Cover-Bild Ruf der Rusalka
Band 1 der Reihe "Die Fälle des Lewis van Allington"
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Drachenmond Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 330
  • Ersterscheinung: 09.09.2019
  • ISBN: 9783959918992
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Stephan R. Bellem

Ruf der Rusalka

Lewis hat sich geschworen, es nie wieder zu tun. Doch der faszinierenden Fremden kann er nicht widerstehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Mord an ihrer Freundin aufklären.
Aber mit jedem Schritt holen ihn die Bilder seiner Vergangenheit wieder ein und drohen, ihn unter sich zu begraben.
Wäre da nicht die Frau an der Themse. Kann sie ihn vor sich selbst retten?
Kate kann endlich der Eintönigkeit Manchesters entkommen und wagt sich nach London, um ihrem Traum nachzujagen: der nächsten großen Story.
Und was wäre größer als ein Serienmörder?
Aber die Morde sind erst der Anfang.
Kate und Lewis tauchen ein in eine Welt der Geheimgesellschaften und okkulten Rituale. Können sie die Vernichtung Londons noch aufhalten?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Rezension zu Ruf der Rusalka

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Lewis hat sich geschworen nie wieder zu ermitteln, aber der faszinierenden Fremden an der Themse kann er sich nicht entziehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Tod ihrer Freundin aufklären. Aber ...

Lewis hat sich geschworen nie wieder zu ermitteln, aber der faszinierenden Fremden an der Themse kann er sich nicht entziehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Tod ihrer Freundin aufklären. Aber während der Ermittlung kämpft er gegen die Bilder der Vergangenheit an, die dabei sind ihn zu zerstören. Aber da ist ja diese faszinierende Fremde an der Themse, kann sie ihn retten?
Kate entkommt ihrem vorherbestimmten Leben in Manchester und wagt sich nach London um dort ihrem großen Traum zu erfüllen, als Journalistin zu arbeiten. Auf der Jagd nach einer Story stößt sie auf seltsame und von der Gesellschaft unbeachtete Morde an jungen Frauen. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen?

Ruf der Rusalka ist der erste Teil um den ermittelnden Schriftsteller Lewis van Allington von Stephan R. Bellem.

Lewis van Allington, ein berühmter ermittelnder Schriftsteller, kämpft mit seinen Dämonen. Die vergangenen Fällen haben deutliche Spuren hinterlassen, um ihren Bildern zu entkommen versucht Lewis sie in Alkohol zu ertränken. Er will nie wieder was mit Mord oder Ermittlungen zu tun haben, aber eine wunderschöne fremde Frau an der Themse, lässt ihn diesen Vorsatz schnell vergessen. Sie bittet ihn den Mörder ihrer Freundin zu finden und wird gleichzeitig irgendwie für ihn zum seelischen Anker.

Kate Shaw, ein junge Dame aus der besseren Gesellschaft, bricht mit den Konventionen und verlässt ihre Heimatstadt um in London sich ihrem Traum, als Journalistin zu arbeiten, zu erfüllen. Aller Anfang ist schwer und als junge Frau im 19. Jahrhundert erst recht. Aber Kate kämft sich durch, und auf der Jagd nach einer großen Story kommt sie einem Mörder auf die Spur. Trotz einem Gefühl für die Gefahr, die sie schon bald empfindet, folgt sie ihrer Spürnase.

Das Setting, London, Ende des des 19. Jahrhunderts, mag ich gerne und wenn dann es sich dann auch noch um einen Kriminalroman handelt, bin ich sofort neugierig. Und der Autor schaffte es hier auch meine Erwartungen zu erfüllen.

Lewis und Kate sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht zusammen ermitteln, sondern ihre Geschichte wird parallel erzählt. Sie haben nur wenige Berührungspunkte, aber jagen dem selben Mörder auf ganz unterschiedliche Art nach. Während bei Lewis die klassische Ermittlungsarbeit und auch Polizeiarbeit vorherrscht, geht Kate als Journalistin einen ganz anderen Weg um an ihre Informationen zu kommen. Beide Charaktere und ihre Ermittlungen konnten mich wirklich fesseln, wobei ich Kates Weg ein klein wenig lieber folgte.

