Cover-Bild Schicksal
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 31.05.2021
  • ISBN: 9783827011862
Zeruya Shalev

Schicksal

Roman | Eine große Geschichte über Frauen, Liebe und Familie
Anne Birkenhauer (Übersetzer)

Endlich – der neue Roman von Zeruya Shalev: Der SPIEGEL-Bestseller der israelischen Star-Autorin! 
Ein Generationenroman mit aktuellen politischen Anklängen, ein großes Beispiel moderner Frauenliteratur, die zugleich Weltliteratur ist. 

Atara ist zum zweiten Mal verheiratet, mit ihrer großen Liebe, doch neuerdings scheint Alex sich immer weiter von ihr zu entfernen. Noch größere Sorgen macht ihr der gemeinsame Sohn, ein Elitesoldat, der nach dem letzten Einsatz kaum mehr das Haus verlässt. Vielleicht um ihre Familie besser zu verstehen, vielleicht um ihr zu entkommen, sucht Atara Rachel auf, die erste Frau ihres Vaters, das große Tabu in Ataras Kindheit ...
Die Idealistin Rachel scheint die Vergangenheit zu verkörpern - sie kämpfte mit dem Vater in der Untergrundmiliz gegen die Engländer und für einen israelischen Staat. Doch die Begegnung der beiden Frauen mündet in eine Katastrophe in der Gegenwart ... 

»Zeruya Shalev hat einen großen, hellsichtigen Roman geschrieben.« ttt

Ihr lang erwarteter Roman „Schicksal“ katapultierte Zeruya Shalev direkt auf die deutsche Bestsellerliste und löste einen Kritikersturm der Begeisterung aus. Denn „Schicksal“ verwebt Familiengeheimnisse und  politische Zeitgeschichte zu einer komplexen Betrachtung innerer Zerrissenheit. 

Nicht nur für Mütter und Freundinnen: ein literarisches Geschenk, das lange nachhallt 

„Schicksal“ lädt zum Diskutieren und Reflektieren ein. Es provoziert Sie zum Widerspruch und zum Hinterfragen. Doch vor allem verführt es Sie zum Lesen in einem Rutsch.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2021

Über die Liebe und das Leben

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Atara erfährt nach dem Tod ihres Vaters, dass ihre Mutter seine 2. Ehefrau war. Sie macht sich auf die Suche nach der ersten Frau Rachel, über die in der Familie nicht gesprochen werden durfte. Das Kennenlernen ...

Atara erfährt nach dem Tod ihres Vaters, dass ihre Mutter seine 2. Ehefrau war. Sie macht sich auf die Suche nach der ersten Frau Rachel, über die in der Familie nicht gesprochen werden durfte. Das Kennenlernen gestaltet sich schwierig, denn beide Frauen haben mit familiären Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen zu kämpfen.

Eine sehr schöne Frau mit einem eindringlichen Blick - das Cover zieht die Blicke auf sich. Den Namenszug der Autorin finde ich deutlich zu groß geraten, er lenkt mir zu sehr vom Bild ab. Der Schreibstil ist ein wenig sperrig, die langen verschachtelten Sätze und das hin und her hüpfen zwischen den Handlungssträngen erschweren das Lesen beträchtlich.
Leider bleiben viele Fragen, die aus der Handlung entstehen, unbeantwortet. So hätte ich gerne eine Erklärung für das komplizierte Verhältnis, das Atara zu ihrem Vater Meno hatte, gehabt. Auch was genau Atara eigentlich von Rachel will, hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen.
Trotzdem fand ich die Schicksale der beiden Hauptpersonen verknüpft mit der Geschichte Israels sehr spannend und habe das Buch verschlungen. Es ist eine Geschichte über die Liebe und das Leben, über Abschied und Trauer und über Neubeginn.

