotzdem fesselnd.
Der Titel und das Cover sind ansprechend.

Der Protagonist Walerian erzählt sein Leben ab der Kindheit an. Der Stil ist besonders. teilweise ernst mit im Nachhinein witzigen Aspekten.
Wie kann eine Mutter ihren Sohn nach einem Schlafmittel nennen.
Und was er mit seiner Mutter erlebt ist Irre. Sie lässt ihren Sohn 12 Jahre bei ihren Eltern in Polen und dann reisst sie ihn Hals über Kopf aus seiner Umgebung und nimmt ihn nach Wien mit.

Mir gefällt diese ruhige Erzählung besonders gut. Waleriams Versuche mit der fremden Sprache und den ganzen Ansprüchen ohne Hilfe der Mutter sein Leben zu meistern, werden besonders detailliert wieder gegeben.

Immer wieder ist er mit seinem weiterkommen leicht zufrieden zu stellen, er arbeitet in mehreren Berufen und wurde mir immer sympatischer.

Hier wird uns das Leben von den Emigranten nahe gebracht. Man denkt doh gleich an die Flüchtlinge, die die Sprache noch nicht kennen und nicht wissen wie ihr Leben weiter lebenswert wird und sie eine Heimat bekommen.

Dieses dünne Büchlein besitzt einen besonderen Charme, mit einem Thema, das gerade aktuell ist.

Veröffentlicht am 20.02.2017

Stimmt nachdenklich

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„Der Mann der Luft zum Frühstück aß“ erzählt die Geschichte von Walerian, der eigentlich Jan heißen sollte. Er wurde bereits früh zu seinen Großeltern abgeschoben, bis seine Mutter auf einmal ...

„Der Mann der Luft zum Frühstück aß“ erzählt die Geschichte von Walerian, der eigentlich Jan heißen sollte. Er wurde bereits früh zu seinen Großeltern abgeschoben, bis seine Mutter auf einmal beschloss mit ihm nach Wien zu ziehen. Aus seinem beschaulichen Leben gerissen und mit keinen Sprachkenntnissen schlägt Walerian sich durch seine Kindheit und Jugend. Geprägt ist diese Zeit von Sprachproblemen, Schulproblemen und der Frage was danach kommt.
Nach Abbruch der Handelsschule wird Walerian von seiner Mutter aus der Wohnung geworfen und muss plötzlich auch eigenen Beinen stehen. Und so hangelt er sich von einem Job zum nächsten, von einer Wohnung zur nächsten. Und versucht irgendwie einen Platz in dieser Welt zu finden.

Walerian hat es von Anfang an nicht besonders leicht im Leben. Trotz dieser widrigen Umstände schafft er es immer wieder auf die Füße zu kommen. Dies hat jedoch weniger mit seinem Ehrgeiz zu tun sondern mehr mit einer Verkettung von Zufällen und Glück. Einen richtigen Plan vom Leben, so erscheint es mir jedenfalls, hat Walerian nicht. Radek Knapp ist mit seinen Ausführungen ziemlich spärlich und überlässt viel der Vorstellungskraft des Lesers. Er gibt Rand- und Rahmenbedingungen vor um einen Eindruck von den Orten und den Personen zu haben ohne dabei alles bis ins kleinste Detail zu beschreiben. An manchen Stellen hätte ich mir mehr erwartet. Eine genauere Ausführung, einen tieferen Einblick ins Innere von Walerian.

Eine wirkliche Spannungskurve ist nicht zu entdecken. Ganz im Gegenteil, eine Episode reiht sich an die andere. Dies erscheint fallweise ziemlich chaotisch, doch ergibt schlussendlich alles einen Sinn. Denn auch das reale Leben ist nicht immer geordnet und wir alle sind eine Summe unserer Erfahrungen. Aber auch hier bleibt teilweise das Gefühl zurück, dass uns Radek Knapp einiges vorenthält. Das er mehr aus der Geschichte herausholen hätte können. Andererseits schafft auch dies Raum um Walerians Leben und aufgrund dessen auch das eigene Leben zu hinterfragen.

Phasenweise war das Buch äußerst amüsant, phasenweise aber auch nur skurril. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich zu Beginn ein wenig enttäuscht war. Durch die Lektüre der Leseprobe hatte ich mir einen durch die Bank komischen Roman erwartet. Bekommen habe ich eine 123 Seiten lange Erzählung. Aufgrund dessen handelt es sich hierbei um ein recht kurzweiliges Lesevergnügen.
Ich habe mir selten bei einem Buch so schwer mit einer Einschätzung bzw. Beurteilung getan. Meine Erwartungen und die Realität passen hier nicht wirklich zusammen. Doch obwohl meine Erwartungen enttäuscht wurden, muss ich sagen das ich auf eine gewisse Art berührt und begeistert wurde. Ich denke, hier muss man sich selber ein Bild machen. Wobei ich persönlich den Preis von € 16,50 (bzw. € 16 in Deutschland) hier ein klein wenig überzogen finde auch wenn es sich um ein Hardcover Buch handelt.

