Cover-Bild Tiefe Havel
Band der Reihe "Toni Sanftleben"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 15.03.2018
  • ISBN: 9783740802851
Tim Pieper

Tiefe Havel

Kriminalroman
Der dritte Fall für Toni Sanftleben.

Ein Binnenfrachtschiff treibt im Havelkanal. An Bord liegt der Kapitän, hingerichtet in Profimanier. Erste Hinweise führen den Potsdamer Hauptkommissar Toni Sanftleben ins Berufsschiffermilieu. Doch der Täter hat bereits weiteres Blut an den Händen. Zu spät begreift Toni, dass es um alles geht, auch um seine eigene Zukunft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Zeit für Veränderungen

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Im dritten Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben steigen wir gleich direkt mit einem spannenden Prolog in die Geschichte ein. Als Leser ist man direkt dabei, als der Schiffskapitän Jürgen Seitz auf ...

Im dritten Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben steigen wir gleich direkt mit einem spannenden Prolog in die Geschichte ein. Als Leser ist man direkt dabei, als der Schiffskapitän Jürgen Seitz auf seinem Schiff überfallen und getötet wird. Der Täter verschwindet so geheimnisvoll, wie er an Bord gegangen ist. Als der Potsdamer Hauptkommissar zum Tatort gerufen wird, stehen die Ermittler vorerst vor einem Rätsel. Wie kam der Mörder aufs Schiff? Warum wurde Jürgen Seitz, der Kapitän, der knapp vor seiner Rente steht, ermordert ?
Bald schon scheinen Geldprobleme als möglicher Grund auf, denn Seitz Enkeltochter ist schwer krank und benötigt eine kostspielige Therapie in den USA. War Seitz deswegen kurz vor seiner Pensionierung in krumme Geschäfte verwickelt?

Schon nach den ersten Zeilen war ich wieder mitten im Geschehen rund um Toni, Sofie, Gesa und Phong. Doch im dritten Band ist die Stimmung am Kommissariat anfangs nicht wirklich gut. Schmitz, Toni's unsympathischer Chef, wird immer ungemütlicher und arbeitet immer offensichtlicher gegen Toni. Auch Phong arbeitet eher lustlos am Fall, was ihm gar nicht ähnlich sieht. Toni kann das im Moment so gar nicht brauchen, denn auch im Privatleben spitzen sich die Probleme zu, die ihm schwer zu schaffen machen. Diese sind in diesem dritten Band der Reihe wieder deutlich mehr in den Vordergrund gerückt. Und auch seine Alkoholprobleme werden wieder aktuell...

In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Sandro kennen. Er kommt aus dem Jugendknast und hat auf einem Bauernhof eine Stellung bekommen. Seine Liebe gilt dem Problempferd Bonita. In der Stute sieht er eine Seelenverwandte. Durch seine liebevolle Pflege wird Bonita zu einem beliebten Dressurpferd, das immer mehr Gewinne einheimst. Das entgeht auch dem geizigen Hofbesitzer und Pferdezüchter nicht....
Wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen? Das müsst ihr selbst lesen! Eines kann ich euch aber verraten...es wird spannend!
Denn....der Spannungsbogen bleibt während der 288 Seiten dauerhaft oben und steigert sich am Ende noch zu einem großrartigen Showdown.

Schreibstil:
Wie schon in seinen Vorgängern hat mich Tim Pieper mit seinen rasanten und bildhaften Schreibstil gepackt. Trotz der gut durchleutenden Hintergrundgeschichte, die sich Stück für Stück zu einem Ganzen zusammensetzt, erzählt Pieper klar und aussagekräftig.
Auch diesmal gibt es wieder zwei Erzählstränge, wobei der rund um Toni und dem Ermittlerteam im Vordergrund stehen. Dazwischen gibt es einige kurze Kapitel aus der Sicht des Täters. Die Kapitel sind allgemein wieder kurz gehalten.

Fazit:
Auch der dritte Band rund um Hauptkommissar Toni Sanftleben konnte mich wieder überzeugen und hat mir einige spannende Stunden an der Havel beschert. Ich freue mich schon auf den Folgeband...

