Cover-Bild Die geheime Mission des Kardinals
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783446263796
Rafik Schami

Die geheime Mission des Kardinals

Roman
Ein italienischer Kardinal, eine geheime Mission, ein Mord in Damaskus - der spannende neue Roman vom Meistererzähler Rafik Schami

Noch herrscht Friede in Syrien. Die italienische Botschaft in Damaskus bekommt 2010 ein Fass mit Olivenöl angeliefert, darin die Leiche eines Kardinals. Kommissar Barudi will das Verbrechen aufklären; Mancini, ein Kollege aus Rom, unterstützt ihn und wird sein Freund. Auf welcher geheimen Mission war der Kardinal unterwegs? Wie stand er zu dem berühmten Bergheiligen, einem Muslim, der sich auf das Vorbild Jesu beruft? Bei ihrer Ermittlung fallen die beiden Kommissare in die Hände bewaffneter Islamisten. Rafik Schamis neuer Roman erzählt von Glaube und Liebe, Aberglaube und Mord und führt uns tief in die Konflikte der syrischen Gesellschaft und in das berufliche Schicksal und die Liebe eines aufrechten Kommissars.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2019

Ein ganz wunderbares Buch!

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Meine Meinung:
Rafik Schami zählt seit vielen Jahren zu einem meiner absoluten Lieblingsschriftstellern, die ich sehr für ihre Art Geschichten zu erzählen schätze... so auch dieses Mal.
Auch wenn sich ...

Meine Meinung:
Rafik Schami zählt seit vielen Jahren zu einem meiner absoluten Lieblingsschriftstellern, die ich sehr für ihre Art Geschichten zu erzählen schätze... so auch dieses Mal.
Auch wenn sich der syrische Schriftsteller laut der Genrebezeichnung des Kriminalromans, in neue literarische Regionen wagt, so ist dieses Buch doch so viel mehr, als ein klassischer Spannungsroman und vor allem enthält er den typischen Charme der herzlichen, ja fast schon märchenhaft atmosphärisch geprägten Erzählkunst, für die ich den Schriftsteller so schätze.

Erzählt wird hierbei die Geschichte des Kommissar Barudi; der auf ein bewegtes auf den Straßen von Damaskus zurückblicken kann. Straßen, ein Stadt, die von Korruption und Intrigen geprägt ist, Schwierigkeiten, in denen der wahre Täter, nicht immer der gewünschte ist. Eine Stadt, die di ehrliche Ermittlungsarbeit erschwert und ein, der Barudi herausfordert.

Rafik Schami zeichnet in seinem neuen Roman das Abbild einer korrupten Gesellschaft, verwebt einen spannenden und atmosphärisch erzählten Kriminalfall mit einer gehörigen und dennoch ohne erhobenen Zeigefinger erzählten Gesellschaftskritik, die uns Lesern einen Einblick in ein manchmal so fremdes und fernes Land bietet.
Nebenbei erschafft er so authentisch gezeichnete, wie vielschichtige Charaktere, die stilistisch herausragend erscheinen und dem Leser so schnell nicht aus dem Kopf gehen werden.

Dieses Buch ist weniger ein Kriminalroman, als viel mehr eine märchenhaft und versiert geschriebene Geschichte eine Stadt, eine Geschichte, die mit so viel Leben, Herz und Können geschrieben wurde, dass man sich nur in sie hineinfallen lassen kann und man wird begeistert sein.

Mein Fazit:
Rafik Schami kann Geschichten erzählen, wie kein anderer. Ein wunderbares Buch, welches mein Leserherz im Sturm erobern konnte!

Veröffentlicht am 12.08.2019

Tiefe Einblicke

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"Die italienische Botschaft in Damaskus bekommt ein Olivenfass geliefert. Darin findet sich die Leiche eines Kardinals, der auf geheimer Mission in Syrien unterwegs war. Der syrische Komissar Barudi ermittelt ...

"Die italienische Botschaft in Damaskus bekommt ein Olivenfass geliefert. Darin findet sich die Leiche eines Kardinals, der auf geheimer Mission in Syrien unterwegs war. Der syrische Komissar Barudi ermittelt in Zusammenarbeit mit seinem italienische Kollegen Mancini und fallen dabei islamistischen Terroristen in die Hände."

Wenn ich eine solche Buchbeschreibung lese, muss ich unwillkürlich sofort an Dan Brown und atemlose Verbrecherjagden durch die halbe Weltgeschichte denken.