Der Spannungsbogen baut sich hier langsam und allmählich auf, was mich aber nicht störte, denn die Geschichte lebt von ihren Charakteren und dem Setting und konnte mich damit schon an sich fesseln, als Bonus gibt es noch einen mystischen Touch, der zu keiner Zeit aber übertrieben wirkte. Einziger Wermutstropfen war für mich Lewis extremer Alkoholkonsum, der ein wenig klischeehaft ist, aber dadurch einem für mich besonderen Charakter Raum gab, der mir wirklich gut gefallen hat, Dietrich, Lewis Butler. Er ist ein Diener, der wirklich aus seiner Rolle fällt, den Lewis bekommt von ihm immer den Respekt, den er sich gerade durch sein Verhalten verdient, und nicht wie es die Gesellschaft zu dieser Zeit vorsieht, und das auf oftmals auf eine sehr pragmatischen und trocken Art und Weise.

Auch das Ende fand ich wirklich gelungen, auch wenn ich beim Täter eine, wenn auch nur sehr kleine, Ahnung hatte, schaffte es der Autor mich mit diesem Ausgang wirklich zu überraschen, das hatte ich so überhaupt nicht für mich auf dem Schirm.

Mein Fazit:
Ein gelungener Krimiauftakt, der mich mit seinem Setting und seinen Charakteren begeistern konnte, so dass ich mir direkt den Nachfolger gekauft habe.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Besonders, erfrischend, emotional – was für ein Leseerlebnis

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Ich habe selten ein so wunderschön gestaltetes Cover gesehen. Es ist detailreich, ohne überladen zu wirken. Es gibt so viel zu entdecken. Die Farbgebung und Gestaltung passen außerdem super zum Genre und ...

Ich habe selten ein so wunderschön gestaltetes Cover gesehen. Es ist detailreich, ohne überladen zu wirken. Es gibt so viel zu entdecken. Die Farbgebung und Gestaltung passen außerdem super zum Genre und historischen Setting. Ich würde es mir glatt als Poster an die Wand hängen.
Zum Inhalt: Lewis wollte nicht mehr ermitteln, tut es schließlich doch - als Gefallen für eine mysteriöse Fremde - und muss dabei seine eigenen Dämonen bekämpfen. Kate kommt als junge Frau nach London, die ihren Traum von der Arbeit als Reporterin verwirklichen will und so auf eine Mordserie stößt. Können sie diese aufklären?
Der Schreibstil ist großartig. Selten verging die Zeit beim Lesen so wie im Flug. Dank der wechselnden Erzählperspektiven bleibt die Geschichte spannend und man kann die beiden Protagonisten so näher kennenlernen. Gefallen haben mir auch die direkten, bissig humorvollen Umgangsformen von Lewis‘ Butler Dietrich.
Die Charaktere sind liebevoll und detailliert gestaltet worden. Lewis ist ein eigenwilliger Ermittler mit Lastern, der von seiner Vergangenheit verfolgt wird. Das lässt ihn authentisch und menschlich wirken. Kate hingegen ist so sympathisch: fröhlich, aufgeschlossen, lebensbejahend und voller Tatendrang. Sie hat mich förmlich mitgerissen. Ich habe mit beiden Charakteren uneingeschränkt mitfiebern können.
Der Fall ist für sich genommen bis auf kleinere Längen durchaus spannend. Die wurden für mich aber durch so manch anderes interessante Geheimnis, das es aufzudecken galt, wettgemacht. Das Buch enthält allerdings neben dem historischen Setting im London des 19. Jahrhunderts auch einige mystische Elemente, für die man offen sein sollte. Ich empfand sie als absolut passend und gelungen eingeflochten.
Besonders der letzte Teil des Buches und der Ermittlungen hat mich gefesselt. Ich konnte es nicht aus der Hand legen, wurde ziemlich unvorbereitet von einer Wendung überrascht und habe beim emotionalen Ende sogar die eine oder andere Träne vergossen.
Ich wurde großartig unterhalten. Die Geschichte liest sich flüssig, die Krimihandlung ist spannend, die ermittelnden Charaktere äußerst anziehend. Dazu Schlagabtausche, bissiger Humor und eine starke weibliche Protagonistin, die nach Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung strebt. Damit wurde mein Lesegeschmack genau getroffen. Ein großartiges Buch für alle Fans historischer Krimis, die auch gegenüber kleineren Fantasy-Einschlägen offen sind, um es sich an ungemütlichen Herbstnachmittagen mit einem heißen Getränk bequem zu machen.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Diese Geschichte bedient alle Emotionen - sehr zu empfehlen!