Veröffentlicht am 01.04.2018

Tonis dritter und wohl persönlichster Fall

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Schauplatz Potsdam: Auf einem Binnenfrachtschiff wird der Kapitän ermordet, regelrecht hingerichtet. Doch wo ist das Motiv für die Tat? Kapitän Seitz war ein Mann, der allseits beliebt war und dessen Familie ...

Schauplatz Potsdam: Auf einem Binnenfrachtschiff wird der Kapitän ermordet, regelrecht hingerichtet. Doch wo ist das Motiv für die Tat? Kapitän Seitz war ein Mann, der allseits beliebt war und dessen Familie von schweren Schicksalsschlägen heimgesucht wurde. Toni Sanftleben von der Kripo Potsdam ermittelt mit seinem Team in dem Fall.

Toni Sanftleben ermittelt in "Tiefe Havel" in seinem dritten Fall, ein Fall der wieder eng mit der Havel verknüpft ist. Ich habe die Reihe um den sympathischen Ermittler von Anfang an verfolgt, war von den beiden vorigen Teilen begeistert. Doch der jetzige Teil schlägt diese noch um Längen. Was zum einen am wieder brisanten Fall liegt, aber auch der Atmosphäre an der Havel, die der Autor so wunderbar einfängt. Und nicht zuletzt an den so authentischen wie menschlichen Protagonisten, die man als Leser immer besser kennenlernt. Tonis, bzw. das Schicksal seiner Frau spielte in den beiden vorigen Fällen eine große Rolle, doch diesmal wird der Fall für Toni und Sofie eine ganz persönliche Bedrohung.

Für mich war es so etwas wie nach Hause kommen, um die bekannten Protagonisten zu treffen. Toni, seine Kollegen Gesa und Phong, seinen Chef Kriminalrat Schmitz, der auch in diesem Teil wieder zu Hochform aufläuft, und die Staatsanwältin Caren Winter. Es gibt aber auch eine Reihe neuer Protagonisten, die wirklich gekonnt gezeichnet sind. Eine größere Rolle spielt Sandro, ein Typ der es in seinem bisherigen Leben schwer hatte. Auch er hat viele Facetten, ein Typ an dem ich ganz nah dran war und bis zum Ende gehofft habe, dass er das Richtige tut.

Der Fall ist nicht so einfach gelagert wie es erst scheint, der Plot ist dicht und entwickelt eine ganz neue, internationale Dimension, die am Ende in einem actiongeladenen SEK Einsatz endet. Wow, Hochspannung bis zum Schluss!

Was mir an Krimireihen besonders gefällt ist die Entwicklung der Protagonisten, sowohl privat als auch beruflich. Mit Toni konnte ich so richtig mitfiebern, nicht nur dass sein Chef ihm wieder einmal Steine in den Weg legt, auch seine privaten Probleme machen ihm diesmal zu schaffen. Manchmal hätte ich ihn am liebsten geschüttelt, um ihn zur Vernunft zu bringen. Ich hoffe dass er nach diesem Fall gestärkt in die Zukunft blickt, sich sammelt um im vierten Fall wieder voll durchzustarten.

Fazit: Auch Tonis dritter Fall hat mich auf ganzer Linie überzeugt, ich bin begeistert. Ein komplexer Plot, viel Atmosphäre, viel Emotionen und Spannung und tolle Charaktere. Auf den nächsten Teil der Reihe freue ich mich schon jetzt.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Der 3. Fall für Toni Sanftleben

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Klappentext:

Der dritte Fall für Toni Sanftleben.

Ein Binnenfrachtschiff treibt im Havelkanal. An Bord liegt der Kapitän, hingerichtet in Profimanier. Erste Hinweise führen den Potsdamer Hauptkommissar ...

Klappentext:

Der dritte Fall für Toni Sanftleben.

Ein Binnenfrachtschiff treibt im Havelkanal. An Bord liegt der Kapitän, hingerichtet in Profimanier. Erste Hinweise führen den Potsdamer Hauptkommissar Toni Sanftleben ins Berufsschiffermilieu. Doch der Täter hat bereits weiteres Blut an den Händen. Zu spät begreift Toni, dass es um alles geht, auch um seine eigene Zukunft.
Tiefe Havel


Leseeindruck:

Nachdem ich zuvor bereits „Dunkle Havel“, sowie auch „Kalte Havel“ gelesen hatte, liegt nun mit „Tiefe Havel“ der 3. Band dieser Reihe vor und somit auch Hauptkommissar Toni Sanftlebens dritter Fall. Wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann wird Schiffführer Jürgen Seitz kaltblütig auf seinem Schiff MS Beate ermordet. Diese kaltblütige Tat ruft Ermittler Toni Sanfteren auf den Plan. Warum musste Seit sterben, müssen noch mehr Opfer daran glauben…?