Mein Fazit: Kein Buch für nebenbei, man muss es schon konzentriert lesen, aber durchaus lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Über die Verwicklungen der Liebe

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Schicksal – Zeruya Shalev

Zeruya Shalev ist eine bekannte Stimme israelischer Literatur, auch wenn dies für mich ihr erster Roman war. Erwartet habe ich geschichtliche Hintergründe über das Land Israel ...

Schicksal – Zeruya Shalev

Zeruya Shalev ist eine bekannte Stimme israelischer Literatur, auch wenn dies für mich ihr erster Roman war. Erwartet habe ich geschichtliche Hintergründe über das Land Israel und das heutige Zusammenleben zwischen den Religionen und Kulturen. Dass eben dies meiner Meinung nach zu kurz kommt, ist mein größter Kritikpunkt.

Atara sucht nach dem Tod ihres Vaters Meno dessen erste Frau Rachel auf, mit der er gemeinsam im Untergrund gekämpft hatte. Von ihr erhofft sie sich Antworten über die Vergangenheit des Vaters, dem sie nie nahekommen konnte. Das ist die Ausgangssituation dieses Romans. Bald konzentriert sich der Fokus der Geschichte jedoch auf die abgekühlte Ehe Ataras. Shalev beschreibt diese Szenen einer enttäuschten Liebe sehr authentisch und realitätsnah. Es ist eine lesenswerte, gnadenlos ehrliche Sicht auf diese Beziehung. Eine Liebe auf dem Seziertisch quasi. Dann kommt es zu einer Katastrophe und ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich die Handlung leider kaum noch weiter. Gerade der Handlungsstrang um Rachel gerät sehr in den Hintergrund. Und so gerät diese Geschichte zu einer Beziehungsanalyse und Aufarbeitung diverser Kindheitstraumata. Das ist durchaus lesenswert, könnte im Prinzip aber überall spielen. Das Potenzial des Schauplatzes Israel sehe ich leider etwas verschenkt.

Sprachlich bewegt sich Frau Shalev auf höchstem Niveau. Literarisch hochwertig und poetisch entführt sie ihre Leser tief in die Gedankenwelt ihrer weiblichen Protagonistinnen Atara und Rachel. Es ist ein Lesegenuss. Schade nur, dass mich die Entwicklung der Handlung nicht ebenso begeistern konnte. Deshalb gibt es von mir hier 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Kraftvolle Innenansicht

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„Das Leben drängt nach vorne, aber erst im Rückblick kann man es verstehen.“ (Seite 362)
Zeruya Schalev hat mit Schicksal einen kraftvollen Roman geschrieben über eine Frau, Atara, die wie der Titel sagt ...

„Das Leben drängt nach vorne, aber erst im Rückblick kann man es verstehen.“ (Seite 362)
Zeruya Schalev hat mit Schicksal einen kraftvollen Roman geschrieben über eine Frau, Atara, die wie der Titel sagt vom Schicksal be- bzw getroffen ist. Zunächst stirbt ihr Vater, der ihr ein schweres mentales Erbe mitgibt auf den letzten Metern, denn es gab in seinem Leben eine Ehefrau vor ihrer Mutter – Rachel. Diese zu finden ist eine intensive Bestimmung für Atara. Doch dann schlägt das Schicksal anderweitig zu und aus meiner Sicht liegt der Fokus nicht in der Suche und der Aufarbeitung der Vergangenheit des Vaters, wie es der Klappentext leider vermuten lässt. Nein, dieser Roman ist Trauerbewältigung und Annahme des Schicksals.
„Bei keiner Wahl, die wir treffen, verstehen wir bis ins Letzte, was sie für uns bedeutet.“ (Seite 251)

