Cover-Bild Die Bahnhofsmission
Band 2 der Reihe "Heldinnen des Alltags"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 31.05.2024
  • ISBN: 9783757700058
Veronika Rusch

Die Bahnhofsmission

Eines Menschen Leben. Roman

Berlin, 1945. In der Mission am Schlesischen Bahnhof suchen Flüchtlinge, Traumatisierte, Überlebende Zuflucht. Sie werden von Alice in Empfang genommen, der selbst der Krieg mit seinem Elend nichts von ihrem Idealismus hat nehmen können. Und auch Natalie taucht aus dem Exil wieder auf, zusammen mit ihrer Tochter. Als ein Arzt zu den Helfenden stößt, sind sie zunächst dankbar für sein Engagement. Doch nach und nach wird immer deutlicher, dass den angeblich so Selbstlosen ein dunkles Geheimnis umgibt. Natalies Tochter lässt nicht locker, und schließlich stehen die drei Frauen vor einer schweren Entscheidung ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2025

Berührende Schicksale

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„...Die Welt draußen hatte aufgehört zu existieren. Es gab nur noch diese vier grob verputzten Wände, gestampfte Erde unter den Füßen, eine niedrige Decke aus Holzbalken...“

Mit diesen Zeilen beginnt ...

„...Die Welt draußen hatte aufgehört zu existieren. Es gab nur noch diese vier grob verputzten Wände, gestampfte Erde unter den Füßen, eine niedrige Decke aus Holzbalken...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein berührender historischen Roman. Wir schreiben die letzten Tage des Aprils im Jahre 1945 in Berlin, als sich völlig unterschiedliche Menschen in einem Luftschutzbunker zusammenfinden. Zu ihnen gehört Alice, die während des Krieges als Hilfskrankenschwester in einem Lazarett gearbeitet hat. Sie ist es auch, die den verletzten russischen Soldaten, den sie vor der Tür finden, in den Raum holt und behandelt. Das sollte sich für alle als Glück erweisen.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er bringt die Verhältnisse der Zeit gekonnt auf den Punkt und sorgt für eine hohe innere Spannung.
Alice hatte kurz vor dem Ersten Weltkrieg in der Bahnhofsmission im Schlesischen Bahnhof gearbeitet. Bei einem Besuch des Bahnhofs beschließt sie, die Mission wieder neu aufzubauen. Der zuständige Pfarrer winkt ab. Seine Haushälterin aber sieht das anders und bietet sich sofort als Mitarbeiterin an. Auf der russischen Kommandantur allerdings findet Alice bei Oberst Wolkow Verständnis. Er stellt die nötigen Mittel zur Verfügung.
Am Bahnhof wird die Not der Zeit deutlich. Mit den Zügen kommen Flüchtlinge aus dem Osten, Fremdarbeitern und ehemalige Insassen von Konzentrationslagern, aber auch zurückkehrende Soldaten. Augehungert, verdreckt und verlaust sind die meisten. Aus den Wagen werden Tote getragen.
Ein Arzt bietet sich an, in der Mission zu helfen. Dann aber reagiert eine Frau auf seine Hilfe eigenartig. Ist er nicht der, für den er sich ausgibt? Als es einen zweiten Fall gibt, wird Alice misstrauisch.
Dabei hat Alice noch ganz andere Probleme. In ihrer Wohnung wurde eine Familie aus dem Osten einquartiert. Die Großmutter kommt mit den Zeitverhältnissen überhaupt nicht zurecht.

„...Wir waren nicht auf Almosen angewiesen und mussten nicht in fremden Stuben und fremden Betten schlafen. . Wir führten ein gutes Leben, bis die Russen kamen….“

Deutlich wird, wie stark der alte Geist noch in den Köpfen schwelt, obwohl jeder so tut, als wäre nichts gewesen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es malt ein Bild der Menschlichkeit in schwieriger Zeit. Es verschweigt aber auch nicht die Schattenseiten.

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Starke Frauen als Helfer in der Not

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Berlin in den letzten Kriegstagen 1945: im Luftschutzkeller rettet Alice Hardtleben einem verwundeten russischen Soldaten das Leben und erlangt so das Wohlwollen der Sowjetischen Besatzungsmacht. Zur ...

Berlin in den letzten Kriegstagen 1945: im Luftschutzkeller rettet Alice Hardtleben einem verwundeten russischen Soldaten das Leben und erlangt so das Wohlwollen der Sowjetischen Besatzungsmacht. Zur Belohnung bekommen sie und die anderen Helfer Nahrungsmittel von dem russischen Kommandanten des Verletzten. Außerdem hilft er beim Aufbau der Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof wo Alice und ihre Freundinnen früher vor den beiden Kriegen tätig waren. Schon bald können wieder ankommende Flüchtlinge dort in Empfang genommen und erstversogt werden. Auch ein Arzt ist dabei, der sich als Helfer anbietet. Doch er ist nicht was er zu sein vorgibt ......

Obwohl ich den ersten Teil der Serie nicht kenne kam ich sofort gut in die Geschichte rein.
Die Autorin zeichnet bildhaft ein Bild vom Berlin der Nachkriegstage mit allen Schwierigkeiten.
Die bedrängte Wohnsituation, die Lebensmittelknappheit, aber auch der Zusammenhalt der Menschen damals werden ausführlich und lebensnah beschrieben.
Auch die Charaktere der sympathischen Protagonisten werden super beschrieben, man kann sich die Personen sehr gut vorstellen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend, ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen.
Ein fesselnder Roman über starke Frauen!

