Cover-Bild Wer ist Edward Moon? - Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mixtvision
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 357
  • Ersterscheinung: 09.10.2019
  • ISBN: 9783958541405
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Sarah Crossan

Wer ist Edward Moon? - Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020

Cordula Setsman (Übersetzer)

Joe hat seinen Bruder seit zehn Jahren nicht gesehen, und das aus dem schlimmsten aller Gründe. Ed sitzt in der Todeszelle. Aber jetzt wurde Eds Hinrichtungsdatum festgelegt und Joe ist wild entschlossen, diese letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen, egal, was andere Leute denken ...

Geschrieben von Carnegie-Medal-Gewinnerin Sarah Crossan, wirft dieser ergreifende, aufwühlende, großherzige Roman wichtige Fragen auf: Welchen Wert misst man dem Leben bei? Was kann man vergeben? Und wie verabschiedet man sich?

„Erschütternd ... Jeder Leser, der ein Herz hat, wird eimerweise Tränen vergießen“ Sunday Times Buch der Woche

Gewinner des Deutschen Jugendliterurpreises 2020

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2019

Aufwühlend, emotional, herzergreifend, zutiefst berührend - ein großartiges Buch!

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Als ich das erste Mal von „Wer ist Edward Moon?“ hörte, war mir sofort klar: Das Buch muss ich einfach lesen. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und in das recht schlichte – in meinen Augen aber ...

Als ich das erste Mal von „Wer ist Edward Moon?“ hörte, war mir sofort klar: Das Buch muss ich einfach lesen. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und in das recht schlichte – in meinen Augen aber wunderhübsche – Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Von Sarah Crossan hatte ich leider noch kein Buch gelesen. Obwohl mich ihre Werke sehr ansprechen und ich schon so viel Gutes über sie gehört habe, durfte bisher noch kein Buch von ihr bei mir einziehen. Ich kann noch nicht mal sagen, warum und nun, nachdem ich „Wer ist Edward Moon?“ gelesen habe, ist es mir irgendwie unbegreiflich, dass ich mir ihre anderen Bücher nicht schon längst zugelegt habe. Das werde ich auf jeden Fall schleunigst ändern! Mein erstes Werk von Sarah Crossan konnte mich so sehr beeindrucken – ihre anderen Bücher möchte ich jetzt auch unbedingt noch lesen.

Joe ist sieben Jahre alt, als sein großer Bruder Edward wegen Mordes an einen Polizisten angeklagt wird. Ed wird verhaftet und bekommt die Todesstrafe. Joes Familie bricht daraufhin komplett auseinander. Die Mutter vernachlässigt Joe und seine große Schwester Angela immer mehr und haut eines Tages schließlich einfach ab. Zum Glück gibt es Tante Karen, die versucht, sich so gut es geht um die Kinder zu kümmern.
Zehn Jahre vergehen. Joe hat seinen großen Bruder seit seiner Verhaftung nicht mehr gesehen. Als Eds Hinrichtungsdatum immer näher rückt, beschließt Joe, nach Texas zu reisen, wo sein Bruder im Todestrakt eines Gefängnisses sitzt. Er möchte die letzten Wochen mit Ed verbringen und ihm beistehen. Doch wer ist dieser Edward Moon? Joes großer Bruder ist nicht mehr der, der er vor zehn Jahren war. Ist Ed wirklich schuldig oder nicht?

Wie oben bereits erwähnt, war dieses Buch mein erstes Werk von Sarah Crossan. Ich weiß jetzt nicht, in welcher Form ihre anderen Bücher geschrieben wurden, aber „Wer ist Edward Moon?“ wird auf eine ganz besondere, einzigartige Weise erzählt, eine Weise, an die ich mich zuerst gewöhnen musste. Zum Glück gelang mir dies aber sehr schnell und ehe ihr jetzt denkt, dass mir der Schreibstil nicht gefiel – doch, hat er, sehr sogar! Ich bin total fasziniert von Sarah Crossans Art zu erzählen. Das Buch wurde in Versform verfasst, allerdings reimen sich die Sätze nicht. Vielleicht ist dies der Übersetzung geschuldet und anders als im Deutschen, ergeben die Zeilen im Englischen Reime, keine Ahnung - optisch jedenfalls sehen die Seiten wie Gedichte aus. Die Geschichte liest sich dadurch sehr ungewöhnlich, zugleich aber auch locker-leicht und wunderschön.