Der Roman spielt in Israel, wo auch die Autorin Zeruya Shalev in Haifa zu Hause ist. Diese Geschichte ist stark in den Makrokontext Israels eingebaut und ist ohne diesen Überbau undenkbar. Denn es kommen auch starke geschichtliche Elemente vor, die den Mikrokosmos Ataras bestimmen. Auch ist der Roman sehr jüdisch geprägt. Mich hat besonders ein Abschnitt über das traditionelle Schiv’a (Trauerwoche sitzen). Trotz dieses Settings hätte es aus meiner Sicht, auch in Hinblick auf die zu erwartende Geschichte tiefe historsiche Einblicke sein können.
Vielleicht deshalb prasseln die Wörter so hastig aus ihrem Mund, verheddern sich, ein Wort tritt das andere, rollt nach vorne, zieht sich wieder zurück, aber sie macht weiter, sie wird nichts auslassen. (Seite 142)
Was den Roman auszeichnet ist die fulminante Sprache, diese feurige Prosa die Zeruya Shalev uns Leser:innen offenbart. Sie nimmt uns mit in die dunklen und die hellen Winkel der Protagonistin und das mit Worten, die passender nicht aneinander gereiht sein könnten.
Fazit: Ein gelungenes Buch, aber eher für eine ausgewählte Leserschaft.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Keine leichte Lektüre

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Es sind zwei recht unterschiedliche Frauen, die sich eines Tages in Rachels Wohnung begegnen. Rachel, neunzig Jahre alt, verwitwet und Mutter zweier Söhne, gibt der jüngeren Atara ein lange auch vor ihren ...

Es sind zwei recht unterschiedliche Frauen, die sich eines Tages in Rachels Wohnung begegnen. Rachel, neunzig Jahre alt, verwitwet und Mutter zweier Söhne, gibt der jüngeren Atara ein lange auch vor ihren Kindern gehütetes Geheimnis preis: als überzeugte Anhängerin der Lechi hat sie im Untergrund agiert und getötet. Atara hingegen steht noch in der Mitte ihres Lebens, verheiratet mit dem streitbaren Alex und konfrontiert mit den Problemen einer Patchwork-Familie, zwei älteren Kindern und dem gemeinsamen Sohn Eden. Was Atara mit Rachel verbindet ist ihr Vater Meno, Rachels geschiedener Ehemann und ebenfalls ehemaliger Lechi-Kämpfer. Wie nimmt Atara Rachels Bericht auf?
Alles, was geschieht oder geschehen ist, lässt uns die Autorin durch den Blickwinkel zweier Frauen erleben, sehr persönlich und subjektiv gefärbt. In einem schönen, an Bildern reichen Schreibstil gibt sie wechselweise Gefühle und Reflektionen jeder der Frauen wieder, was jedoch zeitweilig etwas mühsam zu lesen ist. Teils ungeschönt, teilweise aber in poetischen Worten und häufig religiösen Zitaten schildert Zeruya Shalev Erinnerungen der Protagonistinnen und gegenwärtige Szenen. Sie wirft dabei zahlreiche Fragen auf und überlässt es dem Leser, sie für sich zu beantworten. Vor dem Hintergrund israelischer Geschichte werden Rachels (späte) Konflikte deutlich, doch es werden sehr viel mehr Themen und Probleme angesprochen, die nicht unbedingt Israel-typisch sind - zuviele, meiner Meinung nach, die den Roman überfrachten und die Geduld vieler Leser überfordern.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Intensiv und frei von Illusionen

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Mit ihrem neuen Roman "Schicksal" lässt uns die israelische Autorin Zeruya Shalev tief eintauchen in die emotionalen Abgründe ihrer Protagonistinnen Atara und Rachel. Die Autorin liefert uns einen gänzlich ...

Mit ihrem neuen Roman "Schicksal" lässt uns die israelische Autorin Zeruya Shalev tief eintauchen in die emotionalen Abgründe ihrer Protagonistinnen Atara und Rachel. Die Autorin liefert uns einen gänzlich ungefilterten Blick auf Themen wie Liebe, Schuld und Vergebung und konfrontiert ihre Leser mit der konfliktgeprägten Geschichte Israels, die Generation um Generation mitgeformt hat.

