Cover-Bild Boy in the Park – Wem kannst du trauen?
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 01.08.2016
  • ISBN: 9783426305713
A. J. Grayson

Boy in the Park – Wem kannst du trauen?

Roman
Karl-Heinz Ebnet (Übersetzer)

A. J. Grayson legt mit seinem Debüt einen düsteren, komplexen Psycho-Thriller um eine Kindesentführung vor, der mit ganz besonderen Drehs aufwartet. Ein Roman um Alptraum und Realität, um dunkelste Erinnerungen und menschliche Abgründe.
Ein kleiner Junge verschwindet. Am helllichten Tag wird er aus dem Botanischen Garten in San Francisco entführt. Der einzige Zeuge des Verbrechens ist Dylan, der dort eigentlich in Ruhe seine Mittagspause verbringen wollte. Die Polizei tappt im Dunkeln und so entschließt sich Dylan, auf eigene Faust nach dem Kind zu suchen. Je weiter er bei seiner Suche ins kalifornische Hinterland vordringt, je näher er dem Versteck zu kommen scheint, desto verstörender und blutiger werden seine nächtlichen Alpträume. Sie zwingen Dylan, sich seiner eigenen dunklen Vergangenheit zu stellen, die mit einem grausamen Doppelmord in Verbindung zu stehen scheint…
Für die Leser von "Girl on the Train", "Gone Girl" und "Shutter Island"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2018

Ergreifende Charaktere, menschliche Tragödien und ein einziges Verwirrspiel!

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"Dichter schreiben oft, ..., dass die Morgendämmerung neue Offenbarungen mit sich bringe, und an diesem Morgen ergeben solche Worte sofort und ganz konkret einen Sinn. Etwas Neues ist offenbart worden." ...

"Dichter schreiben oft, ..., dass die Morgendämmerung neue Offenbarungen mit sich bringe, und an diesem Morgen ergeben solche Worte sofort und ganz konkret einen Sinn. Etwas Neues ist offenbart worden." Zitat S. 306



Selten habe ich so ein einnehmendes Buch gelesen, ich habe es in Wahrheit an einem Tag verschlungen. Dieses Buch ist unglaublich, es zeigt eine Familie, die durch die Brutalität des Vaters zugrunde gegangen ist. Man liest und weiß nicht, was die handelnden Personen mit dieser Familie zu tun haben. Eine fesselnde Geschichte und echt erstklassig geschrieben.

Der Schreibstil hat mich umgehauen, er ist sagenhaft flüssig geschrieben und wirkt wie ein psychologisches Charakterprofil. Über die Handlung kann und möchte ich nichts erzählen, genauere Kenntnis würde dem Leser den Spaß am Lesen vorwegnehmen. Man muss sich diesem Buch ohne vorherige Informationen nähern, dann ist der überraschende Effekt umso größer.

Denn man wird in verschiedene Richtungen geschickt, die echte Wahrheit offenbart sich erst am Ende. Vorher erliegt man einem Verwirrspiel, das seinesgleichen sucht.

Man wird Zeuge von häuslicher Gewalt und schwierigen Lebensumständen, es kommt aber auch zu wunderschönen Natur- und Pflanzenbeschreibungen und einer Art Roadtrip-Erfahrungen, die in dieser Ausprägung für einen Thriller unüblich sind. Dennoch passt es zu diesem Buch und A.J. Graysons Erzählstil. Er besitzt die schriftstellerische Fähigkeit, zwischen romantischen Naturbeobachtungen und poetischen Anklängen, pure Gewaltszenen einzubringen, die den Leser erschüttern, aber dennoch ausgesprochen gut unterhalten.

So ergeht es auch dem Leser, der allmählich die Geschichte in seiner ganzen Tragik begreift und am Ende die Person genau versteht.


