Gelungener Abschluss
Mit Lesson in Faking schließt Seina Mae ihre Hall Beck University-Reihe ab und ich muss sagen, dieser Band hat mich von allen dreien am meisten gepackt. Vielleicht liegt es daran, dass die Geschichte nicht ...
Mit Lesson in Faking schließt Seina Mae ihre Hall Beck University-Reihe ab und ich muss sagen, dieser Band hat mich von allen dreien am meisten gepackt. Vielleicht liegt es daran, dass die Geschichte nicht auf dem Campus, sondern auf der sommerlichen Oakport Island spielt. Das Setting wirkt wie ein frischer Wind: Sonne, Meer, das Leben in einem Ferienhaus, all das schafft eine warme, lockere Atmosphäre, die perfekt zu einer Liebesgeschichte passt.
Im Zentrum stehen Valeria und Caden, zwei Figuren, die in den vorherigen Teilen eher am Rande geblieben sind. Genau deshalb fühlte sich dieses Buch für mich fast wie ein eigenständiger Roman an. Ihre gemeinsame Vorgeschichte, eine einzige leidenschaftliche Nacht, die sie nun beide nicht vergessen können, sorgt sofort für Spannung. Dass sie ausgerechnet jetzt ein Zimmer teilen müssen, verstärkt die Anziehung und führt zu vielen intensiven Momenten.
Valeria mochte ich von Anfang an, auch wenn mich ihre ständigen Selbstzweifel und der Verweis auf den alten „Freundschafts-Pakt“ ihrer Clique manchmal genervt haben. Trotzdem fand ich es nachvollziehbar, dass sie immer wieder zwischen Loyalität und eigenen Gefühlen hin- und hergerissen ist. Caden dagegen war für mich die eigentliche Überraschung: ein Charakter, der nicht nur charmant und witzig, sondern auch verletzlich und sehr authentisch wirkt. Trotz seiner eigenen Päckchen strahlt er eine Wärme aus, die ihn für mich zu einem echten Herzenscharakter gemacht hat.
Die Dynamik zwischen den beiden ist der Kern der Geschichte, mal voller Prickeln, mal voller leiser Emotionen. Besonders schön fand ich, dass die Autorin nicht nur auf die romantische Spannung setzt, sondern auch viel Raum für persönliche Entwicklung lässt. Beide lernen, Grenzen zu hinterfragen, Verantwortung abzulegen, die nicht wirklich ihre ist, und für das einzustehen, was sie wirklich wollen.
Der Schreibstil von Seina Mae hat mir ausgesprochen gut gefallen: leicht, gefühlvoll und mit einer Bildhaftigkeit, die es mir einfach machte, komplett in die Geschichte einzutauchen. Gerade weil der Plot insgesamt eher ruhig verläuft, trägt die Art, wie erzählt wird, viel dazu bei, dass man als Leser dranbleibt.
Natürlich gab es auch Punkte, die für mich nicht ganz rund waren. Manche Konflikte wirkten überzogen oder hätten sich schneller lösen lassen, und ich hätte mir gewünscht, dass die Clique insgesamt noch ein bisschen mehr Raum bekommt. Dennoch überwiegt für mich das Positive deutlich.