Um ihr eigenes Leben, ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart besser zu verstehen, macht sich Atara nach dem Tod ihres Vaters Meno auf die Suche nach Rachel. Rachel - die erste Frau Menos und ein Familiengeheimnis, von dem Atara bereits in früher Kindheit gelernt hat, es niemals zu erwähnen. Doch kaum haben sich die beiden Frauen gefunden, deren Leben auf so scheinbar unabänderliche Weise miteinander verstrickt sind, nimmt ein gänzlich ungeahntes Schicksal seinen Lauf...

Dieser Roman war mein erstes Buch von Zeruya Shalev und konnte mich in vielerlei Hinsicht überraschen. Erwartet hatte ich eine Geschichte, die mich historisch näher an die Hintergründe des Generationen andauernden Konflikts zwischen Juden und Arabern heranführt. Doch die Autorin ist keineswegs darauf hinaus, eine vollständige Schilderung der Israelischen Geschichte zu liefern. Viel eher brodeln die alten politischen Verstrickungen aus der Pionierszeit Israels unter den reichlich modernen Beziehungsdramen der heutigen Zeit.
So lesen wir darüber, wie Rachel, die in ihrer Jugend eine Kampfgenossin der Untergrundorganisation der Lechi war, sich erst im Hohen Alter von 91 Jahren eingesteht, was sie diesem scheinbar aussichtslosen Kampf um Freiheit geopfert hat.
Währenddessen lebt Atara in einer zänkischen Beziehung mit ihrem zweiten Ehemann Alex und sucht geradezu verzweifelt nach Möglichkeiten, sich nach dem Tod ihres Vaters von dessen Prägungen freizusprechen. So wirklich erfolgreich ist sie damit allerdings nicht.
Allgemein werden also die belasteten Beziehungen der Protagonistinnen in der Erzählung vordergründig behandelt.

Die wechselnde Erzählperspektive zwischen Atara und Rachel, haben es ermöglicht, tief in ihre Gedanken und Emotionen einzutauchen und so die Protagonistinnen auf eine desillusionierte und sehr intime Weise kennenzulernen. Immer wieder erlebt der Leser, wie sich die Protagonistinnen in ihrer Gedankenwelt verlieren und abschweifen in Ereignisse der Vergangenheit. So erfährt man nach und nach Rachels und Ataras Lebensläufe und kann mitverfolgen, wie ihre Wege allmählich miteinander verflochten werden.

Die Autorin bewegt sich dabei sprachlich allzeit auf einem sehr hohen Niveau. Mit ihren teils sehr poetischen Ausführungen hat Zeruya Shalev einen literarisch hoch interessanten Roman geschrieben.
Leider wirkten sich diese bildgewaltigen und teils langwierigen Ausführungen meinem persönlichen Empfinden nach teilweise aber auch negativ auf die Spannung in der Geschichte aus.
Diese subjektive Erzählweise hat es mir gleichfalls erschwert Zugang zu den diversen Begleitcharakteren zu finden, denen man im Laufe der Geschichte begegnet. Schlussendlich ist mir so keine der Figuren so wirklich sympathisch im Gedächtnis geblieben.

Insgesamt kann ich Zeruya Shalev's "Schicksal" nur mit verhaltenem Enthusiasmus weiterempfehlen. Grundsätzlich finde ich den Roman lesenswert, kann aber nur dazu raten, etwaige Erwartungshaltungen hinsichtlich der Handlung und des Inhalts runterzuschrauben. Es ist kein Roman, der darauf abzielt, Erwartungen zu erfüllen.
Obwohl die Geschichte einen ersichtlichen Spannungsbogen hat, wird diese häufig durch die ausschweifenden Erzählungen überlagert, man sollte diesem Buch also mit einer gewissen erzählerischen Aufgeschlossenheit begegnen.
Wer sich aber dazu entschließt Atara's und Rachel's Schicksal auf den Grund zu gehen, wird sich auf eine sprachlich hochwertige und zutiefst emotionale Reise begeben, die den Leser mit ganz essenziellen Fragen des Lebens konfrontiert.

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