Dieser Thriller ergreift, überrascht und erschreckt, aber er ist vollkommen anders als andere Bücher! Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 16.09.2017

Spannende Verwirrungen

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"Boy in the park" von A. J. Grayson ist ein psychologischer Thriller - kein Roman. Es ist bis ins kleinste Detail wunderbar durchdacht, wenn ich mir aber erlaube einen Fehler entdeckt zu haben - der aber ...

"Boy in the park" von A. J. Grayson ist ein psychologischer Thriller - kein Roman. Es ist bis ins kleinste Detail wunderbar durchdacht, wenn ich mir aber erlaube einen Fehler entdeckt zu haben - der aber nichts an dem Buch aussetzt - dennoch lohnenswert zu lesen! Ich bezweifle, dass, wenn ein Mann sein eigenes Kind schlägt und zwar regelmäßig, dass diese Familie sich zusammenrauft und glücklich beisammen Weihnachten feiert. Das scheint mir ein Traum, ein Wunschdenken, eine falsche Vision des Autoren zu sein. Denn wenn ein Mann ein Kind schlägt, wird er sicherlich keine Sekunde an Gott, Jesus, Essen, Baum, Geschenke denken. Denn wenn er normal sein wollte, warum schlägt er ihn? Ansonsten ist das Buch allerdings gut gelungen. Der Fehler scheint mir daher zu rühren, dass A. J. Grayson, wie er selbst im Anhang geschrieben hat, eine glückliche Kindheit genossen hat und deswegen sich wohl schwer in das Kind hineinversetzen kann.
Inhaltlich geht es um einen Mann, der in seinen besten Jahren ist, der täglich wie ein Spanner einen Jungen in einem Park beobachtet. Als er eines Tages nicht erscheint, begibt er sich auf die Suche nach ihm... Es wird packend, fesselnd und ein Roadtrip der sehr eigensinnigen Art, wie man ihn wohl noch nie gelesen hat.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, man kann das Buch locker innerhalb von wenigen Stunden lesen. Falls man allerdings das Buch im Bett beginnt zu lesen, so sei man vorgewarnt, dass man sicherlich das Buch nicht so leicht weglegt und eher die Nacht durchliest als zu schlafen.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Nichts ist, wie es scheint

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Zunächst zum Cover: Es gefällt mir ausgesprochen gut, da es die Stimmung des Buches gut zum Ausdruck bringt.

Dylan verbringt regelmäßig seine Mittagspause im Park an einem Teich und versucht sich dort ...

Zunächst zum Cover: Es gefällt mir ausgesprochen gut, da es die Stimmung des Buches gut zum Ausdruck bringt.

Dylan verbringt regelmäßig seine Mittagspause im Park an einem Teich und versucht sich dort als Dichter. Fast täglich sieht er dort einen Jungen in Latzhose, der mit einem Stock am steht Teich steht. Irgendwann nimmt er wahr, dass der Junge verletzt ist und auch, dass ihn jemand vom Teich wegzerrt. Er sucht nach Spuren und meldet den Vorfall der Polizei. Die fertigt ihn recht routinemäßig ab, da sie ja auch nicht weiß, nach wem sie denn überhaupt suchen soll. Daher begibt sich Dylan auf eigene Faust auf die Suche nach dem Jungen ...

Im weiteren Verlauf der Geschichte legt der Autor einzelne Handlungspfade an, die anfänglich für Verwirrung sorgen, weil sie erstmal nichts miteinander zu tun haben. Gegen Ende des Buchs fügen sich die Puzzleteile aber sehr schlüssig zusammen und mancher Leser wird verblüfft sein über die Auflösung und erstaunt wie gut der Autor mit dem Leser spielt.

Der Autor schreibt in kurzen Kapiteln und in einer anschaulichen Sprache. Das Buch zieht den Leser in das Labyinth der Verwirrungen hinein und entlässt ihn mit einem überraschenden Ende.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes, intelligent konstruiertes Buch, in dem nichts ist wie es scheint.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wie der Vater, so der Sohn

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Ein aus meiner Sicht hervorragend aufgebauter und erzählter Psychothriller mit Tiefgang.