Da mir einige Charaktere noch bestens aus den Vorgängerbänden bekannt waren, war ich schnell wieder vertrautest Figuren und Havel-Szenerien. Als Parallelhandlung zu dem eigentlichen Fall, erfährt der Leser auch wie es im Privatleben Sanftlebens mit seiner Sofie weitergeht oder auch nicht. Auch die Geschehnisse rund um Sandro bereichern die Gesamthandlung. Schon der Prolog beginnt richtig fesselnd und auch während des Handlungsverlaufes bleibt der Spannungsbogen straff gespannt. Weitere Figuren, die teilweise sehr spezielle sind, erhöhen diese Spannung nochmals. Der Sprachstil des Autors lässt sich einfach und flüssig lesen. Die 46 angenehm kurzen und packenden Kapitel verteilen sich auf 283 Seiten, die sich als wahre Pageturner entpuppten. Das Cover ist sehr unheimlich und unheilvoll und könnte treffender kaum gewählt sein.

Insgesamt hat auch dieser Krimi des Autors mich wieder total in seinem Band gezogen, so dass ich gerne 5 Sterne vergebe!


@ esposa1969

Veröffentlicht am 28.03.2018

Schatten der Vergangenheit

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Tiefe Havel-3/Tim Pieper/5 Sterne

Dieser Krimi ist der 3. Fall für KHK Toni Sanftleben, der an seinem persönlichen Schicksal, seine Frau Sofie war für 16 Jahre verschollen, schwer zu tragen hat. Die Ungewissheit ...

Tiefe Havel-3/Tim Pieper/5 Sterne

Dieser Krimi ist der 3. Fall für KHK Toni Sanftleben, der an seinem persönlichen Schicksal, seine Frau Sofie war für 16 Jahre verschollen, schwer zu tragen hat. Die Ungewissheit über den Verbleib von Sofie hat ihn zu einem Alkoholiker werden lassen. Diese Sucht hat er, bis auf einzelne Umfaller, ziemlich gut im Griff. Jetzt ist Sofie wieder aufgetaucht, lebt aber in einer Kommune und fühlt sich zu Hannah hingezogen, während Toni sie abgöttisch liebt.
In diesem Spannungsfeld wird Toni zu einem Mordfall gerufen, der ihm letztlich alles abverlangen wird.

Der Binnenschiffer Jürgen Seitz wird auf seinem Kahn ermordet aufgefunden. Bei seinen Ermittlungen stößt Sanftleben auf eine Menge Fragen und Ungereimtheiten. Doch nicht nur Sofie und der Mord beschäftigen ihn. Auch in seinem Team scheint es zu gären. Wer will ihm ans Zeug flicken? Welche Rolle spielt der Vorgesetzte Schmitz? Denn am Höhepunkt der Geschichte, nimmt er billigend in Kauf, dass Toni getötet werden könnte.

Meine Meinung:

Ich bin erst durch diesen dritten Fall in die Reihe eingestiegen, und habe mich trotz Unkenntnis der früheren Ereignisse ganz gut zurechtgefunden.

Die Handlung ist spannend aufgebaut. Der Leser ist den Ermittlern immer eine Spur voraus, was aber überhaupt nicht stört. Es ist dadurch möglich, Tonis Vorgangsweise zu beobachten. Mehrfach wechselt die Erzählperspetive, sodass man sich auch in die Lage des Täters versetzen kann.

Die Beziehung zu seiner Frau Sofie ist gut beschrieben, doch keimt in mir persönlich der Gedanke auf, dass sich Toni ein wenig verrennt. Er hat Sofie 16 lange Jahre nicht gesehen, sie fieberhaft gesucht und ist möglicherweise einem idealisierten Trugbild erlegen. „Er liebte sie zu sehr um ihr mit etwas anderem als Verständnis zu begegnen.“ Ich denke, beide benötigen professionelle psychotherapeutische Hilfe.