Das wäre aber im Falle von Rafik Schamis Buch vollkommen falsch gedacht. Ja, es gibt diesen ominösen Mord, den Barudi, kurz vor seiner Pensionierung stehend, auch aufklären will. Er dient aber leider eher als Erzählkonstrukt, an dem zahlreiche Aspekte der syrischen Kultur und Mentalität aufgehängt werden. Man erhält Einblicke in die Kochkunst des Landes ebenso wie in politische Verwaltungsstrukturen und sämtliche Glaubensgemeinschaften, die in Syrien offenbar nicht nur zahlreich sind, sondern sich auch überwiegend feindlich gegenüberstehen. Teilweise fehlte mir einfach der rote Faden, der angesichts der Detailverliebtheit des Autors bitter nötig gewesen wäre. Die Lösung des Falles gerät mehr und mehr in den Hintergrund und wird zum Ende des Buches hin doch recht stiefmütterlich behandelt und irgendwie undurchsichtig aufgelöst.

Ganz furchtbar fand ich auch die Beschreibung der einzelnen Figuren bzw deren Interaktion. Zum einen die Jovialität, mit der Vorgesetzte ihre Untergebenen behandeln, fand ich sehr unangenehm und die Liebesgeschichte des jahrelang verwitweten Komissars, der urplötzlich dank eines Gespräches die große Liebe zu einer Frau wiederentdeckt? An der Stelle hatte man den Anschein, als wäre angesichts der Fülle an (manchmal nebensächlichen) Informationen kein Platz mehr für die Entwicklung einer Beziehung gewesen (zumal sie für die Geschichte auch vollkommen unnötig war).

Fazit:
Das Buch lebt und atmet den Dreck und Staub Syriens auf jeder Seite. Ob dafür aber der Kriminalfall nötig gewesen wäre, bleibt für mich fragwürdig. Rafik Schami ist nicht ohne Grund als begnadeter Geschichtenerzähler bekannt und nicht als Krimiautor!

Veröffentlicht am 11.08.2019

Von Einfalt, Sorgfalt und Vielfalt

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Wie ermittelt man in einem Mordfall, wenn man in einer Diktatur lebt und arbeitet? Wenn man damit rechnen muss, dass überall der Geheimdienst mithört, Beweise verschwinden und die Beschuldigten am Ende ...

Wie ermittelt man in einem Mordfall, wenn man in einer Diktatur lebt und arbeitet? Wenn man damit rechnen muss, dass überall der Geheimdienst mithört, Beweise verschwinden und die Beschuldigten am Ende sowieso freikommen, weil sie um fünf Ecken mit dem Herrscherhaus verwandt sind?

Zakaria Barudi, Kommissar in Damaskus, in froher Erwartung seiner bevorstehenden Pensionierung, hat damit Erfahrung. Die braucht er auch, als er Ende 2010 seinen neuesten und aller Voraussicht nach letzten Fall übernimmt: Ein vom Vatikan ausgesendeter Kardinal wird ermordet und danach, symbolträchtig präpariert, in einem Fass bei der italienischen Botschaft angeliefert.

Dieser Kriminalfall bietet weder wilde Schießereien noch spektakuläre Verfolgungsjagden. Auch ist kein Mitspieler aus dem privaten Umfeld des Kommissars in das Verbrechen involviert. Ebensowenig bestimmen absichtlich gelegte Fährten geisteskranker Massenmörder den Fortgang der Handlung. Dafür gibt es vielfältige Einblicke in die syrische Gesellschaft und in die Abgründe religiösen Irrsinns – vom christlichen Wunderheiler bis zur islamistischen Terroreinheit.

Barudi geht mit viel Gelassenheit, Toleranz, Witz, Erfahrung und kriminalistischer Sorgfalt vor. Er spricht mit jedem, macht sich aber mit niemandem gemein. Eine moralische Stütze und geniale kriminalistische Ergänzung findet er in seinem italienischen Kollegen Marco Mancini, den man ihm für die Ermittlungen zur Seite stellt.

„Die geheime Mission des Kardinals“ ist ein erstklassiger Roman. Das atmet man auf jeder Seite ein, merkt es aber vor allem, wenn man das Buch zur Seite legt: Es fehlt, wie ein guter Freund, und schnell nimmt man es wieder zur Hand und liest einfach weiter.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Ein syrischer Krimi mit vielen Facetten

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Zum Inhalt:

An die italienische Botschaft in Damaskus wird ein Fass mit Olivenöl geliefert. Allerdings befindet sich darin auch die präparierte Leiche des Kardinals Cornaro. Dieser war auf einer geheimen ...