Dylan ist Kassierer in einem bilogoischen Laden für Nahrungsergänzungsmittel, er führt ein einfaches und zurückgeszogenes ...

Ein aus meiner Sicht hervorragend aufgebauter und erzählter Psychothriller mit Tiefgang.

Dylan ist Kassierer in einem bilogoischen Laden für Nahrungsergänzungsmittel, er führt ein einfaches und zurückgeszogenes Leben. Sein Tageshighlight besteht aus seiner 45-minütigen Mittagspause, in der er immer zu einer Bank im Park geht und auf Eingebungen für seine Gedichte wartet. Zudem erscheint jeden Tag zur gleichen Zeit ein Kleiner Junge der ihm ohne ihn zur Kenntnis zu nehmen Gesellschaft leistet. Dieses geordnete und gleichlaufende Leben gerät plötzlich aus den Fugen, als der Junge verwundet erscheint. Zunächst mit einer blutenden Wunde, am darauffolgenden Tag mit einem sehr großen Bluterguß. Seine innere Stimme lässt den Wunsch aufkommen, dem Jungen zu helfen, nur leider taucht dieser nicht mehr im Park auf. Er macht sich auf die Suche und findet, was er eigentlich nicht gesucht hat...

A.J. Grayson gelingt mit "Boy in the park" ein vielschichtiger und ergreifender Psychothriller. Die sehr clever konzipierte Story wird vom Autor in einem bildreichen und teilweise schon poetischen Schreibstil erzählt, was mich schnell an das Buch gefesselt hat. Der äußerst interessante Charakter des Hauptprotagonisten wird hervorragend beschrieben und im Laufe des Buches lernt der Leser ihn zunehmend kennen. Die Spannung wird zu Beginn des Buches aufgebaut und mit einem Hauch Mystischem gewürzt. Lange bleibt der Leser im Unklaren über die genauen Hintergründe der zwei erzählten Handlungsstränge. Im Verlaufe des Buches bleibt die Spannung auf hohem Niveau und das Finale ist in dieser Form lange nicht vorhersehbar. Der Autor verarbeitet mit dem Kindessmissbrauch ein brisantes Thema, ohne dabei aber jemals mit Gewalttaten reißerisch zu wirken. Insgesamt ist der Thriller für mich schlüssig und spannend und hat mir einige unterhaltsame Stunden beschert.

Ich möchte das Buch sehr gerne weiterempfehlen, da es sich in seiner Erzählweise und Struktur von vielen anderen Thrillern unterscheidet und damit eine gelunge Abwechslung darstellt. Meine Bewertung lautet 5 von 5 Sternen!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr gut gelungen: gekonnt und spannend geschrieben, psychologisch fein austariert.

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„Boy in the park“ von A.J. Grayson hat mich sehr positiv überrascht. So fein psychologisch austariert, so gekonnt und spannend erzählt, mit einer gelungenen Überraschung zum Schluss!, kaum zu fassen, dass ...