Tim Pieper schreibt flüssig und in knackigen kurzen Kapiteln, so dass der Krimi unversehens zu Ende war. Vor allem, weil ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und wollte.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi, dessen Vorgänger ich unbedingt lesen muss. Gerne gebe ich 5 Sterne.


Veröffentlicht am 27.03.2018

Komplexer Fall für Toni

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„...Sein ganzes Leben hatte er auf ein solides Fundament gestellt, aber das Schicksal war nicht planbar und schlug unbarmherzig zu. Das war eine Erfahrung, die er in den vergangenen Jahren gleich zwei ...

„...Sein ganzes Leben hatte er auf ein solides Fundament gestellt, aber das Schicksal war nicht planbar und schlug unbarmherzig zu. Das war eine Erfahrung, die er in den vergangenen Jahren gleich zwei Mal gemacht hat...“

Obige Gedanken gehen dem Schiffsführer Jürgen Seitz durch den Kopf. Er ahnt nicht, dass er den nächsten Morgen nicht erleben wird. Der Fall landet bei Hauptkommissar Toni Sanftleben.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Es ist der dritte Fall für Toni Sanftleben.
Der Schriftstil des Romans ist ausgefeilt. Das zeigt sich schon daran, dass die Protagonisten sehr gut charakterisiert werden. Das geschieht nicht nur mit Worten, sondern auch durch ihr Verhalten.
Gekonnt eingebettet ist ein Blick auf die vergangenen Fälle. Dabei geht es insbesondere um das Verhältnis zwischen Toni und seiner Frau Sofie.
Jenny Seitz, die Schwiegertochter des Toten, hat in den letzten Jahren durch einen Unfall all die Menschen verloren, die ihr etwas bedeutet haben. Sie funktioniert nur noch.
Sandro Ehmke war wegen Mordes im Jugendgefängnis. Die Jahre haben ihn gezeichnet. Ein Bauer hat ihn eingestellt, bezahlt ihn aber nur mit einem Taschengeld. Doch Sandro hat die Aufgabe seines Lebens gefunden. Ihm ist es gelungen, Zugang zu dem Problempferd Bonita zu bekommen. Mittlerweile gehört das Tier zu den begehrtesten Dressurpferden.
Der Fall bringt Toni und sein Team an die Grenzen der Belastung, zumal ihnen sein Vorgesetzter gekonnt Steine in den Weg legt. Doch die Aufgabe schweißt das Team trotz kurzzeitiger Probleme wieder zusammen. Außerdem hat Toni private Probleme. Er hat bei einem unangekündigten Besuch Sofie zusammen mit ihrer Psychotherapeutin Hanna gesehen. Deren Geste war eindeutig. Die Beobachtung hat ihn tief getroffen. Sein innerer Kampf wird im folgenden Zitat besonders deutlich:

„...Reiß dich zusammen, ermahnte er sich. Nur wenn du stark bist, kannst du Einfluss nehmen. Nur wenn du klar im Kopf bist, kannst du zeigen, wer du bist...“

Gut beschrieben wird der Hof, auf dem Sofie in einer Wohngemeinschaft lebt, aber auch die Landschaft an der Havel.
Der Autor hat nicht nur einen spannenden Roman geschrieben. Er hat auch die nötigen Sachinformationen gekonnt in die Handlung integriert. So erfahre ich eine Menge über die Überwachung der Binnenschifffahrt, aber auch über kritische Verhältnisse im Jugendgefängnis.
Die fein ausgearbeiteten Dialoge gehören zu den stärken des Autors. Sie variieren geschickt je nach den beteiligten Protagonisten. Wenn sich Toni mit Schmidt unterhält, ist die gegenseitige Abneigung in jedem Wort spürbar. Gegenüber Phong findet Toni klare Worte und zwingt ihn so, sich zu entscheiden. In den Dialogen mit Sofie kommt beider Verletzlichkeit und Zuneigung zum Ausdruck.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Spannung entsteht hier nicht nur durch die äußere Handlung, sondern auch durch die Beziehungen der Protagonisten.