Dadurch, dass das Buch in so einem poetischen Stil verfasst wurde, befinden sich auf den Seiten nur sehr wenig Text. Fand ich persönlich große Klasse, da dadurch ein fabelhafter Lesefluss zustande kommt. Man fliegt hier wirklich nur so durch die Seiten. Ich habe das Buch in gut einem Tag durchgesuchtet und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Allerdings ist „Wer ist Edward Moon?“ definitiv nicht so ein Werk, das man flott liest, zuklappt, ins Regal stellt und nicht weiter drüber nachdenkt, sondern sofort zur nächsten Lektüre greift. Nein, absolut nicht. Dieses Buch geht richtig unter die Haut und wirkt noch lange in einem nach. „Wer ist Edward Moon?“ ist keine leichte Kost. Ich hatte hier immerzu Gänsehaut beim Lesen und musste mehrmals schwer schlucken, da mich die Handlung emotional so mitgerissen, berührt, schockiert und aufgewühlt hat.

Sarah Crossan befasst sich in ihrem neuen Roman mit dem schweren und krassen Thema Todesstrafe in den USA und zeigt auf, wie fehlerhaft und unfair es in dem amerikanischen Rechtssystem oft zugeht. Mich hat es entsetzt zu sehen, dass es anscheinend kaum jemanden kümmert, dass Edward vermutlich unschuldig ist. Sein Fall müsste viel genauer untersucht werden, aber es interessiert einfach niemanden, ob Ed berechtigterweise im Todestrakt sitzt oder nicht. Das Buch rüttelt einen so richtig auf und erschüttert einen zutiefst. Man ist immerzu am bangen und mitzittern und hofft so sehr, dass alles gut enden wird. Ob es ein Happy End geben wird oder nicht, werde ich hier nur natürlich nicht verraten – da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Nur so viel: Mich hat das Ende sehr mitgenommen und eine ganze Weile einfach nicht mehr losgelassen.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 17-jährigen Joe in der Ich-Perspektive. Mit Joe ist der Autorin ein wundervoller Protagonist gelungen. Er war mir auf Anhieb sympathisch und hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Dank der einfühlsamen Erzählweise konnte ich mich problemlos in ihn hineinversetzen und sein Handeln jederzeit vollkommen nachvollziehen.

Da Joes Gefühle so anschaulich beschrieben werden, leidet man Leser richtig mit. Vor zehn Jahren hat er seinen großen Bruder Ed das letzte Mal gesehen und mittlerweile weiß er gar nicht mehr, wer dieser Edward Moon eigentlich ist. Sein Bruder, ein Mörder? Hat er diese schreckliche Tat wirklich begangen? Sitzt er zurecht hinter Gittern? Hat er die Todesstrafe verdient? Joe hinterfragt eine Menge, hält aber dennoch stets an der Unschuld seines Bruders fest.
Als der Hinrichtungstermin immer näher rückt, fasst Joe den Entschluss, Edward zu besuchen. Er möchte den neuen Ed kennenlernen, ihm Beistand leisten und alles versuchen, um die Hinrichtung seines Bruders zu verhindern. Wie Joes Gefühls- und Gedankenwelt hier dargestellt wird, ist einfach nur grandios und absolut authentisch.

Unheimlich gut gefallen hat mir auch, dass es immer wieder Rückblenden gibt, die die Vergangenheit von Joes Familie näher beleuchten. Dabei wird deutlich, dass Joe keine leichte Kindheit hatte. Das Buch thematisiert nicht nur die Todesstrafe in den USA – sie erzählt auch eine tragische Familiengeschichte.

Neben Joe konnte mich die Autorin auch mit den allen weiteren Figuren komplett überzeugen. Sie wurden hervorragend ausgearbeitet und tragen allesamt durch ihre einzigartigen Charaktereigenschaften dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Fazit: Aufwühlend, herzergreifend, unglaublich mitreißend – ein großartiges Buch, das einen zutiefst berührt und einfach nicht mehr loslässt! Mir hat mein erstes Werk von Sarah Crossan unfassbar gut gefallen. „Wer ist Edward Moon?“ ist brillant geschrieben und beschert einem ein ganz besonderes Leseerlebnis. Die Geschichte übt Kritik an dem amerikanischen Rechtssystem aus, sie handelt von Vergebung, Schuld, Armut, Vernachlässigung, Familie und Liebe und steckt voller Emotionen und Gefühle. „Wer ist Edward Moon?“ ist echt heftig und wird wohl nicht Jedermanns Sache sein. Ich jedenfalls bin total beeindruckt und hellauf begeistert von dem Buch. Wenn ihr meint, dass ihr mit den schweren Themen, die Sarah Crossan hier behandelt, umgehen könnt, dann kann ich nur sagen: Lest dieses Buch! Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.11.2019

Wahnsinnig fesselnd und ergreifend!