„Boy in the park“ von A.J. Grayson hat mich sehr positiv überrascht. So fein psychologisch austariert, so gekonnt und spannend erzählt, mit einer gelungenen Überraschung zum Schluss!, kaum zu fassen, dass es Debüt der Autorin ist.
Ich habe mich insgeheim schon vom Thriller-Genre verabschiedet, war aber von der Leseprobe sehr positiv angetan: Gute, philosophisch angehauchte Beobachtungen, mit feinem Humor garniert und treffender Gesellschaftskritik angereichert, haben meine Neugier entflammt. Also habe ich dem Roman eine Chance gegeben und wurde keineswegs enttäuscht.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: Heute in San Francisco und vor paar Jahrzehnten an div. Plätzen in US. Im Heute beobachtet Dylan Aaronsen, etwa Mitte vierzig, ein sympathischer Kassierer im Bio-Supermarkt, wie ein kleiner Junge in jeder seinen Mittagspausen zum Teig in den Park kommt. Eines Tage verschwindet er auf eine rätselhafte Art. In der Vergangenheit führen die Bandaufzeichnungen auf Kassetten(!) Gespräche der Psychologin P. Lavrentis mit einem geistig umnachteten, manisch-aggressiven, unter akutem Mordverdacht stehenden jungen Mann namens Joseph in einer geschlossenen Anstalt in US. Lange versteht man nicht, was die beiden miteinander zu tun haben, denn am Anfang wird größtenteils aus Dylans Ich-Perspektive von seinem Leben in der Großstadt erzählt. Seine Sicht der Dinge ist so unterhaltsam, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Nach und nach offenbart „Boy in the park“ seine gesellschaftskritische Seite. Z.B. Ein Dichter ist mit seiner Kunst völlig erfolglos und dazu verdammt, seinen Lebensunterhalt als Kassierer zu verdienen. Wer hat dagegen Erfolg? Der Chef des Supermarktes, ein Betrüger, der den neurotischen Großstädtern unnütze Wässerchen und Tütchen als Lebensmittelergänzungen tagein tagaus anschwätzt. Dieses Geschäft läuft ganz wunderbar, der Betrüger und die Betrogenen scheinen zufrieden. Dies und noch einige andere derartige Dinge sind so schön, mit Augenzwinkern gezeigt, dass diese Seite des Romans mich an unterhaltsame politische Satire denken ließ. Auch andere aktuelle Themen wie Waffenbesitz, Gewalt in der Familie, Einsamkeit, wachsender Armut in der amer. Gesellschaft sind gekonnt in den Erzählteppich hineingewoben worden. Und immer wieder taucht der Junge im Park, anfangs vor Dylans Augen in seinen Mittagspausen, später auf seiner Reise vor seinem geistigen Auge.
Im letzen Viertel wird der Roman z.T. zum Reiseführer. Die Fahrt von Frisco nach Nashville und zurück wird mit Landschaftsbeschreibungen angereichert, bildhafte Erinnerungen an einen Besuch bei Grand Canyon sind auch dabei. Ich empfand diese Schilderungen als eine angenehme Abwechslung. Dylans Sicht, denn auch hier führt er oft das Wort, seine freundliche Seite ist eine Bereicherung und gute Unterhaltung zugleich.
Es gibt auch einiges, das mir weniger gut gefiel: manches war zu breit erzählt, manches wiederholte sich unnötig, einige Züge und Gedanken, insb. im letzen Viertel, passten zu Dylan einfach nicht, manche Kindermissbrauchsszenen, obwohl eigentlich glaubhaft dargeboten, konnte ich trotzdem nicht abnehmen.
Der Roman liest sich aber trotz der Schwere einiger Themen sehr leicht und fabelhaft schnell, da recht flott geschrieben, in kraftvoller, aussagestarker Sprache. Es gibt einige geistreiche Sätze, die ihren gebührenden Platz in jedem Zitatenheft finden können. „Kurz wird mir klar, dass das alles Blödsinn ist, dass sich Lyrik und Pessimismus nur in der Art der Verzauberung unterscheiden, mit der jemand die Welt betrachtet. Aber ich fühle mich heute nicht verzaubert. Heute sehe ich bloß die Entenärsche.“ S. 74.
Zum Schluss wird alles aufgelöst, es wird klar, was der Junge im Park mit dem Ganzen zu tun hat. Überraschung zum Schluss halte ich für sehr gelungen. Kann man nicht voraussehen. Prima in Szene gesetzt.

Fazit: Ein sehr gut gelungener, gekonnt und spannend geschriebener, psychologisch fein austarierter Roman, der nicht nur prima unterhält und zum Nachdenken anregt, sondern auch auf emotionaler Ebene berührt. „Boy in the park“ hat mir viele erfüllte Lesestunden bereitet. Fünf Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!