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Sie sind selten, aber es gibt diese Bücher. Diese Geschichten, bei denen man nach Beenden des Buches den Deckel zuklappt und erst einmal durchatmen muss. Einfach weil die Geschichte so einnehmend war und ...

Sie sind selten, aber es gibt diese Bücher. Diese Geschichten, bei denen man nach Beenden des Buches den Deckel zuklappt und erst einmal durchatmen muss. Einfach weil die Geschichte so einnehmend war und man plötzlich die Realität wieder einatmen muss. Genau das war hier für mich der Fall. Ich bin durch das London des 19. Jahrhunderts gestreift, habe zusammen mit Lewis und Kate versucht einen kniffligen, aber sehr gefährlichen Fall aufzudecken und am Ende mitgelitten. "Ruf der Rusalka" ist ein besonderes Buch und für mich eines der besten, die es im Drachenmond Verlag zu entdecken gibt!

Das Cover: es ist beinahe perfekt. Ich liebe das Aufgreifen eines Zeitungsmotives, jedoch finde ich den violetten Rand leicht unstimmig. Mir hätte da eine andere Farbe etwas besser gefallen, aber das ist nur Geschmackssache. Ansonsten gefällt es mir!

Die Handlung: immer wieder trifft Lewis auf die mysteriöse Fremde. Doch das nicht ohne Grund: er soll für sie den Mord an ihrer Freundin aufklären. Die Fähigkeiten dazu hat er, jedoch erinnert es ihn auch an eine dunkle Zeit in seinem Leben, der er immer noch nicht den Rücken kehren konnte. Während Lewis mit seinen Dämonen und dem Gedanken der Fremden zu helfen ringt, hat Kate es endlich geschafft ihrem monotonen Alltag zu entfliehen und einen Job als Journalistin einer großen Zeitung zu ergattert. Da wäre es doch gleich eine Sensation über einen Serienmörder zu schreiben...oder?

Diese Geschichte hat es in sich. Anfangs dachte ich, ich hätte nur einen historischen Kriminalroman vor mir - aber weit verfehlt. Er ist so viel mehr: unglaublich tiefgründig, clever durchdacht und am Ende auch ergreifend. Auch wenn ich teilweise mit meinen Vermutungen nicht allzu falsch lag, so konnte mich die Wendung doch überraschen. Meine liebsten Geschichten sind diese, die mich berühren und an die Seiten fesseln können - "Ruf der Rusalka" hat genau all diese Kriterien erfüllt!

Die Charaktere: ganz viel Liebe für Kate! Eine starke, eigenständige Frau, die sich nicht die Stirn bieten lässt. Sie kämpft für sich und andere und vergisst gleichzeitig nie ihr Herz. Sie mochte ich unglaublich gerne. Von Lewis bekommt man viele verschiedene Facetten innerhalb der Seiten zu sehen. Mehrmals hätte ich ihn am liebsten geschüttelt, als er wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen ist, aber gleichzeitig wurde sein innerer Kampf so authentisch dargestellt, dass man ihn auch verstehen konnte. Dafür habe ich gedanklich immer mit Dietrich, seinem Butler, abgeklatscht, wenn er mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Ich könnte noch weiter über diese Geschichte schwärmen, weshalb ich hier einen Punkt setzten werde, bevor es ausufert. Zwischenzeitlich gab es zwar kleinere Längen, aber diese waren nötig, um einen immensen Spannungsbogen aufzubauen. Mich hat einfach die Atmosphäre des historischen Londons so gefangengenommen, weshalb ich hier 4,5/5 Sternen vergebe! Eine ganz große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Kriminalroman mit fantastischen Elementen

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Mir wurde freundlicherweise ein Rezensionsexemplar vom Drachenmond Verlag zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung zum Buch hat dies aber keinen Einfluss!

"Ruf der Rusalka" ist ein Kriminalroman mit ...

Mir wurde freundlicherweise ein Rezensionsexemplar vom Drachenmond Verlag zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung zum Buch hat dies aber keinen Einfluss!

"Ruf der Rusalka" ist ein Kriminalroman mit fantastischen Elementen. Es folgt dem Privatdetektiv Lewis und der Reporterin Kate, die beide unabhängig voneinander den Mörder mehrere Frauen suchen.

