Cover-Bild Im Reich der Schuhe
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783257300796
Spencer Wise

Im Reich der Schuhe

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Wie kann man den Fußstapfen des Vaters entkommen oder gar entwachsen, wenn dieser den Titel »Kaiser der Schuhe« innehat, eine Schuhfabrik sein Eigen nennt und auch sonst mit seinen Spleens recht einnehmend bis übergriffig ist? Der 26-jährige Bostoner Jude Alex Cohen – der bislang nur eine Aufgabe hatte: Sohn sein – versucht im chinesischen Foshan genau das. Auch mit Hilfe der Arbeiterin Ivy, die ihm ihr Leben und die jüngere Geschichte Chinas zeigt und Alex damit ganz neue Wege eröffnet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Amerikaner in China

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Die Handlung von “Im Reich der Schuhe” ist in China angelegt. Ein amerikanischer Geschäftsmann und sein Sohn Alex befinden sich dort, weil sie da eine Fabrik haben.
Zwischen Alex und seinen charismatisch-exzentrischen ...

Die Handlung von “Im Reich der Schuhe” ist in China angelegt. Ein amerikanischer Geschäftsmann und sein Sohn Alex befinden sich dort, weil sie da eine Fabrik haben.
Zwischen Alex und seinen charismatisch-exzentrischen Vater gibt es eine Reihe von Konflikten. Zu unterschiedlich sind ihre Sichtweisen, dennoch soll Alex als Partner aufgebaut werden. Alex möchte gerne eine andere Unternehmenskultur.
Er hat außerdem eine Liebschaft mit Ivy, eine für Demokratie engagierte Chinesin. Schließlich verstrickt sich Alex immer mehr in Interessenkonflikten und die Situation scheint ihm zu entgleiten.

Der in Boston geborene Schriftsteller Spencer Wise hat selbst in China gearbeitet und anscheinend einige Erfahrungen gesammelt und Beobachtungen gemacht, die er in seinem Buch verarbeitet hat.

Der Debütroman überzeugt mich nicht ganz, hat aber einige gute Ansätze, zum Beispiel sind die Dialoge ausgezeichnet gemacht und die Lage und Sicht der Amerikaner in China ist glaubwürdig geschildert.
Daher bin ich ganz zufrieden mit dem Roman.

Veröffentlicht am 03.09.2021

Weder Zeitverschwendung noch Mustread

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Eigentlich ist dieses Buch hoch interessant. Da kennt sich jemand aus und erzählt glaubhaft, wie es ist, in China zu leben.

Es geht um eine Schuhfabrik, um skrupellose Industrielle, die das Volk ausbeuten. ...

Eigentlich ist dieses Buch hoch interessant. Da kennt sich jemand aus und erzählt glaubhaft, wie es ist, in China zu leben.

Es geht um eine Schuhfabrik, um skrupellose Industrielle, die das Volk ausbeuten. So wie Alex Vater, der sein Unternehmen extra in China aufbaute, weil die politischen Strukturen höchst profitable Produktionsbedingungen bieten. Die Arbeiter werden mit gnadenloser Menschenverachtung behandelt, wogegen Alex etwas unternehmen möchte. Im Untergrund brodelt es eh schon.

Hier lernt man beide Seiten kennen. Alex, seinen Vater und familiären Hintergrund, aber auch die Arbeiterin Ivy, die Alex zeigt, wie ihr Leben aussieht, nur leider wird hier niemand lebendig.
Mit einiger Weitschweifigkeit aber nahezu ohne Emotionen berichtet Alex von den Ereignissen, von seiner Vergangenheit und von seinen Gedanken, aufschlussreich aber langweilig. Es ist erstaunlich, wie man ein hoch spannendes Thema so öde präsentieren kann. Der Erzählstil ist schön, aber man hat lange das Gefühl, man kommt gar nicht vom Fleck.

Im letzten Drittel des Buches nimmt die Handlung dann Fahrt auf, verliert aber auch jede Glaubwürdigkeit, wenn Alex trotz sorgfältig angelegter Hilflosigkeit zum Superhelden mutiert und mit einem neuen Schuhmodell die chinesische Politik reformieren will.

Dieses Buch hat gute Anlagen, schafft es aber nicht den Leser zu fesseln und geht zum Ende hin auch noch im Pathos unter. Es ist keine Zeitverschwendung, aber auch kein Mustread, immerhin ein aufschlussreicher Ausflug nach China.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Zu unbedarft

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Ich gebe zu, wenn ich mich plötzlich in der aufsteigenden Wirtschaftsmacht China wiederfinden würde, wäre ich wohl ähnlich aufgeschmissen wie unser Protagonist Alex.

Der junge Jude ist aus den USA nach ...

Ich gebe zu, wenn ich mich plötzlich in der aufsteigenden Wirtschaftsmacht China wiederfinden würde, wäre ich wohl ähnlich aufgeschmissen wie unser Protagonist Alex.

Der junge Jude ist aus den USA nach Foshan gekommen, um seinen Vater in der familieneigenen Schuhfabrik zu unterstützen und die Fabrik auf lange Sicht zu übernehmen. Allerdings sieht er sich schnell mit der chinesischen Politik konfrontiert und versucht, dieses ihm so fremde Land mithilfe der jungen Arbeiterin Ivy zu verstehen.

Grundsätzlich fand ich das Setting unheimlich interessant und erfrischend neu. Das heutige China mit seinen Gegensätzen von Kultur, Glaube und Politik durch die Augen eines amerikanischen Juden zu erleben hat etwas seltsam verqueres.