Zum Inhalt:

An die italienische Botschaft in Damaskus wird ein Fass mit Olivenöl geliefert. Allerdings befindet sich darin auch die präparierte Leiche des Kardinals Cornaro. Dieser war auf einer geheimen Mission im Norden Syriens unterwegs. Kommissar Barudi, der kurz vor der Pensionierung steht, wird auf diesen für ihn letzten Fall angesetzt. Die Lage ist politisch so brisant, dass ihm der Kommissar Mancini aus Italien zur Seite gestellt wird, mit dem er sich innerhalb kurzer Zeit anfreundet. Gemeinsam stürzen sie sich in die Ermittlungen und versuchen in einer Welt voller Aberglauben und Wunderheiler den Täter zu finden, als sie plötzlich einer Gruppe von Islamisten in die Hände fallen...


Meine Leseerfahrung:

Ich war erstaunt, dass der Roman wie ein Krimi anfing, eine gewisse Erwartungshaltung hatte ich ohnehin nicht. Aus dem Krimi wurde sehr bald eine Geschichte über Politik, Religionen, die syrische Gesellschaft, die orientalische Küche und auch die Liebe. Rafik Schami ist ein grandioser Geschichtenerzähler besonderer Art. Er könnte über die banalsten langweiligsten Dinge erzählen und man würde ihm trotzdem mit Begeisterung zuhören.

Besonders gefesselt haben mich die wundervollen tiefgehenden Charaktere. Auch die kleinste Nebenfigur wird mit viel Backgroundinfo vorgestellt und in die Story eingebettet, wobei so viele kleine Geschichten um diese Personen entstehen und den eigentlichen Kriminalfall in die Länge ziehen. Das ist aber nicht schlimm, sondern fesselt Einen als Leser umso mehr.  Die Ermittlungsarbeit der Kommissare läuft weiterhin und der Leser setzt mit den ganzen Hintergrundinformationen die einzelnen Puzzlestücke selbst zusammen. 

Aber der Kriminalfall um den Kardinal ist hier nicht der einzige spannende Punkt. Vielmehr zeigt uns Rafik Schami ein Bild von Syrien in 2010, bevor der Bürgerkrieg ausgebrochen ist. Wir lernen dabei auch die Geschichte einzelner Islamisten kennen und wie sie überhaupt diesen Weg eingeschlagen haben.

Und schließlich werden wir auch Zeugen einer frisch aufblühenden Liebe zwischen dem verwitweten Kommissar Barudi und seiner Nachbarin Nariman. Dieser Roman hat wahrlich viel zu bieten und wird jedem Thema auch gerecht.


Fazit:

Der grandiose Geschichtenerzähler Rafik Schami ist wieder vollkommen in seinem Element und bietet mit diesem Roman eine abwechslungsreiche spannende Story über einen mysteriösen Mordfall mit überraschenden Wendungen und vielen kleinen unterhaltsamen Abschweifungen. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Wunderbarer Roman über ein Syrien vor dem beginnenden Bürgerkrieg, spannend erzählt.

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Ein katholischer Kardinal in geheimer Mission im Norden Syriens unterwegs, endet als Leiche in einem Olivenfass. Ein Fall für den kauzigen Kommisar Barudi, welcher eigentlich kurz vor seiner Pension steht. ...

Ein katholischer Kardinal in geheimer Mission im Norden Syriens unterwegs, endet als Leiche in einem Olivenfass. Ein Fall für den kauzigen Kommisar Barudi, welcher eigentlich kurz vor seiner Pension steht. Er bekommt mit Mancini Hilfe von einem Kommisar aus Italien. Vor dem Hintergrund des drohenden Bürgerkrieges in Syrien entwickeln die beiden eine tiefgehende Freundschaft und lösen den Fall auf ihre eigene Weise...
Der Beginn lässt schon erahnen, das der Roman eine eigene Art und Weise der Erzählung ist, von allem ein bisschen und doch nicht ganz - Thriller, Kriminalroman, Tatsachenroman und einfach ein Roman, welcher zeigt, wie sehr Rafik Schami noch in seiner Heimat Syrien verwurzelt ist, obwohl er schon seit mehr als 40 Jahren in Deutschland lebt. Es ist sogar in manchen Szenen, wen Schukri kocht, eine Art Kochbuch - zumindest ich hatte beim Lesen Hunger bekommen.
Die Handlung ist flüssig erzählt, unheimlich tiefgreifend in den Charakteren und deren Handlungen, deren Beweggründe und den Hintergründen zu den einzelnen Handlungspersonen. Trotzdem noch spannend, flüssig erzählt, ohne abschweifend zu wirken. Es erzählt auch über die Hintergründe eines wirkungsvollen und schonungslosen Staatsapperates, welche jende schonungslos verfolgt, welche anderer Meinung als der Präsident sind oder gar schon gegen ihn....
Für mich absolut fest verdiente 5 Sterne!