Die Geschichte ist durchgängig spannend und das Miträtseln macht Spaß, auch wenn die Protagonisten manchmal durch wenig überzeugende Beweise zu einer Lösung kommen. So sagt beispielsweise eine Person, dass er eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgeben würde. Kate läuft beinahe sofort zur Polizeistation und aus der Tatsache, dass die Anzeige noch nicht einging, schließt sie, dass diese Person der Mörder sein müsse. Solche Situationen gibt es ein paar Mal im Buch und ich war immer sehr verwirrt von dieser Beweisführung.

Besonders gut hat mir die historische Akkuratheit des Buches gefallen. Lewis Hund wird etwa immer als Dürrbächler bezeichnet, was der alte Name für Berner Sennenhunde war. Auch Standesunterschiede, allgemeines Verhalten der Menschen und ähnliches werden gut herübergebracht und sind, sofern ich das beurteilen kann, historisch akkurat. Ein winziges Detail ist mir allerdings aufgefallen, nämlich, dass scheinbar alle Fotos Farbfotos sind. Lewis kann durch die Bilder auf den Opferkarteien die Haarfarbe der Frauen erkennen und ein Dienstmädchen gibt Kate ein Farbfoto, welches für sie angefertigt wurde. Auch wenn es farbige Fotografie zu dieser Zeit gab, war sie noch nicht verbreitet und billig genug, als dass sie für alles verwendet worden wäre.

Das Ende des Buches hat mich extrem überrascht und ich musste lange darüber nachdenken, wie alles zusammengepasst hat. Tatsächlich denke ich, dass ich das Buch ein zweites Mal lesen werde, um das Puzzle zusammenzusetzen. Eigentllich war ich mir nach etwa 2/3 des Buches absolut sicher, zu wissen, wer der Mörder war, aber ich wurde mehr als überrumpelt, als das Rätsel aufgelöst wurde! Allein für dieses Ende hat es sich gelohnt, „Ruf der Rusalka“ zu lesen!

Die beiden Protagonisten des Buches sind mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen. Lewis ist als Privatdetektiv mit seinem glasklaren Verstand an Sherlock Holmes angelehnt, bis hin zum Drogenproblem. Aber während Holmes emotionslos ist und Drogen zur Zerstreuung nimmt, trinkt Lewis, um mit den schrecklichen Bildern vergangener Fälle klar zu kommen. Sein Alkoholproblem nimmt dabei extreme Züge an und ist, meiner Meinung nach, sehr gut dargestellt.

Kate dagegen ist eine junge Frau, die zeigt, dass weibliche Charaktere nicht nur stark sein können, wenn sie mit Waffen kämpfen. Kate ist in einer reichen Familie aufgewachsen und weiß, wie man sich benehmen muss (auch wenn sie die meisten Benimmregeln eher unangenehm findet). Sie hätte einen Mann ihres Standes heiraten und ein angenehmes Leben führen können, aber Kate erwartet mehr von ihrem Leben. Also widersetzt sie sich allen gesellschaftlichen Normen und geht allein nach London, um dort Reporterin zu werden. Kate zweifelt oft an sich und ihrer Entscheidung, da ihr viele Steine in den Weg gelegt werden und trotzdem macht sie immer weiter. Sie hat eine enorme Charakterstärke und Durchsetzungskraft!

Die Charaktere in „Ruf der Rusalka“ haben mich überzeugt und sehr angesprochen. Zudem haben sie sehr zur Spannung der Geschichte beigetragen!

Fazit:
„Ruf der Rusalka“ gehört definitiv zu den Büchern, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Es ist spannend, hat gut geschriebene Charaktere und einen unerwarteten Twist am Ende. Abgesehen von Kleinigkeiten ist das Buch historisch akkurat in seiner Darstellung der Gesellschaft. Ich empfehle es definitiv weiter!

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Veröffentlicht am 01.10.2019

Spannender Krimi im nebeligen London

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Klappentext:
Lewis hat sich geschworen, es nie wieder zu tun. Doch der faszinierenden Fremden kann er nicht widerstehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Mord an ihrer Freundin aufklären.
Aber ...