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MEINE MEINUNG
Sarah Crossan gehört seit langem zu meinen Lieblingsautoren und da konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, auch ihren neuen Roman wieder zu verschlingen. Sie hat mich bisher immer ...

MEINE MEINUNG
Sarah Crossan gehört seit langem zu meinen Lieblingsautoren und da konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, auch ihren neuen Roman wieder zu verschlingen. Sie hat mich bisher immer mit ihrem wunderschönen Schreibstil und den melancholisch/traurigen Welten überzeugen können.

Es geht um Joe, einen Jungen im Teenageralter, der sich auf den Weg nach Texas begibt, um seinen Bruder zu treffen. Seinen Bruder, der seit 10 Jahren in der Todeszelle sitzt und nun das Datum für seine Hinrichtung erfahren hat. Joe möchte die letzten Monate mit Ed verbringen, nicht zuletzt, um die Wahrheit hinter Eds Verhaftung zu erfahren.

Joes und Eds Familie war schon vor der Verhaftung nicht perfekt, doch nach dem Tag vor 10 Jahren scheint sie komplett zersplittert zu sein. Obwohl auch ihre Kindheit nicht leicht war, hat der knapp 10 Jahre ältere Ed immer dafür gesorgt, dass es seinem kleinen Bruder an nichts fehlt und er immer glücklich sein kann – zumindest bis er in Texas in die Todeszelle gesteckt wird. In Texas angekommen, trifft Joe auf verschiedene, interessante Charaktere, die ihm die Zeit dort etwas leichter machen.

Sämtliche, auftauchende Charaktere waren schrecklich spannend.
Angefangen bei Joe und Ed natürlich. Die Brüder, die sich seit 10 Jahren nicht gesehen haben. Der Freigeist, der nun eingesperrt ist und der unsichere Junge, der kaum weiß, was er glauben soll, aber nun komplett auf sich alleine gestellt die wohl schwerste Reise seines Lebens antritt. Die Jungs, die einst beste Freunde waren und sich heute kaum noch kennen.
Aber auch die Nebencharaktere waren nicht ohne, jeder mit seiner eigenen Geschichte, mit seiner eigenen Last, die er zu tragen hat. Obwohl Sarah Crossan es hier beim wesentlichen belässt und keine zusätzlichen Geschichten spinnt, haben alle Charaktere mich berühren können.

Geschrieben wurde aus Joes Perspektive, in der wahnsinnig schönen Vers-Form, die man schon aus „Eins“ von Sarah Crossan kennt. Zudem gibt es Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, Joes Kindheit, in der die Beziehung zwischen ihm und Ed deutlicher wird. Denn dort lernen wir immer mehr das ehemalige Familien-Leben der Moons kennen, das wie gesagt, alles andere als rosig war, während die Geschwister immer an sich festhalten konnten. Dass ich den Schreibstil von der Autorin, in der besonderen Vers-Form, sehr liebe, muss ich wohl kaum noch anmerken. Besonders schön fand ich aber auch die Kapitel-Überschriften, was ich selten in Büchern sehe.

Die Handlung war spannend und berührend, aber gleichzeitig auch sehr ruhig. Es hat mich von Anfang an fesseln können und ich wollte es kaum aus der Hand legen.
Wir lernen das Leben in der Todeszelle ein wenig kennen, obwohl wir auch nicht allzu viel davon erfahren. Gleichzeitig wird das Rechtssystem in Amerika leicht angeschnitten, was natürlich eine sehr zentrale Rolle für Eds Leben spielt. Gleichzeitig sehen wir auch hinter die Kulissen von Anwälten und Gefängnis-Leitern. Aber auch Geldsorgen, Drogenprobleme, Familie, Verabschiedungen, Freiheit und Angst stehen ganz weit im Vordergrund.