Die Geschichte setzt sich aus den Erinnerungsfetzen der beiden Hauptfiguren ebenso zusammen wie aus den aktuellen Geschehnissen in der Fabrik. Aber ich glaube, dass gerade diese Gegensätze und Risse in der Erzählung dazu führen, dass der rote Faden des Ganzen nur schwer zu erkennen ist. Es ist zudem kaum ersichtlich, worauf die Erzählung überhaupt hinaus will. Was will uns Spencer Wise mit diesen manchmal fast schon plakativen Schnipseln, die vor allem der männliche Protagonist so von sich gibt, eigentlich sagen?

Und auch die Figuren können mich nicht wirklich überzeugen: Alex ist deutlich zu naiv und unbedarft geblieben, eine charakterliche Entwicklung ist kaum erkennbar. Nachdem er sich aus den Fängen des übertrieben egozentrischen Vaters befreit hat, bleibt er gleich darauf am Rockzipfel der undurchschaubaren Ivy hängen.
Die chinesischen Nebenfiguren bleiben leider zu blass, mal abgesehen davon, dass sie sich kaum voneinander unterscheiden.

Insgesamt liefert das Buch einige interessante Einblicke in eine mir fremde Kultur, kann mich aber insgesamt nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Mr. Younger Cohen wird erwachsen

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In Spencer Wises Roman „Im Reich der Schuhe“ geht es um den Bostoner Juden Fedor Cohen und seinen 26jährigen Sohn Alex. Der Vater hat in der Vergangenheit schon überall in der Welt Geschäfte gemacht und ...


In Spencer Wises Roman „Im Reich der Schuhe“ geht es um den Bostoner Juden Fedor Cohen und seinen 26jährigen Sohn Alex. Der Vater hat in der Vergangenheit schon überall in der Welt Geschäfte gemacht und betreibt aktuell eine Schuhfabrik im südchinesischen Foshan. Sein Sohn hält sich seit einem Jahr bei ihm auf und wird in die Geschäftsabläufe eingeführt, weil er irgendwann den Betrieb übernehmen soll. Der Senior macht ihn zum Partner, ohne ihm irgendwelche Entscheidungsbefugnisse zu übertragen. Der Vater ist sehr dominant und profitorientiert. Alex bekommt immer mehr Einblick in die Situation der Arbeiter, seit er eine Liebesbeziehung mit der Arbeiterin Ivy angefangen hat. Alex begreift schnell, dass er so nicht weitermachen wird, denn die Wanderarbeiter sind völlig rechtlos und werden gnadenlos ausgebeutet, wobei den Aufsehern jeder Vorwand recht ist, den geringen Lohn noch weiter zu kürzen. Es formiert sich erster Widerstand, und es ist von der Gründung einer Gewerkschaft die Rede. Fedor Cohen duldet Veränderungen genauso wenig wie die Staatsmacht, die jedes Anzeichen von Rebellion blutig niederschlägt. Ausländer können ohnehin in China nur Geschäfte machen, wenn sie die Obrigkeit mit Schmiergeldzahlungen bei Laune halten.
Sowohl das Porträt von China als Wirtschaftsmacht und als Staat, in dem Menschenrechte nicht gerade Priorität haben als auch der sich entwickelnde Konflikt zwischen Vater und Sohn sind ein interessantes Thema, aber insgesamt etwas langatmig dargestellt. Wird Alex sich dem Vater wie bisher unterordnen, oder gelingt es ihm, seinen eigenen Weg zu gehen? Hat seine Liebe zu Ivy unter diesen Bedingungen eine Chance? Wie gesagt, eine interessante Geschichte, aber nicht besonders spannend zu lesen.

Veröffentlicht am 01.07.2021

Ein Einblick in die chinesische Arbeitswelt

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Im Reich der Schuhe ist ein Roman von Spencer Wise. Erschienen ist es 2021 beim Diogenes Verlag. Das Cover des Buchs finde ich zwar schön, sehe aber nicht wirklich einen Zusammenhang zum Inhalt des Buchs.
In ...

Im Reich der Schuhe ist ein Roman von Spencer Wise. Erschienen ist es 2021 beim Diogenes Verlag. Das Cover des Buchs finde ich zwar schön, sehe aber nicht wirklich einen Zusammenhang zum Inhalt des Buchs.
In dem Buch geht es um Alex Cohen. Er ist 26 und Erbe der erfolgreichen Schuhfirma seines Vaters. Alex lebt in China und ist nicht so wirklich mit der Führung seines Vaters zufrieden, er würde lieber hochwertigere Schuhe herstellen. In einer Fabrik trifft er auf die ältere Ivy und ist fasziniert von ihr. Es kommt zu einer zarten und schön beschriebenen Romanze.
In dem Buch habe ich viel über chinesische Arbeitsverhältnisse gelernt, was ich wirklich interessant fand.
Das Buch ist aus Alex Sichtweise erzählt und ich fand ihn wirklich sympathisch, gut beschrieben und konnte mich in ihn hineinversetzen. Seine Gefühle waren gut nachvollziehbar. Ivy war ebenfalls ein interessanter Charakter, ist für mich aber doch etwas farblos geblieben.
Den Schreibstil des Autors mochte ich sehr gerne. Ich fand seine Wortwahl toll und teilweise sogar poetisch. Die Dialoge waren sehr gut geschrieben. Und auch der Rest war leicht leserlich.
Das Ende fand ich etwas enttäuschend, weil es recht früh für mich vorhersehbar war.

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