Klappentext:
Lewis hat sich geschworen, es nie wieder zu tun. Doch der faszinierenden Fremden kann er nicht widerstehen. Als Londons größter Ermittler soll er den Mord an ihrer Freundin aufklären.
Aber mit jedem Schritt holen ihn die Bilder seiner Vergangenheit wieder ein und drohen, ihn unter sich zu begraben. Wäre da nicht die Frau an der Themse. Kann sie ihn vor sich selbst retten?
Kate kann endlich der Eintönigkeit Manchesters entkommen und wagt sich nach London, um ihrem Traum nachzujagen: der nächsten großen Story. Und was wäre größer als ein Serienmörder? Aber die Morde sind erst der Anfang.
Kate und Lewis tauchen ein in eine Welt der Geheimgesellschaften und okkulten Rituale. Können sie die Vernichtung Londons noch aufhalten?

Rezension:
Gleich zu Anfang lernen wir Lewis kennen, einen bekannten Ermittler und Autor, der die Erlebnisse aus seinen vergangenen Fällen nicht mehr ertragen kann und, auf der Suche nach Linderung, zum Alkohol greift. Als er wieder einmal, nach einem längeren Kneipenabend, auf dem Weg nach Hause ist, sieht er, wie die Polizei eine Frauenleiche aus der Themse zieht. Etwas Abseits beobachtet die geheimnisvolle fremde Frau ebenfalls die Szene und sie bittet Lewis, den Mörder zu finden.

Womit wir auch direkt in der eigentlichen Geschichte angekommen sind, die sich, wie in Geschichten mit Perspektivwechseln üblich, aus zwei Abschnitten zusammensetzt. Einmal die Sicht von Lewis und dann abwechselnd die Erlebnisse von Kate. Lewis´ Kapiteln ist jeweils ein Datum und eine Uhrzeit vorangesetzt, was, im Nachhinein betrachtet, sehr nützlich ist und hilft, die Abfolge zeitlich zu gliedern. Denn die Aneinanderreihung der einzelnen Abschnitte hat mich zwischendurch doch sehr verwirrt, wobei ich hier aber auch vermuten möchte, dass das vom Autor so beabsichtigt war. Anders kann ich mir manche Ähnlichkeiten im Ablauf nicht erklären. Doch etwas, was auf den ersten Eindruck das Gleiche zu sein scheint, muss es nicht auch zwangsläufig sein.
Auf jeden Fall fühlte ich mich während des Lesens immer wieder herausgefordert, die Zusammenhänge zu erkennen und nachzuvollziehen. Dazu bin ich des Öfteren zwischen den Seiten hin und her gesprungen, denn manchmal sind es wirklich die Kleinigkeiten auf den zweiten Blick, die entscheidend sind.

Zwischendurch gab es aber auch sehr amüsante Momente und ich musste besonders über den Butler Dietrich lachen, der mir, mit seinem oft trockenen Humor, mit am besten von allen Charakteren gefallen hat. Aber auch Kate mit ihrer selbst-motivierenden Art und ihrem klaren Ziel vor Augen, war eine tolle Figur. Lewis Alkoholsucht dagegen wurde mir etwas zu gebetsmühlenartig wiederholt, auch wenn die ständige Gegenwart des Alkohols sehr realistisch sein mag. Es ging für meinen Geschmack aber etwas unter, dass er eigentlich auch ein genialer Detektiv ist.
Das doch sehr besondere Ende hat mich dann aber wieder versöhnlich gestimmt und mich gleichzeitig traurig, aber aufgrund der Originalität auch zufrieden nach dem lesen zurückgelassen.

Das Buch ist eine gelungene Kriminalgeschichte, mit einer guten Portion Mystik, die für mich immer wunderbar in das viktorianische London passt. Vielleicht leidet sie etwas unter der Prägnanz der Ereignisse und ein bisschen mehr Ausführlichkeit würde das Lesen etwas entspannter gestalten ohne der Handlung dabei gleich die Spannung zu nehmen. Den Klappentext finde ich außerdem etwas irreführend bzw. er kündigt etwas an, was so im Buch, meiner Meinung nach, gar nicht oder nicht in dem Ausmaße passiert. Das ist aber, wie üblich, meine eigene Meinung und jeder soll sich dazu sein Urteil bilden.

Wer also Lust hat, gerade jetzt im Herbst, ein etwas verschlungenes, aber auch spannendes und überraschendes Rätsel zu lösen, in einem London des 19 Jahrhunderts, wo der Nebel einen zu verschlucken droht und dunkle Ecken noch finsterer erscheinen lässt, der ist mit „Ruf der Rusalka“ gut beraten.