„Der Mann, der Luft zum Frühstück aß“ erscheint äußerlich so, als ob man es schnell zwischendurch Lesen könnte. Doch hier steckt einfach mehr unter der Oberfläche als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Veröffentlicht am 20.02.2017

Eine kurze Lektüre mit erstaunlich erhellenden Wahrheiten

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„Dennoch, so erfunden das Ganze ist, so wahr ist es auch.“ (S. 112)

Zusammenfassung. Walerian nimmt uns mit durch die stürmische Zeit seines Erwachsenwerdens: Schon früh von seiner Mutter „entführt“ (nicht ...

„Dennoch, so erfunden das Ganze ist, so wahr ist es auch.“ (S. 112)

Zusammenfassung. Walerian nimmt uns mit durch die stürmische Zeit seines Erwachsenwerdens: Schon früh von seiner Mutter „entführt“ (nicht meine Worte!) aus der Heimat Polen nach Österreich schlägt er sich auf kreative Art und Weise durch und versucht sich schließlich an der Reparatur seiner selbst – dabei gelingen ihm Erkenntnisse, die sich durchaus lesenswert erweisen.

Erster Satz. Niemand wusste so richtig, was im Kopf meiner Mutter vorging.

Cover. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich das Buch vom Cover her erstmal so gar nicht angesprochen hat. Es war mehr der Zufall, der mich hat reinlesen (und nicht mehr aufhören wollen) lassen. Also, falls jemand sich vom Cover abgeschreckt fühlt: Gebt dem Buch eine Chance, das lohnt sich wirklich.

Inhalt. Als Schüler hat unser Protagonist erkannt: „Schnelligkeit ist gut für Atome, aber nicht für die Wesen, die aus ihnen bestehen.“ (S. 68). Gemessen an dieser Erkenntnis stecken in „Der Mann, der Luft zum Frühstück aß“ beeindruckend viele Handlungen auf beeindruckend wenigen Seiten: ich habe die Lektüre an einem Abend nach einem langen Lernnachmittag begonnen und plötzlich war sie auch wieder vorbei.
Diese schiere Fülle an klugen Worten hat es mir persönlich zwischenzeitlich schwer gemacht, einen Zugang zu finden zu all den Dingen, die Walerian dem gewissenhaften Leser mit auf den Weg geben kann – und vielleicht ist der Abend eines langen Tages auch einfach der falsche Moment für ein Buch von solcher Fülle. Daher meine Empfehlung: genügend Ruhe mitbringen, um diese Erzählung genießen zu können. Sie ist es wert.

Personen. Die Kürze des Textes lässt schon entsprechende Rückschlüsse zu: Die neben Walerian auftauchenden Charaktere dienen hauptsächlich der Handlungsentwicklung und werden auch nahezu ausschließlich nicht tiefer gehend entwickelt, aber das braucht es auch gar nicht.
Denn der wichtigste, Protagonist Walerian, personifiziert Dinge, von denen ich im Vorfeld nicht einmal wusste, dass ich sie so empfinde: Er thematisiert Heimatlosigkeit, gefühlte wie tatsächliche, die Absurdität aktueller Technologie, und er handelt, wie ich mir manchmal wünschen würde zu handeln. Ein Protagonist, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn gebrauchen konnte.

Zitate. Beim Eingießen musste ich an die Alkoholindustrie denken, die Milliarden damit machte, weil zwei Menschen aus Lampenfieber ein volles Glas brauchten, an das sie sich klammern konnten. (S. 66)
Ich wurde schon mit zwölf aus dem Fenster gestoßen. Und seitdem falle ich. Tag und Nacht. Egal, was ich tue. Sogar jetzt, während ich hier sitze, bin ich am Fallen. (S. 119)

Fazit. So sehr mich das Cover abgeschreckt hat, so sehr habe ich diese Erzählung gemocht. Trotz ihrer Kürze (ja, ein oder zweimal schon erwähnt, aber länger wär halt echt ganz schön gewesen!) hat sie mich auf subtile Art und Weise berührt und zugleich humorvoll unterhalten, und was wünscht man sich mehr?