Aber die wohl am heftigsten bei mir angekommene Emotion ist die der Hoffnung. Mir wurde solch große Hoffnungen gemacht, die immer wieder zerstört machen, was vermutlich das ist, was Ed die letzten 10 Jahre über gefühlt haben muss. Ich kann und möchte mir nicht vorstellen, wie es ist, in einer Todeszelle auf seinen Tod zu warten, doch Sarah Crossan hat mich nah daran bringen können.

Besonders in meinem Kopf schwebte allerdings die ganze Zeit die Frage nach der Schuld. Was war eigentlich geschehen, wie wurde Ed verhaftet, wurde er schuldig in den Todestrakt gebracht oder hatte er vielleicht gar nichts mit der Sache zutun? Und wer ist Edward Moon eigentlich?

FAZIT
Es ist ein wahnsinnig hoffnungsvolles Buch, das mir mit jeder Seite ein Stückchen dieses Optimismus genommen hat. Es hat mich berührt, gefesselt und sprachlos zurückgelassen. Geschrieben in einer wahnsinnig ergreifenden Vers-Form hat Sarah Crossan mich erneut begeistern können.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Berührende Geschichte

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Nachdem ich die letzten Werke von Sarah Crossan geradezu verschlungen habe, stand für mich schnell fest, dass ich auch unbedingt ihr neuestes Werk „Wer ist Edward Moon?“ lesen möchte. Meine Erwartungen ...

Nachdem ich die letzten Werke von Sarah Crossan geradezu verschlungen habe, stand für mich schnell fest, dass ich auch unbedingt ihr neuestes Werk „Wer ist Edward Moon?“ lesen möchte. Meine Erwartungen an die Geschichte waren riesig und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht.

Sarah Crossan beweist hierbei wieder einmal, wie einfühlsam ihre Sprache doch ist. Oberflächlichkeiten sind hier Mangelware und die Geschichte liest sich trotz der doch ernsten Thematik leicht und flüssig, sodass ich leider viel zu schnell durch die Seiten geflogen bin. Dazu sind die Figuren liebevoll gezeichnet, man lernt sie und ihr Leben ausreichend kennen, allerdings muss ich auch zugeben, dass mir nicht jede Figur sympathisch ist, was bei diesem Werk allerdings auch keine Voraussetzung ist.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des 17-jährigen Joe Moon, der vollkommen auf sich allein gestellt zu seinem Bruder durchs halbe Land reist, um ihn in seinen letzten Tagen im Todestrakt zu besuchen. Sein Bruder Edward, der gerade einmal zehn Jahre älter ist, wurde wegen Mordes an einem Polizisten zum Tode verurteilt und soll in wenigen Wochen per Giftspritze hingerichtet werden. Für Joe, der seinen Bruder immer als Vorbild und Bezugsperson angesehen hat, brechen somit harte Zeiten an, da er ohne Job und Geld auf sich allein gestellt ist.

Neben den aktuellen Geschehnissen im Todestrakt wird auch die Vergangenheit von Joe und Edward durchleuchtet, denn hierbei darf man als Leser feststellen, wie eng die beiden Brüder immer miteinander befreundet waren. Gleichzeitig lernt man auch das doch sehr kaputte Familienleben der Moons kennen. Neben Edward und Joe gibt es noch deren Schwester Angela und eine Tante, die sich um den Zusammenhalt der Familie kümmert. Während der Vater bereits verstorben ist, kümmert sich ihre Mutter nur wenig um ihre Kinder und lebt lieber ihr eigenes Leben.

Auch das Leben im Todestrakt ist sehr schwere Kost, denn hier stellt man sich selbst immer wieder die Frage, ob Edward wirklich ein Mörder ist, oder ob er - wie er behauptet - nur hereingelegt wurde. Gleichzeitig ist es auch interessant, wie sehr Edward und dessen Anwalt um eine Begnadigung, bzw. Aufschiebung der Todesstrafe kämpfen. Hierbei wird nicht nur immer immens Hoffnung geschöpft, sondern auch aufgezeigt, welch psychische Belastungen ein Häftling im Todestrakt durchstehen muss.

Das Cover verbreitet eine gewisse Melancholie, ist aber dennoch schön anzusehen und passt hervorragend zur Geschichte. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls sehr gut und hat mich direkt neugierig gemacht.