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Veröffentlicht am 16.10.2024

Ein schonungsloser Bericht

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Als in Berlin im Jahr 1945 der Krieg vorbei ist, sieht Alice Hardtleben das Elend der Vertriebenen und Kriegsheimkehrer. Spontan beschließt sie deshalb, die Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof wieder ...

Als in Berlin im Jahr 1945 der Krieg vorbei ist, sieht Alice Hardtleben das Elend der Vertriebenen und Kriegsheimkehrer. Spontan beschließt sie deshalb, die Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof wieder aufzubauen. Da der Bezirk von den Russen besetzt ist, muß sie sich mit dem Kommandeur Oberst Alexej Wolkow einigen. Der Oberst ist sehr hilfsbereit und gegen ihren Willen fühlt Alice sich zu ihm hingezogen. Sie bemüht sich zunächst gemeinsam mit ein paar Frauen, die Not der Menschen zu lindern. Doch nach und nach kommen immer mehr Helferinnen dazu. Auch ein Arzt ist dabei. Alice bemerkt aber bald, daß dieser ein Geheimnis hat und alles dafür tut, daß dieses nicht ans Licht kommt. Doch die Frauen halten fest zusammen und so ist die Bahnhofsmission bald ein fester Anlaufpunkt für alle, die in Not sind.

Die Reihe "Die Bahnhofsmission" von Veronika Rusch geht mit dem Roman "Eines Menschen Leben" weiter. Diese Geschichte ist sehr bewegend. Sie beschreibt schonungslos das Leid und Elend in der Nachkriegszeit. Daß in diesen wirren Zeiten die schwarzen Schafe leicht untertauchen konnten, ist logisch. Veronika Rusch gibt den Charakteren in ihrem Roman eine besondere Persönlichkeit. Ihre Schicksale lassen einen nicht kalt, denn man leidet unwillkürlich mit ihnen. Besonders eindrucksvoll fand ich, daß die russischen Soldaten nicht nur als Monster dargestellt wurden. Entgegen allen Horrorberichten gab es wahrscheinlich auch anständige Menschen unter ihnen. Es ist allerdings mutig, dies so in einer Geschichte zu verarbeiten. Dieses Buch ist ein bewegender Bericht über das Leben und Überleben in den ersten Monaten der Nachkriegszeit. Ich habe es mit Bewunderung für die Menschen von damals gelesen.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Gelungene Fortsetzung

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Der zweite Band aus der Bahnhofsmission Reihe spielt 37 Jahre nach dem ersten Band, so dass es nicht wichtig ist, ob man die Charaktere kennt oder nicht. Trotzdem war es schön, sie nach und nach wieder ...

Der zweite Band aus der Bahnhofsmission Reihe spielt 37 Jahre nach dem ersten Band, so dass es nicht wichtig ist, ob man die Charaktere kennt oder nicht. Trotzdem war es schön, sie nach und nach wieder zu sehen und sich langsam an ihre Geschichten zu erinnern. Mir haben die ganz unterschiedlichen Lebensläufe der starken Frauen sehr gut gefallen. So bekommt die Erzählung eine große Bandbreite. Der Schreibstil ist hervorragend und das Buch war so spannend und interessant, dass ich es an zwei Tagen gelesen habe. Die Handlung ist glaubwürdig und nachvollziehbar und ich fand sie sehr gut recherchiert. Mir haben die vielen kleinen Details über das Leben in Berlin unmittelbar nach Kriegsende sehr gut gefallen. Es wurde auch sehr schön beschrieben, wie sich der Fokus der Bahnhofsmission durch die neuen Umstände verändert hat, aber nach wie vor ein wichtiges Element für die Reisenden ist.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Ein neuer Anfang.

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Der Krieg ist vorbei. Deutschland liegt in Schutt und Asche. Berlin ist eine zerstörte Stadt, die in vier Sektoren geteilt ist.

Mittendrin treffen wir Alice wieder...

Was ist aus Alice geworden? Hat ...

Der Krieg ist vorbei. Deutschland liegt in Schutt und Asche. Berlin ist eine zerstörte Stadt, die in vier Sektoren geteilt ist.

Mittendrin treffen wir Alice wieder...

Was ist aus Alice geworden? Hat sie geheiratet, eine Familie gegründet? Wo hat Natalie die vielen Jahre verbracht und was ist mit all den anderen Frauen der ehemaligen Bahnhofsmission geschehen? Gerda, Constanze, Leo Hirschfeld, haben sie die Kriege überlebt?

Viele Fragen, die mich beschäftigen.

Die Autorin nimmt ihre Leser auch hier wieder mit auf eine aufregende Zeitreise. Ihre Schilderungen über die Stadt, die schwierige Situation und die Menschen, denen wir hier begegnen, sind wieder sehr authentisch und spiegeln das Zeitgeschehen eindrucksvoll wider.

Es kommen ein paar neue Charaktere hinzu, die mich überrascht haben. Oberst Wolkow ist eine der überragenden Figuren, der mich mit seiner Art sehr beeindruckt hat.

Der zweite Teil ist sehr unterhaltsam, aber etwas schwächer als der erste. Nichtdestotrotz gefällt er mir sehr gut und ich fand es spannend mitzuerleben, wie sich alles entwickelt hat.

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