Kurz gesagt: "Wer ist Edward Moon" ist eine emotionale und nachdenklich stimmende Geschichte, die zwar mit einer sehr schweren Thematik daher kommt, aber dennoch durchaus auch unterhaltsam sein kann. Neben interessanten Figuren bekommt man einen authentischen Einblick in einen Todestrakt und erlebt sämtliche Emotionen hautnah mit. Wer bereits andere Bücher von Sarah Crossan mochte, wird auch "Wer ist Edward Moon" lieben.

Veröffentlicht am 09.04.2020

Ein sehr interessantes Buch mit einem ernsten Thema

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Eine authentische, dramatische und emotionale Geschichte

Der Klappentext ist sehr kurz gehalten, jedoch sehr informativ. Ich frage mich, warum Joe Ed nicht einmal besucht hat. Welche Gründe gibt es dafür? ...

Eine authentische, dramatische und emotionale Geschichte

Der Klappentext ist sehr kurz gehalten, jedoch sehr informativ. Ich frage mich, warum Joe Ed nicht einmal besucht hat. Welche Gründe gibt es dafür? Das Buch wird bestimmt sehr interessant werden.

Das Cover ist relativ schlicht aber trotzdem sehr schön. Es soll einen Sonnenuntergang darstellen. Die Farben finde ich sehr schön und es gefällt mir sehr gut, wie der Farbverlauf ist. Die Umrahmung des Titels mit Stacheldraht passt auch super.

Sarah Crossan hat das Buch in einem ungewöhnlichen Schreibstil erzählt, was mich am Anfang etwas verwirrt hat und für mich irgendwie keinen Sinn ergeben hat. Inzwischen habe ich nachgelesen, dass ihre Bücher wohl alle in diesem Stil geschrieben werden und es ihre Art des Schreibens ist. Nichtsdestotrotz fand ich den Schreibstil sehr angenehm zu lesen.

Meine Meinung
Das Buch „Wer ist Edward Moon? von Sarah Crossan aus dem Mixtvision Verlag ist eine sehr aufwühlende und berührende Geschichte. Sie ist sehr authentisch und dramatisch, aber auch sehr emotional. Aufgrund der Schreibweise und der Spannung der Geschichte fliegt man nur so über die Seiten, was es auch schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Joe – in der Ich-Perspektive - erzählt.

Edward ist eins von drei Geschwistern, die in absolut ärmlichen und erbärmlichen Verhältnissen aufwachsen. Er ist ein typischer Junge, der nur auf die schiefe Bahn geraten kann, um dann mit 18 im falschen Bundesstaat etwas Schreckliches zu tun. Von ihrer Mutter können die Kinder keinerlei Hilfe erwarten. Die sehr christliche Tante zieht bei Ihnen ein um wenigstens etwas zu helfen.
Ed kümmert sich mit voller Hingabe um seine beiden jüngeren Geschwister. Joe und Ed haben eine besonders feste Verbindung. Bis zu dem Tag, an dem Joe verhaftet wird und in die Todeszelle kommt.
Als Joe den Termin von Eds Hinrichtung erfährt, reist er sofort zu ihm, um noch die letzte ihm verbleibende Zeit mit seinem älteren Bruder zu verbringen. Aber wie ist so ein Verhältnis nach 10 langen Jahren des nicht Sehens? Wie fühlt es sich an endlich wieder seinen geliebten Bruder zu sehen? Über was unterhält man sich mit ihm?
Zum Glück lernt Joe die beiden Kellnerinnen Sue und Nell kennen. Beide unterstützen Joe so gut es geht auf ihre eigene Art.
Joes Schwester versuchen währenddessen alles Menschenmögliche um den Termin zu stoppen. Wird es ihr und ihrem Anwalt gelingen?

Fazit
Ich fand das Buch sehr gut und kann es absolut nur empfehlen. Ich musste öfter als einmal schlucken und machte mir Gedanken einige über das Thema „Todeszelle“.

Aufgrund des Schreibstils ist das Buch absolut etwas für Lesemuffel und sollte auch von diesen mit Spannung schnell beendet werden. Es gibt also keine Ausreden mehr, höchstens das Alter. Das Buch wird ab 14 empfohlen. Wobei ich hier darauf achten würde, ob das Kind schon „reif“ genug für dieses Buch ist. Ich würde es eher für ältere Teenager empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Wow! Befasst sich mit einem ernsten Thema, das unter die Haut geht!

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Wow! Befasst sich mit einem ernsten Thema, das unter die Haut geht!

Klappentext
„Joe hat seinen Bruder seit zehn Jahren nicht gesehen, und das aus dem schlimmsten aller Gründe. Ed sitzt in der Todeszelle.
Aber ...

Wow! Befasst sich mit einem ernsten Thema, das unter die Haut geht!

Klappentext
„Joe hat seinen Bruder seit zehn Jahren nicht gesehen, und das aus dem schlimmsten aller Gründe. Ed sitzt in der Todeszelle.
Aber jetzt wurde Eds Hinrichtungsdatum festgelegt und Joe ist wild entschlossen, diese letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen, egal, was andere Leute denken ...

Geschrieben von Carnegie-Medal-Gewinnerin Sarah Crossan, wirft dieser ergreifende, aufwühlende, großherzige Roman wichtige Fragen auf: Welchen Wert misst man dem Leben bei? Was kann man vergeben? Und wie verabschiedet man sich?“

Gestaltung
Am Cover mag ich die Farben total gerne. Auch wenn ich normalerweise gelb und blau nicht so schön zusammen finde, passen diese Farben bei diesem Cover gut zusammen, denn durch den Farbverlauf gibt es im Farbübergang auch Grüntöne, die alles sehr stimmig erscheinen lassen. Auch erinnert das Cover so an einen Himmel, bei dem die Sonne gerade auf- oder untergeht. Die kleinen Sterne und die Baumlandschaft darauf passen auch zu diesem Motiv.

Meine Meinung
Von Sarah Crossan habe ich schon „Nicu & Jess“ gelesen, welches mir gefallen hatte und da ich das Thema ihres neuen Buches faszinierend fand, habe ich gerne zu diesem gegriffen. In „Wer ist Edward Moon?“ geht es um den 17jährigen Joe, dessen zehn Jahre älterer Bruder in der Todeszelle sitzt und mit einer Giftspritze hingerichtet werden soll. Joe reist zu Edward, um sich von ihm zu verabschieden…

Das Besondere an „Wer ist Edward Moon?“ ist die Erzählweise, denn die Geschichte wird in Versen erzählt. So liest man die Seiten rasend schnell weg, da durch die Versform nur wenige Worte auf einer Seite stehen. Ich persönlich musste mich dieses Mal erst ein wenig mit dem Erzählstil anfreunden, da ich zu Beginn auch die Dialoge und Joes Erzählungen etwas sperrig fand.

Das Thema des Buches hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn auch wenn es bei uns in Deutschland keine Todesstrafe gibt, so ist diese Thematik dennoch aktuell, da sie in einigen Ländern noch vorhanden ist. Sarah Crossan zeigt in ihrem Buch sehr emotional, ehrlich und in meinen Augen auch realistisch, wie bedrückend die Situation eines Familienangehörigen in der Todeszelle ist. Dabei fand ich es sehr ergreifend, dass auch Einschübe aus der Vergangenheit der Brüder gezeigt wurden und ich so erfahren habe, dass die beiden eine enge Beziehung zueinander hatten.

Diese ist es auch, die dafür sorgt, dass ich als Leser mit Edward hoffte und bangte, wenn sein Anwalt einen Aufschub der Ausführung der Todesstrafe beantragte. Auch die Belastungen von Edward in dieser Situation wurden für mich sehr gut dargestellt, sodass ich auch die Atmosphäre der Geschichte als sehr belastend empfunden habe. Ich fand es gut, dass die Autorin es mit wenigen Worten schafft, die Situation für ihre Leser so greifbar darzustellen.

Fazit
Mit dem ernsten und außergewöhnlichen Thema eines Gefangenen in der Todeszelle, ist „Wer ist Edward Moon?“ eine Geschichte, die nachdenklich stimmt. Die Thematik hat die Autorin sehr eindringlich und ehrlich geschildert, wobei sie es mit wenigen Worten schafft, eine ergreifende Atmosphäre zu erschaffen. Mit der Versform musste ich erst etwas warm werden, aber die Geschichte an sich konnte mich wirklich fesseln und mir in meinen Augen realistisch aufzeigen, wie es sich anfühlt, wenn ein Familienmitglied in der Todeszelle sitzt.
4 von 5 Sternen!

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